Start > Themen > 10. Das Evangelium - Gnade, Rettung, Nachfolge > 10b Falsche Errettung und falsche Jüngerschaft (Teil 2)
Anders als gerettete "Typ 2-Christen" sind Leute, die der Kombination "3" angehören tragischer Weise keine Christen, denn, obwohl sie sich als Jünger Jesu verstehen, viele gute Werke vollbringen und Gott durch ihr Tun Herrlichkeit geben und obwohl sie sich selbst als "Christen" bezeichnen und sich auch so sehen, wurden sie von seiner Gnade noch nie ergriffen, d. h. sie besitzen die Gerechtigkeit aus Glauben an Jesus Christus nicht.
Sie sind verloren, weil sie nicht an das Erlösungswerk Jesu auf Golgatha glauben, d. h. es für sich selbst nicht persönlich in Anspruch genommen haben.
Wenn ihnen aber dieses Herz der Nachfolge Jesu fehlt, wenn sie das Heil nicht im Glauben an die freie Gnade Gottes in Empfang genommen haben, dann baut ihre Jüngerschaft auf einem falschen Grund und sie sind leider nur vermeintliche Christen, denen die Kindschaft Gottes und das ewige Leben fehlt.
Sie mögen zwar in den Augen der Menschen gerechtfertigt sein und ein hohes Ansehen als "Christen" genießen, sie sind aber in ihrem Innersten geistlich "hohl", denn sie ermangeln des Glaubens an das wahre Wort Jesu.
Sie entbehren der Rechtfertigung in den Augen Gottes, welche nicht durch eigene Taten in der Nachfolge Jesu erlangt werden kann, sondern allein durch das Vertrauen auf das Heilswerk des Mensch gewordenen Gottes verwirklicht wird.
"Typ 3-Menschen" sind schlimmer dran als "Typ 2-Christen", denn jemand, der gläubig ist, aber Jesus noch nicht als ein Jünger nachfolgt, kann dies im Laufe seines Lebens noch tun.
Es ist sogar oft der Fall, dass errettete Christen erst nach und nach begreifen, dass sie als Jünger Jesu in einem fortwährenden Prozess der lebenspraktischen Heiligung stehen. Manche von ihnen kommen leider erst nach vielen Jahrzehnten zu dieser wichtigen Erkenntnis.
Hingegen täuschen die guten Taten derer, die sich als Nachfolger Jesu verstehen, aber den Kern des Glaubens nicht besitzen darüber hinweg, dass sie nicht gerettet sind.
Vor lauter Fleiß, Mühe, Mangel bzw. Erfolg, angesichts ihrer eigenen Unzulänglichkeiten bzw. der großen Fortschritte, die sie als Jünger machen, in Anbetracht des Umstands, dass sie unter Beobachtung stehen und der in sie gesetzten Erwartungshaltung nicht entsprechen bzw. in den Augen vieler Menschen gute Werke vorweisen, erkennen sie nicht, dass ihnen die Grundlage des Christseins fehlt.
Da sie sich als vorbildhafte Christen verstehen, werden sie jede Andeutung, die in diese Richtung geht vehement zurückweisen und darin die Erkenntnis ihrer Rettungsbedürftigkeit verwerfen.
Besonders tragisch ist, dass dann auch ihre Nachfolge unchristlich ist, denn sie sind "Christen" ohne Christus.
Ihr "Christus" ist lediglich der Steigbügelhalter ihrer eigenen "Errettung", d. h. ihrer frommen Selbsterlösung durch erbrachte Leistung oder religiöses Formwesen (Rituale); und somit ist er ein falscher, unbiblischer "Christus".
Ihr Werk ist nicht sein Tun in ihnen, sondern ihr eigenes Handeln ohne ihn.
Ohne die Gnade der Rettung sind sie tatsächliche auch keine Nachfolger Jesu, denn ihnen fehlt die Basis einer wahrhaften Jüngerschaft.
Sie sind also weder erlöst, noch sind sie wirkliche Jünger Jesu. Egal ob sie dies selbst begreifen oder nicht, ist ihre Nachfolge eine verblüffend gute Fälschung der wahrhaften Jüngerschaft Jesu.
Genau genommen, sind diese Menschen noch schlechter dran, als solche, die das persönlich für sie erbrachte Opfer Jesu ablehnen und von ihm nichts wissen wollen ("Typ 4"), denn Letztere können möglicherweise später noch zu "Typ 1- oder wenigstens erst einmal Typ 2-Christen" werden.
