Start > Themen > 10. Das Evangelium - Gnade, Rettung, Nachfolge (Einleitung) (Teil 2)
Das Leben Gottes, die Gotteskindschaft, resultiert allein aus unserem Glauben an die freie Gnade Jesu.
Das Geschenk der Errettung aus Gnade empfangen wir dann, wenn wir darauf vertrauen, wer er ist und was er für uns vollbracht hat.
Die Verkündigung dieses wunderbar befreienden Evangeliums schrieb sich
u. a. der Apostel Johannes auf die Fahne :Joh. 20,30+31:. (EÜ)
Joh. 20,30
Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor den Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind.
Joh. 20,31
Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Das aller größte Zeichen, das uns Jesus gegeben hat, ist sein Tod am Pfahl von Golgatha. Hierhin müssen wir im Glauben, d. h. im Vertrauen auf seine Treue schauen, wenn wir gerettet werden wollen :Joh. 3,14+15; 4.Mose 21,4-9:. (EÜ)
Joh. 3,14
Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden,
Joh. 3,15
damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe.
4.Mose 21,4
Und sie brachen auf vom Berg Hor, auf dem Weg zum Schilfmeer, um das Land Edom zu umgehen. Und die Seele des Volkes wurde ungeduldig auf dem Weg;
4.Mose 21,5
und das Volk redete gegen Gott und gegen Mose: Wozu habt ihr uns aus Ägypten heraufgeführt? Damit wir in der Wüste sterben? Denn es ist kein Brot und kein Wasser da, und unserer Seele ekelt es vor dieser elenden Nahrung.
4.Mose 21,6
Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk, und sie bissen das Volk; und es starb viel Volk aus Israel.
4.Mose 21,7
Da kam das Volk zu Mose, und sie sagten: Wir haben gesündigt, dass wir gegen den HERRN und gegen dich geredet haben. Bete zu dem HERRN, dass er die Schlangen von uns wegnimmt! Und Mose betete für das Volk.
4.Mose 21,8
Und der HERR sprach zu Mose: Mache dir eine Schlange und tu sie auf eine Stange! Und es wird geschehen, jeder, der gebissen ist und sie ansieht, der wird am Leben bleiben.
4.Mose 21,9
Und Mose machte eine Schlange von Bronze und tat sie auf die Stange; und es geschah, wenn eine Schlange jemanden gebissen hatte und er schaute auf zu der ehernen Schlange, so blieb er am Leben.
Charles C. Ryrie erklärt in "Hauptsache gerettet?": "Das in Joh. 3,14 herangezogene Bild aus dem Alten Testament stützt nicht die Herrschaftslehre.
Es war nicht mit einem Herrschaftsanspruch verbunden, als die Israeliten aufgefordert wurden, zu der ehernen Schlange auf dem Pfahl aufzuschauen, um von den tödlichen Schlangenbissen geheilt zu werden […].
Sie mussten nur schauen, um zu leben. Sie mussten nicht die Bereitschaft geloben, Gott für den Rest ihrer Wüstenwanderungen zu folgen. Und wirklich – sie taten es auch nicht in der folgenden Zeit. […]
Das in 4.Mose 21,8 gebrauchte hebräische Wort für anschauen bedarf keines besonderen Kommentars, denn es ist das gewöhnliche Wort für das Sehen mit den Augen.
Gottes Verordnung für die völlige Wiederherstellung war, das einzig wirksame Heilmittel anzublicken."
Der Autor weist auch auf Joh. 6,39+40 hin: (EÜ)
Joh. 6,39
Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag.
Joh. 6,40
Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Ryrie schreibt: "Auch dieser Vers [Joh. 6,40] enthält keinen Herrschaftsanspruch – nur den Glauben an den Sohn, den der Vater gesandt hat.
Wenn Herrschaft eine Bedingung ist, die zur Errettung erfüllt werden muss, dann sind diese bevorzugten Erlösungsverse [Joh. 1,12; Joh. 3,16; Joh. 3,14; Joh. 5,25] unvollständig, missverständlich oder schlicht falsch."
Nicht unser Tun, sondern ausschließlich das Werk Gottes führt zu unserem sicheren und bleibenden Heil.
Diese Gewissheit der persönlichen Rettung bedeutet, dass unsere Leistung nicht darüber entscheidet, ob wir gerechtfertigt sind oder nicht.
