Start > Themen > 17. Die große Babylon und ihr Bräutigam > 17r Das Babylon treffende Feuergericht (Teil 2)
Offb. 17,14+16 führt bei manchen Auslegern zur falschen Annahme, Jerusalem könne nicht Babylon sein, denn die 10-Hörner-Regenten des Tieres hassen das Lamm Gottes ebenso, wie sie die große Hure hassen und sie niederbrennen, sodass diese gemeinsame Feindschaft ihnen gegenüber im Umkehrschluss bedeute, Jerusalem müsse die Braut Jesu sein und mit „Babylon“ sei in der Offenbarung eine ganz andere Stadt gemeint.
Dies ist aber ein falscher Syllogismus, denn ein gemeinsamer Feind macht niemanden automatisch zum Freund. Schon gar nicht wird dadurch die Hure zur geliebten Braut Gottes.
Außerdem ereilt das Feuergericht Babylon in einer späteren Phase der Endzeit, sodass die Stadt anfangs unbehelligt bleibt.
Hes. 5,9, wo es heißt, Jahwe werde Jerusalem nicht nochmals richten, wird ebenfalls gegen die These angeführt, Jerusalem sei das große Babylon der Offenbarung, denn Letzteres ereilt der Gerichtszorn Jesu.
Auch dieses Argument ist falsch, denn hier steht lediglich geschrieben, dass Gott sie nicht mehr „desgleichen“, also auf die damals begangene Weise richten wird, nämlich durch Hunger und Krankheit, bevor die Feinde der Stadt in sie einfallen und Schwert und Tod über sie bringen und ihre Einwohner verschleppen.
Hes. 5,9
Und ich will an dir tun, was ich noch nie getan habe und desgleichen ich nicht wieder tun werde, um all deiner Gräuel willen.
Dass Jerusalem hier nicht grundsätzlich und für immer vom Gericht freigesprochen wird, zeigt der Umstand, dass es 70 n. Chr. durch die Römer zerstört wurde, was eine prophetische Doppelerfüllung darstellt.
Hes. 5,9 zielt also lediglich auf die Andersartigkeit der kommenden Gerichte ab.
In diesem Sinne weist C. White darauf hin, dass das Gericht an der großen Hure sehr schnell erfolgt, nämlich in nur einer Stunde.
Es geht mit dem größten Erdbeben aller Zeiten einher. Laute Stimmen werden aus dem Himmel gehört und die Oligarchen der Welt brennen Babylon im Feuer nieder. Statt einer Diaspora der Juden, beginnt danach das Millennium Gottes.
Einige Bibelausleger behaupten, für Jerusalem gebe es seit 1948 n. Chr. überhaupt keine Gerichtserwartung mehr.
Mehrere Propheten Gottes kündigten jedoch eine noch nie dagewesene Läuterung dieser Stadt und des Volkes Israel an :Jes. 4,4-6; Sach. 13,8+9; Dan. 12,1:. (EÜ)
Jes. 4,4
Wenn der Herr den Kot der Töchter Zions abgewaschen und die Blutschuld Jerusalems aus dessen Mitte hinweggespült hat durch den Geist des Gerichts und durch den Geist des Ausrottens,
Jes. 4,5
dann wird der HERR über der ganzen Stätte des Berges Zion und über seinen Versammlungen eine Wolke schaffen bei Tag und Rauch sowie Glanz eines flammenden Feuers bei Nacht; denn über der ganzen Herrlichkeit wird ein Schutzdach sein.
Jes. 4,6
Und ein Laubdach wird zum Schatten dienen bei Tag vor der Hitze, und als Zuflucht und Obdach vor Wolkenbruch und Regen.
Sach. 13,8
Und es wird im ganzen Land geschehen, spricht der HERR, zwei Teile davon werden ausgerottet, verscheiden, und nur der dritte Teil davon bleibt übrig.
