19.11.2019 | „Glaube, Jüngerschaft, Werke“ | Das Evangelium - Gnade, Rettung, Nachfolge | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
Dass ein Christ deshalb einen erfahrungsmäßigen oder beobachtenden Glauben führen muss, wird mit 2.Kor. 13,5 begründet:
Prüft euch, ob ihr im Glauben seid, untersucht euch! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr etwa unbewährt seid.
Fordert Paulus die Korinther hier wirklich dazu auf, ihre gottgegebene Rechtfertigung infrage zu stellen? Sind seine Worte an Verlorene gerichtet?
Nein!
Er spricht ihnen ja explizit zu, dass Christus in ihnen wohnt. Das kann aber Jesus nur dann tun, wenn sie durch sein Wort und den heiligen Geist gerettet wurden, d. h. zum Glauben an ihn gekommen sind.
Sie hatten nicht das Heilswerk Jesu an ihnen zu prüfen, sondern ihre Lebensführung, die ihrem Glauben an die bereits erfolgte Rettung entsprechen sollte.
Der unzweifelhaft vorhandene Glaube und die bereits unwiderruflich bestehende Erlösung sind also der Maßstab der Selbstprüfung.
Die Richtigkeit, d. h. Bewährtheit des Tuns sollte in Zweifel gezogen werden, nicht das Vorhandensein des Glaubens oder der Rettung.
Scott Crawford schreibt hierzu, "Und wie oft muss man sich selbst prüfen, bis man Heilsgewissheit erlangt?
Auf der Grundlage des eigenen Lebenswandels ist Heilsgewissheit unmöglich.
Diese Auslegung steckt voller Schwierigkeiten. Eine logische und praktische Auslegung von 2.Kor. 13,5 ist demgegenüber, dass Paulus die Korinther ermuntert, ihre Gemeinschaft – nicht ihre Beziehung [Anm.: Stand] – mit dem Herrn zu prüfen.
"Im Glauben sein" bedeutet also, nach den Lehren des Glaubens zu wandeln, wie sie in der Schrift niedergelegt sind.
Paulus schließt seinen zweiten Brief mit einer Ermunterung an die Leser, sich zu vergewissern, dass sie in Gemeinschaft mit dem Herrn sind.
Ein Gläubiger sollte wegen seiner Handlungen oder Gefühle nicht regelmäßig seine Rechtfertigung infrage stellen.
Die Rechtfertigung ist gewiss, und was jeden Gläubigen zuallererst beschäftigen sollte, ist seine Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus.
Wenn diese Gemeinschaft der Maßstab seines Lebens ist, wird er am Richterstuhl des Christus reichen Lohn erhalten; ist sie es nicht, wird er großen Verlust erleiden (vgl. 1.Kor. 3,14f.; Kol. 3,23-25; 1.Petr. 1,4-11)."
Nicht Unsicherheit ist also ein Teil des biblischen Glaubens, sondern Heilsgewissheit.
Letztere beruht auf der Wahrheit des Wortes Gottes, welches uns die Rettung und das ewige Leben in der Kindschaft Gottes nicht nur anbietet, sondern auch verbindlich und unanfechtbar zusichert :Eph. 1,13+14:. (EÜ)
Eph. 1,13
In ihm seid auch ihr, als ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.
Eph. 1,14
Der ist die Anzahlung auf unser Erbe auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.
Charles C. Ryrie schreibt: "Ewige Heilssicherheit ist jenes Werk Gottes, das garantiert, dass man das einmal empfangene Geschenk des Heils für immer besitzt und dass es nicht verloren gehen kann.
Da diese Sicherheit von Gott verbürgt ist, beruht ihre Wahrhaftigkeit nicht auf jemandes Gefühlen oder Erfahrungen.
Manchmal wird die Lehre von der ewigen Heilssicherheit als die Doktrin der Konservierung bezeichnet, das heißt, Gott konserviert sozusagen den Gläubigen in seinem Heil."
