Bevor Joni geboren wurde und Uwe mich im Stich ließ, hatten wir beide noch ein Pflegekind, Dominik, aufgenommen, sodass ich nun mit zwei kleinen Kindern allein blieb.
Für mich war es damals eine sehr schwere Zeit, in der ich mich verlassen und einsam fühlte und sehr viel weinte und oft depressiv war. Jonathan war mein Trost.
Ich entschloss mich, meinem Lebenstraum von 4 Kindern dadurch näher zu kommen, dass ich noch ein weiteres Pflegekind, diesmal war es ein Mädchen mit Namen Luna, aufnahm.
Als alleinerziehende Mutter zog ich alle drei Kinder groß und gab ihnen all meine Liebe, was mich von meinem eigenen Leid ablenkte.
Ich war auch als Tagesmutter tätig und versorgte regelmäßig noch mehrere andere Kinder. Heute weiß ich, dass mich Gott damals durchtrug und mir viel Kraft schenkte.
Obwohl ich als alleinerziehende Mutter recht gut klarkam, hatte ich doch immer wieder Phasen, in denen ich mich auch nach einem Partner sehnte.
Über "Dating-Café" lernte ich Ralf kennen, der mich auf ein Seminar von Yuval Lapide mitnahm.
Dieser jüdische Religionswissenschaftler war so begeistert von meinen Hebräischkenntnissen, dass er in mir den Wunsch weckte, diese Sprache wieder aufzufrischen.
Über die VHS suchte ich nach einem Iwrit-Lehrer und fand Gunther, der ca. 3 Jahre lang bei mir zu Hause jede Woche Iwrit (mit einem Ulpan-Buch) lehrte.
Mit mir zusammen lernten auch Waltraut und Anette. Waltraut war eine sehr "jüdisch" denkende Frau, die sogar zum Judentum konvertieren wollte, Anette dagegen eine gläubige Christin, die für meine Errettung betete.
Doch Gott benutzte zunächst Waltraut, um mich näher zu sich zu ziehen. Sie nahm mich mit zu einem Vortragsabend des schweizerischen Missionswerkes "Mitternachtsruf" nach Karlsruhe.
Dort hörte ich das Evangelium zum ersten Mal in klaren Worten. Es wurde von der Existenz von Himmel und Hölle gesprochen.
Anfangs kam mir das sehr mittelalterlich vor und ich hatte noch kein wirkliches Interesse an dem Buch "Der verheißene Erlöser" von Roger Liebi, das mir der Vortragende damals schenkte.
Doch die schmalen Faktenbücher vom "Mitternachtsruf" fesselten mein Interesse, vor allem die Tatsachen über den Okkultismus, die New-Age-Bewegung, das Hellsehen, die Geistwesen, die Engel und so weiter waren hochspannend für mich.
Ich "verschlang" ein Büchlein nach dem anderen. Es waren insgesamt 24 Folgen.
Im September 2014 überwältigte mich die Wahrheit des dort Geschriebenen so heftig, dass ich vor Trauer über mein bisheriges sündiges Leben zu weinen anfing, die esoterische Vergangenheit und Lebensweise zutiefst bereute und mein Herz für die Errettung durch Jesus öffnete.
Ich verstand plötzlich, dass Gott mein bisheriges Leben, in dem ich nach Gutem strebte, nicht gefallen haben konnte, weil ich darin in keiner Weise ihm die Ehre gegeben hatte, sondern stets meine eigenen Verdienste in den Vordergrund gestellt hatte.
Endlich begriff ich, dass auch ich – trotz meiner moralisch hohen Maßstäbe – nicht ohne Sünde bin und dass ich nur durch das am Kreuz von Golgatha erbrachte Opfer Jesu zu Gott kommen kann.
Zugleich spürte ich auch Jesu allumfassende Liebe. Sie ist eine Liebe die einem kein Mensch, auch kein noch so liebender Partner geben kann. Denn Jesus ist Gott und niemand kann uns tiefer und erfüllender lieben, als er es tut... Vor allem, wenn wir umdenken und unser Leben ganz nach ihm ausrichten – Gott kommt uns dann spürbar entgegen.
Das ist eine Tatsache, die ich zutiefst beglückend erleben durfte: "Nahet euch zu Gott, so naht er sich zu euch" (Jak. 4,8).
Mein Gott ist keine unpersönliche kosmische Kraft, sondern mein mich liebender Vater im Himmel.
Natürlich konnte ich mich nicht sofort in jedem Bereich meines Lebens nach Jesus ausrichten, doch die Sehnsucht nach ihm und der Wunsch, ihm zu gefallen wurden immer größer, sodass ich mich auf die Suche nach anderen gläubigen Christen machte.