Sach. 13,9
Und ich bringe den dritten Teil ins Feuer, läutere sie, wie man das Silber läutert, und prüfe sie, wie man das Gold prüft. Der wird meinen Namen anrufen, und ich werde ihm antworten, ich werde sagen: Er ist mein Volk. Und er wird sagen: Der HERR ist mein Gott.
Dan. 12,1
Und in jener Zeit wird Michael auftreten, der große Fürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Und es wird eine Zeit der Bedrängnis sein, wie sie noch nie gewesen ist, seitdem irgendeine Nation entstand bis zu jener Zeit. Und in jener Zeit wird dein Volk gerettet werden, jeder, den man im Buch aufgeschrieben findet.
Die Härte des kommenden Gerichts übersteigt jede jemals vollzogene Strafe Gottes an Jerusalem.
Wie der Kontext dieser Bibelstellen zeigt, schmilzt er die Stadt unmittelbar vor Beginn des Millenniums feurig aus.
Es kann sich hierbei also nur um ein Endzeitgericht handeln, sodass die Behauptung, Gott werde Jerusalem nach 1948 n. Chr. nicht mehr richten, unbiblisch ist.
Siehe hierzu den Punkt 27 „Die Läuterung und teilweise Verwandlung Jerusalems“ im Abschnitt „Die 2. Hälfte der 70. Jahrwoche“ im Kapitel „17j Die Zeit vor und nach dem Millennium“ des vorliegenden Artikels.
Dem den jüdischen Antichristus in Empfang nehmenden Babylon-Jerusalem bleibt das Feuergericht Gottes nicht erspart.
Es sollte beachtet werden, dass Gott die Drängnis Jakobs bewirkt. Hierzu nutzt er verschiedene Werkzeuge aus dem feindlichen Lager, wie Offb. 17,17 zeigt.
Satan und seine Knechte tun letztlich den Willen des Herrn. In ihrem bösen Tun dienen sie seinen idealen Zielen, ob sie wollen oder nicht. (EÜ)
Offb. 17,17
Denn Gott hat in ihre Herzen gegeben, seinen Sinn zu tun und in einem Sinn zu handeln und ihr Königreich dem Tier zu geben, bis die Worte Gottes vollendet sein werden.
Im Altertum und auch später wurde die Stadt eines neuen Weltreiches auf den Ruinen der besiegten Hauptstadt der früheren Regentschaft errichtet.
Die Ansicht, das gegenwärtige Jerusalem werde im Millennium neben der neuen Himmelsstadt existieren, erweist sich u. a. aus diesem Grund als fragwürdig.
Die Hurenstadt Babylon-Jerusalem muss der Brautstadt des Lammes im Feuergericht weichen. Sie wird vom himmlischen Jerusalem ersetzt werden.
Die sich in der unteren Finsternis befindende großen Hure besitzt keinen Anteil am göttlichen Bräutigam, sondern gelangt dorthin, wo ihr irdischer Anti-Bräutigam sein wird: ins Feuer.
Obwohl es biblisch ist, wird das endzeitliche Feuergericht an Jerusalem in christlichen Kreisen nur wenig gelehrt.
Dies kommt u. a. daher, weil alttestamentliche Verheißungen falscherweise auf die jetzige Stadt bezogen werden, obwohl sie in ihrer Vollerfüllung das zukünftige, aus einem neuen Himmel auf eine neue Erde herabsteigende Jerusalem betreffen.
Die Segnungen der Brautstadt werden der Hure zugeschrieben und deren feuriger Untergang wird schlicht und einfach geleugnet.
Einer der Gründe dafür, warum die jüdische Elite Jesus ablehnte, war, dass er ihre an den Messias gestellte Erwartung einer irdisch-politischen Führerschaft in Jerusalem ablehnte :Joh. 6,15; Joh. 18,36:.
Selbst die Jünger Jesu meinten, er werde die Feinde Israels besiegen und Jerusalem, nach den prophetischen Verheißungen zur Welthauptstadt erklären :Apg. 1,6+7; Jes. 2,1-4; Jes. 18,7:. (EÜ)
Apg. 1,6
Sie nun, als sie zusammengekommen waren, fragten ihn und sagten: Herr, stellst du in dieser Zeit für Israel das Reich wieder her?