Der Autor stellt klar, dass das Geschenk Gottes die bleibende Gegenwart und Innewohnung des heiligen Geistes ist.
Wenn das Heil verloren gehen könnte, müsste dieses Geschenk zurückgenommen werden, was nicht möglich ist :Joh. 7.37-39; Apg. 11,16+17; Röm. 5,5; 1.Kor. 2,12:.
Alle Gläubigen sind mit dem heiligen Geist bis auf den Tag der Erlösung versiegelt :Eph. 1,13; Eph. 4,30:, d. h. nicht nur diejenigen, die ihr Leben übergeben haben oder dazu bereit sind :2.Kor. 1,22:.
Ryrie schreibt: "Bei der Bekehrung wird der Gläubiggewordene durch die Taufe des Heiligen Geistes mit dem Leib Christi verbunden (1.Kor. 12,13).
Wenn das Heil verloren gehen kann, dann würde er vom Leib abgeschnitten, und der Leib Christi würde zergliedert."
Der Autor erklärt: "Heilsgewissheit ist eine andere Sache und unterscheidet sich von Heilssicherheit.
Die Gewissheit der Heilssicherheit betrifft die Vergegenwärtigung, dass jemand ewiges Leben hat.
Aber Heilssicherheit ist eine reale Tatsache – ob sich jemand dessen nun sicher ist oder nicht."
Der Autor weist darauf hin, dass wir als Gläubige gemäß Röm. 8,30 nicht allein zur Rechtfertigung durch Gott berufen sind, sondern auch die ebenso sichere Erwartung unserer künftigen Herrlichkeit besitzen."
Wir haben deshalb die Sicherheit unserer Rettung, weil Jesus für uns eintritt :Hebr. 7,25: und uns trotz unserer Sünden rechtfertigt :1.Joh. 2,1+2:, obwohl wir wegen ihnen von Satan verklagte werden :Offb. 12,10:. Deshalb heißt unser Urteil stets "Nicht schuldig" :Röm. 8,33:.
Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt.
Wir können deshalb im Glauben unseres Heils gewiss sein, weil uns niemand von der Liebe Jesu zu trennen vermag :Röm. 8,35-39:.
Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Angst oder Verfolgung oder Hungersnot oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
Röm. 8,36
Wie geschrieben steht: "Deinetwegen werden wir getötet den ganzen Tag; wie Schlachtschafe sind wir gerechnet worden."
Röm. 8,37
Aber in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat.
Röm. 8,38
Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte,
Röm. 8,39
weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Heilsunsicherheit ist das Gegenteil des wahrhaften Glaubens, weil unsere Wiedergeburt nicht durch eine sündhafte Tat zerstört werden kann, denn sie ist das alleinige Werk Jesu :Joh. 1,13; Jak. 1,18; Joh. 3,5; Tit. 3,5:, dem der Mensch vertrauen muss :Joh. 1,12; 1.Petr. 1,23:, um ein Kind Gottes zu werden.
Charles C. Ryrie schreibt in Hinblick auf 2.Tim. 2,11-13: "Es ist undenkbar, dass irgendein Ereignis die Treue Gottes beeinflussen könnte, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Er wird auch die Glieder seines eigenen Leibes nicht verleugnen, die keinen Gewinn bringen. Wahre Kinder Gottes können nicht etwas anderes werden als Kinder, wenn auch schwache und ungehorsame.
Christi Treue zu den Christen ist nicht abhängig von deren Treue zu ihm."
Menschen mangelt es an Heilsgewissheit, wenn sie z. B. keinen Zeitpunkt ihrer Wiedergeburt angeben können oder meinen, in die Bekehrung hineinwachsen zu müssen, statt das Geschenk der Erlösung einfach anzunehmen, oder die Korrektheit des Vorgangs ihrer Bekehrung in Frage stellen.
