23.07.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{42} Die Grablegung Jesu (Joh. 19,31-42)
Der 13. und 14. Nisan (Sonntag, der 13.04.32 n. Chr. und Montag, der 14.04.32 n. Chr.) dienten der Vorbereitung zum großen Festsabbat.
Da dieser Passah-Sabbat (15. Nisan) am Dienstagabend des 15.04.32 n. Chr. begann, mussten die Beine des am Kreuz hängenden Herrn noch vor Beginn dieses hohen Tages, der zwar „Sabbat“ genannt wird, aber kein Samstag war, gebrochen werden, damit sich Jesus nicht mehr abstützen konnte, deshalb an Atemnot starb und noch rechtzeitig vor Anbruch des Abends vom Kreuz entfernt werden konnte.
Dieses Vorgehen war jedoch nicht mehr nötig, weil Jesus bereits tot war.
Tiefer gesehen geht es hier darum, dass die wesenhaften Leibesglieder Gottes, die Gläubigen des himmlischen Passah-Lammes, nicht von ihm getrennt werden können, weil er für sie starb.
Durch sein Opfer wurden sie aus der Gefangenschaft des „großen Ägypten“ (Gebundenheit im irdischen Jerusalem-„Grab“) befreit und gelangen in den Auferstehungsgarten der Gnade.
Die beiden links und rechts von Jesus gekreuzigten und von ihren Pfählen entfernten Männer bilden eine Kontrastparallele zu den beiden Engeln, die im Grab dort verblieben, wo der Leichnam Jesu gelegen war, da sich der Lebende bereits selbst aus der finsteren Gruft entfernt hatte.
Der Tod Jesu spiegelt sich textlich auch in Petrus‘ Ableben wider, der angeblich ebenfalls an einem Kreuz starb.
Der reinigende und heiligende „Lebenssaft“ des göttlichen Weinstocks (die zur babylonischen Finsternis hinauskommende Gnade Gottes) fließt aus dessen Leib vom Holz Golgathas zu uns herab.
Diese Selbstentleerung wird u. a. darin angezeigt, dass Jesus das den heiligen Geist darstellende Wasser in ein Becken goss, um die Füße (symbolisch den Wandel) seiner Jünger zu waschen und darin Gottes Herrlichkeit zu mehren.
Wer vom herabkommenden Wasser Gottes trinkt, wird von oben her gezeugt.
Er sieht die auf Golgatha offenbarte prophetische Wahrheit, prüft sie und wird von ihr geprüft.
Sie erfüllt ihn, sodass aus seinem Leib Geistströme herausfließen und durch dieses Zeugnis bei den Menschen Glauben, spirituelle Selbsterkenntnis und Wissen über die Identität und Herzensstellung anderer wirken, sodass auch diese die Nacht und deren Geheimnisse, Geltungssucht und Menschenfurcht verlassen und zum Tag Gottes finden.
„Johannes“, die wesenhafte Gnade Gottes (der heilige Geist in Person), bezeugt die Wahrheit Golgathas.
Die Gnade offenbart die geistliche Familienzugehörigkeit der Menschen.
Entweder wird sie geliebt und anderen gegenüber furchtlos und offen bekannt oder sie wird von Menschen, die denjenigen sehen, in den sie durch ihre Sünden hineingestochen haben gehasst. Entweder führt sie ins Leben oder ins zu fürchtende Gericht.
Die
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{42} Die Grablegung Jesu (Joh. 19,31-42)
beginnt mit Joh. 19,31. Bitte hier
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