11.11.2019 | „Errettung und Jüngerschaft im Vergleich“ | Das Evangelium - Gnade, Rettung, Nachfolge | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
>>> Die Voraussetzung für die Errettung und die an die Nachfolge gestellten Bedingungen
>>> Die Bedeutung der Errettung und das Wesen der Jüngerschaft
>>> Was das Heil beinhaltet und was das Ziel der Nachfolge ist
>>> Jesus als Zentrum bei der Errettung bzw. unsere Selbstverleugnung in der Nachfolge
Weil die Lordship Salvation Rettung und Jüngerschaft gleichsetzt und dadurch viel theologische Verwirrung stiftet und zu kurzschlüssigen Fehlurteilen führt, werden im Folgenden das Heil und die Nachfolge biblisch verglichen, um dem Leser den sehr großen Irrtum dieser Lehre zu verdeutlichen.
(Die Gegenüberstellung wurde u. a. durch einen Artikel auf der Website der Middletown Bible Church inspiriert.)
Die freie Gnade Gottes ist biblisch an eine einzige Bedingung geknüpft, nämlich an den Glauben an die persönliche Erlösung durch Jesus Christus. Dies wird u. a. in Apg. 16,30+31; Joh. 3,16 bezeugt (EÜ):
Apg. 16,30
Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muss ich tun, dass ich gerettet werde?
Apg. 16,31
Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus.
Joh. 3,16
Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Hier stehen nicht viele Bedingungen geschrieben, z. B., dass man Jesus nachfolgen soll, in seinem Wort bleiben muss, ihn zu lieben hat, sich selbst verleugnen muss, um gerettet zu sein, sondern es wird von uns lediglich verlangt, an ihn und seine vollkommene Heilstat zu glauben.
Des Weiteren wird nicht dazu aufgefordert, alles zu verlassen, um zu ihm zu kommen. Es heißt nicht, dass wir sein Kreuz auf uns zu nehmen haben, um die Rettung zu erlangen.
Das Heil bekommen wir ausschließlich dann geschenkt, wenn wir im Glauben 100% ig darauf vertrauen, was Jesus durch sein Opfer auf Golgatha für uns getan hat.
Es hängt in keiner Weise von unseren eigenen Werken ab, sondern ist eine reine Leistung Gottes, zu der wir nichts, aber auch überhaupt nicht das Geringste beitragen können.
Unser einziges diesbezügliches Tun ist der Glaube an das allein ausreichende Werk Gottes.
Wenn Vertreter der Lordship Salvation in Bezug auf Joh. 3,16 nur dann von einem "echten Glauben" sprechen, wenn man sich der Herrschaft Jesu unterwirft, fügen sie dem Wort Gottes etwas hinzu, denn davon ist in dieser Bibelstelle nicht die Rede.
Jesus betonte Nikodemus gegenüber, er sei der vom Himmel herabgestiegene Sohn des Menschen :Joh. 3,13:. Die Bedingung dafür, errettet zu werden, ist also der Glaube an den in das Fleisch der Menschen gekommenen alleinigen Gott Jesus Christus.
Errettung bezieht sich primär auf die Rechtfertigung. Jüngerschaft betrifft in erster Linie die lebenspraktische Heiligung.
Wir dürfen diese beiden wichtigen Prinzipien des christlichen Lebens nicht gegeneinander ausspielen, sondern müssen ihre Reihenfolge beachten.
Wenn wir nämlich durch den Glauben an die Heilstat Gottes die unverdiente und unverlierbare Rettung erfahren haben, will Jesus, dass wir seine Nachfolger werden, d. h. von ihm lernen, wie wir als Christen gottgefällig zu leben haben :Mt. 4,18–22; Joh. 10,27: (EÜ).
Als er aber am See von Galiläa entlang ging, sah er zwei Brüder: Simon, genannt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz in den See warfen, denn sie waren Fischer.
Mt. 4,19
Und er spricht zu ihnen: Kommt, mir nach! Und ich werde euch zu Menschenfischern machen.
Mt. 4,20
Sie aber verließen sogleich die Netze und folgten ihm nach.
Mt. 4,21
Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze ausbesserten; und er rief sie.
Mt. 4,22
Sie aber verließen sogleich das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach.
Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir;
Hinsichtlich Mt. 11,28-30 schreibt Charlie Bing in "Why lordship faith misses the mark of discipleship":
"Ruhe bezeichnet die Gemeinschaft, die man nun mit Gott genießen kann, "denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht." Das Bild des Joches deutet auf Gehorsam, Hingabe und Pflichterfüllung hin.
Ich finde hier beide Einladungen: "Kommt her zu mir" und dann "Nimm es auf und lerne von mir".
Ich habe kein Problem mit der Art, wie Jesus beide Einladungen anbietet, denn sie sind voneinander unterschieden. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Glauben und Verhalten, zwischen der Annahme des ewigen Lebens und dem Aufnehmen des Kreuzes Jesu Christi."