Viele Christen begreifen nicht, dass selbst Sünden, die nach ihrer Wiedergeburt begangen wurden, nicht dazu führen können, das einmal erlangte Heil zu verlieren.
Auch wenn Heilssicherheit kein Freibrief für Sünde ist, darf letztere niemals dazu führen, dass die persönliche Rettung angezweifelt wird oder die Vorstellung aufkommt, die eigene Bekehrung sei gar nicht "echt" gewesen.
Charles C. Ryrie bringt es auf den Punkt, wenn er schreibt:
"Die gewöhnliche christliche Lebenserfahrung beinhaltet niemals Sündlosigkeit, denn "wir alle straucheln oft" (Jak. 3,2).
Diese Tatsache kann Sünde niemals entschuldigen, aber Sünde kann auch nicht bewirken, dass wir unser Heil verwirkt hätten."
Wer sich demnach seiner persönlichen Rettung unsicher ist, dem mangelt es an der Gewissheit der biblisch bezeugten Heilssicherheit.
Er ist also ungläubig. Er vertraut dem diesbezüglichen wahren und klaren Wort Gottes nicht, auch wenn er sich selbst als ein "gläubiger" Christ versteht.
Die objektive Grundlage der Heilsgewissheit :Joh. 5,24; 1.Joh. 5,1+13: wird durch eine subjektive ergänzt, die mit unserer Beziehung zu unserem Retter und den Veränderungen, die er in unserem Leben wirkt zusammenhängt (Halten der Gebote :1.Joh. 2,3:; Liebe zu anderen Gläubigen :1.Joh. 2.9-11; richtiges Handeln :1.Joh. 2,29; 1.Joh. 3,9:).
Die Sicherheit eines geretteten Christen hat also auch eine individuelle Komponente. Allein das Vorhandensein einer Veränderung, egal wie ausgeprägt sie sein mag, bestätigt die biblisch zugesicherte Wiedergeburt des Gläubigen :2.Kor. 5,17: (EÜ).
Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Die 5 "Gs", die angeblich Zeichen für die persönliche Errettung sind (Gottes Wort, Gebet, Gehorsam, Gemeinschaft und Glaube) müssen jedoch auf ein einziges "G" reduziert werden, nämlich auf den Glauben an das auf Golgatha vollbrachte Werk und der darauf beruhenden eigenen Heilssicherheit und Heilsgewissheit.
Alles, was darüber hinausgeht, hat nichts mit der Erlösung des Menschen zu tun, sondern mit seiner Nachfolge Jesu. Allerdings kann es dennoch als eine Bestätigung für das eigene Heil gelten.
Zweifel am individuellen Heil sind aber selbst objektiv gesehen ein Zeichen für eine fehlende Rettung, denn sie sind ein Ausdruck von Unglauben.
Die Lehre von der heilsnotwendigen Herrschaft Gottes beinhaltet die Möglichkeit des Abfalls von Jesus.
Dieser erfolgt, wenn ein sogenannter Christ in Sünde lebt, in diesem Zustand bleibt und nicht bald wieder zum Herrn zurückkehrt.
Ein solcher Mensch ist angeblich lediglich ein Bekenner, aber kein wirklicher, d. h. erlöster Christ.
Da er verloren geht, so wird behauptet, sei er niemals ein Kind Gottes gewesen und seine "Rettung" müsse nachträglich infrage gestellt werden, denn wahre Christen blieben im "Glauben" und machten sich diesbezüglich nichts vor.
Arch Rutherford schreibt hierzu: "Diese Lehre hat eine niederdrückende Wirkung auf die Heilsgewissheit des Gläubigen.
Es ist, als ob Gott sagen würde: "Wenn du wissen willst, dass du mein Kind bist, verhalte dich konsequent wie mein Kind!".
Gemäß Charles C. Ryrie werden wir aber durch den Glauben an den stellvertretenden Tod Jesu zu längst vorherbestimmten Kinder der Familie Gottes :Eph. 1,5; Gal. 4,5; Gal. 3,26:.