Ich besuchte einige evangelische Freikirchen in Pforzheim und hatte in jeder Gemeinde mich tief berührende Begegnungen, die ich als von Gott geführt erlebte.
Als in einer Baptistengemeinde eine mir unbekannte junge Frau zum ersten Mal mit mir zusammen betete, war ich sehr berührt und glücklich. Was für einen großen Mut hatte diese Frau und wie viel Liebe zu den Menschen!
Dieses Erlebnis gab meinem frisch erwachten Glaubensleben viel Kraft und Ermutigung.
Ich begann nun regelmäßig in der Bibel zu lesen. Erst im Januar 2015 entschied ich mich für die FeG als meine "Heimatgemeinde". Im Juni 2015 ließ ich mich dort taufen.
Ab September 2015 besuchte ich außerdem einen Bibellehrgang in einem großen Pforzheimer Missionswerk einer Pfingstgemeinde. Hier erfuhr ich mehr über die Lehrmeinungen und Auslegungen verschiedener christlicher Kreise.
Als der wahrheitsliebende Mensch, der ich nun einmal bin, strebte ich von Anfang an nach der Wahrheit im Wort Gottes.
Heute weiß ich, dass es vor allem diese Wahrheitsliebe war, die mich zu meinem jetzigen Ehemann Freddy führte.
Aus seinem Profil bei "Christ sucht Christ" erkannte ich sofort seine geistliche Tiefe und Glaubensstärke. Beides sprach mich sehr an und weckte in mir das Interesse an ihm.
Im Juni 2017 besuchte ich Freddy zum ersten Mal in Pforzheim und ich wurde daraufhin seine wöchentliche Bibelschülerin. Ich hatte ja noch so viele Fragen an ihn und er bemühte sich sehr liebevoll und fundiert, sie alle zu beantworten.
Erst später sprachen wir auch immer mehr über Persönliches und verliebten uns dann sogar ineinander!
Ich denke, dass es Gott selbst war, der mir die Liebe zu Freddy ins Herz legte, denn zu Beginn hätte ich es niemals vermocht, einen kranken, behinderten Mann zu lieben, der täglich Medikamente nehmen muss und schnell überfordert ist. Am 19.05.2018 haben wir geheiratet.
Freddys Leben hat sich seit unserem Zusammensein sehr zum Positiven hin verändert und wir beide passen uns immer besser aneinander an.
Er sagte, dass ihn Gott durch mich gesund macht und wir haben uns sehr lieb.
Doch wir sind nach wie vor extrem unterschiedliche Persönlichkeiten. Wir wissen, dass unsere Beziehung ein Geschenk Gottes ist. Durch seine Hilfe lieben wir einander und schauen immer zu Jesus hin, der uns erschaffen und errettet hat. Gott steht in unserer Mitte.
Jedoch sind wir geistlich sehr verschieden, denn Freddy liebt es, die Tiefen des Wortes zu erforschen. Von hier aus bezieht er seine Bindung zu Gott und die Ehrfurcht vor dessen Größe und Herrlichkeit.
Ich bin hingegen ein sehr kommunikativer Mensch, der den sozialen Austausch liebt, gerne die Gemeinschaft mit anderen Christen pflegt und den gemeinsamen Lobpreis und die Anbetung Jesu hochhält.
Aber ebenso, wie ich von Freddy lerne, darf ich ihn ergänzen, damit er eine ganzheitliche Beziehung zu Jesus entwickelt. Wir sind beide auf dem Weg zu einer immer besseren Jüngerschaft, um unserem Gott-Vater im Himmel durch unser Denken, Sprechen und Tun die Ehre zu geben.
Für Freddy ist das Evangelium der Rettung und unsere Kindschaft Gottes wichtig. Für mich steht der richtige christliche Lebenswandel im Vordergrund.
Beide wollen wir aber Gott gefallen und ihm dienen.
Uns ist es ein großes Anliegen, Menschen davor zu warnen, auf esoterische, okkulte oder andere Irrlehren und Praktiken hereinzufallen.
Leider schleichen sich diese Dinge heutzutage unter einer "christlichen", aber tatsächlich unbiblischen Fassade in die Kreise der Gläubigen ein. "Hörendes Gebet", "heiliges Lachen", das Nach-hinten-Fallen im heiligen Geist, Lichtarbeit, Visualisierung, Soaking und als "christliche Prophetie" bezeichnete Wahrsagerei gehören dazu.
Christen müssen wieder zur "ersten Liebe" zurückkehren und die Stimme ihres guten Hirten von der des Räubers unterscheiden lernen :Offb. 3,19-21:. (EÜ)
Offb. 3,19
Ich überführe und züchtige alle, die ich liebe. Sei nun eifrig und tu Buße!
Offb. 3,20
Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.
Offb. 3,21
Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.