Ihr pseudochristlicher Eigendünkel hindert die vermeintlichen Jünger jedoch daran, wahrhaft gläubig zu werden.
Dieser fehlende echte Glaube und nicht etwa der falsche Lebenswandel als ein Christ ist die größte Gefahr für die Gemeinden Gottes.
Eine falsche Errettung führt zu einer falschen Jüngerschaft und beides bringt die "Gläubigen" in den Tod.
Deshalb ist die Unterscheidung zwischen Erlösung und Nachfolge so außerordentlich wichtig, denn hierbei geht es um nicht weniger, als um Leben und Tod der Zuhörer des wahrhaften Evangeliums Jesu oder der diesbezüglichen "christlichen" Fälschung Satans.
Letztere ist unter dem Namen "Lordship Salvation" (Herrschaftslehre) bekannt und sie wird von vielen Menschen geglaubt, die diese Bezeichnung nicht einmal kennen.
Sind das zu harte Worte?
Nein!
Wer sich infolge der Wahrheit des tatsächlichen Evangeliums Jesu nicht vom Gesetz des Todes und der Sünde befreien lässt, bleibt ein Gefangener Satans.
Er bleibt es auch dann, wenn er sich vormacht, ein geretteter Christ und guter Nachfolger Jesu zu sein.
In Joh. 6,60-66 lesen wir von solchen "Jüngern", die in Wirklichkeit keine wahrhaften Schüler und Nachfolger Jesu waren, weil sie keinen Glauben an ihn als den fleischgewordenen Gott und persönlichen Retter hatten.
Sie waren also keine Christen, sondern lediglich verlorene "Typ 3-Menschen". Sie waren im wahrsten Sinne des Wortes "Mitläufer". (EÜ)
Joh. 6,60
Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?
Joh. 6,61
Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dies?
Joh. 6,62
Wenn ihr nun den Sohn des Menschen dahin auffahren seht, wo er vorher war?
Joh. 6,63
Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben;
Joh. 6,64
aber es sind einige unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn überliefern würde.
Joh. 6,65
Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben.
Joh. 6,66
Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm.
Offensichtlich gibt es Jünger Jesu, die nicht glauben.
Sie ertragen es nicht, dass die wahrhafte Nachfolge auf der Basis der freien Gnade Gottes erfolgt und keiner, auch nicht der geringsten eigenen Leistung des Gläubigen bedarf.
Sie lehnen es ab, dass allein das Essen, d. h. die Annahme des wesenhaften Himmelbrotes Gottes vollkommen ausreicht, um das ewige Leben zu erhalten und ihre eigenen Werke nichts, aber auch gar nichts dazu beitragen können :Joh. 6,47-58:. (EÜ)
Joh. 6,47
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben.
Joh. 6,48
Ich bin das Brot des Lebens.
Joh. 6,49
Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben.
Joh. 6,50
Dies aber ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon esse und nicht sterbe.
Joh. 6,51
Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.
Joh. 6,52
Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?
Joh. 6,53
Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst.
Joh. 6,54
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag;
Joh. 6,55
denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank.
Joh. 6,56
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.
Joh. 6,57
Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben um meinetwillen.
Joh. 6,58
Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.
Die werkgerechten Pseudochristen und vermeintlichen Nachfolger Jesu halten es nicht aus, dass ihre frommen Werke nicht dazu führen, zu Jesus zu kommen, sondern es allein die souveräne Gnadenentscheidung des Gott-Vaters ist, wer vom Brot des Lebens essen darf und wer nicht :Joh. 6,65:.
Selbst ihre "Errettung" ist ihr eigenes Werk und nicht das Werk Jesu.
Sie bilden sich ein, die Nachfolge und das Heil seien ein und dasselbe. Sie glauben, sich selbst bekehrt zu haben.
Sie ertragen die existenzielle Abhängigkeit von der reinen Gnade Gottes nicht, sondern rechnen mit sich selbst und ihrer eigenen Leistung, denn wenigstens 1% muss ihr Beitrag am Werk Jesu ausmachen.
Seine wahren Worte empfinden sie als ein Schlag in ihr frommes Gesicht. Die sanfte und einfache Lehre vom Geschenk des souveränen Gottes ist ihnen eine harte und schwierig zu begreifende Rede :Joh. 6.60:.
Joh. 8,30-47 zeigt, dass selbst "Typ 2-Christen" (also solche, die zwar an Jesus glauben, aber noch nicht seine richtigen Jünger geworden sind, sondern eine falsche Nachfolge praktizieren) das befreiende Wort Gottes nicht besitzen und Schwierigkeiten damit haben, es zu verstehen und anzunehmen :Joh. 8.30-32:.
