>>> Einleitung
>>> Das Buch Offenbarung ist das enthüllte Innere eines Verhüllten
>>> Eine Enthüllung stellt einen Informationsgewinn dar
>>> Die Wegnahme der Herzenshülle
>>> Das nicht enthüllte Wort Gottes
>>> Dem Enthüllten muss keine Hülle weggenommen werden
>>> „Jesus“ ist die Enthüllung des Namens „Immanuel“
>>> Das im Geist Wahrgenommene ist das Innere einer Sache
>>> Die relativen Enthüllungen und die absolute Enthüllung in der Bibel
>>> Die Offenbarung als der enthüllte innere Kern eines äußeren Geschehens
>>> „Babylon“ ist die innere Darstellung Jerusalems
>>> Das historische Babylon außerhalb der Offenbarung
>>> Der Grund für die Bezeichnung „Babylon-Jerusalem“
>>> Die vielen äußeren „Babylons“
>>> Einzig Jerusalem ist das Äußere der Stadt Babylon der Offenbarung
Es gibt viele biblische Beweise dafür, dass die in der Offenbarung beschriebene Hure Babylon die gegenwärtige Stadt Jerusalem ist.
Des Weiteren existieren mehr oder weniger starke Anhaltspunkte im Wort, die zeigen, dass diese Ansicht richtig ist.
Es steht natürlich jedem frei, zu entscheiden, welche dieser Punkte ausreichen, um gelten gelassen zu werden.
Man sollte jedoch bedenken, dass die Fülle biblischer Indizien in ihrer Summe ebenfalls als ein Beweis angesehen werden darf, zumal es sehr gute Argumente für die hier vertretene These gibt, die schwer entkräftet werden können.
Bevor diese biblischen Begründungen detailliert dargelegt werden, soll jedoch auf das Wesen des gemeinhin „Offenbarung“ genannten letzten Buchs des Wortes Gottes eingegangen werden, denn die Identität der „großen Babylon“ kann man nur erkennen, wenn der „charakterliche“ Unterschied der Offenbarung zum gesamten Rest der Bibel besser verstanden wird.
Hierzu muss man zunächst wissen, dass der Titel dieses letzten Textes der Bibel besser mit „Enthüllung“ übersetzt werden sollte, denn dieser Begriff kommt dem griechischen Grundtextwort „apokalypsis“ näher.
In seiner Einleitung einer Audio-Reihe zum Thema „Hure Babylon“ („Das große Erstaunliche aus EH17“) erläutert R. Vonderlage den Begriff „Enthüllung“ und zeigt, dass das Buch Offenbarung, was seine Auslegung angeht, einen Sonderstatus innerhalb des Wortes Gottes besitzt, denn in ihm werden Dinge beschrieben, denen die Äußerlichkeiten fehlen.
Vonderlage erklärt, dass insofern keine geistliche Hülle vorhanden ist, jede Enthüllung auch eine Offenbarung darstellt.
Nachdem das schriftlich fixierte Wort gegeben wurde (die gesamte Bibel) und auch ein enthüllter Text vorliegt (das Buch „Offenbarung“), muss noch dem Leser die Hülle seines Herzens weggenommen werden :2.Kor. 3,14-16:.
Erst wenn diese innere Hülle im Menschen fällt, so R. Vonderlage, wird die Enthüllung Gottes zu einer persönlichen Offenbarung. (Schlachter 2000)
2.Kor. 3,14 (SLT)
Aber ihre Gedanken wurden verstockt; denn bis zum heutigen Tag bleibt beim Lesen des Alten Testamentes diese Decke unaufgedeckt, die in Christus weggetan wird.
2.Kor. 3,15 (SLT)
Doch bis zum heutigen Tag liegt die Decke auf ihrem Herzen, sooft Mose gelesen wird.
2.Kor. 3,16 (SLT)
Sobald es sich aber zum Herrn bekehrt, wird die Decke weggenommen.
