11.09.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{25} Ehe Abraham war, bin ich (Joh. 8,31-59)
Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; es ist mein Vater, der mich ehrt, von welchem ihr saget, er sei euer Gott. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 8,54 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Jegliche Selbstverherrlichung der Menschen ist nichts im Vergleich zur Verherrlichung durch Gott.
Als Philippus und Andreas dem Herrn berichteten, dass ihn die zur Anbetung Gottes nach Jerusalem kommenden Hellenen sehen wollten, wusste Jesus, dass die Stunde seiner Verherrlichung gekommen war.
Ihm war also klar, dass er diese Ehre weder durch das eigene Tun erlangte, noch sie von Menschen in Empfang nahm, sondern aus der Hand des Gott-Vaters erhielt.
Er wusste um den Weg in die Todestiefe, den er um dieser Herrlichkeit Willen zu gehen hatte. Er gab sich das Ansehen nicht selbst.
Der Gott seiende Sohn Gottes, Jesus Christus, er, der wesenhafte Name des Vaters, wird durch den Vater verherrlicht und er gibt Gott Herrlichkeit.
Der Herr stellte also in Joh. 8,54 klar, dass seine Verherrlichung eine Selbstverherrlichung Gottes ist und keine Selbstverherrlichung eines Menschen, denn er ist eins mit dem Gott-Vater, sodass seine Wertschätzung durch den Vater und seine Verherrlichung Gottes ein und derselbe Prozess innerhalb eines einzigen Wesens, eines „all-einigen“ Namens, sind, der „Jesus“ lautet.
Die Juden behaupten lediglich, dass sie diesen Gott „haben“. Weil sie die göttliche Dreieinigkeit ablehnen, ist er es aber nicht. Der Gott Jesu ist nicht ihr Gott.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.