Der Autor weist darauf hin, dass in diesen Textpassagen nichts davon geschrieben steht, dass wir uns hierzu unter die Herrschaft Jesu zu unterwerfen haben. Nicht unser Verhalten, sondern allein der Glaube ist die Bedingung dafür, ein Kind Gottes zu werden.
Die Herrschaftslehre tangiert die grundsätzliche Frage danach, ob man das Heil verlieren kann.
Sie widerspricht der biblischen Lehre, dass der Gott aller Gnade seine Kinder nicht verlässt, sondern sie geduldig züchtigt :1.Kor. 11,30+32; Hebr. 6,1-12; Hebr. 12,4-11:.
1.Kor. 11,30
Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen.
1.Kor. 11,32
Wenn wir aber vom Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden.
Hebr. 6,1
Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der vollen Reife zuwenden und nicht wieder einen Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott,
Hebr. 6,2
der Lehre von Waschungen und der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht.
Hebr. 6,3
Und dies werden wir tun, wenn Gott es erlaubt.
Hebr. 6,4
Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind
Hebr. 6,5
und das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben
Hebr. 6,6
und doch abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie für sich den Sohn Gottes wieder kreuzigen und dem Spott aussetzen.
Hebr. 6,7
Denn ein Land, das den häufig darauf kommenden Regen trinkt und nützliches Kraut hervorbringt für diejenigen, um derentwillen es auch bebaut wird, empfängt Segen von Gott;
Hebr. 6,8
wenn es aber Dornen und Disteln hervorbringt, so ist es unbrauchbar und dem Fluch nahe, der am Ende zur Verbrennung führt.
Hebr. 6,9
Wir aber sind, wenn wir auch so reden, im Hinblick auf euch, Geliebte, vom Besseren und zum Heil Dienlichen überzeugt.
Hebr. 6,10
Denn Gott ist nicht ungerecht, euer Werk zu vergessen und die Liebe, die ihr zu seinem Namen bewiesen habt, indem ihr den Heiligen gedient habt und dient.
Hebr. 6,11
Wir wünschen aber sehr, dass jeder von euch denselben Eifer um die volle Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende beweise,
Hebr. 6,12
damit ihr nicht träge werdet, sondern Nachahmer derer, die durch Glauben und Ausharren die Verheißungen erben.
Hebr. 12,4
Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden
Hebr. 12,5
und habt die Ermahnung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: "Mein Sohn, schätze nicht gering des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm gestraft wirst!
Hebr. 12,6
Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt aber jeden Sohn, den er aufnimmt."
Hebr. 12,7
Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott behandelt euch als Söhne. Denn ist der ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?
Hebr. 12,8
Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr Bastarde und nicht Söhne.
Hebr. 12,9
Zudem hatten wir auch unsere leiblichen Väter als Züchtiger und scheuten sie. Sollen wir uns nicht vielmehr dem Vater der Geister unterordnen und leben?
Hebr. 12,10
Denn sie züchtigten uns zwar für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, er aber zum Nutzen, damit wir seiner Heiligkeit teilhaftig werden.
Hebr. 12,11
Alle Züchtigung scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die durch sie geübt sind, die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit.
Es ist also eine neutestamentlich verbürgte Tatsache, dass wahre, d. h. gerettete Christen ("Söhne") vom Glauben abfallen, in schlimme Sünden geraten und völlig versagen können.
Zu behaupten, die diesbezüglichen biblischen Warnungen seien nicht an erlöste Menschen gerichtet, ist also absurd.
Laut Arch Rutherford ist es sogar denkbar, dass Christen die Wahrheit dauerhaft aufgeben, sich dem Wirken des Geistes Gottes in ihrem Leben verschließen und den Herrn letztlich verleugnen.
