>>> Einleitung
>>> Der geworfene Schekel und die beiden Bäume Edens
>>> Der König von Tyrus
>>> Der Tyrische Schekel
>>> Der neue Schekel
>>> Das purpurne Gewand Tyrus-Babylons
>>> Der Pseudo-Tempel der Jerusalemer Räuber
>>> Die Tempelaustreibung als eine Zeichenhandlung
>>> Die endzeitprophetische Bedeutung der Tempelaustreibung
>>> Judas‘ Münzwurf als eine prophetische Zeichenhandlung
Eigentlich sollte der Artikel „Die große Babylon und ihr Bräutigam“ mit dem Kapitel „17s Die irdische Stadt Jerusalem und ihr Gegenbild, das neue Jerusalem“ enden.
Zusätzliche Erkenntnisse erfordern aber eine Ergänzung des Textes. Es ist durchaus möglich, dass neue Kapitel folgen werden, in denen ich weiterhin biblisch und historisch zeige, dass die im 17. Kapitel der Offenbarung beschriebene große Hure Babylon das irdische Jerusalem ist.
In der vorliegenden Erklärung untermauere ich diese These durch die im Artikel bereits angeführte Parallelität von Tyrus und Jerusalem genauer und unter einem bislang ungeahnten Aspekt.
Im NT gibt es zwei Berichte darüber, dass die jährlich anfallende Jerusalemer Tempelsteuer, der Tyrische Schekel, auf den Tempelboden geschmissen wurde, nämlich, als Jesus die Tische der Geldwechsler umwarf :Joh. 2,14+15: und als Judas Iskariot das von den Pharisäern erhaltene Silbergeld in den Tempel schleuderte, nachdem er Jesus verraten hatte :Mt. 27,5:. (EÜ)
Joh. 2,14 (EÜ)
Und er fand im Tempel die Ochsen-, Schaf- und Taubenverkäufer und die Wechsler sitzen.
Joh. 2,15 (EÜ)
Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, auch die Schafe und die Ochsen; und die Münzen der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um;
Mt. 27,5 (EÜ)
Und er warf die Silberlinge in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich.
Diese Analogie von Judas und Jesus bringt W. Gage in seinem sehr zu empfehlenden Podcast-Beitrag „The Trees of Jesus & Judas“ treffend auf den Punkt. Im Abschnitt „Judas Iskariot war der jüdische Antichristus zur Zeit Jesu“ wurde sie von mir im Kapitel „17h Die Identifizierung des Tieres als der jüdische Messias“ auf Freudenbotschaft.net ebenfalls thematisiert.
Auf die Kontrastparallele von Jesus (dem inkarnierten Gott :Joh. 1,1+14:) und Judas (in welchen Satan inkarnierte :Joh. 6,70; Lk. 22,3:) soll hier aber nur bedingt eingegangen werden, obwohl sie höchstinteressant und auch endzeitprophetisch relevant ist.
W. Gage zeigt, dass das hingeworfene Silbergeld sowohl bei Jesus, als auch bei Judas den Tempel symbolisch entheiligte, denn auf dem Tyrischen Schekel war das Götzenbild des Melech Zor (König von Tyrus) abgebildet.
Dieser wurde unter dem Namen „Melkart“ („Milk-Qart“; „Baal Zor“) angebetet, der so viel bedeutet wie „Regent der Stadt“. Gemeint ist natürlich Tyrus (Zor), die Braut dieses Gottkönigs (Melech), der ihr Eigner (Baal) ist, also über sie als Ehemann herrscht.
Judas‘ götzenhaftes Blutgeld diente zum Erwerb des jüdischen Begräbnisplatzes für arme Nichtjuden, also für einen Ort des Todes (Hakeldamach :Apg. 1,19:) :Mt. 27.7+8:, wohingegen das dafür erstattete, auf den Boden Golgathas ausgeschüttete Blut Gottes :Röm. 3,25; Apg. 20,28: auch den Nichtjuden das Auferstehungsleben gibt :Offb. 22,2; Kol. 1,14+20; Joh. 6,53+54; Joh. 4,14; 1.Joh. 5,12; 1.Petr. 1,18+19; 1.Tim. 2,6:. Das Opferblut Jesu führt ins Leben.
