29.05.2021 | Kämpfte Gott gegen Jakob? | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
— Warum sich Satan als der falsche Gott Israels darstellt
>>> Einleitung
>>> Jakob kann nicht gegen Gott gekämpft haben
>>> Der Gott-Sohn ist seinen Verheißungen treu
>>> Die sinnbildliche Bedeutung Jakobs und Esaus
>>> Der Beginn, der Verlauf und das Ende der Laban-Nacht
>>> Satan ist das wesenhafte Angesicht Esaus
>>> Jakobs Kampf stellt das Todesringen Jesu in Gethsemane dar
>>> Die Bedeutung des Namens „Israel“
>>> Der falsche Gott Israels verschweigt seinen wahren Namen
>>> Der Grund dafür, warum Satan Jakob „Israel“ nennt
>>> Kampf und Segnung bei der Geburt der Brüder und am Jabbok
>>> Der falsche Gott muss den wahren Gott Israels segnen
>>> Der zu überwindende Gott
>>> Der Wechsel des Erstgeburtssegens bei Jakob und Esau
1. Die Geburt der Söhne
2. Der Verkauf des Linsengerichts
3. Die Darstellung des Sündenfalls
4. Satans Motivation, Jesus zu töten
5. Jakobs Identifikation mit Esau
6. Labans zersetzender Geist
7. Der „Exodus“ aus Babylon
8. Jakobs Endkampf
9. Die Zeit nach Harmagedon
>>> Harmagedon komplementiert Golgatha
>>> Ein Aufruf zur persönlichen Lebensübergabe an Jesus Christus
Der in 1.Mose 32,22-33 beschriebene nächtliche Kampf Jakobs gegen „Gott“ wirft viele Fragen auf. Dieses Geschehen hat leider zu falschen Interpretationen geführt. (EÜ)
1.Mose 32,22
So zog das Geschenk vor ihm her, er aber übernachtete in jener Nacht im Lager.
1.Mose 32,23
Und er stand in jener Nacht auf, nahm seine beiden Frauen, seine beiden Mägde und seine elf Söhne und zog über die Furt des Jabbok;
1.Mose 32,24
und er nahm sie und führte sie über den Fluss und führte hinüber, was er hatte.
1.Mose 32,25
Und Jakob blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte heraufkam.
1.Mose 32,26
Und als er sah, dass er ihn nicht überwältigen konnte, berührte er sein Hüftgelenk; und das Hüftgelenk Jakobs wurde verrenkt, während er mit ihm rang.
1.Mose 32,27
Da sagte er: Lass mich los, denn die Morgenröte ist aufgegangen! Er aber sagte: Ich lasse dich nicht los, es sei denn, du hast mich ⟨vorher⟩ gesegnet.
1.Mose 32,28
Da sprach er zu ihm: Was ist dein Name? Er sagte: Jakob.
1.Mose 32,29
Da sprach er: Nicht mehr Jakob soll dein Name heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast überwältigt.
1.Mose 32,30
Und Jakob fragte und sagte: Teile ⟨mir⟩ doch deinen Namen mit! Er aber sagte: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort.
1.Mose 32,31
Und Jakob gab der Stätte den Namen Pnuël; denn ich habe Gott von Angesicht zu Angesicht gesehen, und meine Seele ist gerettet worden!
1.Mose 32,32
Und die Sonne ging ihm auf, als er an Pnuël vorüberkam; und er hinkte an seiner Hüfte.
1.Mose 32,33
Darum essen die Söhne Israel bis zum heutigen Tag nicht den Hüftmuskel, der über dem Hüftgelenk ist, weil er das Hüftgelenk Jakobs, den Hüftmuskel, berührt hat.
Kann es wirklich sein, dass Jakob am Fluss Jabbok (hebr. „Ertragloser“) gegen den Gott-Vater kämpfte?
Oder war es vielleicht der damals bereits auf die Engelstufe hinabgestiegene Sohn Gottes, Jesus Christus, der sich Jakob entgegenstellte?
Müssen auserwählte Menschen mit Gott ringen, um von ihm gesegnet zu werden?
Welche Rolle spielte Esau im Kampf Jakobs?
Kann es sein, dass ein anderer „Gott“, als der Gott und Schöpfer der Welt gegen Jakob vorging und wenn ja, warum tat er dies und mit welchem Ziel?
War es vielleicht ein Dämon oder Satan selbst? Wenn ja, welche theologische, prophetische und glaubenspraktische Bedeutung hätte dies für uns?
Wäre eine falsche Identifikation des in 1.Mose 32,22-33 kämpfenden Gottes fatal? Wenn ja, warum?
