Start > Themen > 10. Das Evangelium - Gnade, Rettung, Nachfolge > 10b Falsche Errettung und falsche Jüngerschaft (Teil 3)
Dass Jesus über Judas richtete, dieser sei besser nicht geboren worden :Mk. 14,21: rührt vom Unglauben des Jüngers her, denn diese fehlende Grundlage eines wahrhaften Christen führte dazu, dass Judas den Herrn verriet.
Das Urteil Jesu ist keine Antwort auf eine schlechte Nachfolge des Apostels, also auf dessen Mangel an "Früchten", sondern die Folge des Fehlens der freien Gnade des gesetzischen Juden.
MacArthurs Versuch, Judas in "Lampen ohne Öl" als einen falschen Jünger hinzustellen (S. 117f.), der sich wahrscheinlich für einen Gläubigen gehalten habe (S. 109), ist nicht überzeugend.
Das Problem des Judas war nicht, dass er zu wenig tat, also kein Nachfolger Jesu war, sondern dass er nicht glaubte, d. h. nicht mit dem wesenhaften Weinstock verbunden blieb, mehr noch, diesem vermutlich niemals angehört hatte.
Judas war ein ungläubiger Jünger des Herrn und er ist deshalb gemäß Joh. 8,43-47 ein unverständiger Sohn Satans. (EÜ)
Joh. 8,43
Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.
Joh. 8,44
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
Joh. 8,45
Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.
Joh. 8,46
Wer von euch überführt mich einer Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?
Joh. 8,47
Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.
Es ist also tatsächlich das Hören und Verinnerlichen der Wahrheit der durch Jesus gewirkten Rettung, welches die Glaubensbasis eines Christen bildet.
Fehlt sie, dann kann er noch so sehr tätig sein und gute "christliche" Werke hervorbringen, er bleibt ein verlorener "Typ 3-Mensch".
Seine Pseudo-Früchte wurden nicht von Gott gewirkt, sondern von ihm selbst.
Hierin liegt der eigentliche Verrat der frommen Pseudo-Christen an Jesus.
Das hier vorgetragene Thema der falschen Errettung und falschen Jüngerschaft ist hochaktuell und sehr wichtig, denn es gab und gibt auch heute noch sehr viele "Christen", die verlorene "Typ 3-Menschen" sind.
Man kann sie sehr leicht identifizieren, denn sie haben ein Problem damit, ihren Glauben an das für sie erbrachte Opfer Jesu frei, ungezwungen von Herzen zu bekennen.
Sie haben keine individuelle Heilsgewissheit durch diese Tat Gottes und stehen in einem anhaltenden Stress, die Gebote zu halten, um sich das ewige Leben bei Gott zu verdienen.
Viele von ihnen ertragen die reine Gnadenbotschaft nicht, denn Letztere anzunehmen, bedeutetet, ihre Leistung als fromme Sozialchristen zu schmälern.
Eine Zustimmung zur freien Gnade würde die Erkenntnis ihres vollkommenen Unvermögens und Scheiterns vor Gott voraussetzen; sie glauben aber, seine guten Mitarbeiter zu sein, denn ihre Jüngerschaft, so meinen sie, sei der Grund und Beweis ihrer Erlösung, d. h. ihres Standes bei Jesus.
Tragischer Weise gibt es eine große Menge dieser unerlösten "Gutmenschen".
Als Werkgerechte verstehen sie die Gnadensprache Jesu nicht, d. h. sie sind unfähig, sein einfaches und klares Wort mit dem Herzen zu hören.
In ihrem Innersten glauben diese Jünger nicht an die Wahrheit der Gottheit Jesu. Sie vertrauen nicht darauf, dass er tatsächlich auch für sie persönlich Mensch geworden ist, um ganz individuell für sie stellvertretend am Kreuz von Golgatha zu sterben, sodass sie für ihre Sünden nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden können, sondern die Gotteskindschaft und das ewige Leben bleibend und sicher besitzen.