Laut W. Gage hing Judas am „Fluchbaum“ ohne Erlösung :Joh. 17,12: (es wäre besser gewesen, er wäre nicht geboren worden :Mt. 26,24:) und Jesus wurde geboren, um als ein Zeuge der Wahrheit Gottes zur Erlösung der Welt am Fluchholz („Kreuz“) zu hängen :Joh. 18,37; Joh. 12,46; Hebr. 12,2; 1.Petr. 2,24:.
Diese beiden Hölzer (Pfähle) sind eine zeitlich spiegelgleiche Anspielung auf den in den Tod führenden Baum und den Baum des Lebens Edens.
Wer diese Zusammenhänge begreift, versteht auch das „Heute“ und den Begriff „Paradies“ in Lk. 23,43 besser, denn als Jesus diese Worte sprach, erfüllte sich Eden in einer für viele Christen ungeahnt tiefen Hinsicht des Essens vom Holz des Lebens im Glauben an den Sünde und Tod überwindenden Sieg Jesu :Offb. 2,7; Offb. 22,14:. (EÜ)
Lk. 23,43 (EÜ)
Und er sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Wer die symbolische Entweihung durch den auf den Jerusalemer Tempelboden geworfenen Tyrischen Schekel besser verstehen will, muss begreifen, wen der auf diesem Silbergeld abgebildete göttliche Herrscher darstellt und welche Stadt die biblisch belegbare Vollerfüllung der Braut dieses Königs ist.
Im Artikel „17h Die Identifizierung des Tieres als der jüdische Messias“ wurde in Abschnitt „Das Tier ist der Anti-Fürst Tyrus-Jerusalems und Anti-Regent Israels“ gezeigt, dass die phönizische Hafenstadt Tyrus eine Vorschattung des großen Babylons des Buchs Offenbarung ist.
(Siehe auch die Abschnitte „Der König von Tyrus stellt den Herrscher der große Babylon dar“ und „Babylon und Tyrus sind Bilder der großen Babylon“ im Kapitel „17c Die Wasser Babylons“.)
Da die große Hure, wie im vorliegenden Artikel detailliert biblisch belegt wurde, als das irdische Jerusalem identifiziert wird, symbolisiert Tyrus Jerusalem.
Diese Darstellung Zors bedeutet aber, dass auch ihr König in der Vollerfüllung der Analogie, also bei Jerusalem, ein göttlicher Herrscher ist.
Der Regent von Tyrus stellt gemäß Hes. 28,12-19 Satan (oder, wie F.H. Baader es deutete, die maßgebliche Wesenshälfte des Teufels, den Tod in Person) dar, sodass der Bräutigam Jerusalems die Vollerfüllung des Herrschers über Tyrus ist, nämlich der Teufel. (EÜ)
Hes. 28,12 (EÜ)
Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und sage ihm: So spricht der Herr, HERR: Du warst das vollendete Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit,
Hes. 28,13 (EÜ)
du warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder ⟨Art⟩ war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und Nephrit, Saphir, Rubin und Smaragd; und Arbeit in Gold waren deine Ohrringe und deine Perlen an dir; am Tag, als du geschaffen wurdest, wurden sie bereitet.
Hes. 28,14 (EÜ)
Du warst ein mit ausgebreiteten ⟨Flügeln⟩ schirmender Cherub, und ich hatte dich ⟨dazu⟩ gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter feurigen Steinen gingst du einher.
Hes. 28,15 (EÜ)
Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis sich Unrecht an dir fand.
Hes. 28,16 (EÜ)
Durch die Menge deines Handels fülltest du dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest. Und ich verstieß dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du schirmender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine.
Hes. 28,17 (EÜ)
Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit, du hast deine Weisheit zunichtegemacht um deines Glanzes willen. Ich habe dich zu Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben, damit sie ihre Lust an dir sehen.
