05.12.2022 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
a) Joh. 20,11+12 Maria beugt sich weiter vor in die Gruft; ...und sieht› zwei Engel in Weiß dasitzen :Joh. 20,12:
b) Joh. 20,13a Frau, was weinst du?
c) Joh. 20,13b ...wo sie ihn hinlegten
a') Joh. 20,14 Maria wird nach hinten gewendet (weg von der Gruft); ...und sie schaut ‹und sieht› Jesus
b') Joh. 20,15a Frau, was weinst du?
c') Joh. 20,15b ...sage mir, wo du ihn hinlegtest
P (Joh. 20,16-18) Joh. 20,18:
a) Das jeweilige Sehen Marias (zwei Engel bzw. Jesus); b) Die Frage nach dem Grund für das Weinen; c) Die Unkenntnis des Ortes der vermeintlichen Beisetzung
Die die parallele Struktur in Joh. 20,11-18 betreffende Übersicht zeigt, dass sich ab Joh. 20,14 das Geschehen von Joh. 20,11-13 wiederholt :Joh. 20,14+15:. Hierbei spiegelt sich Joh. 20,11+12 in Joh. 20,14 wider.
Dass Maria die beiden am ursprünglichen Liegeort des Leibes Jesu platznehmenden Engel wahrnahm :Joh. 20,12:, entspricht dem Umstand, dass sie später den auferstandenen Jesus sah :Joh. 20,14:.
Jesus, der in der Gruft gelegen hatte, stand außerhalb der Gruft vor Maria :Joh. 20,12+14:.
Dass sich Maria in Vers 11 vornüber in die Gruft hineinbeugte, ist das Gegenbild ihrer Umwendung nach hinten, weg von der Gruft, bevor sie den Auferstandenen erblickte :Joh. 20,14:.
Offenbar war die räumliche Ausrichtung Magdalenas maßgeblich dafür, ob sie den lebenden Christus sah, oder ihn bei den Toten suchte.
Die vorliegende parallele Struktur zeigt klare Grenzen zwischen gläubigen und ungläubigen Christen auf, also solchen, die den lebenden Christus kennen und anderen, die Jesus nicht als den lebenden Gott wahrnehmen und ihn bei den Toten suchen.
Wer nicht weiß oder nicht glaubt, dass Jesus auferstanden ist, ist ungläubig. Er schaut er auf die leere Stelle zwischen den beiden Engeln des alten Bund Gottes mit Israel.
Die Vers-für-Vers-Auslegung für {44} Jesus erscheint Maria Magdalena (Joh. 20,11-18) beginnt mit Joh. 20,11. Bitte hier klicken. Sie wurde hier zusammengefasst.