Apg. 1,7
Er sprach zu ihnen: Es ist nicht eure Sache, Zeiten oder Zeitpunkte zu wissen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht festgesetzt hat.
Denselben irdisch-materiellen Irrtum der Juden macht sich der Antichristus in der äonischen Endzeit zunutze, indem er sich fälschlicherweise als der von ihnen lang erwartete messianische Gottkönig darstellt und das „Millennium“ Jerusalems ausruft.
Wer auch als Christ nicht einsehen will, dass diese kosmische Stadt der Fälschung im Feuer gerichtet werden wird und der Braut des Lammes, also dem neuen, himmlischen Jerusalem, weichen muss, fällt auf einen fälschenden Geist herein.
Gemäß C. White müssen wir verstehen, dass es in der Offenbarung um das Gericht am endzeitlichen Jerusalem geht, einem Jerusalem, das wir in seiner zukünftigen Sündhaftigkeit noch nicht kennen.
Diese Stadt macht sich jedoch am Blut der Heiligen schuldig.
Gott wird sie auch dafür zur Verantwortung ziehen, dass sie den Antichristus empfängt, ihn weltweit anpreist und dadurch alle Menschen zu einer verabscheuungswürdigen Sünde verführt.
Wahre Prophetie zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich nicht durch den Ist-Zustand der aktuellen Schlagzeilen zu Aussagen und Ansichten verleiten lässt, sondern allein dem Wort Gottes folgt und die Erwartung seiner Verwirklichung besitzt.
In diesem Sinne ist C. White ein guter „Prophet“ Gottes. In einer Welt voller Lügen und Fälschungen wartet er unbeirrt auf die Erfüllung der biblischen Wahrheit.
Der springende Punkt ist, dass ausgerechnet die Freier der großen Hure, also ihre Liebhaber, Hand an sie legen.
Aus Hes. 16,2+3+35-37+38+41 geht in Verbindung mit Offb. 17,16 hervor, dass sie Babylon verbrennen werden.
Die verbale und inhaltliche Übereinstimmung von Hes. 16 und Offb. 17 ist ein eindrücklicher und klarer Beweis für die Identität Jerusalems als die große Hure Babylon der Offenbarung. (EÜ)
Offb. 17,16
und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und das Tier, diese werden die Hure hassen und werden sie verwüsten und nackt machen und werden ihr Fleisch fressen und sie mit Feuer verbrennen.
Hes. 16,2
Menschensohn, lass die Stadt Jerusalem ihre Gräuel erkennen
Hes. 16,3
und sage: So spricht der Herr, HERR, zu Jerusalem: Deine Herkunft und deine Abstammung sind aus dem Land der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin.
Hes. 16,35
Darum, Hure, höre das Wort des HERRN!
Hes. 16,36
So spricht der Herr, HERR: Weil du deine Scham entblößt und deine Blöße aufgedeckt hast bei deinen Hurereien mit deinen Liebhabern und mit all deinen gräulichen Götzen und wegen des Blutes deiner Söhne, die du ihnen hingegeben hast:
Hes. 16,37
Darum, siehe, werde ich alle deine Liebhaber sammeln, denen du gefielst, und alle, die du geliebt, mit allen, die du gehasst hast. Ich sammle sie von allen Seiten gegen dich und decke deine Blöße vor ihnen auf, so dass sie deine ganze Blöße sehen.
Da die große Stadt laut Offb. 18,18 über die Machthaber der Erde regiert, gehören auch die 10 Oligarchen des Tieres zu ihren „Liebhabern“.
Weil sich die Hure an diesen „Hörnern“ der Bestie orientiert, geht sie verloren, denn sie lehnt Jesus Christus, das auferstandene „Horn der Rettung“ und wahrhafte Licht des Lebens ab :Lk. 1,69+71:.