Hes. 28,18 (EÜ)
Durch die Menge deiner Sünden, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht. Darum habe ich aus deiner Mitte ein Feuer ausgehen lassen, das hat dich verzehrt, und ich habe dich zu Asche auf der Erde gemacht vor den Augen aller, die dich sehen.
Hes. 28,19 (EÜ)
Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; ein Schrecken bist du geworden und bist dahin auf ewig!
Genau genommen geht es bei dem Herzog über Zor-Babylon-Jerusalem um den Diabolos in seiner Inkarnation als Antichristus, also in seinem unvergleichlich weisen und überaus reichen Sohn :Hes. 28,1-10:.
Die irdische Stadt Jerusalem ist also auch insofern das Gegenbild der himmlischen Stadt Jerusalem, weil ihre Regenten der Antichristus bzw. der Christus sind: der Mensch gewordene Melkart oder das fleischgewordene Wort Gottes: Jesus.
(Siehe hierzu auch den Abschnitt „Das kriegführende Tier ist das Gegenbild Jahwes der Heerscharen“ im Kapitel „17h Die Identifizierung des Tieres als der jüdische Messias“.)
Wenn man weiß, dass der auf dem Tyrischen Schekel seit 125 v. Chr. abgebildete Gott Satan ist, der Regent Zors, dann stellt sich die Frage, warum ausgerechnet ein Tyrischer Halbschekel als alleiniges Zahlungsmittel für die jährliche Jerusalemer Tempelsteuer im Wert einer griechischen Doppeldrachme (bzw. zweier römischer Denare) akzeptiert wurde.
Warum ließen sich die Pharisäer von den über 20 Jahre alten Männern des Volkes zum Unterhalt des öffentlichen Kultes ausschließlich mit dem götzenhaften Tyrischen Schekel (im Wert einer Tetradrachme) bzw. Halbschekel und mit keiner anderen Münze bezahlen?
Warum war diese am weitesten verbreitete Silbermünze im Heiligen Land exklusiv als Tempelwährung in Gebrauch, sodass man außerhalb der Jerusalemer Weihestätte mit Provinzialmünzen römischen Ursprungs kaufte und verkaufte?
Wie muss diese Reservierung des „satanischen“ Geldes für das Heiligtum Gottes geistlich bewertet werden?
War wirklich der monetäre Vorteil des hohen Reinheitsgehaltes des Geldes der Grund für diese Praxis? War der Tyrische Schekel tatsächlich „rein“?
Welcher gräuelhafte „Gott“ wurde hier durch die Hure Babylon-Jerusalem indirekt geehrt?
An welchem Gott bereicherten sich ihre Kaufleute und die zwangsläufig im Tempel notwendigen Geldwechsler ungerechterweise :Offb. 18,3+11+19; Lk. 16,11:?
Wer war der Gott dieser Banditen, die in ihrer Höhle die „Wurzel allen Übels“ liebten :Lk. 19,46; 1.Tim. 6,10:?
Erfüllten die Israeliten durch dieses frevlerische Tun tatsächlich das in 5.Mose 14,24-26 gegebene Gebot Jahwes, wie es die silbergierigen Jerusalemer Pseudo-Geistlichen behaupteten :Lk. 16,14:? Erfreuten sie damit den Gott ihrer Väter?
Jesus kannte diesen von der großen Babylon geliebten Götzen, der hinter ihren Geldwerten stand und sie bereicherte.
Der Name des Eigners (Baal) Jerusalems war Melkart-Mammon. Das Bild des Hauptgottes Zors prangte auf jeder Silbermünze des Tempels und bezeugte, dass nicht Jahwe, sondern er der Herr dieser Hure war :Mt. 6,24:.
Dieser Götze war Baal-Melkart, der Gott der die Propheten Jahwes mordenden Prinzessin Zors Isebel, die ein typologisches Bild der großen Hure Babylon ist :1.Kön. 16,30+31; 1.Kön. 18,13; Offb. 16,6; Offb. 18,24:. (EÜ)
Mt. 6,24 (EÜ)
Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
1.Kön. 16,30 (EÜ)
Und Ahab, der Sohn Omris, tat, was böse war in den Augen des HERRN, mehr als alle, die vor ihm gewesen waren.
