Start > Themen > 17. Die große Babylon und ihr Bräutigam > 17s Die irdische Stadt Jerusalem und ihr Gegenbild, das neue Jerusalem
>>> Babylon-Jerusalem bleibt nicht für „ewig“ bestehen
>>> Eine örtliche und zeitliche Einordnung der Tempelvision Hesekiels
>>> Das jetzige Jerusalem wird vor Beginn des Millenniums beseitigt werden
>>> Die endzeitliche Kontinuität Jerusalems, trotz des Gerichts
>>> Der Konflikt der beiden Jerusalems im Bild Hagars und Sarahs
>>> Abrahams irdischer Same und die himmlischen Kinder Sarah-Jerusalems
>>> Das Erbe der Isaak-Christen
>>> Die Anbetung des falschen Gottes im falschen Tempel
>>> Das Zeichen des göttlichen Isaak-Samens
>>> Die falsche und die richtige prophetische Ausrichtung
>>> An Jerusalem scheiden sich die Geister
>>> Ein Aufruf zur persönlichen Lebensübergabe an Jesus Christus
Es ist sehr wichtig, zu verstehen, dass das gegenwärtige Jerusalem und das zukünftige Jerusalem der neuen Weltzeit nicht dieselben Städte sind.
Laut C. White ist das beste Argument gegen die Annahme, die Hure Babylon sei das irdische Jerusalem, der Umstand, dass die große Stadt laut Offb. 18,21 nicht mehr „gefunden“ werden wird.
Jerusalem habe hingegen eine „ewige“ Verheißung und könne schon allein deshalb nicht das Babylon der Offenbarung sein.
In diesem Vers stehe das so aber nicht geschrieben, so der Autor. (DaBhaR Übersetzung)
Offb. 18,21 (DÜ)
Und es wegenthob ein Engel einen starken Stein, wie einen großen Stein, und warf ihn in das Meer, indem er sagte: Also wird in Hastigkeit hineingeworfen werden BABYLOoN, die große Stadt, und nicht, ja nicht, wird in ihr noch etwas gefunden.
Im Codex Sinaiticus, dem ältesten, vergleichsweise vollständigeren, besterhaltenen und deshalb maßgeblichen Manuskript des NT, heißt es, dass in Babylon nicht noch etwas gefunden werden wird, nämlich die Personen und Dinge, die in Offb. 18,22+23 aufgelistet werden. Hier steht nicht geschrieben, dass man Babylon selbst nicht mehr finden wird.
Davon abgesehen lässt sich das von C. White angeführte Gegenargument der Kritiker biblisch leicht entkräften, wenn man die Unterschiede zwischen der gegenwärtig als „Jerusalem“ bezeichneten Stadt und dem Jerusalem des nächsten Äons herausarbeitet und zeigt, dass es hier um zwei grundverschiedene Körperschaften geht, sodass von einem „ewigen“ Bestand der jetzigen Stadt nicht die Rede sein kann.
Zudem wird der Begriffsinhalt von „ewig“ falsch als eine endlos andauernde Zeit gedeutet. Siehe hierzu die Erklärung im Abschnitt „Der Begriff "ewig" im Sinne von unendlich ist unbiblisch“ im Artikel „Die Allversöhnung ist eine biblische Wahrheit“.
Auch wenn C. White das vom Propheten Hesekiel in Hes. 40-48 beschriebene Jerusalem und das Millennium leider in die jetzige Schöpfung und ihrem Äon verortet, so verdeutlicht er viele Unterschiede dieser Stadt zum Jerusalem, wie wir es heute kennen korrekt.
Die auf eine neue (nicht nur erneuerte) Erde hinabsteigende Himmelsstadt befindet sich nicht am selben Ort, wie das Jerusalem unserer Welt.
Allein ihr Tempel ist 9 Mal größer als die gesamte gegenwärtige Stadt. Laut Hesekiel befindet er sich außerhalb der Stadtmauern, denn im neuen Jerusalem wird es gemäß Offb. 21,22 kein Bauwerk geben, das als ein Heiligtum dient. (EÜ)
Offb. 21,22
Und ich sah keinen Tempel in ihr, denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm.
Jenseits der Stadtgrenze gibt es Sünde und Todeswesen. Deshalb existiert dort auch der von Hesekiel erwähnte Tempeldienst, denn für die begangenen Verfehlungen müssen Opfer erbracht werden. Hierzu bedarf es einer irdischen Weihestätte.