Viele Sozialchristen mögen in den Augen der Menschen als gute Nachfolger Jesu gelten, aber sie sind in Wirklichkeit unrein, weil sie weder das sie allein heiligende Blut noch die reinigende Lehre des Sohnes Gottes im Glauben in Empfang genommen haben.
Sie würden sich außerordentlich empören, wenn man ihnen sagte, sie glichen deshalb dem Verräter Judas Iskariot und seien tatsächlich ohne einen wahrhaft befreienden Glauben.
Diese innerlich armen Menschen würden von den äußerlich Armen sprechen, denen sie so viel Gutes taten.
Als selbst Erstorbene würden sie uns berichten, wie viele Erstorbene sie bereits begruben.
Als tatsächlich Blinde würden sie von der großen Anzahl der Blinden sprechen, die sie schon in ihrem Leben "führen" durften.
Als tatsächlich biblisch Unkundige würden sie ihr Theologiestudium oder das Zertifikat ihrer Bibelschule hervorkramen, um empört ihren Stand als Christen und ihre hohe geistliche Qualifikation zu beweisen.
Und schließlich würden sie uns dazu auffordern, ihnen unseren Glauben ohne Werke zu zeigen und darauf hinweisen, dass ihr Glaube in ihren Werken gesehen werden kann :Jak. 2,18:.
Anders als ein Jakobus haben "Typ 3-Menschen" jedoch keinen wahrhaften Glauben an eine Rettung ohne Werke.
Sie kennen die Gnade Gottes nicht persönlich.
Und ein "Typ 1-Christ", d. h. ein tatsächlich Gläubiger und echter Jünger Jesu würde sie darauf hinweisen, dass sein Glaube von Gott gewahrt wird und deshalb eine Realität besitzt, welche das Sehen der Menschen um Dimensionen übersteigt und von dieser einfachen Wahrnehmung gar nicht abhängt.
Er würde den Sozialchristen erklären, dass gute Werke lediglich die Folge dieser uns geschenkten Rechtfertigung sind und weder ein Beweis dafür noch den Weg dorthin darstellen :1.Kor. 3,15; Röm. 3,28:.
Er würde ihnen das Evangelium Gottes, die Freudenbotschaft Jesu, wahrhaft künden, sodass ihnen die Augen über ihren eigenen tatsächlich ungläubigen Zustand aufgingen.
Er würde sie vor der falschen Lehre der Lordship Salvation warnen und sie dazu auffordern, sich in der Heilsgewissheit der Gnade Gottes auf Jesus auszurichten und sich von ihm in ihrer Lebenspraxis gottgefällig verwandeln zu lassen.
Er würde sie vom Gesetz der Sünde und des Todes befreien, sodass sie als bereits Erlöste im Geist Gottes wandeln könnten :Röm. 8,1-3:.
Er würde sie lehren, nicht auf andere Christen pharisäisch herabzuschauen, nur weil diese in ihren Augen zu wenig Leistung für Gott erbringen. (EÜ)
Also gibt es jetzt keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.
Röm. 8,2
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Röm. 8,3
Denn das dem Gesetz Unmögliche, weil es durch das Fleisch kraftlos war, tat Gott, indem er seinen eigenen Sohn in Gestalt des Fleisches der Sünde und für die Sünde sandte und die Sünde im Fleisch verurteilte,
Zum Evangelium der Rettung gehört also der Umstand, dass der Gott-Vater Jesus entsandte, was impliziert, dass er zuvor als Sohn Gottes im Himmel existierte und als solcher seine Herrlichkeit verließ :Phil. 2,6+7:.
Gemäß Charles C. Ryrie wird dieser notwendige Bestandteil des Glaubens an die Erlösung aber von MacArthur geleugnet:
"Betreffs der ewigen Sohnschaft Christi vom Vater im Himmel vertritt MacArthur die Sichtweise, dass zwar Christi Göttlichkeit ewig sei, dass er aber nicht Sohn gewesen ist, ehe er ins Fleisch kam.
In seinem Kommentar zum Hebräerbrief schreibt er: "Sohn ist ein Verkörperungstitel Christ. Zwar wurde seine Sohnschaft im Alten Testament vorausgesagt (Spr. 30,4), er war aber nicht Sohn, ehe er in die Zeit hineingeboren wurde.