Das Werk des Herrn an uns fasst Charles C. Ryrie folgendermaßen zusammen und bringt auf den Punkt, dass wir vor Gott gerechtfertigt sind, weil wir durch das Blut Jesu bereits vollkommen gerecht gemacht wurden:
"[Gott] verwandelt Sünder in Gerechte. Wie macht er das? Indem er uns zur Gerechtigkeit Gottes in Christus macht (2.Kor. 5,21), indem er viele gerecht macht (Röm. 5,19), indem er uns das Geschenk der Gerechtigkeit gibt (Röm. 5,17).
Wer empfängt dieses Geschenk der Gerechtigkeit? Der, der Glauben an Jesus hat (Röm. 3,26).
Was geschieht dann? Gott rechtfertigt ihn – er spricht ihm die Gerechtigkeit in Christus zu. Und bei alldem bleibt Gott vollkommen gerecht (Röm. 3,26).
Viele fassen Rechtfertigung falsch auf, so als würden wir rechtschaffen gemacht und nicht für gerecht erklärt […]
Rechtfertigung macht keinen gerecht – entweder wir sind es bereits oder wir sind es nicht. [Anm.: Siehe 1.Kön. 8,31+32, wo der Gerechte von Gott gerecht gesprochen wird.]
Und wenn wir es sind, dann wird das von Gott so bezeugt, und das ist Rechtfertigung." […]
Und wie macht Gott das?
Er verbindet uns mit Jesus Christus, wenn wir glauben. Und weil wir dann in Christus sind, ist seine vollkommene Gerechtigkeit uns zugeschrieben – das heißt, auf unserem Konto verbucht – so dass wir aus Gottes Sicht in Wirklichkeit gerecht sind.
Zugeschrieben ist das Schlüsselwort. Es bedeutet so viel wie "halten für". […] Gott rechtfertigt den, der "Glauben hat an Jesus". Und da der Name Jesus bedeutet "Gott rettet", ist jeder gerechtfertigt, der glaubt, dass Jesus (der ja Gott ist) rettet."
Ist dadurch gesagt, dass wir in Sünde leben dürfen oder passiv sein sollen?
Nein, natürlich nicht!
Mit der vollkommenen und unverlierbaren Erlösung beginnt der Weg der Nachfolge Jesu, in welchem wir in guten Werken zu wandeln haben :Eph. 2,10:. Unser Heil ist die Voraussetzung für eine vorbildliche Jüngerschaft.
Die Lehre der Lordship Salvation besteht hingegen darin, die guten Taten der Menschen als eine Voraussetzung für das persönliche Heil einzufordern.
Vertreter dieses "Evangeliums" hinterfragen die Rechtfertigung eines Christen, d. h. sie ziehen seine Rettung dann in Zweifel, wenn er in seiner Lebensführung nicht ausreichend genug Gehorsam erkennen lässt, also zu wenig Leistung für Gott erbringt.
Gemäß Arch Rutherford, einem amerikanischen Pastor ("What is Free Grace Theology?"), führt dieses Verständnis von Glauben dazu, dass viele "Lordship"-Anhänger Probleme mit der Errettung von Kindern haben,
da diese in der Regel noch keine Entscheidung zur Jüngerschaft treffen können.
Im Geiste dieser Lehre gibt es für Christen keine Heilsgewissheit. Scott Crawford schreibt hierzu in dem von Michael Schneider übersetzten Artikel "Glaube, Werke und Heilsgewissheit" (Zeit & Schrift; 2012) folgendes:
"Die Wiedergeburt ist nur sicher, wenn ein Leben des Gehorsams darauf folgt.
Diese Auffassung stammt aus der reformierten Theologie, dem scholastischen Calvinismus, der ausschließlich solche als Gläubige anerkennt, die bis zu ihrem Tod in Glauben und moralischem Lebenswandel ausharren.
Rechtfertigung und Heiligung werden untrennbar miteinander verknüpft; wenn es bei jemandem an Anzeichen von Heiligung mangelt, weckt das Zweifel an seiner Rechtfertigung.