Die vom Geist der Ausrottung erfüllten 10 Hörner des Tieres werden Babylon-Jerusalem entblößen. (EÜ)
Lk. 1,69
Er hat uns ein Horn des Heils aufgerichtet im Hause Davids, seines Knechtes,
Lk. 1,71
Rettung von unseren Feinden und von der Hand aller, die uns hassen;
In Hes. 16,38+39 wird genauer beschrieben, was die 10-Hörner des Tieres mit Babylon-Jerusalem machen werden. (EÜ)
Hes. 16,38
Und ich richte dich nach den Rechtsbestimmungen für Ehebrecherinnen und Blutvergießerinnen und bringe meinen Zorn und Eifer über dich.
Hes. 16,39
Und ich gebe dich in ihre Hand, und sie werden deinen Hurenaltar zerstören und deine Höhen niederreißen und dir deine Kleider ausziehen und deine prächtigen Geschmeide nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.
Genau genommen, entblößt Jahwe-Jesus die bereits vorhandene Blöße Babylons, d. h. er offenbart allen Menschen ihre bei Gott schon längst bekannte Nacktheit :Offb. 17,16:.
Die superfromme Fassade der Hure fällt :Offb. 3,17+18; Offb. 16,15; Joh. 9,40:. (EÜ)
Hes. 16,40
Und sie werden eine Versammlung gegen dich heraufkommen lassen und dich steinigen und werden dich mit ihren Schwertern niedermetzeln.
Hes. 16,41
Und sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und Strafgerichte an dir üben vor den Augen vieler Frauen. Und so werde ich dich aufhören lassen, Hure zu sein, und ⟨auch⟩ Lohn wirst du nicht mehr geben.
Im Feuergericht Jerusalems wird in Hes. 16,41 das die große Hure Babylon treffende Feuergericht der 10 Hörner des Tieres beschrieben.
Der Antichristus und seine Oligarchen werden Babylon-Jerusalem verbrennen und zu einer Ödnis machen, wie Offb. 17,16 zeigt.
Hes. 15,6 bestätigt die Richtigkeit dieser Identifizierung Babylons, denn der Anti-Weinstock Jerusalem und sein Endzeittempel werden infolge von Feuer verödet werden.
Das Anti-Heiligtum nimmt den Platz des wahrhaften Weinstocks, Jesus Christus, ein und ist deshalb antichristlich, d. h. anstatt-christlich :Joh. 11,48+50:. (Siehe hierzu die parallele Textstruktur von Joh. 15,1-6 und Offb. 14,15+18+19.) (EÜ)
Hes. 15,6
Darum, so spricht der Herr, HERR: Wie das Holz des Weinstocks unter den Bäumen des Waldes, das ich dem Feuer zum Fraß gebe, so gebe ich die Bewohner von Jerusalem dahin.
>>> Einleitung
>>> 17a Das Wesen der Offenbarung
>>> 17b Die Bezeichnung der Stadt Babylon als eine Hure
>>> 17d Die rote Farbe des Tieres, auf dem Babylon sitzt
>>> 17e Die 7 Berge, auf denen Babylon sitzt
>>> 17f Die 7 Häupter des Tieres als Regentschaften und Regenten
>>> 17g Woher der Antichristus nicht kommt und wer er nicht ist
>>> 17h Die Identifizierung des Tieres als der jüdische Messias
>>> 17j Die Zeit vor und nach dem Millennium
>>> 17k Die Kaufleute Babylons und ihre Waren
>>> 17l Der auf die Stirn der Hure geschriebene geheime Name
>>> 17n Babylon-Jerusalem ist die große Stadt
>>> 17o Die Regentschaft Babylons
>>> 17p Babylons Leugnung ihrer Witwenschaft
>>> 17q Das aus Babylon herausgehende Volk Gottes
>>> 17r Das Babylon treffende Feuergericht
>>> 17s Die irdische Stadt Jerusalem und ihr Gegenbild, das neue Jerusalem