08.01.2022 | Die 7 Berge, auf denen Babylon sitzt | In „Verschiedene Themen“ | „Die große Babylon und ihr Bräutigam“ | von Freddy Baum
>>> Die 7 Berge Roms und die 7 Berge Jerusalems
>>> Der verworfene Felsen Golgathas
>>> Die Problematik der buchstäblichen Deutung der 7 Berge
>>> Die Deutung des 7. Hauptes als das Osmanische Reich
>>> Die Verknüpfung Babylons mit allen 7 Regentschaften
>>> Warum das 7. Haupt nicht das Osmanische Reich ist
Oft wir angeführt, Rom müsse deshalb die „große Babylon“ des Buchs Offenbarung sein, weil die Hurenstadt laut Offb. 17,9+10 auf 7 „Bergen“ sitzt, was auf Rom zutrifft, denn die 7 Hügel dieser Stadt sind Palatin, Aventin, Kapitol, Quirinal, Viminal, Esquilin und Caelius.
Der Petersdom wurde auf dem Vatikanhügel Collis Vaticanus errichtet, der auf der anderen Seite des Tibers liegt und nicht zu den sieben „Bergen“ der Stadt zählt. (EÜ)
Offb. 17,9
Hier ist der Verstand nötig, der Weisheit hat: Die sieben Köpfe sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. Und es sind sieben Könige:
Offb. 17,10
Die fünf ersten sind gefallen, der eine ist, der andere ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kurze Zeit bleiben.
Jerusalem besitzt allerdings ebenfalls 7 Hügel. Es war zur Zeit Jesu und seiner Aposteln eine große Stadt, die sich auch außerhalb ihrer Stadtmauern über 7 Erhebungen erstreckte.
Diese 7 „Berge“ heißen Gareb, Goath, Akra, Bezetha, Morija, Ophel und der Berg Zion.
Manchmal werden in der Zählung die ersten vier der Kuppen Jerusalems durch den Ölberg, den Berg des Ärgernisses, den Berg des bösen Rates und durch Golgatha ersetzt.
Früher, als die Stadt viel kleiner war, lagen die 7 Höhen zum Großteil um sie herum. Die „Berge“ umschlossen den Ort kreisförmig, sodass Jerusalem inmitten dieser Erhebungen Sitz hatte :Ps. 125,2:. (DaBhaR Übersetzung)
Ps. 125,2 (DÜ)
JöRUSchaLaiM – Berge sind ihr kreisum; so ist JHWH kreisum seinem Volk von nun an bis zum Äon.
Zumindest von einem der 7 Hügel der Stadt ist bekannt, dass auf ihm Götzen verehrt wurden :1.Kön. 11,7+8:. (EÜ)
1.Kön. 11,7
Damals baute Salomo eine Höhe für Kemosch, das Scheusal der Moabiter, auf dem Berg, der Jerusalem gegenüberliegt, und für Moloch, das Scheusal der Söhne Ammon.
1.Kön. 11,8
Ebenso machte er es für all seine ausländischen Frauen, die ihren Göttern Rauchopfer und Schlachtopfer darbrachten.
Die „Elohim“ (Götter) Jerusalems sind gemäß Offb. 17,9 die mit ihr, als der großen Hure verbundenen Häupter / „Könige“.
In der DaBhaR Übersetzung heißt es in 1.Kön. 11,7, dass die Kuppe des Gottes „Kemosch“ in Richtung des Angesichts Jerusalems liegt, sodass anzunehmen ist, dass sich auch die anderen falschen Götter auf diese „Friedensstadt“ ausrichten, d. h. sie zu ihrem Ziel haben.
Der Hügel Golgatha ist heute in den meisten Teilen eben. Ursprünglich diente diese Anhöhe als ein Steinbruch, der für den Bau der Stadt genutzt wurde.
Als die Bauleute das Gestein Golgathas Schicht für Schicht abbrachen, entdeckten sie einen fehlerhaften Bereich.
Eine tiefe Spalte im Felsen machte dort die Steine für ihre Zwecke unbrauchbar, sodass sie das Gestein abbauten, das diesen gespaltenen Bereich umgab.
Wo sich früher die Spitze des Hügels befunden hatte, blieb deshalb ein Vorsprung von ca. 10 Metern über dem Grund des Steinbruchs stehen.
In die Spalte dieser Erhebung versenkten die Römer die senkrechten Balken der „Kreuze“ derer, die zum Tod verurteilt worden waren.
Es ist eine tiefsinnige Ironie, dass Jesus Christus, der von den „Bauleuten“ (also der satanischen Pseudogeistlichkeit Jerusalems) verschmähte wesenhafte „Felsen“, „Tempel“ Gottes und Elohim Israels, ausgerechnet auf einem „Stein“ starb, den die Erbauer des irdischen Tempels Jerusalems für ihr Vorhaben verschmähten :Ps. 118,19-23:. (EÜ)
Ps. 118,19
Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit! Ich will durch sie eingehen, Jah will ich preisen.
Ps. 118,20
Dies ist das Tor des HERRN. Gerechte ziehen hier ein.