Das Wort der Wahrheit lehrt aber, dass Gott treu bleibt, auch wenn wir untreu sind. U. a. deshalb können die Rettung und das ewige Leben nicht verloren gehen :2.Tim. 2,13:.
2.Tim. 2,13
wenn wir untreu sind - er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Auf der Website konsequentegnade.wordpress.com steht hierzu folgendes geschrieben: "Wir sind davon überzeugt, dass jemand, der von Jesus Neues Leben empfangen hat, für immer zu ihm gehört.
[…] Wir sind nicht von Gott adoptiert worden, sondern sind wirklich in unserer Natur verändert worden und damit echte Söhne und Töchter Gottes.
Dass wir immer zu Jesus gehören werden, hängt nicht von unserem Wohlverhalten ab. Es wäre eine Erlösung, die vom Verhalten des Erlösten abhängt.
Und seine Errettung verlieren zu können, würde bedeuten, dass wir bloß adoptiert sind (statt von Gott neu geboren).
[…] Die Gegner der These "einmal gerettet – immer gerettet" spüren, dass der Geltung des Gesetzes für Christen durch diese These der Boden entzogen wird.
Deshalb leisten sie massiv Widerstand gegen diese These – weil sie Christen zum Gehorsam, zur "radikalen Nachfolge", zu "Hingabe" um jeden Preis motivieren wollen. Und das ist nur möglich, wenn sie nicht bedingungslos von Gott geliebt und angenommen sind, nachdem sie "zu Jesus gefunden haben" (wie wir unpräzise sagen)."
Gemäß Jud. 24 besitzt Gott das Vermögen, seine Gläubigen sicher davor zu bewahren, abzufallen. Diese Kraft Jesu kann niemand wirkungslos machen.
Charles C. Ryrie schreibt: "Aber der Herr hat gesagt, dass wir in der Hand des Vaters und in der seinen sicher sind, und dass er denjenigen sicher erhalten wird, der das Geschenk des ewigen Lebens empfangen hat (Joh. 10,28+29).
Niemand (einschließlich unserer selbst) kann uns aus Gottes Hand reißen.
Und erinnern wir uns: Ewiges Leben ist ein Geschenk, das wir durch den Glauben empfangen haben, keine Belohnung dafür, dass wir bereit sind, Christus nachzufolgen."
und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
Joh. 10,29
Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben.
Weil wir dieser uneingeschränkten Liebe des HErrn sicher sein dürfen und die Gotteskindschaft nicht verlieren können, ermahnt uns Jesus dazu, praktisch im Glauben zu bleiben, d. h. in der Treueverbindung zu ihm gute Werke zu tun.
Er ermuntert uns also, gemäß unserem Stand zu handeln, d. h. ihm keine Schande zu bereiten.
Gemäß Jak. 1,23+24 sollten wir uns selbst betrachten, um unserer Stellung, d. h. "Beschaffenheit", in Christus gewahr zu werden, um deshalb gute Taten folgen zu lassen. (EÜ)
Jak. 1,23
Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Gesicht in einem Spiegel betrachtet.
Jak. 1,24
Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat sogleich vergessen, wie er beschaffen war.
Wenn wir Sünde praktizieren,
d. h. fortwährend in ihr leben, wird uns unser himmlischer Vater zwar züchtigen, aber nicht "für immer" verwerfen, denn wir sind und bleiben seine Kinder, die ihre Rettung nicht verlieren können.
Unter der Überschrift "Das gezüchtigte Volk" schreibt Charles C. Ryrie folgendes: "Im Rahmen seines großen Plans, viele Söhne zur Herrlichkeit zu bringen, wird der Vater seine Kinder züchtigen (Hebr. 12,5-11). Der Schreiber des Hebräerbriefes nennt vier Gründe, warum Gott das tut:
1. Züchtigung ist ein Teil des ganzen Erziehungsprozesses, durch den ein Gläubiger in die Lage versetzt wird, an Gottes Heiligkeit teilzuhaben (Vers 10).