Eine „Enthüllung“ beinhaltet vom Begriff her einen Erkenntniszuwachs. Ein geistliches Geschenk kann nur dann angenommen werden, wenn wir verstehen, was wir darin haben und wenn wir darauf vertrauen, was uns von Gott gegeben wurde.
R. Vonderlage zeigt diese Zusammenhänge anhand mehrerer Bibelstellen auf, nämlich 1.Kor. 14,30, Eph. 3,5, Kol. 3,4, Röm. 8,19, 1.Kor. 1,7, Gal. 1,12+16, Eph. 3,3, 1.Kor. 2,10+11 und 1.Kor. 2,7:.
Die Offenbarung ist eine Folge der Enthüllung. Beispiele hierfür sind 1.Kor. 3,13 und 2.Thes. 2,3. (DaBhaR Übersetzung)
1.Kor. 3,13 (DÜ)
das Gewirkte eines jeglichen wird offenbar werden, denn der Tag wird es offenkundig machen, da es dann im Feuer enthüllt ist; und das Gewirkte eines jeglichen, welcher Art es ist, das Feuer wird es prüfen.
2.Thes. 2,3 (DÜ)
Niemand heraustäusche euch, ja nicht e i n e r Weise gemäß, dass er innen Stand genommen hat, so nicht vorher das Abstehen kommt und enthüllt wird der Mensch der Gesetzlosigkeit, der Sohn der Ganzweglösung,
Es sollte beachtet werden, dass Gott seine Tiefen nicht den Weisen, Starken, Vermögensmächtigen und solchen Menschen enthüllt, die äußerlich etwas darstellen, sondern, im Gegenteil, den Törichten, Schwachen, Unentwickelten und solchen, die nichts gelten.
Letzteren nimmt er die Herzenshülle weg und offenbart ihnen das Enthüllte seines Wortes :1.Kor. 1,26-29:. (EÜ)
1.Kor. 1,26
Denn seht, eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind;
1.Kor. 1,27
sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache.
1.Kor. 1,28
Und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache,
1.Kor. 1,29
dass sich vor Gott kein Fleisch rühme.
Der Wegfall der Hüllen macht sich am deutlichsten in den Namen bemerkbar, die wir in der Enthüllung lesen.
(Mit „Enthüllung“ ist hier das üblicherweise als „Offenbarung“ bezeichnete letzte Buch der Bibel gemeint.)
Gemäß R. Vonderlage besitzen wir in diesem letzten Text der Bibel eine enthüllte, d. h. innere Form der Namen.
Wir blicken gleichsam auf den Wesenskern der Dinge, die im übrigen Wort Gottes, im Gegensatz zur Enthüllung („Offenbarung“), lediglich in verhüllter Weise vorliegen.
Nicht das als „Offenbarung“ bezeichnete Buch ist demnach verhüllt und versiegelt :Offb. 22,10:, sondern alle anderen Schriften der Bibel, die vermeintlicher Weise viel einfacher zu verstehen sind, als die „Offenbarung“.
In Wirklichkeit liegt über diesen Schriften eine mehr oder weniger dicke Decke. Das blanke „Innere“ dessen, worum es in ihnen geht, kann von uns nicht wahrgenommen werden.
Alles, außer der Enthüllung („Offenbarung“) ist demnach relativ stark verhüllt. Diese Erkenntnis ist sehr verblüffend, denn normalerweise wird die „Offenbarung“ als ein Buch der verborgenen Geheimnisse angesehen.
Wenn diese Zusammenhänge nicht verstanden werden, besteht die Gefahr, dass man das in dem Buch „Enthüllung“ Enthüllte, also die dort vorkommenden Namen und alles darin Beschriebene, als etwas Verhülltes ansieht, dem die Hülle noch weggenommen werden soll.
Das tatsächlich Enthüllte, also alles, was im Buch Offenbarung enthalten ist, muss aber nicht noch „weiter“ enthüllt werden, indem man die darin enthaltenen Dinge analysiert und ihre tiefere Bedeutung zu finden sucht, denn eine „Hülle“ existiert höchstens im Herzen des Lesers, nicht aber im Text des letzten Buchs der Bibel.