Ps. 118,21
Ich will dich preisen, denn du hast mich erhört und bist mir zur Rettung geworden.
Ps. 118,22
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
Ps. 118,23
Vom HERRN ist dies geschehen, es ist ein Wunder vor unseren Augen.
Siehe zum Namen „Golgatha“ und zur biblisch-prophetischen Bedeutung der Felsspalte dieses Ortes den Artikel „Eine Allegorie David und Goliaths“ in der Rubrik „Externe Auslegungen“.
Rom und Jerusalem kommen für die wörtliche Auslegung der 7 Berge der Hure Babylon infrage.
Die sich im heutigen Irak befindende Ruinenstadt Babylon wurde hingegen auf ebenem Gebiet errichtet und kann schon allein deshalb nicht die „große Babylon“ aus Offb. 17 und Offb. 18 sein.
Der Umstand, dass die Hurenstadt auf 7 Bergen Sitz hat, darf nämlich nicht rein symbolisch interpretiert werden.
Ihre Erhebungen müssen auch tatsächlich sichtbare Berge sein, weil andernfalls die Aussage „sind 7 Berge“ in Offb. 17,9 keinen erkennbaren Sinn ergäbe.
Hingegen lehnt C. White in „Mystery Babylon“ die Auffassung, die 7 Berge seien physische Berge in Rom, Jerusalem oder sonst irgendwo auf der Welt (z. B. in San Francisco oder Washington) entschieden ab, denn in Offb. 17,9 heißt es, dass die 7 Berge 7 Regenten sind.
Laut White würde niemand der Aussage zustimmen, dass einer der 7 Hügel („Köpfe“) Roms eine tödliche Wunde empfängt und danach erneut zum Leben kommt. Von einer Schlachtung und Genesung eines der 7 Häupter des Tieres steht aber in Offb. 13,3 geschrieben.
Berge leben nicht, werden nicht geschlachtet, sterben nicht und sie können auch nicht aus dem Tod auferstehen. Die Beschränkung auf eine buchstäbliche Deutung der 7 Berge Babylons ist demnach unsinnig.
Davon abgesehen, können weder die 7 Kuppen Roms, noch die 7 Hügel Jerusalems ernsthaft als „Berge“ bezeichnet werden.
C. White beweist die Richtigkeit seiner Ansicht grammatikalisch, kontextuell, logisch und dadurch, dass er Bibelstellen mithilfe andere Textstellen des Wortes Gottes auslegt.
In „Mystery Babylon“ führt der Autor über 90 biblische Kennzeichen der Stadt Babylon an, und ihn wundert es, dass viele Exegeten nur das eine Kriterium der vermeintlichen „7 Hügel“ zu kennen scheinen und sich darauf versteifen.
Für C. White stellt die wortwörtliche Auslegung der 7 Berge ein großes Hindernis zum richtigen Verständnis der Endzeitprophetie in Offb. 13 und Offb. 17 dar.
Folgt man Whites Logik, ist auch die hier vertretene Deutung der 7 Hügel Roms bzw. Jerusalems für die biblisch relevante Aufdeckung der Identität Babylons unerheblich. Eine wörtliche Deutung der 7 „Berge“ kann die diesbezügliche Beweisführung nur ergänzen.
Wenn man die 7 Berge der Hure gemäß Dan. 2,38+39 als
7 Regentschaften deutet, ergibt sich eine interessante Auslegungsmöglichkeit, die von Joel Richardson vertreten wird.
Seiner Meinung nach, besteht eine Kontinuität der Promiskuität Jerusalems mit den folgenden 6 Häuptern / Regentschaften / Bergen:
Ägypten (1), Assyrien (2), Babylonisches Reich (3), Medo-Persien (4), Hellas (5) und Römisches Imperium (6).
Rom, die 6. Regentschaft des Tieres, war zur Zeit des Apostels Johannes gegenwärtig und „hurte“ mit Babylon, also stand mit Jerusalem politisch und okkult in Verbindung, denn es war gemäß Offb. 17,10 das damals aktuelle Haupt („der eine ist“).
Richardson deutet das auf Rom geschichtlich folgende 7. Haupt“ als das Osmanische Reich, das zwar eine „Todeswunde“ erhielt, also unterging, aber als Achtes aus den Sieben wiedererstehen wird (als ein zukünftiges Neu-Osmanisches Reich des Antichristus.
Keine andere Stadt auf der Welt, so J. Richardson, außer Jerusalem könne eine solche Stetigkeit der politischen Verbindung mit allen diesen Regentschaften vorweisen.
J. Richardson Erkenntnis ist sehr wichtig: Die Hurenstadt muss laut Offb. 17,3+9 und Offb. 13,1 mit allen Reichen / Häuptern des Tieres verbunden sein.
Diesbezüglich kommt keine andere Stadt der Welt, außer Jerusalem in Frage.
Joh. 4,17+18+40, die diesbezügliche textlich-strukturelle und inhaltliche Entsprechung, ist sehr aussagekräftig.
Man beachte im Folgenden das „und der, den du jetzt hast“ in Joh. 4,18, das dem „der eine ist“ in Offb. 17,10 entspricht.