Es ist sehr wichtig, den Gegensatz zwischen „Außen“ und „Innen“ der neuen Stadt Jerusalem zu begreifen, denn dann muss das von Hesekiel geschilderte zukünftige Jerusalem nicht künstlich vom Jerusalem des kommenden Äons unterschieden werden, wie dies C. White in „Mystery Babylon“ leider versucht.
Denn diese beiden Jerusalems sind ein und derselbe Ort, nur, dass der von Hesekiel beschriebene Tempel außerhalb der neuen Stadt liegen wird.
„Hesekiels Jerusalem“ wird nicht vor Beginn des neuen Äons, also in der jetzigen Welt, erstehen. Es ist die aus einem neuen Himmel auf eine neue Erde hinabkommende neue Stadt Jerusalem.
C. Whites Argument, das Jerusalem in Hes. 40-48 sei, im Gegensatz zum himmlischen Jerusalem, irdisch und es müsse deshalb eine andere Stadt sein (der Autor kennt insgesamt drei verschiedene Jerusalems), ist ebenfalls unrichtig, denn das von oben stammende Jerusalem steigt auf die neue Erde hinab. Es wird also (obwohl es seinen himmlischen Charakter beibehält) ebenfalls zu einer irdischen Stadt.
Das neue Jerusalem der Offenbarung ist also mit der Stadt identisch, die der Prophet in seiner Vision sah. Innerhalb seiner Mauern werden aber das Lamm und der in ihm wohnende heilige Geist der wesenhafte Tempel Gottes sein.
Viele Exegeten spekulierten, wo sich „Hesekiels Tempel“ befinden wird, in Bethlehem, Schilo oder Sichem.
Diese Annahmen sind aber alle falsch, denn, wie bereits mehrfach betont, steigt das neue Jerusalem aus einem neuen Himmel auf eine neue Erde herab.
Sichem kommt laut Joh. 4,20+21 als der Ort des irdischen Tempels Gottes sowieso nicht infrage. (DaBhaR Übersetzung)
Joh. 4,20 (DÜ)
Unsere Väter krochen in dem diesem Berggebiet anbetend hin, und ihr, ihr sagt, dass in hIÄROSOLYMA es ist, wo's bindend ist, anbetend hinzukriechen.
Joh. 4,21 (DÜ)
Da sagt zu ihr der JESuUS: Treue mir, Weib: Die Stunde kommt, alsdann werdet ihr weder in dem diesem Berggebiet noch in hIÄROSOLYMA dem Vater anbetend hinkriechen.
Der zukünftige Tempel Gottes lässt sich in der jetzigen Schöpfung nirgends lokalisieren, weil er außerhalb einer völlig neuen Stadt Jerusalem auf einer gänzlich anderen Erde stehen wird.
Der wesenhafte Tempel ist Jesus Christus in Person. Das Tempelbauwerk im Buch Hesekiel kann, wenn überhaupt, nur symbolisch auf das Lamm Gottes bezogen werden.
Das Jerusalem des Millenniums steht auf einem hohen Plateau. Aus der West- und Ostseite der neuen Stadt entspringen zwei Flüsse. Sie ist ein perfektes Quadrat und hat 12 Tore, drei an jeder Seite ihrer Stadtmauern. Dieser Ort unterscheidet sich vom heutigen Jerusalem erheblich.
Seine gesamte Topografie ist anders. Der Tempelberg und der Ölberg sind im Millennium unvergleichlich höher als jetzt.
Die neue Stadt hat einen anderen Namen, den das jetzige Jerusalem nicht besitzt. Er lautet „Jahwe ist dort“ („Jahwe Schamah“) :Hes. 48,35:. (Siehe hierzu auch Offb. 3,12.) (EÜ)
Hes. 48,35
Ringsherum 18 000 ⟨Ellen⟩. Und der Name der Stadt ⟨heißt⟩ von nun an: Hier ist der HERR.
Die gegenwärtige Stadt kann diesen Namen nicht tragen, denn der Wohnort Jesu ist das himmlische Jerusalem, also das sich oben befindende „Dort“ Jahwes, ein Bereich, der in Joh. 1,38+39 angedeutet wird.
Jesus wohnt nicht im jetzigen Jerusalem und wird es auch zukünftig nicht tun :Joh. 14,2+3:.
Joh. 14,2
Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten?
Joh. 14,3
Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.