Durch unsere Jüngerschaft erlangen wir keine Rettung, denn diese haben wir ja bereits durch den Glauben an die Heilstat Jesu empfangen. Durch unsere Nachfolge werden wir auch nicht zu Kinder Gottes gemacht, denn wir sind es ja bereits allein durch das Vertrauen in das für uns wirksame Werk Gottes auf Golgatha geworden, wie Joh. 1,11+12 bezeugt (EÜ).
Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an;
Joh. 1,12
so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
Man wird allein dadurch gerettet und bekommt Gott zum himmlischen Vater, wenn man an den Namen Jesus Christus glaubt, nicht wenn man irgendeine Leistung für Gott erbringt.
Es geht hier um ein reines Für-wahr-Halten dessen, was uns die Bibel lehrt. Wer's glaubt, wird selig!
Vertreter des falschen "Evangeliums" der Werkgerechtigkeit versuchen jedoch ihr gesetzisches Leistungsdenken auf die Rettung der Menschen anzuwenden.
Sie lehren, dass uns das ewige Leben nur dann sicher ist, wenn wir zur Gnade des Blutes Jesu noch ein gottgefälliges Leben führen.
Hierfür dient ihnen u. a. das unbiblische Bild eines Bootes mit zwei Rudern, welche "Gerechtigkeit aus Gnade" und "Heiliger Lebenswandel" heißen.
Nur wenn Christen beide Ruder betätigen, kommen sie an das Ziel des ewigen Lebens. Ihre Kindschaft Gottes und die Rettung ist ihnen angeblich erst dann gewiss, wenn sie in Gottes Augen heilig genug gelebt haben.
Den Begriff "Glaube" deuten die falschen Lehrer so um, dass es dabei um einen heiligen Wandel zur Ehre Gottes geht. Wer zu wenig Leistung für Jesus erbringe, habe demnach einen Mangel an Glauben und sei deshalb kein Kind Gottes. Ihm fehle die Rettung.
Durch diese verwirrende Lehre tragen die Gesetzischen eine unbiblische Werkgerechtigkeit in das Leben der Menschen hinein und versperren ihnen dadurch die Möglichkeit, die himmlische Kindschaft zu empfangen.
Sie verhindern die Annahme des selig machenden Glaubens.
Gemäß Mt. 28,19+20 fordern sie zum Gehorsam gegenüber allen Geboten Jesu auf, übersehen aber, dass es hierbei um die Jüngerschaft ihm gegenüber geht und nicht um die Rettung durch seine Heilstat auf Golgatha (EÜ).
Mt. 28,19
Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
Mt. 28,20
und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe! Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
Was das Heil unserer Seelen angeht, haben wir Menschen nämlich nur einem einzigen Gebot zu folgen, nämlich der Forderung, an Jesus zu glauben, wie 1.Joh. 3,23a und Joh. 3,36 zeigen (EÜ):
1.Joh. 3,23a
Und dies ist sein Gebot: dass wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben…
Joh. 3,36
Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
An Jesus nicht glauben, bedeutet, ihm nicht zu gehorchen, denn das Gebot Gottes lautet, auf den Namen seines Sohnes zu vertrauen.
Die Gleichsetzung von Errettung und Jüngerschaft stiftet sowohl geistlich als auch praktisch viel Verwirrung.
Sie ist ein zentraler Teil des unter dem Gericht Gottes stehenden falschen Evangeliums der Werkgerechtigkeit, das nicht zum Heil der Menschen führt, sondern sie ihrer Verdammnis überlässt.
Deshalb ist das vorliegende Thema überaus wichtig. Die Beantwortung der hier gestellten Fragen entscheidet nämlich darüber, ob der gläubige Mensch die Gotteskindschaft und damit das ewige Leben erhält oder im "christlich" beschönigten Gesetz der Juden verbleibt, auf welchem der Fluch Gottes und damit der Tod lastet :Gal. 3,10-14: (EÜ).
Gal. 3,10
Denn alle, die aus Gesetzeswerken sind, die sind unter dem Fluch; denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um es zu tun!"
Gal. 3,11
Dass aber durch Gesetz niemand vor Gott gerechtfertigt wird, ist offenbar, denn "der Gerechte wird aus Glauben leben".
Gal. 3,12
Das Gesetz aber ist nicht aus Glauben, sondern: "Wer diese Dinge getan hat, wird durch sie leben."
Gal. 3,13
Christus hat uns losgekauft von dem Fluch des Gesetzes, indem er ein Fluch für uns geworden ist - denn es steht geschrieben: "Verflucht ist jeder, der am Holz hängt!" -,
Gal. 3,14
damit der Segen Abrahams in Christus Jesus zu den Nationen komme, damit wir die Verheißung des Geistes durch den Glauben empfingen.
Die Ansprüche an die biblische Jüngerschaft Jesu gründen nicht auf der Erfüllung der Forderungen des Gesetzes, sondern auf der bereits erhaltenen freien und bedingungslosen Gnade, denn sie wurde uns durch das Opfer Jesu vollständig gegeben :2.Tim. 1,9: (EÜ).