Offensichtlich ist es ein und dieselbe Hure, die nacheinander verschiedene Männer hat. Diese müssen alle mit ihr verknüpft gewesen sein. (EÜ)
Joh. 4,17
Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann;
Joh. 4,18
denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; hierin hast du wahr geredet.
Joh. 4,40
Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage.
Eine solche Kontinuität einer „Hure“ zu den „Männern“ Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Hellas und Rom ist ausschließlich bei Jerusalem der Fall.
Weder die Stadt Rom, der Vatikan, die Stadt Babel im heutigen Irak, Berlin, New York oder sonst irgendeine anderen Weltmetropole kann sie vorweisen.
Da das zur Zeit Jesu bzw. des Apostels Johannes gegenwärtige
6. Haupt des Tieres unbestreitbar das Römische Reich war, machen gemäß Joh. 4,18 und Offb. 17,10 andere Deutungen als Ägypten (1), Assyrien (2), Babylon (3), Medo-Persien (4) und Hellas (5) für die dieser
6. Regentschaft vorausgehenden fünf Reiche keinen Sinn.
Außer Jerusalem lässt sich nur schwerlich eine Stadt finden, die mit allen diesen 6 Reichen in Verbindung stand und die Rom zur Zeit des Johannes zum „Ehemann“ hatte, zumal die Bibel israelzentriert ist und neuzeitliche Städte als Kandidaten für eine politische Verbindung zu den hier erwähnten Regentschaften des Altertums sowieso nicht in Frage kommen.
Da Babylon-Jerusalem 70 n. Chr. zerstört wurde und Israel erst in der Neuzeit als Staat wiedererstand, kann die an das 6. Haupt des Tieres (Römisches Reich) anschließende Zählung erst nach 1948 n. Chr. fortgesetzt werden, denn dem 7-köpfigen Tier fehlte bis dahin seine „Braut“.
Das die Stadt Jerusalem beherrschende zukünftige Weltreich wird dann das nur kurz bleibende 7. Haupt sein, wie aus Offb. 17,10 hervorgeht.
Diese Deutung der 7 Häupter ist wahrscheinlicher als die von
J. Richardson vertretene Vorstellung, denn das Osmanische Weltreich herrschte zwar über die kümmerlichen Reste Jerusalems, nachdem das 6. Haupt (also das Römisches Imperium) weg war, die Zeit seines Bestehens kann jedoch nicht als kurz bezeichnet werden. Das 7. Haupt des Tieres muss aber nur kurz bleiben :Offb. 17,10; Joh. 4,40:.
Eine 3 ½ Jahre bzw. 7 Jahre mit dem promiskuitiven Jerusalem verbundene endzeitliche Regentschaft des jüdischen Antichristus ist, im Vergleich zur Länge der Herrschaft der Weltreiche des Altertums, jedoch definitiv als kurz zu bezeichnen.
Es ist gleichwohl nicht ausgeschlossen, dass die Zählung der Häupter, in der das Neu-Osmanische Reich als das wiedererstandene 7. Haupt angesehen wird, eine gewisse Berechtigung besitzt.
Eine solche prophetische Erfüllung stellt allerdings nur eine Nebenlinie der Haupterfüllung dar. Letztere betrifft gemäß Hes. 38,6+15 vermutlich das russische Nordreich des Gog.
Gemäß der im nächsten Kapitel dieses Artikels folgenden Interpretation der mit Jerusalem bzw. Israel in Verbindung stehenden 7 Häupter des Tieres gehört die 7. Regentschaft jedoch der Vergangenheit an.
Es handelt sich hierbei aber nicht um das Osmanische Reich.
Nach dieser Deutung ist die Hure in den ersten 3 ½ Jahre des Antichristus das dominante Zentrum der Weltpolitik.
J. Richardson wertvolle Einsicht, dass allein Jerusalem die Anforderung der Verbindung zu allen 7 Weltreichen erfüllt, bleibt jedoch auch hier bestehen.
>>> Einleitung
>>> 17a Das Wesen der Offenbarung
>>> 17b Die Bezeichnung der Stadt Babylon als eine Hure
>>> 17d Die rote Farbe des Tieres, auf dem Babylon sitzt
>>> 17e Die 7 Berge, auf denen Babylon sitzt
>>> 17f Die 7 Häupter des Tieres als Regentschaften und Regenten
>>> 17g Woher der Antichristus nicht kommt und wer er nicht ist
>>> 17h Die Identifizierung des Tieres als der jüdische Messias
>>> 17j Die Zeit vor und nach dem Millennium
>>> 17k Die Kaufleute Babylons und ihre Waren
>>> 17l Der auf die Stirn der Hure geschriebene geheime Name
>>> 17n Babylon-Jerusalem ist die große Stadt
>>> 17o Die Regentschaft Babylons
>>> 17p Babylons Leugnung ihrer Witwenschaft
>>> 17q Das aus Babylon herausgehende Volk Gottes
>>> 17r Das Babylon treffende Feuergericht
>>> 17s Die irdische Stadt Jerusalem und ihr Gegenbild, das neue Jerusalem