25.09.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{26} Die Heilung eines Blindgeborenen (Joh. 9,1-41)
Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, auf daß die, welche nicht sehen, sehend werden und die, welche sehen, blind werden. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 9,39 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Aus Joh. 9,39*Joh. 18,20 geht hervor, wie der nicht aus der Welt stammende, aber dorthin hineinkommende Jesus die Blinden dieses Bereichs sehend macht.
Er spricht freimütig in der Synagoge und Weihestätte des Jerusalem-Kosmos. Es ist sein Licht-Wort, das hier scheint und die Herzensaugen derer erleuchtet, die in der versklavenden Finsternis des irdischen Jerusalem gefangen gehalten werden.
Hingegen bleibt die vermeintlich sehende kosmische „Geistlichkeit“ Babylons blind, denn sie bezichtigt Jesus, ein Wort der Dämonen zu sprechen und lehnt ihn ab.
Ihre Aufgabe ist es, andere Blinde in die Grube zu leiten und zusammen mit ihnen dort hineinzufallen.
Ihr „Gottesdienst“ ist ein diabolischer Dienst zum Verderben.
Das Todeswort dieser Elitären Satans ist nicht freimütig, sondern es wird in Logen, Klausuren, Konzile und Synedrien gehört, denn auf ihrer Stirn steht der Name „Geheimnis“ geschrieben :Offb. 17,5:.
Die Blinden wagen sich nicht in den Bereich des Lichtes, denn dort würden sie sofort als das erkannt werden, was sie sind: dämonische Heuchler, Fälscher und Menschenmörder :Joh. 3,20; 1.Joh. 2,9:.
Weil sie das Licht meiden und von ihm abkommen, bewegen sie sich noch tiefer in die Finsternis hinein, d. h., der in ihre Welt kommende Gott treibt sie weiter in ihre selbst gewählte Blindheit hinein.
Das Licht Gottes lässt diejenigen erblinden, die es verwerfen. Solche, die es annehmen, macht es hingegen sehend.
Nach dem Chiasmus in Joh. 9,1-41 hat der Entsandte (= Siloah) die Aufgabe, solche, die nicht erblicken, sehend zu machen :Joh. 9,6+7*Joh. 9,35-39:.
Der große „Siloah“ ist der Menschensohn, der, zur „Welt“ kommend, durch sein Sprechen die Blinden sehend macht.
Die Wasser (= Reden) dieses großen Entsandten säubern die Augen (den Geist / das Denken) derer, die ihn sehen und an ihn glauben vom im Irdischen haltenden „Lehmbrei“ des Erdbodens der Unbelehrbaren des Jerusalem-Kosmos. Sie werden davon befreit.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.