Der hat uns gerettet und berufen mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben,
Weil er bereits errettet ist, hat der Gläubige die Pflicht, alle Anforderungen der Nachfolge Jesu zu erfüllen.
Um die Gnade zu empfangen, muss er jedoch keiner einzigen dieser Bedingungen gerecht werden, denn dies wäre ein unbiblisches Heil aus seinen eigenen Werken, das nicht existiert.
Wenn Christen also gemäß Eph. 2,10 Gutes tun, also Gottes Willen erfüllen, ist das ein Ausdruck ihrer praktischen Ausrichtung in der Nachfolge auf der Basis der Gnade Jesu und kein Versuch, dadurch das ewige Leben zu erwerben (EÜ).
Was wir jetzt sind, ist allein Gottes Werk. Er hat uns durch Jesus Christus neu geschaffen, um Gutes zu tun. Damit erfüllen wir nun, was Gott schon im Voraus für uns vorbereitet hat.
Gläubige können die hohen Anforderungen an die Jüngerschaft nur bedingt erfüllen. Aber sie streben darin nach Vollendung :Lk. 14,26-35; Phil. 3,12+13:, d. h. nach ewiger Belohnung, nicht nach ewigem Leben. (EÜ).
Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein;
Lk. 14,27
und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachkommt, kann nicht mein Jünger sein.
Lk. 14,28
Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht vorher hin und berechnet die Kosten, ob er das Nötige zur Ausführung habe?
Lk. 14,29
Damit nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht vollenden kann, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu verspotten,
Lk. 14,30
und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und konnte nicht vollenden.
Lk. 14,31
Oder welcher König, der auszieht, um sich mit einem anderen König in Krieg einzulassen, setzt sich nicht vorher hin und ratschlagt, ob er imstande sei, dem mit zehntausend entgegenzutreten, der gegen ihn mit zwanzigtausend anrückt?
Lk. 14,32
Wenn aber nicht, so sendet er, während er noch fern ist, eine Gesandtschaft und bittet um die Friedensbedingungen.
Lk. 14,33
So kann nun keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.
Lk. 14,34
Das Salz nun ist gut. Wenn aber auch das Salz kraftlos geworden ist, womit soll es gewürzt werden?
Lk. 14,35
Es ist weder für das Land noch für den Dünger tauglich; man wirft es hinaus. Wer Ohren hat zu hören, der höre!
Phil. 3,12
Nicht, dass ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet bin; ich jage ihm aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin.
Phil. 3,13
Brüder, ich denke von mir selbst nicht, es ergriffen zu haben; eines aber tue ich: Ich vergesse, was dahinten, strecke mich aber aus nach dem, was vorn ist,
Über diese Unvollkommenheit in der Nachfolge Jesu schreibt Charles C. Ryrie:
"Wir können uns über unsere Seelen trösten, wenn wir etwas wissen von dem inwendigen Kampf und Streit. Er ist der unveränderliche Begleiter wirklicher christlicher Heiligkeit
[…] Finden wir in unserem innersten Herzen ein geistliches Ringen?
Spüren wir, wie das Fleisch wider den Geist gelüstet und der Geist wider das Fleisch, so dass wir nicht die Dinge tun können, die wir eigentlich gerne tun würden?
Sind wir uns der beiden Grundsätze bewusst, die um die Vorherrschaft in uns streiten?
Spüren wir etwas von dem Krieg in unserem innwendigen Menschen?
Nun, so lasst uns Gott dafür Dank sagen! Es ist ein gutes Zeichen. Es ist der größtmögliche Beweis für das wunderbare Werk der Heiligung.
[…]
Das alles ist besser als Teilnahmslosigkeit, Stillstand, Leblosigkeit und Gleichgültigkeit."
Das ewige Leben ist infolge der Errettung der Nachfolger Jesu hingegen vollkommen, denn jeder wahrhafte Jünger erfüllt in Christus die Anforderungen der Gerechtigkeit Gottes ganz.
Er muss um diese Heiligkeit nicht ringen, denn sie wurde ihm auf Golgatha unverdienterweise rechtlich geschenkt.
Sie kann nicht durch das Streben, den Willen Gottes zu tun erlangt werden, sondern ist ein Akt seiner vollständigen Versöhnung mit uns :2.Kor. 5,18-21: (EÜ).
2.Kor. 5,18
Alles aber von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat,
2.Kor. 5,19
nämlich dass Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete und in uns das Wort von der Versöhnung gelegt hat.
2.Kor. 5,20
So sind wir nun Gesandte an Christi Statt, indem Gott gleichsam durch uns ermahnt; wir bitten für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott!
2.Kor. 5,21
Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.
Gnade, Rettung, Nachfolge (Einleitung)
1. Errettung und Jüngerschaft im Vergleich
2. Falsche Errettung und falsche Jüngerschaft
3. Glaube, Jüngerschaft, Werke