Der wichtigste Beweis für die Rechtfertigung sind gute Werke. Das natürliche Ergebnis dieser Lehre ist ein Leben der Selbstbeobachtung, des Zweifels und der Infragestellung des Heils. Eine Neigung zur Selbstbeobachtung gehört zu den Grundlagen des scholastischen Calvinismus."
Hingegen ist gemäß der biblischen freien Gnade das Werk Jesu auf Golgatha der allein genügende Beweis der persönlichen Rechtfertigung des gläubigen Menschen.
Wenn wir gegen die Lehre der Errettung durch Herrschaft oder Meisterschaft argumentieren, dürfen wir uns nicht dazu verleiten lassen, das Geschenk Gottes gegen die Menschenwerke auszuspielen, denn gute Taten sind nicht das Gegenteil der Gnade, sondern ein Ausdruck der richtigen Jüngerschaft solcher, die gerettet sind.
Die Nachfolge Jesu muss in der freien Gnade wurzeln. Sie entspringt der Gnade.
Scott Crawford bringt diesen Gedanken folgendermaßen auf den Punkt: "Rechtfertigung und Heiligung sind miteinander verwandt, aber richtig verstanden sind sie verschiedene Aspekte der Errettung.
Rechtfertigung geschieht aus Gnade durch Glauben, [lebenspraktische] Heiligung beinhaltet Gnade, Glauben und Werke.
So kann jemand gerechtfertigt sein, ohne dass die Anzeichen davon in seinem Lebenswandel als Christ ständig sichtbar sind."
Umgekehrt ist aber auch niemand gerettet, der seine frommen Werke zur Heilstat Jesu hinzurechnet und dadurch die allein genügende Gnade Gottes willentlich oder unbewusst verwirft.
Ganz im Sinne von Jakobus, der in Jak. 2,24 die Rechtfertigung durch Werke betont, schreibt Charles C. Ryrie:
"[…] Allerdings wird Rechtfertigung erwiesen durch persönliche Reinheit. Sie kommt nicht wegen irgendeiner Besserung oder wegen eines Versprechens, sich zu ändern.
Einmal gerechtfertigt zeigen wir diese Tatsache vielmehr durch Veränderungen in unserem Leben. "Wer gestorben ist, ist freigesprochen [wörtlich: gerechtfertigt] von der Sünde" (Röm. 6,7). Wir sind befreit von der Sünde, so dass sie nicht länger über uns herrscht. Rechtfertigung vor den Augen Gottes zeigt sich durch Veränderungen in unserem Leben hier auf der Erde vor den Augen der Menschen. […]
Gerechtfertigt in den Augen der Menschen. Wie? Durch Glauben, der zusammenwirkt mit guten Werken. Solch rettender Glaube ist vollkommen gemacht, vollendet und vollbracht, da er Erfüllung in guten Werken findet (Jak. 2,22).
Gerechtfertigt in den Augen des heiligen Gottes? Ja.
Wie?
"Durch den Glauben an sein Blut." Der gibt mir das Geschenk der Gerechtigkeit (Ich werde nicht damit belohnt!).
Das bedeutet: Gott kann gerecht sein und der Rechtfertiger dessen, "der Glauben an Jesus hat". Und es kommt kostenlos, ohne jeden Grund in mir selbst, durch seine Gnade."
Scott Crawford kleidet die Wahrheit sehr treffend in die folgenden Worte:
"Die Errettung ist ein Werk von Gott, durch Gott und für Gott. Sie ist kein Werk des Menschen für Gott; sie ist Gottes Werk für den Menschen. Nichts, was der Mensch tun kann, sei es in seinem Denken, seiner Einstellung oder seinem Handeln, kann Gottes Vorkehrungen zur Errettung irgendetwas hinzufügen.
[…] Die Errettung des Menschen ist ein Ergebnis der Gnade Gottes, und das Medium, durch das Gott seine Gnade gewährt, ist der Glaube.
Glaube heißt, auf jemanden oder etwas rückhaltlos zu vertrauen. Der Glaube an das vollendete Werk Christi kann vom Menschen nicht noch übertroffen werden.
Die Lehre von der Errettung aus Gnade durch Glauben – nichts mehr und nichts weniger – ist der Kern des Christentums.
Jeder Versuch, dieser Wahrheit etwas hinzuzufügen oder sie zu umgehen, untersteht dem Fluch Gottes (vgl. Gal. 1,8f.)."