Anders als im historischen Jerusalem der jetzigen Weltzeit, wird Nicht-Juden der Zugang zum wesenhaften Heiligtum der zukünftigen Brautstadt Gottes nicht durch eine Mauer verwehrt werden :Hes. 44,7; Apg. 21,28; Apg. 24,6:, denn laut Offb. 21,24-26 dürfen sie die Perlentore des neuen Jerusalem ungehindert passieren.
Im Allerheiligsten des außerhalb der zukünftigen Stadt liegenden Tempels befindet sich kein trennender Vorhang.
Und dennoch, auch wenn es nicht dieselbe Stadt, wie das gegenwärtige Jerusalem ist, so schreibt C. White, hat Gott kein Problem damit, das neue Jerusalem „Jerusalem“ zu nennen.
Die himmlische Brautstadt ist das Jerusalem des Millenniums, auch wenn die in ihrem innersten Wesen „Babylon“ seiende Stadt ebenfalls „Jerusalem“ genannt wird.
Wie Dan. 2,34+35+45 und 2.Petr. 3,10+12 zeigen, ist die Zerstörung des gegenwärtigen Jerusalem unvermeidbar, denn bevor das neue Reich Gottes kommen kann und das neue Jerusalem aus dem neuen Himmel auf die neue Erde heransteigt, müssen die jetzige Erde und der gegenwärtige Himmel komplett weg sein :Offb. 21,1-3+5+10:.
Siehe hierzu den Punkt 30 („Die Beseitigung der jetzigen Schöpfung“) im Kapitel „17j Die Zeit vor und nach dem Millennium“ des vorliegenden Artikels. (EÜ)
2.Petr. 3,10
Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb; an ihm werden die Himmel mit gewaltigem Geräusch vergehen, die Elemente aber werden im Brand aufgelöst und die Erde und die Werke auf ihr ⟨im Gericht⟩ erfunden werden.
2.Petr. 3,12
indem ihr die Ankunft des Tages Gottes erwartet und beschleunigt, um dessentwillen die Himmel in Feuer geraten und aufgelöst und die Elemente im Brand zerschmelzen werden!
Offb. 21,1
Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
Offb. 21,3
Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Nationen sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.
Offb. 21,5
Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht: Schreibe! Denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig.
Die Beseitigung der jetzigen Schöpfung (und damit auch zwingend logisch des gegenwärtigen Jerusalem) erfolgt also vor Beginn des Millenniums des neuen Äons, nicht erst nach einem „Tausendjahrreich“ in unserer „erneuerten“ Welt, wie dies viele Bibelausleger behaupten.
Sie steht im zeitlichen Kontext der Ausgießung der 7. Schale :Offb. 16,17-21:, die dem 6. Siegel entspricht :Offb. 6,14:.
Das „Zelt Gottes“ wird erst bei den Menschen sein :Offb. 21,3:, nachdem die alte Welt gemäß 2.Petr. 3,10-13 komplett im Feuer entfernt worden ist und nicht zuvor.
Hesekiels Tempelvision in Hes. 40-48 kann sich gar nicht auf die jetzige Welt und das gegenwärtige Jerusalem beziehen.
Es ist gewiss und wahrhaftig, dass Gott alles wirklich neu macht.
Er renoviert die jetzige Welt nicht.
Neu sein, bedeutet nicht nur „erneuern“.
>>> Einleitung
>>> 17a Das Wesen der Offenbarung
>>> 17b Die Bezeichnung der Stadt Babylon als eine Hure
>>> 17d Die rote Farbe des Tieres, auf dem Babylon sitzt
>>> 17e Die 7 Berge, auf denen Babylon sitzt
>>> 17f Die 7 Häupter des Tieres als Regentschaften und Regenten
>>> 17g Woher der Antichristus nicht kommt und wer er nicht ist
>>> 17h Die Identifizierung des Tieres als der jüdische Messias
>>> 17j Die Zeit vor und nach dem Millennium
>>> 17k Die Kaufleute Babylons und ihre Waren
>>> 17l Der auf die Stirn der Hure geschriebene geheime Name
>>> 17n Babylon-Jerusalem ist die große Stadt
>>> 17o Die Regentschaft Babylons
>>> 17p Babylons Leugnung ihrer Witwenschaft
>>> 17q Das aus Babylon herausgehende Volk Gottes
>>> 17r Das Babylon treffende Feuergericht
>>> 17s Die irdische Stadt Jerusalem und ihr Gegenbild, das neue Jerusalem