11.11.2019 | „Errettung und Jüngerschaft im Vergleich“ | Das Evangelium - Gnade, Rettung, Nachfolge | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
In Jesus sind wir zur göttlichen Fülle, d. h. zur Vollendung unserer Gerechtigkeit gebracht worden :Kol. 2,9+10,13+14:, denn er hat unsere Sünden beseitigt. (EÜ)
Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig;
Kol. 2,10
und ihr seid in ihm zur Fülle gebracht. Er ist das Haupt jeder Gewalt und jeder Macht.
Kol. 2,13
Und euch, die ihr tot wart in den Vergehungen und in dem Unbeschnittensein eures Fleisches, hat er mit lebendig gemacht mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat.
Kol. 2,14
Er hat den Schuldschein gegen uns gelöscht, den in Satzungen be-stehenden, der gegen uns war, und ihn auch aus unserer Mitte fortgeschafft, indem er ihn ans Kreuz nagelte;
Da wir diese Gerechtigkeit Gottes in keiner Weise verdienen, sondern nur in Jesus Christus an ihr partizipieren, gebührt allein ihm jeglicher Ruhm, denn sie wurde ausschließlich durch ihn gewirkt.
An der Heilstat Gottes haben wir nicht den geringsten Anteil. Allein in Jesus besitzen wir Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligkeit und Erlösung. Nur durch ihn und in ihm werden wir diesen Ansprüchen Gottes vollkommen gerecht :1.Kor. 1,26-31:. (EÜ)
1.Kor. 1,26
Denn seht, eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind;
1.Kor. 1,27
sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache.
1.Kor. 1,28
Und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache,
1.Kor. 1,29
dass sich vor Gott kein Fleisch rühme.
1.Kor. 1,30
Aus ihm aber kommt es, dass ihr in Christus Jesus seid, der uns ge-worden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung;
1.Kor. 1,31
damit, wie geschrieben steht: "Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!"
Wir sollten also begreifen, dass es bei dem Evangelium der Errettung darum geht, was Jesus getan hat, nämlich, dass er für unsere Sünden gestorben ist :1.Kor. 15,1-4:. (EÜ)
Ich tue euch aber, Brüder, das Evangelium kund, das ich euch ver-kündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch steht,
1.Kor. 15,2
durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr festhaltet, mit welcher Rede ich es euch verkündigt habe, es sei denn, dass ihr vergeblich zum Glauben gekommen seid.
1.Kor. 15,3
Denn ich habe euch vor allem überliefert, was ich auch empfangen habe: dass Christus für unsere Sünden gestorben ist nach den Schriften;
1.Kor. 15,4
und dass er begraben wurde und dass er auferweckt worden ist am dritten Tag nach den Schriften;
Die Jüngerschaft betrifft hingegen das, was die Menschen tun müssen, wie die bereits oben zitierte Bibelstelle Lk. 14,26-35 zeigt, nämlich sich konsequent in der richtigen Nachfolge zu mühen.
Gottes Einladung an den Menschen, um ihn zu retten heißt "Komm zu mir!" :Joh. 6,37:, wohingegen sein an ihn ergehender Aufruf zur Jüngerschaft "Folge mir nach!" lautet (EÜ).
Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen;
Wenn uns Jesus das Heil gibt, kommen wir zuerst zur Ruhe, denn durch sein selbstloses Opfer erhalten wir es vollständig und müssen darum nicht ringen :Mt. 11,28:.
Gott selbst ist unser Friede, den wir jetzt schon bleibend und sicher besitzen dürfen. (EÜ)
Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.
Hier geht es um die Erquickung der Rechtfertigung ohne die Werke des Gesetzes. Es ist eine Erlösung aus dem jüdischen Zwangssystem.
Unsere Nachfolge ist hingegen ein daran anschließender lebenslanger höchst aktiver Prozess der Nachfolge, in welchem wir permanent dazu angehalten werden, den Willen Gottes selbstlos zu tun :Lk. 9,23+24:.
Auf unserem Weg können wir den uns vorangehenden Herrn niemals vollständig erreichen. Unsere Jüngerschaft Jesu kennt keinen Stillstand, keine Ruhe. (EÜ)
Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach!
Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten.
