17.07.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{23} Die beim Ehebruch ergriffene Frau (Joh. 8,1-11)
Der Konflikt zwischen dem in den Tod bringenden toten mosaischen Wort (Lohnarbeiter) und dem aus dem Mund Jesu kommenden wahren Lebenswort der Gnade des Gott-Vaters (idealer Hirte) bildet den Rahmen des vorliegenden Geschehens.
In Joh. 8,7 richtete sich Jesus wie eine im Herzen der Dunkelheit scheinende Leuchte auf und rettete eine beim Ehebruch ertappte Frau davor, von der satanischen (anklägerischen) Pseudogeistlichkeit Babylons (kommender Wolf) gesteinigt zu werden.
Dadurch, dass er zuvor und danach mit dem Finger Gottes ein ganz bestimmtes Urteil auf den Boden schrieb, machte Jesus die Jerusalemer Ankläger in ihrem eigenen Anklagepunkt zu Angeklagten.
Er identifizierte die Religiösen als Leibesglieder der unheiligen und ungerecht urteilenden großen Hure Babylon, die kein Recht zum Steinewerfen hat.
Vielmehr muss die Unwahrhaftige nach ihrem eigenen gesetzischen Maßstab wie ein großer Stein ins Meer geworfen werden.
Dass Lebensgnade und Heiligung für die gerettete Brautdarstellerin Gottes (Schafe Jesu) rechtmäßig waren, wird darin angedeutet, dass Jesus aufstand.
Hierin wird nämlich seine Aufrichtung am Kreuz bzw. die Auferstehung symbolisiert, denn auf Golgatha erfüllte Jesus alle Forderungen und rechtlichen Konsequenzen des mosaischen Wortes für die gesamte „Welt“ stellvertretend. (Es gibt auch eine endzeitliche Deutung des Aufstehens Jesu.)
Als selbst gerechtfertigter auferstandener Gott und gerechter Richter, ermöglichte Jesus eine von Satan nicht anfechtbare gerechte Gnade für diejenigen, die er aus dem „großen Ägypten“ befreite.
Das gegen die Gläubigen Jesu tobende „Meer Genezareth“ muss still werden, denn der ideale Hirte gab als Lamm Gottes seine Seele für sie und führte sie dadurch als eine Rettungstür aus dem (Tempel-) Hof der Diebe und Banditen heraus.
Die ungläubigen Jünger des Moses können weder Jesus, noch die durch sein Blut geheiligten Leibesglieder seiner Himmelsstadt anklagen und in ihre Finsternis ziehen.
Wer diese Zusammenhänge versteht, wird die große Hure und ihren Bräutigam nicht mit der Braut und dem Lamm Gottes verwechseln.
Er kann von der Schlange nicht getäuscht werden und nach „Ägypten-Jerusalem“, der falschen und fälschenden Mitte, zurückkehren.
Die Vers-für-Vers-Auslegung für {23} Die beim Ehebruch ergriffene Frau (Joh. 8,1-11) beginnt mit Joh. 8,1. Bitte hier klicken. YouTube-Video zu {23}