05.12.2022 + 27.05.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
a) Joh. 19,1-3 Freue dich, König der Juden! :Joh. 19,3:
b) Joh. 19,4-6 ... Sieh! Der Mensch! :Joh. 19,5:; ... Kreuzigen! Kreuzigen! :Joh. 19,6:
c) Joh. 19,7 Wir haben ein Gesetz, und nach unserem Gesetz muss er sterben (der sich selbst zum Sohn Gottes machende Jesus)
d) Joh. 19,8-10 ... dass ich Vollmacht habe, dich kreuzigen zu lassen, und Vollmacht habe, dich freizugeben? :Joh. 19,10:
e) Joh. 19,11 Du hättest keine Vollmacht gegen mich, wenn sie dir nicht von oben herab gegeben wäre
d') Joh. 19,12a Pilatus versucht Jesus freizubekommen
c') Joh. 19,12b Wenn du diesen freigibst,“ sagten sie, „bist du nicht Freund des Kaisers!; (der sich selbst zum König machendende Jesus)
b') Joh. 19,13-15a Sieh! Euer König! :Joh. 19,14:; ... Weg! Weg! Kreuzige ihn! :Joh. 19,15:
a') Joh. 19,15b+16 Wir haben keinen König als nur den Kaiser! :Joh. 19,15: (Für die Juden ist Jesus nicht der „König der Juden“)
a) Ist Jesus oder der Kaiser der „König der Juden“?; b) Gewahret! (Mensch / König) ; Pfahle ihn an!; c) Die Forderung des Todesurteils bzw. der Appell, Jesus nicht freizulassen (Gesetz / Kaiser); d) Die Autorität, freizulassen und der Versuch der Freilassung; e) Die von oben gegebene irdische Autorität
Im Chiasmus Joh. 19,1-16 bildet Joh. 19,11 den inhaltlichen Kern.
In diesem Text wird die Frage nach den Autoritäten des Pilatus, Jesu und der den Herrn ausliefernden Juden beantwortet:
Der Ursprung jeder Autorität liegt oben. Alle irdische Vollmacht, sei sie geistlicher oder politischer Natur, auch die Autorität über den Christus selbst, stammt immer aus dem Himmel und wird den Menschen auf der Erde lediglich von oben verliehen.
Aus diesem Grund ist es unsinnig, davon zu sprechen, dass sich jemand selbst z. B. zum Sohn Gottes oder zum König Israels macht. Es ist unmöglich, sich zu irgendetwas „zu machen“ oder durch andere „gemacht zu werden“, was einem nicht gegeben wird.
Eine von Gott verliehene Macht bedarf keines weltlichen Eifers, d. h. sie ist wesenhaft vorhanden und hängt nicht von irdischen Umständen ab.
Weil die Autoritätsausübung, sei sie zum Tod oder zum Leben, letztlich immer eine Sache Gottes ist, stellt ihr unbiblischer Missbrauch eine Sünde gegen den Höchsten dar.