Vor der Zeit und vor seiner Fleischwerdung war er ewiger Gott bei Gott. Der Begriff Sohn hat mit Christus in seiner Menschwerdung zu tun. Es ist nur eine Analogie zu sagen, Gott sei Vater und Jesus sei Sohn – Gottes Art uns zu helfen, dass wir die grundlegende Beziehung zwischen der ersten und zweiten Person der Trinität verstehen."
MacArthurs Sicht ist auch deshalb falsch, weil es bei der Gottessohnschaft Jesu um seine Göttlichkeit und nicht um seine Menschwerdung geht :Joh. 5,18; Mk. 3,11:.
In den Ohren vieler Leser dieser Zeilen wird es ungeheuerlich klingen, aber Mutter Teresa und Albert Schweitzer waren verlorene "Typ 3-Menschen"!
Ihre guten Taten und das überaus hohe Ansehen, das sie in den Augen der Menschen hatten und immer noch besitzen retteten sie nicht.
Noch extremer als bei der Herrschaftslehre der Fall, lehrt die Katholische Kirche ein "Heil", das durch das Blut Jesu in Kombination mit den eigenen Werken des Menschen erreicht wird.
Hierdurch geht aber die Gnadenbasis und damit die Gotteskindschaft und das ewige Leben verloren, sodass die Anhänger dieser Lehre keine erlösten Christen sind.
Mögen sie unfassbar viele gute Taten vorweisen und fast sprichwörtlich eine "Mutter Teresa" sein, so sind und bleiben sie dennoch verlorene Nachfolger Jesu!
Mutter Teresa (Agnes Gonxha Bojaxhiu) praktizierte eine mittelalterlich anmutende Armuts- und Leidensmystik, in welcher ein willkürlich strafender Gott durch äußere Entbehrung und durch Leid besänftigt, also "entsühnt" werden muss.
Ihre katholische Werkgerechtigkeit schließt demnach das Leiden der Menschen mit ein, denn nur so können sie Jesus "begegnen".
Diese Vorstellung ist zutiefst unbiblisch und sie verschließt den Himmel für solche, die ansonsten durch die freie Gnade Gottes hineingelangen würden.
Ohne die Errettung durch den Glauben an das allein genügende Heilswerk Gottes ist jegliche "Jüngerschaft" vergeblich, mag sie noch so sehr "christlich" vorbildhaft und "gläubig" anmuten.
Es ist bedrückend und höchst tragisch, dass Millionen von Christen auf die frommen Lügen Satans hineinfallen und einem falschen "Evangelium" Glauben schenken.
Albert Schweitzer wandelte ebenfalls nicht im Geist Gottes, denn er glaubte nicht an die freie Gnade.
Der Missionsarzt lehnte das Zentrum des Glaubens, die Gottheit Jesu und die Erlösung durch den Sühnetod auf Golgatha, ab.
Er war dennoch ein "Nachfolger", denn er tat viel Gutes, das dem Willen Jesu entsprach.
Auf seiner Internetseite veröffentlichte Michael Schneider einen Artikel mit dem Titel
"Ein ungläubiger Jünger", in welchem er aufzeigt, dass sich Schweitzer selbst explizit als ein tätiger Jünger Jesu ansah.
Erst in der Nachfolge, so der "Urwaldarzt", erfahre man das Geheimnis der Identität Jesu.
Schweitzer vertrat die Auffassung eines "Jüngerschaftsheils", worunter er eine Befreiung des Menschen vor dem Egoismus verstand. Für ihn war das Dienen der Schlüssel zur Rettung, denn es wirke unsere eigene Erlösung von der Welt, sodass auch wir andere Menschen erlösen können.
Diesbezüglich schreibt Michael Schneider folgendes: "Dass wir "von den selbstischen, weltlichen Gedanken und von der Eitelkeit unseres Wandels" erlöst werden müssen, ist durchaus richtig und biblisch (1.Petr. 1,18), aber das können wir nicht selbst durch unser "Dienen" bewirken (wofür der Tod Jesu allenfalls noch ein gutes Beispiel liefert), sondern es geschah "mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und ohne Flecken" (1.Petr. 1,19).
