Ich muß die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, wo niemand wirken kann. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 9,4 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Weil der Sohn in seinem Tun die gefälligen Werke des ihn sendenden Vaters vollbringt (hierzu gehört u. a. das ihm gegebene Richten) und ohne ihn, als den Tag, kein einziger Mensch handeln kann, führt Jesus die einheitliche Herde nach dem Willen Gottes, d. h., in seinem idealen Hirten handelt der Vater auch in den Nachfolgern des Herrn. Er gibt ihnen Erfolg.
Der Pseudojünger Judas verließ jedoch dieses himmlische Licht und kam in die Finsternis der irdischen Nacht hinaus.
Judas wandte sich vom wesenhaften Tempel Gottes ab und ging zu den „Kosmischen“ der Jerusalemer Weihestätte und ihres Tempels.
Sein Werk war also nicht das „Tages-Werk“ des Gott-Vaters, sondern das des Fürsten der Nacht, des als „Fürst der Welt“ bezeichneten Vaters der ungläubigen Juden, denn in der Nacht konnte Judas keine einzige Sache gottkonform „erledigen“.
Der nicht gerettete Jünger Jesu konnte seinem bösen Tun höchstens den Anschein der Gottgefälligkeit geben, was ein Kennzeichen der im Verborgenen der Finsternis handelnden Leibesglieder der großen Hure ist :Joh. 16,2:.
Hingegen sprach Jesus im Kosmos („Jerusalem-Welt“) keine einzige Sache im Verborgenen, denn das Licht erhellt jeden Winkel der Welt.
Da es gottkonform ist, also nicht fälscht, keinen „An-schein“ erweckt, sondern tatsächlich durchstrahlt, muss es nichts verbergen.
Weil die fälschenden Kosmischen im Bereich des wahren Lichtes nicht bestehen können, verlassen sie es.
In der Finsternis Jerusalems tun sie das Werk ihres Vaters mit Erfolg.
Er handelt in ihnen in seinem „Nacht-Werk“.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.