Ernest D. Pickering schreibt: "Einer der Haupteinwände gegen die "Lordship Salvation" ist, dass sie dem Evangelium der Gnade etwas hinzufügt.
Sie verlangt vom Sünder etwas, das die Schrift nicht verlangt. Die Botschaft von der Errettung aus Gnade verheißt dem Sünder, dass er allein durch Glauben ewiges Leben empfangen kann, während die Botschaft der "Lordship Salvation" Sündern sagt, dass sie bereit sein müssen, alles in ihrem Leben aufzugeben, was Gott missfällt.
Wenn sie das Evangelium hören, wissen sie aber noch gar nicht, was für Dinge das sind, und ebenso wenig weiß es der Evangelist, der sie zu Jesus führen möchte."
Robert M. Horn schreibt in "Go Free" über die Einzigartigkeit der Gnade Gottes folgendes:
"Wir finden sie in keiner Religion, in keinem Kult der Welt, auch nicht bei dem meisten von allem, was sich den Anschein von Christentum gibt.
Von der Betonung der Werke durch die Pharisäer bis zu den mystischen Zielen der Meditation betonen alle Religionen die menschliche Leistung.
Sie alle beruhen auf der gegenseitigen Übereinkunft: Gott erfüllt ein Teil, wir erfüllen ein Teil…
Aber der Gott der Christen ist der Gott einseitigen Handelns… Gott handelt durch sich selbst in einer einseitigen Kundgebung der Gnade."
Röm. 4,5
Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet
In Hinblick auf Röm. 4,5 kommentiert Charles C. Ryrie Robert Horns oben zitierte Aussage folgendermaßen (EÜ):
"Wenn Gott gerecht bleiben und einen Sünder, der an Jesus glaubt, gerecht sprechen kann, wie kann da irgendjemand irgendetwas anderes hinzufügen wollen?
Wenn ich vom Richter des Universums gerechtfertigt werden kann durch den Glauben an Jesus, ist dann irgendeine andere Bedingung erforderlich?
Nein. Nichts.
Hat Paulus etwas ausgelassen? War seine Botschaft hier unvollständig, weil er nicht auf die Notwendigkeit von Herrschaft oder Jüngerschaft oder Meisterschaft hinwies?
Nein.
Diesen Gedanken kann man verwerfen."
An einer anderen Textstelle in "Hauptsache gerettet?" schreibt Ryrie: "[Gottes] großer Plan lief in der Ewigkeit vor Beginn der Zeit an und setzt sich bis in die zukünftige Ewigkeit hinein fort. Sein Ziel ist es, viele Söhne zur Herrlichkeit zu bringen oder zu führen (Hebr. 2,10).
[…] Die Wurzeln von Gottes Erlösungsplan reichen zurück bis vor Grundlegung der Welt (1.Petr. 1,19+20).
Für das Lamm war gesorgt, noch ehe der Mensch geschaffen war.
Ganz gewiss war das Lamm bereits ersehen, ehe der Mensch im Garten Eden sündigte. Gott brauchte nicht auf der Suche nach einem Plan umherhasten, mit dem er der Rebellion Adams und Evas gegen ihn begegnen könnte."
Gerettet wird man durch den Glauben an die souveräne und freie Gnade Jesu und nicht dadurch, dass man sich unter die Herrschaft Gottes stellt, denn die Vorbestimmung der Sohnschaft kennt gemäß Eph. 1,3-6+12 keine menschlichen Werke, sondern nur ein einziges Kriterium: das Wohlgefallen des freien Willens Gottes mit dem Ziel seiner Selbstverherrlichung (EÜ).
Eph. 1,3
Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus,
Eph. 1,4
wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe,
Eph. 1,5
und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens,
Eph. 1,6
zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten.
Eph. 1,12
damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher schon auf den Christus gehofft haben.
Ryrie erklärt, dass die vor Grundlegung der Welt Erwählten dieselben sind, die durch ihren Glauben unverdienterweise zu Kinder Gottes werden.
Als durch Jesus bereits Gerechtfertigte (Freigesprochene) und Geheiligte (für Gott abgesonderte und als sein Eigentum bestimmte Menschen) gelangen sie zur Herrlichkeit.