R. Vonderlage erklärt diesen wichtigen Gedanken anhand des Beispiels einer verschenkten Dose, deren Inhalt unbekannt ist.
Der Beschenkte kennt ihr „Geheimnis“ nicht. Sobald aber der Deckel geöffnet wird, fällt die „Hülle“ und es werden Kekse sichtbar. Dieser „Wesenskern“, das Innere der Keksdose, ist der Sinn und Zweck des Geschenks.
Wer jedoch nicht begreift, dass er in den Keksen bereits ein Enthülltes vor Augen hat, wird versucht sein, sie zu zerbröseln, um etwas zu enthüllen, das er in ihrem Inneren zu finden glaubt. Er wird ein in ihnen verborgene Geheimnis zu entdecken suchen.
Die Kekse sind jedoch bereits die Enthüllung eines außerhalb von ihnen, d. h. in Form der geschlossenen Dose existierenden Verhüllten.
Sie sind die Enthüllung eines Geheimnisses. Das Backwerk enthält nichts Verborgenes, sondern es ist selbst das reine Innere.
Ebenso stellt das gemeinhin „Offenbarung“ genannte Buch Enthüllung die Enthüllung äußerer Tatsachen dar.
Es enthält keine Hüllen mehr und ist auch in keiner Weise verschlossen. Die Worte der Prophetie der Enthüllung („Offenbarung“) wurden nicht versiegelt :Offb. 22,10:. (EÜ)
Offb. 22,10
Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung dieses Buches! Denn die Zeit ist nahe.
Es ist also falsch, wenn man von der Offenbarung als von einem Buch spricht, das 7 Siegel trägt. Die Enthüllung ist nicht verhüllt. Dies würde nämlich ihrem Namen widersprechen. Sie ist das reine Innere eines Äußeren.
Da der Apostel das „Enthüllung“ genannte Buch schrieb, kann es sich bei dem zu öffnenden Buchröllchen in Offb. 5,1-5 nicht um sein Buch handeln, denn ansonsten wäre das von Johannes Geschriebene bereits versiegelt gewesen, bevor er es überhaupt schriftlich fixiert hätte.
R. Vonderlage zeigt anhand des Beispiels der Namen „Immanuel“ :Jes. 7,14: und „Jesus“ :Mt. 1,23-25:, dass ein Enthülltes kein neuer Name des alten Namens ist, sondern dessen enthüllte Form, also sein Innerstes. (EÜ)
Jes. 7,14
Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären und wird seinen Namen Immanuel nennen.
Mt. 1,23
»Siehe, die Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Emmanuel nennen«, was übersetzt ist: Gott mit uns.
Mt. 1,24
Josef aber, vom Schlaf erwacht, tat, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich;
Mt. 1,25
und er erkannte sie nicht, bis sie einen Sohn geboren hatte; und er nannte seinen Namen Jesus.
Immanuel („Mit uns ist El“) erfährt durch seine Enthüllung im Namen Jesus („Jahwe ist Rettung; Jahwes Rettrufen“) einen Informationsgewinn, denn nun wird der Weg und die Art und Weise offenbar, wie Gott mit uns ist, nämlich indem er uns infolge seines Sohns rettet, mehr noch: sein Mit-uns-Sein hat unsere Rettung als den einzigen Daseinsinhalt.
Es ist das Innere von „Immanuel“, das uns in „Jesus“ enthüllt wurde.
Dass es bei der Enthüllung tatsächlich um innere Tatsachen geht, erklärt R. Vonderlage u. a. dadurch, dass der Apostel Johannes die ihm gezeigten Dinge im Geist wahrnahm. (Siehe Offb. 1,9+10, Offb. 4,1+2, Offb. 17,3 und Offb. 21,10:.