Charlie Bing erklärt in "Why lordship faith misses the mark of discipleship": "Es gibt einen Unterschied zwischen den Sätzen Jesu: "Komm zu mir" und "Folge mir nach."
Wenige Worte, aber eine große Bedeutung.
Wenn er [Jesus] sagt "Komm zu mir", dann lädt er Menschen zur Erlösung ein. Wenn er sagt "Folge mir nach", dann sagt er dasselbe wie "Sei mein Jünger".
Ich finde, das wird in Mt. 11,28-30 gut deutlich. Ich sehe ihn hier, wie er beide Einladungen gleichzeitig ausspricht. Er sagt zu den Juden, die im hoffnungslosen System der Pharisäer verloren waren und vom Gesetz geknechtet wurden: "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken"
[…]
Die beste Aussage in Bezug auf das Ziel von Jüngerschaft steht in Mt. 10,25 geschrieben. Hier lesen wir: "Es ist dem Jünger genug, dass er werde wie sein Lehrer und der Sklave wie sein Herr."
[…] Das ganze Ziel eines Jüngers ist es, so zu werden wie sein Lehrer. Das zeigt uns, dass Jüngerschaft eine Entwicklung, ein Prozess ist. Und wenn unser Lehrer Jesus Christus ist, dann dauert dieser Prozess das ganze Leben lang an. Er ist nicht zu Ende, ehe wir verherrlicht und ihm gleichgestaltet sind.
[…] Egal, wo du heute in deinem Glaubensleben stehst, Gott möchte, dass du morgen woanders bist – das ist Jüngerschaft."
Wenn wir der Einladung Gottes zur Rettung folgeleisten und zu Jesus gekommen sind, legen wir die Last der Sünde ab :Mt. 11,28:, wohingegen Jüngerschaft bedeutet, das Joch Jesu zu bejahen, d. h. die sich aus der Nachfolge ergebende Last auf uns zu nehmen und vom Herrn zu lernen, wie dieses Opfer möglich ist :Mt. 11,29+30:. (EÜ)
Mt. 11,29
Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und "ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen";
Mt. 11,30
denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Die Errettung findet in einem Moment statt. Sie muss und darf nicht immer wieder "erneuert" werden, denn ansonsten würde man sie entwerten. Sie stellt eine einmalige rechtliche Heiligung dar :Apg. 2,46+47: und besitzt den Charakter einer neuen Geburt. (EÜ)
Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Jubel und Schlichtheit des Herzens,
Apg. 2,47
lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten.
Jüngerschaft ist hingegen ein lebenslanger Fortgang, in welchem Gott will, dass wir uns de facto, also in unserem täglichen Tun an seinem Wort und seiner Heiligkeit orientieren und uns von der Wahrheit des Evangeliums befreien lassen :Joh. 8,31+32:. Sie besitzt den Charakter eines Erwachsenwerdens. (EÜ)
Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger;
Joh. 8,32
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
In der Nachfolge Jesu werden seine Gebote fortwährend bewahrt und gehütet, denn sie sind für uns das Licht zur idealen Lebensführung :Mt. 28,19+20:. (EÜ)
Mt. 28,19
Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
Mt. 28,20
und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
Unser Heil ist eine Gnadengabe, d. h. es ist kostenlos :Röm. 6,23; Röm. 3,24:.
Die uns im neuen Bund Gottes gewirkte ewige Rettung kann man nicht selbst erwerben :Jes. 55,1:. Dennoch ist sie nicht billig, denn der Herr hat für sie mit seiner überaus wertvollen Seele, die in seinem vergossenen Blut war bezahlt :1.Petr. 1,18+19; 1.Kor. 6,20:. (EÜ)
Denn der Lohn der Sünde ist der Tod, die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.
und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.
Auf, ihr Durstigen, alle, kommt zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt, kauft und esst! Ja, kommt, kauft ohne Geld und ohne Kaufpreis Wein und Milch!
1.Petr. 1,18
Denn ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern über-lieferten Wandel,
1.Petr. 1,19
sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und ohne Flecken.
1.Kor. 6,20
Denn ihr seid um einen Preis erkauft worden. Verherrlicht nun Gott mit eurem Leib!
Charlie Bing weist darauf hin, dass der Begriff "Erlösung" einen Freikauf impliziert.
