25.09.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{26} Die Heilung eines Blindgeborenen (Joh. 9,1-41)
Da sprachen sie zu ihm: Wie sind dir deine Augen aufgetan worden? (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 9,10 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Nachbarn des Blindgeborenen stellten die 1. Frage nach dem „Wie“ des Öffnens seiner Augen durch Jesus.
(Danach folgten noch insgesamt vier diesbezügliche Fragen der Jerusalemer „Geistlichkeit“ :Joh. 9,15+17+19+26:.)
Die 1. Frage beim Blinden entspricht der 1. an Petrus gerichteten Frage Jesu, ob er ihn mehr liebt als es die anderen Jünger tun.
Die Liebe zu Jesus ist offensichtlich das komplementäre Spiegelbild der die Augen seiner Erwählten öffnenden Liebe des Herrn.
Die Frage nach dem „Wie“ des Sehenmachens geistlich Blinder wird offenbar in der Liebe und Treue Gottes beantwortet, die darin bewiesen und bezeugt wird, dass der himmlische Vater seinen Sohn in die Welt schickte, damit er für die gesamte Schöpfung auf Golgatha geopfert wird.
Das Geheimnis aller geistlichen Erkenntnis liegt im Glaubensblick zum Pfahl von Golgatha.
Wer ihn nicht hat, steht ratlos vor dem Phänomen derer, die sehend wurden.
Er kennt das „Wie“ ihrer Augenöffnung nicht. Ihm ist die vom Himmel kommende Liebe Gottes unbekannt: der hierher entsandte Jesus Christus.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.