1.Kön. 16,31 (EÜ)
Und es geschah – war es zu wenig, dass er in den Sünden Jerobeams, des Sohnes Nebats, lebte? –, dass er Isebel, die Tochter Etbaals, des Königs der Sidonier, zur Frau nahm. Und er ging hin und diente dem Baal und warf sich vor ihm nieder.
Der 14,1 Gramm schwere Tyrische Schekel (Tetradrachme) wurde nur bis 19 v. Chr. in Tyrus geschlagen. Danach war bis 65 n. Chr. sehr wahrscheinlich Jerusalem die Prägestätte dieser Münze. Zur Zeit Jesu war er also faktisch ein Jerusalemer Tempel-Schekel, der als das damals einzig bekannte Zahlungsmittel nicht wie sonst üblich das Angesicht des jeweiligen politischen Herrschers trug, sondern das eines fremden Stadtgottes.
Warum wurde ausgerechnet im Jerusalemer Tempelgeld eine solche Verehrung Melech Zors (Regent von Tyrus) in Gestalt des Herakles fortgesetzt? Wieso nahm Jerusalem die Rolle von Tyrus ein?
Laut Wikipedia gab es keinen Widerstand der Juden gegen die Verwendung der „tyrischen“ Münzen. Warum war das so? Wieso erregten sie in frommen jüdischen Kreisen keinen Anstoß?
Der Tyrische Schekel trug auf der Rückseite die Aufschrift „Von Tyrus, der Heiligen und Unverletzlichen“ und das Bild des ptolemäischen Adlers (der als ein Zeus-Symbol galt) und verstieß auch deshalb gegen das biblische Verbot von Kultbildern und figürlichen Darstellungen :2.Mose 20,3+4:.
Wenn auf der Münze stand, dass sie aus Tyrus stammte, sie tatsächlich aber in Jerusalem geschlagen wurde, nahm Jerusalem Tyrus‘ Stelle ein. Die große Hure Babylon war auch das große Tyrus.
Laut Mt. 17,24-27 bezahlte Jesus die jährliche Tempelsteuer in Höhe einer Tetradrachme (diese Münze wurde wegen ihrer Stabilität auch „Stater“ genannt) für sich und Petrus.
Im Museum von Cádiz trägt eine Figur Melkarts einen Fischleib, sodass der Gott Zors aus dem Maul eines Fisches zu entspringen scheint, was angesichts der Herkunft des Tyrischen Schekels in Mt. 17,27 eine gewisse Ironie in sich birgt. Als Petrus seinen Fang an Land zog, hing unter dem auf der Silbermünze angebrachten Abbild des Kopfes Melkarts ein lebender Fisch.
>>> Einleitung
>>> 17a Das Wesen der Offenbarung
>>> 17b Die Bezeichnung der Stadt Babylon als eine Hure
>>> 17d Die rote Farbe des Tieres, auf dem Babylon sitzt
>>> 17e Die 7 Berge, auf denen Babylon sitzt
>>> 17f Die 7 Häupter des Tieres als Regentschaften und Regenten
>>> 17g Woher der Antichristus nicht kommt und wer er nicht ist
>>> 17h Die Identifizierung des Tieres als der jüdische Messias
>>> 17j Die Zeit vor und nach dem Millennium
>>> 17k Die Kaufleute Babylons und ihre Waren
>>> 17l Der auf die Stirn der Hure geschriebene geheime Name
>>> 17n Babylon-Jerusalem ist die große Stadt
>>> 17o Die Regentschaft Babylons
>>> 17p Babylons Leugnung ihrer Witwenschaft
>>> 17q Das aus Babylon herausgehende Volk Gottes
>>> 17r Das Babylon treffende Feuergericht
>>> 17s Die irdische Stadt Jerusalem und ihr Gegenbild, das neue Jerusalem