Der Autor erklärt: "Tatsächlich ist Paulus so kühn zu schreiben, dass diese [Gläubigen] bereits verherrlicht sind (Röm. 8,30). So ist sicher, dass nicht einer von denen, die Gott vorherbestimmt, aus dieser Gruppe herausfallen wird.
Die Heiligen gehen einer garantierten Herrlichkeit entgegen. Was ist das für eine Gnade, die Gottes großen Plan vollenden wird!"
Gott ist wahrlich ein Gott einseitigen Handelns! Es ist das autarke Handeln seiner freien Gnade, das sogar für fleischliche Christen wirksam ist :1.Kor. 6,11:.
Eines der Strohpuppen-Argumente der Herrschaftslehre ("Lordship Salvation") gegen die freien Gnade Gottes ist, zu behaupten, es gehe hierbei nur um eine fruchtlose, verstandesmäßige "Entscheidungs-Errettung".
Das Vertrauen in die Wahrheit des Wortes Gottes kann jedoch nicht als ein beiläufiger, theoretischer Entschluss des Menschen abgetan werden, denn gemäß 1.Kor. 15,3+4 sind grundlegende biblische Tatsachen wichtig: (EÜ)
1.Kor. 15,3
Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften;
1.Kor. 15,4
und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften;
Die eigene ewige Zukunft davon abhängig zu machen, was man glaubt, ist kein leichtfertiger oder beiläufiger Entschluss. Dieses Vertrauen in Jesus und das daraus resultierende praktische Lebenszeugnis sollte man sich von niemanden klein reden lassen.
Die frohe Botschaft Gottes ist kein "billiges Evangelium". Es ist wichtig darauf zu bauen, dass Jesus tatsächlich tot war und wieder zurück ins Leben kam. Dieser vertrauensvolle Glaube ist unerlässlich für das eigene Heil. Jesus wurde wegen unserer Übertretungen dahingegeben und für unsere Rechtfertigung auferweckt :Röm. 4,25:. An dieser vollständigen Heilsbotschaft unbedingt festzuhalten, hat überhaupt nichts billiges an sich :1.Kor. 15,2:.
Gemäß Charles C. Ryrie ist es auch falsch zu behaupten, eine fleischlicher (irdischer) Christ könne rein theoretisch keine einzige Frucht in seinem Leben hervorbringen und dennoch in den Himmel kommen, was angeblich beweise, dass die freie Gnade nicht stimme.
Ryrie schreibt hierzu: "Diese Strohpuppe leugnet das Wirken, wenn nicht die Anwesenheit des Heiligen Geistes im Leben jedes Gläubigen.
Solange der Geist dem Gläubigen innewohnt, ist es unmöglich, dass dieser Gläubige keinerlei Wirkung des Heils an den Tag legt – und wenn er Zeit seines Lebens vollkommen fleischlich wäre."
Gemäß 1.Kor. 4,5 hat die Errettung für jeden Gläubigen ganz praktische positive Folgen. (EÜ)
1.Kor. 4,5
So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird! Und dann wird jedem sein Lob werden von Gott.
Außerdem führen die Vertreter der Errettung durch Herrschaft an, in der frühen Kirche sei nicht gelehrt worden, dass es fleischliche Christen gebe. Free Grace sei ebenfalls eine Erfindung neueren Datums.
Charles Ryrie erwidert, dass das Alter einer Behauptung oder die Anzahl ihrer Anhänger unmaßgeblich sind:
"Nur, weil etwas schon im ersten Jahrhundert gelehrt wurde, ist diese Lehre nicht automatisch richtig (es sei denn, sie findet sich als Lehre in den kanonischen Schriften). Und nur, weil etwas nicht schon vor dem neunzehnten oder zwanzigsten Jahrhundert gelehrt wurde, muss es nicht falsch sein – es sei denn, diese Lehre ist eindeutig unbiblisch."
Ryrie nennt hierzu als Beispiel die falsche Lehre der Taufwiedergeburt und die Lösegeld-an-Satan-Theorie."
Davon abgesehen schreibt bereits Jakobus, dass Christen in vielen Arten fleischlich handeln :Jak. 3,2:.
Gnade, Rettung, Nachfolge (Einleitung)
1. Errettung und Jüngerschaft im Vergleich
2. Falsche Errettung und falsche Jüngerschaft
3. Glaube, Jüngerschaft, Werke