Es handelt sich hier also nicht um ein „äußeres“ Sehen von Hüllen, sondern um ein Gewahren der inneren Gegebenheiten.
Die Begriffe „gewahren“, d. h. wahrnehmen und „eraugbar machen“ (DÜ), also sehen :Offb. 11,19; Offb. 12,1; Offb. 12,3:, werden im Buch Offenbarung oft wiederholt.
Sie zeigen, dass es hier um ein Geschehen im Geist geht. Da Johannes die Dinge im Geist erlebte, bedürfen sie einer Deutung, ähnlich wie bei einem biblisch bezeugten Traum.
Gemäß R. Vonderlage lässt sich diese Notwendigkeit am Beispiel des in der Offenbarung erwähnten „Lammes“ veranschaulichen, denn niemand wird auf die Idee kommen, hier sei von einem Lamm die Rede, so wie wir es z. B. von einem Bauernhof her kennen. Es geht natürlich um eine Heilskörperschaft, nämlich um die des Herrn und seiner Leibesglieder. „Lämmlein“ ist das Enthüllte, Innere dieser Wesenheit.
So versteht R. Vonderlage auch den Begriff „Patmos“. Patmos „Nur zum Tritt; fr. Trittstelle“ ist, vom Hellenischen her, ein Getretenes.
Johannes befand sich in diesem Bereich, weil er wegen des Wortes des Gottes und wegen des Bezeugens Jesu „getreten“ wurde. Wer auf „Patmos“ ist, gehört zu den Getretenen. In „Patmos“ zeigt die Offenbarung das Innere einer außerhalb von ihr verhüllten Örtlichkeit oder Gemeinschaft, zu welcher der Apostel Johannes zählt.
Meiner Meinung nach, geht es hierbei um das heilige himmlische Jerusalem, das bereits existiert, bevor es aus dem Himmel herabsteigt, nämlich hauptsächlich in den 144 000 Erwählten des Lammes und seinen „getretenen“ Märtyrern.
Als einer der 12 Apostel Jesu, gehört Johannes zur heiligen Brautstadt, die im jetzigen Äon getretenen wird. In der zukünftigen Welt wird diese Stadt jedoch kein „Patmos“ mehr sein.
Die nun getretene himmlische Stadt Jerusalem sollte nicht mit dem getretenen Babylon-Jerusalem aus Lk. 21,24 verwechselt werden.
Im Buch Offenbarung wird die gegenwärtige Stadt Jerusalem niemals „Jerusalem“ genannt, weil diese Bezeichnung nicht ihrem inneren Wesen entspricht.
Bei der in Offb. 11,2 erwähnten von den Nationen getretenen heiligen Stadt kann es sich nicht um das jetzige Jerusalem handeln, denn als heilig wird das neue Jerusalem bezeichnet, wie Offb. 21,2 zeigt.
>>> Einleitung
>>> 17a Das Wesen der Offenbarung
>>> 17b Die Bezeichnung der Stadt Babylon als eine Hure
>>> 17d Die rote Farbe des Tieres, auf dem Babylon sitzt
>>> 17e Die 7 Berge, auf denen Babylon sitzt
>>> 17f Die 7 Häupter des Tieres als Regentschaften und Regenten
>>> 17g Woher der Antichristus nicht kommt und wer er nicht ist
>>> 17h Die Identifizierung des Tieres als der jüdische Messias
>>> 17j Die Zeit vor und nach dem Millennium
>>> 17k Die Kaufleute Babylons und ihre Waren
>>> 17l Der auf die Stirn der Hure geschriebene geheime Name
>>> 17n Babylon-Jerusalem ist die große Stadt
>>> 17o Die Regentschaft Babylons
>>> 17p Babylons Leugnung ihrer Witwenschaft
>>> 17q Das aus Babylon herausgehende Volk Gottes
>>> 17r Das Babylon treffende Feuergericht
>>> 17s Die irdische Stadt Jerusalem und ihr Gegenbild, das neue Jerusalem