Wer das leugnet, kann sich noch so emphatisch "Jünger Jesu" nennen und sein Leben an der Bergpredigt ausrichten (nach Schweitzer "die unanfechtbare Rechtsurkunde des freisinnigen Christentums") – den rettenden Glauben, der sich allein auf das Werk Jesu Christi gründet und nicht auf eigene Werke, besitzt er nicht."
Albert Schweitzers Deutung der "Rettung" ist unbiblisch, denn in seinem Verständnis davon verzichtete er konsequent auf eine Sühnevorstellung. Letztere sei, so Schweitzer, ein Rückschritt hinter die Zeit der Aufklärung.
Hierin und in seiner Ablehnung von Himmel und Hölle offenbarte der werkgerechte Missionsarzt seinen zutiefst antichristlichen Geist.
Er verstieg sich sogar zur Aussage, lieber in die Hölle gehen zu wollen, wenn es eine solche gäbe, als zu den "Schafen" in den Himmel zu gelangen.
Michael Schneider kommentiert hierzu: "Wenn es im Leben Albert Schweitzers keinen Moment gab, in dem er auf das Blut Jesu vertraute und nicht auf sein eigenes "Dienen", wird ihm dieser Wunsch wohl leider erfüllt werden." Albert Schweitzer sei wahrscheinlich in der Hölle, so Schneider.
Hier möchte ich jedoch anmerken, dass es die "Hölle", also den Feuersee (Gehenna) des Gerichts, noch nicht gibt :Mt. 10,28; Offb. 19,20; Offb. 20,14+15; Offb. 21,8:.
Albert Schweitzer ist also gegenwärtig nicht in der Hölle, sondern in einem der Totenräume der Tiefe ("Meer", "Scheol" oder "Tod"), wo er auf seine Auferstehung und die Beurteilung seines Tuns im Gericht wartet.
(Möglicherweise nimmt Albert Schweitzer jetzt sogar die Rettung durch das Blut Jesu an.) Wegen seiner zweifellos großen sozialen Verdienste ist anzunehmen, dass ihm im Gericht vor dem großen weißen Thron Gottes das Recht zugesprochen werden wird, im künftigen Äon leben zu dürfen :Mt. 25,40+46:.
In den von ihm geleugneten Himmel kommt er dadurch freilich nicht. (Siehe hierzu die beiden Artikel "Die Allversöhnung (Wiederbringung der Schöpfung)" und "Die Auferstehungen und das Gericht Gottes".)
Es ist dennoch richtig, wenn Michael Schneider Albert Schweitzer als einen "religiösen Kain" ansieht und auf den Judasbrief hinweist, wo vom "Weg Kains" geschrieben steht, in welchem es darum geht, nicht auf Gottes Gerechtigkeit zu setzten, sondern auf die tatsächlich nicht vorhandene Gerechtigkeit dessen, der vor ihm sündigt.
Albert Schweitzer meinte, das Geheimnis der Identität Jesu durch den eigenen Dienst ergründen zu können.
In Wirklichkeit lehnte er die klare, d. h. überhaupt nicht geheimnisvolle Offenbarung der Person Jesu als Gott und Retter ab.
Er befand sich deshalb auf dem finsteren Irrweg in den Tod, auf welchem das Leben nicht erkannt werden kann.
Als ein tatsächlich Unerlöster vermochte er niemanden zu erlösen. Als Arzt war er selbst krank. Seine Krankheit war die Gottferne der Unerlösten.
Am Beispiel des Friedensnobelpreisträgers Albert Schweitzers zeigt sich das innerste Wesen der Lordship Salvation.
Im anstattchristlichen Geist der jüdischen Religion ist sie eine vermeintliche Selbsterlösung und Pseudorettung anderer.
Gnade, Rettung, Nachfolge (Einleitung)
1. Errettung und Jüngerschaft im Vergleich
2. Falsche Errettung und falsche Jüngerschaft
3. Glaube, Jüngerschaft, Werke