24.06.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{40} Sohn und Mutter (Joh. 19,25-27)
Ganz anders, als es bei der unverständigen irdischen Jerusalem-„Welt“ der Fall ist, symbolisieren die drei am Kreuz des Sohnes trauernden „Marias“ (aber auch der Apostel Johannes für sich allein) alle Nachfolger Jesu, die den Gesalbten Gottes als einen von zwei weiteren Pfählen flankierten Gekreuzigten zum Zentrum haben.
Die Gläubigen sind mit Jesus (dem wesenhaften Weinstock) in seinem Tod bleibend verbunden, nehmen von dort stetig sein reinigendes Blut auf („Rebensaft“), gehen in der Nachfolge (Jüngerschaft) den individuellen Weg des Pfahles, d. h. sie bleiben in der Liebe Jesu, und teilen deshalb auch mit ihrem Herrn die Freude des Auferstehungslebens Gottes.
Weil sie aus der wesenhaften Wahrheit (aus dem Gott-Vater stammen), verinnerlichen und begreifen sie diese und haben das in der Mutter Maria dargestellte himmlische Jerusalem zur gemeinsamen Mutter.
Sie sind also Geschwister im präexistenziellen Sinn.
(Maria Magdalena symbolisiert diese Stadt ebenfalls, allerdings auf dem Rückweg zur himmlischen Einheit als Braut des Christus.)
Diese geistliche Verwandtschaft erklärt, warum Johannes der Sohn der Mutter Jesu ist, also der Bruder des Herrn.
Allein derjenige, der selbst aus Gott ist, begreift die Gottheit Jesu, blickt im Glauben zum Thron des himmlischen Jerusalem und nimmt schon jetzt diejenigen als Brüder, Schwestern und Mütter wahr und behandelt sie dementsprechend, die ebenfalls Schafe des idealen Hirten sind.
Die
Vers-für-Vers-Auslegung für
{40} Sohn und Mutter (Joh. 19,25-27)
beginnt mit Joh. 19,25. Bitte hier
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