15.10.2019 | Der Golgatha-Bezug bei Tamar | Gleichnisse über Golgatha | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
>>> Die "Palme" Tamar ist ein typologisches Bild auf Jesus
>>> Tamar blieb vorerst kinderlos
>>> Tamars List, Nachkommen gezeugt zu bekommen
>>> Der sündige Juda beschuldigte Tamar, eine Hure zu sein
>>> Das für Tamar bestimmte Gerichtsfeuer stellt Golgatha dar
>>> Tamars Rehabilitierung ist ein Bild der Rechtfertigung Jesu
>>> Der schreiende Juda entspricht der anklägerischen Frau Potifars
>>> Ein Aufruf zur persönlichen Lebensübergabe an Jesus Christus
Am Übergang Josefs nach Ägypten wird im 38. Kapitel des 1. Buchs Mose merkwürdigerweise eine Geschichte eingeschoben, in welcher es um die scheinbar unabänderliche Kinderlosigkeit einer Frau namens Tamar geht und um ihre List, dennoch einen Erben für sich gezeugt zu bekommen.
Dieser biblische Bericht handelt tiefer gesehen ebenfalls von Golgatha. Verblüffender Weise ist hier nicht ein Mann der Christusdarsteller, sondern eine Frau, nämlich die besagte Tamar, deren Name auf Deutsch übersetzt "Palme" lautet. Der gerechte Jesus Christus wird in Ps. 92,13 u. a. mit einer knospenden Palme verglichen: (HFA)
Ps. 92,13
Wer Gott liebt, gleicht einer immergrünen Palme, er wird mächtig wie eine Zeder auf dem Libanongebirge.
Nachdem Gher, der Sohn Judas, seiner Ehefrau Tamar keine Kinder zeugte und in den Augen Gottes böse war, ließ ihn der Herr sterben. Sein Bruder, Onan, kam seiner Pflicht gemäß dem mosaischen Gesetz nicht nach und verhalf der ihm nunmehr angetrauten Tamar ebenfalls nicht zu einem Sohn und Erben, sodass Gott auch ihn tötete :5.Mose 26,5+6:.
Aus Furcht, wegen Tamar auch seinen jüngsten Sohn, Schela, zu verlieren, belog Juda sie, indem er ihr versprach, die Frau Schelas werden zu dürfen, wenn dieser alt genug dafür sei. Aber als es so weit war, hielt Juda sein Versprechen nicht.
Da die gerechte "Palme" weise war, legte sie ihre Trauerkleider ab, verkleidete sich und verschleierte ihr Angesicht, sodass sie für eine Hure gehalten wurde. Sie stellte sich dorthin, wo Juda sie heimlich sehen und begehren würde und ließ sich auf ihn für den Preis eines Ziegenböckleins sexuell ein, sodass er seiner Schwiegertochter unwissentlich ein Kind zeugte.
Hierbei hinterließ Juda bei Tamar seinen Siegelring, einen persönlichen Schnurgürtel und seinen besonderen Stab als Pfand, alles Zeichen seiner Erwählung und Erbschaft. Nachdem er weggegangen war, zog Tamar wieder die Gewänder ihrer Witwenschaft an, sodass das später von Juda in der Hand eines Ausländers zu ihr entsandte Ziegenböcklein von ihr nicht in Empfang genommen werden konnte. (Nebenbei bemerkt, entspricht die Trauerkleidung Tamars der des Christus-Darstellers Mordechai.)
Aus Furcht davor, in den Augen seiner Mitbürger zum Gespött zu werden, unterließ er es, weiterhin nach der vermeintlichen Hure zu suchen und gab die Hoffnung auf, seinen an sie entrichteten Pfand jemals wieder zurückzubekommen.
Dann begab sich Folgendes :1.Mose 38,24-26:. (HFA)
1.Mose 38,24
Etwa drei Monate später wurde Juda berichtet: »Deine Schwiegertochter Tamar ist schwanger! Diese Hure hat sich mit einem Mann eingelassen!« »Bringt sie sofort aus dem Dorf heraus!«, schrie Juda. »Sie soll verbrannt werden!«
1.Mose 38,25
Als man sie hinausschleppte, ließ sie Juda ausrichten: »Der Mann, dem dieser Siegelring, diese Schnur und dieser Stab gehören, ist der Vater meines Kindes. Erkennst du sie wieder?«
1.Mose 38,26
Juda erkannte seine Sachen sofort. »Tamar ist mir gegenüber im Recht«, gab er zu, »ich hätte sie meinem Sohn Schela zur Frau geben müssen!« Danach schlief Juda nie mehr mit ihr.
Die Tamar-Geschichte gleicht der Josef-Geschichte, in welche sie textlich eingebettet ist, wobei die sich zur Prostituierten herabwürdigende Tamar verblüffender Weise dem keuschen Josef entspricht und der frevlerische Juda eine andere Darstellung der hurerischen Ehefrau des Potifar ist.
Ebenso wie Letztere bezichtigte er den Typus des gerechten Christus eines Vergehens, dessen er selbst schuldig war, nämlich der Hurerei. Der "jüd-ische" (!) Ankläger Juda war der eigentliche, sich anbiedernde Täter, aber Tamar, die Darstellerin Jesu, nahm die Schuld stellvertretend auf sich.
