17.07.2023 + 05.12.2022 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
Die zeitliche Spiegelung der Ereignisse zwischen dem 8. und 13. Nisan 32 n. Chr.
a) Joh. 12,1+2+3-8 Jesu Mahl, Fußsalbung und Übernachtung in Bethanien (8. / 9. Nisan)
b) Mt. 21,6-11 Jesu Einritt in Jerusalem, sein Schluchzen und er sieht sich im Tempel um (9. Nisan)
c) Mk. 11,11 Jesus kehrt von Jerusalem nach Bethanien zurück
(9. Nisan)
d) Mk. 11,12-14 Jesus kommt von Bethanien nach Jerusalem
(10. Nisan)
e) Mt. 21,18+19 Jesus verflucht den Feigenbaum (10. Nisan)
f) Mt. 21,12+13 Die letzte Reinigung des Tempels durch Jesus
(10. Nisan)
g) Mt. 21,17 Jesus kommt von Jerusalem nach Bethanien (10. Nisan)
g') Mt. 21,20 Jesus kommt von Bethanien nach Jerusalem (11. Nisan)
f') Mt. 24,1+2 Jesus prophezeit im Tempel die Zerstörung Jerusalems und des Tempels (11. Nisan); Das mehrfache Wehe über die Schriftkenner und Pharisäer :Mt. 23,13-35:
e') Mt. 21,20 Jesus kommt zum vertrockneten Feigenbaum (11. Nisan)
d') Lk. 21,37 Jesus übernachtet am Ölberg (vmtl. in Bethanien)
(11. Nisan)
c') Mt. 26,1+2+6-13 Jesus in Bethanien im Haus des Simon (Seine dortige 2. Salbung spiegelt sich zeitlich in der Salbung durch Maria in der Nachthälfte des 9. Nisan wider) (12. Nisan)
b') Lk. 21,27+37+38 Jesus lehrt im Jerusalemer Tempel (12. Nisan)
a') Lk. 21,37+38 Jesus übernachtet am Ölberg (vmtl. in Bethanien)
(12. Nisan); Abendmahl (Passah) und Fußwaschung in Jerusalem :Mt. 26,20-29; Joh. 13,2-17: (13. Nisan)
a) Das Essen in Bethanien / Fußsalbung bzw. das Abendmahl in Jerusalem / Fußwaschung; b) Jesus im Jerusalemer Tempel; c) Bethanien; d) Jerusalem / Bethanien; e) Verfluchung und erneute Aufsuchung des Feigenbaums; f) Reinigung des Tempels / Gerichtsankündigung für den Tempel;
g) Jerusalem / Bethanien bzw. Bethanien / Jerusalem
Des Herrn Reinigung des Jerusalemer Tempels und die damit zusammenhängende Verfluchung des Judenstaates Israel im Bild des Feigenbaums stehen im Spannungsfeld des Aufenthalts Jesu auf dem Tempelberg (Jerusalem) bzw. seiner Anwesenheit in Bethanien, auf dem damals außerhalb der Jerusalemer Stadtmauern gelegenen Ölberg.
Das andauernde Hin- und Her zwischen diesen beiden Ortschaften und das jeweilige Geschehen ist zeitlich spiegelgleich aufgebaut.
Jerusalem und Bethanien sind Darstellungen des fordernden Gesetzes der Unreinen und durch Jesus Verurteilten und der Bereitschaft des Sohnes Gottes, sich für alle Sünder zu opfern.
Diese beiden Orte stehen also für das unabdingbar harte Gericht und die Willigkeit zur Rettung aus Gnade.
Dass Johannes Lazarus in Joh. 12,2 als einen von denen, die mit ihm zu Tisch lagen gesondert hervorhebt, entspricht in Joh. 13,21 der Feststellung Jesu, dass ihn einer derer, die mit ihm an Passah das Brot essen ausliefern wird :Joh. 13,18:, sodass Lazarus das Gegenteil des Judas ist.
Auch beim „letzten Abendmahl“ Jesu in Jerusalem wird die Formulierung „zu Tisch liegen“ gebraucht.
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