25.09.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{26} Die Heilung eines Blindgeborenen (Joh. 9,1-41)
Wir wissen, daß Gott mit Mose geredet hat, von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 9,29 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Pharisäer kannten die Identität und den Ort der Herkunft Jesu deshalb nicht, der Sohn Gottes war ihnen darum fremd, weil sie das exakte Gegenteil der Schafe Jesu sind.
Letztere hören die Stimme derer, die ihnen fremd sind nicht. Sie folgen dem ungöttlichen Wort der gesetzischen Lehrer nicht, sondern wissen, dass es sich bei ihnen um falsche Hirten handelt.
Deren vertraute Stimme, an der sie sich orientierten, war die Lehre des Moses, von dem sie wussten, woher er kam. Aus der Thora kannten sie den Namen seines Vaters („Amram“ bedeutet „Der aus hohem Volk“) :2.Mose 6,20:.
Ihn und solche, die zu ihm gehörten konnten die völkisch-elitär denkenden Söhne Israels identifizieren und annehmen.
Von Moses wussten sie, dass Gott mit ihm gesprochen hatte. Ihnen war bekannt, dass dieser Irdische von Gott entsandt wurde.
Woher Jesus kam und wohin er wegging, wussten sie hingegen nicht, sodass ihnen auch seine Stimme unbekannt war, die das sprach, was der Sohn von seinem himmlischen Vater gehört hatte.
Sie begriffen den nicht irdischen Ursprungsort Jesu und dessen Rede nicht.
Der inkarnierte Gott war den Kosmischen ein Geheimnis. Den Namen des Gott-Vaters kannten sie nicht. Sie vermieden es, ihn auszusprechen: Jesus.
Solche, die aus den Bereichen und Wesen der unteren Örter stammen nehmen das Irdische wahr, und diejenigen, die von oben kommen sehen die himmlischen Dinge.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.