2. Es ist ein Beweis für die wirkliche Liebesbeziehung zwischen unserem himmlischen Vater und uns (Verse 6, 8).
3. Es hilft uns, Gehorsam zu üben (Vers 9).
4. Es bringt die Frucht der Gerechtigkeit in unserem Leben hervor (Vers 11)."
Gottes Ermahnungen sind in erster Linie an Christen gerichtet und nicht an Ungläubige.
Arch Rutherford schreibt: "Ein wachsender Christ dagegen hat Freude daran, das zu tun, was der Vater möchte, weil er weiß, dass der Vater seine Kinder gerne reichlich belohnt (Mt. 5,1-16; 1.Kor. 3,10-15; Hebr. 10,32-36). (EÜ)
Mt. 5,1
Als er aber die Volksmengen sah, stieg er auf den Berg; und als er sich gesetzt hatte, traten seine Jünger zu ihm.
Mt. 5,2
Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
Mt. 5,3
Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel.
Mt. 5,4
Glückselig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.
Mt. 5,5
Glückselig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land erben.
Mt. 5,6
Glückselig, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie werden gesättigt werden.
Mt. 5,7
Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit wider-fahren.
Mt. 5,8
Glückselig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
Mt. 5,9
Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen.
Mt. 5,10
Glückselig die um Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel.
Mt. 5,11
Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden werden um meinetwillen.
Mt. 5,12
Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.
Mt. 5,13
Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinaus-geworfen und von den Menschen zertreten zu werden.
Mt. 5,14
Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die oben auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein.
Mt. 5,15
Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind.
Mt. 5,16
So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.
1.Kor. 3,10
Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer aber baut darauf; jeder aber sehe zu, wie er darauf baut.
1.Kor. 3,11
Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
1.Kor. 3,12
Wenn aber jemand auf den Grund Gold, Silber, kostbare Steine, Holz, Heu, Stroh baut,
1.Kor. 3,13
so wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klarmachen, weil er in Feuer offenbart wird. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, das wird das Feuer erweisen.
1.Kor. 3,14
Wenn jemandes Werk bleiben wird, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen;
1.Kor. 3,15
wenn jemandes Werk verbrennen wird, so wird er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs Feuer.
Gedenkt aber der früheren Tage, in denen ihr, nachdem ihr erleuchtet worden wart, viel Leidenskampf erduldet habt,
Hebr. 10,33
als ihr teils durch Schmähungen und Bedrängnisse zur Schau gestellt und teils Gefährten derer wurdet, denen es so erging!
Hebr. 10,34
Denn ihr habt sowohl mit den Gefangenen gelitten als auch den Raub eurer Güter mit Freuden aufgenommen, da ihr wisst, dass ihr für euch selbst einen besseren und bleibenden Besitz habt.
Hebr. 10,35
Werft nun eure Zuversicht nicht weg, die eine große Belohnung hat.
Hebr. 10,36
Denn Ausharren habt ihr nötig, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Verheißung davontragt.
Kann man also die Kindschaft Gottes verlieren?
Nein!
Als gerettete Christen ermangeln wir höchstens der Glückseligkeit, d. h. des Lohnes bei Jesus, den wir "davontragen" würden, wenn wir im Glaubensleben ausgeharrt und seinen Willen getan hätten.
Wir erweisen uns als schlechte, weil unfolgsame Nachfolger, aber wir hören nie auf, Gottes Kinder zu sein, denn auch dumme Kinder sind Kinder.
Mögen wir aber weise sein und auf die Ermahnungen unseres Vaters hören und seinen Willen tun! Wenn nicht aus Liebe zu ihm, dann doch wenigstens um des uns von ihm versprochenen Lohnes willen.
Gnade, Rettung, Nachfolge (Einleitung)
1. Errettung und Jüngerschaft im Vergleich
2. Falsche Errettung und falsche Jüngerschaft
3. Glaube, Jüngerschaft, Werke