Er erklärt treffend: "Wenn wir über die Kosten der ewigen Errettung sprechen, dann sprechen wir über die Erlösung, aber das sind nicht unsere Kosten, sondern die Kosten Gottes und Jesu. Er bezahlte den Preis." Die Bibel betont das Blut und das Blutvergießen Jesu :Hebr. 9,22; 3.Mose 17,11:.
John MacArthur verkennt die Bedeutung des Blutes Jesu völlig.
In "Hauptsache gerettet? – Was Errettung bedeutet" zeigt C. Ryrie die unbiblische Haltung des Autors auf:
"MacArthur vertritt diesbezüglich die Ansicht, das Blut sei in sich selbst ohne eigentlichen Wert.
Es sei einfach ein Symbol für den Tod Christi. In einer Predigt sagte er
[...] "Das einzige wichtige an Jesu Blut ist, dass es seinen Tod beweist. In dem Blut selbst ist keine Rettung. Wir können nicht sagen Jesu Blut, sein physisches Blut, sei die Sühnung für die Sünde. Die Sühnung für die Sünde ist sein Tod…
Durch seinen Tod sind wir erlöst. Das Blutvergießen ist nur ein Bild dieses Todes."
In einer anderen Predigt trifft MacArthur folgende Feststellung: "Es gibt nichts in dem tatsächlichen Blut, dass in Bezug auf die Sünde irgendeine Wirkung haben könnte.
Die Bibel lehrt nicht, dass Christi Blut in sich selbst wirksam sei, Sünde hinwegzutun!"
Gemäß Charles C. Ryrie kommentiert Lloyd Streeter MacArthurs Sicht folgendermaßen:
"Diese Worte sind Gift für die Seelen der Menschen!... MacArthurs großer Fehler in der oben zitierten Feststellung besteht darin, dass er das Bluten Christi von seinem Sterben trennt und sagt, nur Christi Tod sei der Preis der Erlösung gewesen
[…] Die Bedeutung der Schrift vom Blut Christi abzuziehen bedeutet eine gefährliche Entwertung des Sühneopfers Jesu."
Das Heil ist ein überaus wertvolles Geschenk Gottes an uns.
Aber die Nachfolge kostet uns etwas. Sie ist teuer; und wie aus der bereits zitierten Bibelstelle Lk. 14.25-33 zu ersehen ist, muss der Preis dafür überschlagen werden. Jesus fordert uns dazu auf, darüber nachzudenken, ob wir ihn wirklich bezahlen wollen :Mt. 8,19-22:. (EÜ)
Und ein Schriftgelehrter kam heran und sprach zu ihm: Lehrer, ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst.
Mt. 8,20
Und Jesus spricht zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er das Haupt hinlege.
Mt. 8,21
Ein anderer aber von seinen Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, vorher hinzugehen und meinen Vater zu begraben.
Mt. 8,22
Jesus aber spricht zu ihm: Folge mir nach, und lass die Toten ihre Toten begraben!
Charles C. Ryrie schreibt in "Hauptsache gerettet?": "Der Gegensatz zwischen den beiden Gleichnissen unseres Herrn könnte kaum lebendiger dargestellt werden.
Komm zum Festmahl. Es ist frei. [:Lk. 14.16-22:]
Haste nicht überstürzt in die Jüngerschaft – sie ist teuer. [:Lk. 14.23-33:]
Heute bietet der Herr Jesus, der Gott-Mensch, ein Fest des Heils frei jedem an, und er kann es tun, weil er Gott ist, der Mensch wurde.
Derselbe Herr Jesus fordert durch viele Schriften des Neuen Testaments die auf, die ihm geglaubt haben: Füge dich meiner Herrschaft beziehungsweise Meisterschaft über dein Leben.
Manche tun das in sehr hohem Maß. Manche tun es in geringem Maß. Niemand tut es immer und vollständig.
Aber er war, ist und wird immer Herr sein – ob er nun als Gott-Mensch und Heiland anerkannt wird oder ihn ein gläubiger als Meister seines Lebens anerkennt. Er ist Herr. [= Gott]"
Gnade, Rettung, Nachfolge (Einleitung)
1. Errettung und Jüngerschaft im Vergleich
2. Falsche Errettung und falsche Jüngerschaft
3. Glaube, Jüngerschaft, Werke