Juda forderte vorwurfsvoll, Tamar solle für ihre begangene Sünde herausgebracht und dort verbrannt werden. Ebenso wie im Gleichnis des als Ehebrechers geltenden Hinzufügers (Josef) der Fall :1.Mose 39,12:, stellt dieses Geschehen Golgatha dar, nämlich das Hinauskommen Jesu nach draußen, außerhalb der Stadt Jerusalem und sein Empfang des "Feuergerichtes" Golgathas :Hebr. 12,13,14; Lk. 12,50:.
Hier geht es also um den Akt der Übernahme der feurig brennenden Gerichtshitze der "Schlangen des Sinai" :4.Mose 21,6-9; Gal. 4,24+25: bzw. das Verschlingen der Schlangen der Feuerzauberer des ägyptischen Pharaos :2. Mose 7,10-12: und die Annahme des gräulichen Wesens des sündigen "Ziegenbocks", also des bösen "Täters" :1.Mose 27.16; 1.Mose 37,31; 1.Mose 38,20; 1.Petr. 2,24:.
Jesus brannte am Kreuz von Golgatha äußerlich nicht wahrnehmbar, aber dennoch darf sein dortiges Opfer gemäß u. a. Lk. 12,49+50 als ein Feuergericht ("Feuertaufe", in welches die gesamte Erde hineingenommen wurde) bezeichnet werden.
Der Moment, in welchem Juda die Tamar sexuell "erkannte", stellt die Übernahme der Verfehlungslast aller durch Jesus dar.
Das Geheimnis Golgathas liegt in dieser Einswerdung, die in der Josef-Geschichte freilich nicht vollzogen wurde, weil dort ein anderer, komplementärer Aspekt desselben Geschehens beleuchtet wird.
Tamars letztendliche Rechtfertigung entspricht der Rehabilitierung Josefs, seinem Regentschaftsantritt und der ihm entgegengebrachten Verehrung durch seine Brüder, der Segnung Jakobs, dem Sieg des Moses über die Okkultisten Ägyptens und der Wiederherstellung der Ehre Mordechais und seiner Autorität und Herrlichkeit im Reich des Perserkönigs Xerxes, was die Inthronisation Jesu vorschattet :Phil. 2,9-11:.
Ebenso wie Josef durch seinen Weg nach draußen und in die Tiefe der Gefangenschaft letztlich dafür sorgte, dass solche, die ihm vertrauten vor dem Hungertod bewahrt blieben,
d. h. er in seiner gottgegebenen Weisheit zum Lebensgeber der damals bekannten Welt wurde :1.Mose 50,20:, verhalf auch die Tamar durch ihren Weg der Schande dem Leben zum Durchbruch, denn von ihr stammt letztlich Jesus Christus ab, welcher der Retter und Lebensgeber aller Menschen ist :1.Tim. 4,10:.
Hierzu musste die Unschuldige jedoch zur schuldigen "Hure" werden, zu einer Person, die sich angeblich der intimsten Nähe zum "Erwählten" Gottes anmaßte, zu Juda nämlich, welcher in Wirklichkeit jedoch selbst frevlerisch und hurerisch war.
Hinzu kam noch die satanische, d. h. anklägerisch schreiende Art dieser durch Juda dargestellten "großen Hure Babylon-Jerusalem" :Lk. 23,21:, welche einst bekennen werden muss, dass Jesus Christus gerechtfertigter ist als sie selbst :1.Mose 38,26; Offb. 1,7:.
Und Du lieber Leser?
Verstehst Du jetzt besser, was damals auf Golgatha für Dich persönlich geschah? Begreifst Du, warum Jesus hinauskam, draußen vor dem Tor der großen Hure Jerusalem, um dort für Dich das "feurige" Gericht zu erleiden, welches wegen Deiner Sünden eigentlich Dir gegolten hätte :Jes. 26,12; Lk. 12,50:?
Ahnst Du, was es für ihn bedeutete, diesen Preis zu zahlen, damit Du das Leben der Kinder Gottes erhältst, sodass die diabolischen selbstgerechten Heuchler mit ihren satanischen Anklagen nicht über Dich siegen, Du dem ewigen Tod nicht erliegst? Willst Du dieses an Dich gerichtete Lebensgeschenk des Sohnes Gottes dankend annehmen und dadurch gerechtfertigter als die gesetzischen Juden sein :1.Mose 38,26; Mt. 5,20:, weil Deine Rechtfertigung allein aus dem für Dich stellvertretenden Opfer Jesu erwächst und nicht aus deiner eigenen Leistung, wie dies Röm. 4,4+5 zeigt? (HFA)
Röm. 4,4
Es ist doch so: Wenn ich eine Arbeit leiste, habe ich Anspruch auf Lohn. Er ist kein Geschenk, sondern ich habe ihn mir verdient.
Röm. 4,5
Aber bei Gott ist das anders. Bei ihm werde ich nichts erreichen, wenn ich mich auf meine Taten berufe. Nur wenn ich Gott vertraue, der den Gottlosen von seiner Schuld freispricht, kann ich vor ihm bestehen.
Wenn Dich der Geist Gottes von der Gnade Jesu überführt und das, was er für Dich getan hat Dein Herz zutiefst bewegt, dann sag jetzt "Ja!" zum Sohn Gottes als zu Deinem überaus gerechten Herrn. Tue es und freue Dich! Das ist nämlich die Freudenbotschaft, das Evangelium Gottes.