Die Wahrheit seiner Rede hat sie noch nicht erreicht. Ähnlich wie die "Typ 3-Menschen" müssen auch sie noch zu echten Jüngern Jesu gemacht werden.
Wohl der berühmteste ungläubige Nachfolger des Herrn ist Judas Iskariot.
Vertreter der Rettung durch die Herrschaft Jesu versuchen ihm die Jüngerschaft abzusprechen, weil für sie Glaube und Nachfolge dasselbe sind. Dass dies jedoch nicht stimmt, zeigen u. a. Joh. 12,4 und Lk. 6,13+16, denn Judas war nicht allein ein Jünger Jesu, sondern auch dessen Apostel.
Obgleich er ein Dieb war, sich also als ein schlechter Schüler Jesu erwies, darf ihm nicht abgesprochen werden, sein Jünger gewesen zu sein, dem das soziale Christentum vorgeblich sehr am Herzen lag.
Allerdings glaubte er nicht an Jesus, d. h. er begriff nicht, wer der HErr war :Joh. 12,4-8:. (EÜ)
Joh. 12,4
Es sagt aber Judas, der Iskariot, einer von seinen Jüngern, der ihn überliefern sollte:
Joh. 12,5
Warum ist dieses Salböl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben worden?
Joh. 12,6
Er sagte dies aber nicht, weil er für die Armen besorgt war, sondern weil er ein Dieb war und die Kasse hatte und beiseiteschaffte, was eingelegt wurde.
Joh. 12,7
Da sprach Jesus: Lass sie! Möge sie es aufbewahrt haben für den Tag meines Begräbnisses!
Joh. 12,8
Denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.
Weil er Jesus nicht als den Christus des Gottes akzeptierte und ihn deshalb an die Juden verriet, war Judas Iskariot kein Christ.
Er ist ein gutes Beispiel eines ungläubigen, d. h. nicht geretteten "Typ 3- Menschen".
In Joh. 6,64 wird er direkt in einem Atemzug mit solchen Jüngern Jesu genannt, die nicht glaubten.
Im Unterschied zu ihnen, hielte er die vermeintlich harten Worte des Herrn aus und verließ ihn nicht. Geschickt verbarg er seinen tatsächlichen Unglauben und blieb weiterhin ein Schüler Jesu.
Aber der Sohn Gottes ließ sich von ihm nicht täuschen, sondern bezeichnete Judas als einen Sohn des Verderbens und als "Teufel" :Joh. 17,12; Joh. 6,70:. (EÜ)
Als ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast; und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ist verloren, als nur der Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfüllt werde.
Joh. 6,70
Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und von euch ist einer ein Teufel.
Er sprach aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn überliefern, einer von den Zwölfen.
Obwohl ihm Judas nachfolgte, grenzte ihn der Herr von seinen übrigen Jüngern ab, die rein waren :Joh. 13,10+11+18:. (EÜ)
Joh. 13,10
Jesus spricht zu ihm: Wer gebadet ist, hat nicht nötig, sich zu waschen, ausgenommen die Füße, sondern ist ganz rein; und ihr seid rein, aber nicht alle.
Joh. 13,11
Denn er kannte den, der ihn überlieferte; darum sagte er: Ihr seid nicht alle rein.
Joh. 13,18
Ich rede nicht von euch allen, ich weiß, welche ich erwählt habe; aber damit die Schrift erfüllt würde: "Der mit mir das Brot isst, hat seine Ferse gegen mich aufgehoben."
Die Unreinheit des Apostels rührte von seinem Unglauben her, denn gemäß Eph. 5,26-28 und Joh. 15,3-5 werden Christen im Wasserbad der Rede Jesu gereinigt, d. h. sie empfangen die Heiligung durch sein Blut im Glauben an die Wahrheit des von ihm gesprochenen Wortes. (EÜ)
Wie aber die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen den Männern in allem.
Eph. 5,27
Ihr Männer, liebt eure Frauen!, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat,
Eph. 5,28
um sie zu heiligen, sie reinigend durch das Wasserbad im Wort,
damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.
Joh. 15,3
Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe.
Joh. 15,4
Bleibt in mir und ich in euch! Wie die Rebe nicht von sich selbst Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibt denn in mir.
Joh. 15,5
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun.
Gnade, Rettung, Nachfolge (Einleitung)
1. Errettung und Jüngerschaft im Vergleich
2. Falsche Errettung und falsche Jüngerschaft
3. Glaube, Jüngerschaft, Werke