Die Beantwortung dieser Fragen berührt den tiefsten Kern des christlichen Glaubens und das Wissen um den wahren Gott Israels und seiner luziferischen Fälschung. Sie betrifft unser Gottesbild und unsere Heilssicherheit.
Sie hat mit der Endzeit des Äons zu tun und dem Versuch, unsere Rückkehr in das himmlische Vaterhaus zu verhindern.
Jahwe versprach Jakob in Bethel, dass er ihn wieder in das Land seiner Väter zurückbringen würde :1.Mose 28,13-15:. (EÜ)
1.Mose 28,13
Und siehe, der HERR stand über ihr und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, dir will ich es geben und deiner Nachkommenschaft.
1.Mose 28,14
Und deine Nachkommenschaft soll wie der Staub der Erde werden, und du wirst dich ausbreiten nach Westen und nach Osten und nach Norden und nach Süden hin; und in dir und in deiner Nachkommenschaft sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.
1.Mose 28,15
Und siehe, ich bin mit dir, und ich will dich behüten überall, wohin du gehst, und dich in dieses Land zurückbringen; denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich getan habe, was ich zu dir geredet habe.
Als Jakob von Paddan Aram zurückkehrte, sollte dann ausgerechnet dieser Gott Israels etwas dagegen gehabt haben? Macht es Sinn, dass sich Jahwe Jakob entgegenstellte?
Welcher „Gott“ widersetzte sich dem Willen des wahren Gottes Israels?
Welcher „Gott“ versuchte immer durch innere und äußere Einflussnahme, Israel zu zerstören?
Welcher „Gott“ wollte die zugesagten Verheißungen des wahren Gottes Israels zunichtemachen?
Ein Kampf des „Wurmes“ Jakob (so wird das Volk Israel in Jes. 41,14 bezeichnet) gegen den Gott-Vater wäre absurd, weil aussichtslos.
In Röm. 9,21 werden die Geschöpfe mit Ton und ihr Schöpfer mit einem Töpfer verglichen, der sie nach Belieben formen kann. Sie haben keine Autorität, die Richtigkeit seines Tuns anzuzweifeln. Noch viel weniger ist es ihnen möglich, gegen ihn zu kämpfen.
Der Allhaltende („Allmächtige“) bewohnt ein unzugängliches Licht, in dem er bleibt :1.Tim. 6,16:. Niemand kann ihn sehen, außer sein Sohn, Jesus Christus, in dem er wohnt und in dem er sich uns Menschen offenbart :1.Joh. 4,12; Joh. 1,18:. (EÜ + Lutherbibel 2017)
1.Tim. 6,16
der allein Unsterblichkeit hat und ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat, auch nicht sehen kann. Dem sei Ehre und ewige Macht! Amen.
1.Joh. 4,12
Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet.
Joh. 1,18 (LUT)
Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.
Laut Mt. 18,10 können die Engeln der Kinder zwar das wesenhafte Angesicht Gottes im Himmel sehen, der von ihnen wahrgenommene heilige Geist ist aber als ein „Angesicht“ gewissermaßen nur die „Oberfläche“ Gottes, nicht der Vater selbst.
Es ist also undenkbar, dass Jakob am Jabbok gegen den Allerhöchsten kämpfte, denn hierzu hätte der Vater in die Schöpfung herabsteigen müssen.
Selbst wenn er Jakob begegnet wäre, hätte kein Kampf stattgefunden, denn gemäß 2.Mose 33,20 wäre Jakob beim Anblick Gottes sofort gestorben. (EÜ)
2.Mose 33,20
Dann sprach er: Du kannst ⟨es⟩ nicht ⟨ertragen⟩, mein Angesicht zu sehen, denn kein Mensch kann mich sehen und am Leben bleiben.
Ein Kampf Jakobs gegen den Beauftragten („Engel“) Jahwes (also gegen den Sohn Gottes in seiner geniedrigten Engelstufe) ist ebenfalls fragwürdig.
Jesus Christus ist der Schöpfer der Welt und Gott Israels. Er ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er ist der treue Gott der Verheißungen.
(Siehe hierzu das Kapitel „Jesus ist der Engel Jahwes, Schöpfer und Bundesgott Israels“ im Artikel „Die Trinität Gottes“.)
Obwohl Jahwe Jakob in 1.Mose 31,13 aufgefordert hatte, in das Land der Väter zurückzukehren, sollte er ihm dennoch den Eintritt dorthin im Kampf verweigert haben? Macht diese Vorstellung irgendeinen Sinn? (EÜ)
1.Mose 31,13
Ich bin der Gott von Bethel, wo du einen Gedenkstein gesalbt, wo du mir ein Gelübde abgelegt hast. Mache dich jetzt auf, zieh aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Verwandtschaft!
Wer hat ein Interesse an einer solchen Konfrontation und Entwertung des treuen und des Vertrauens würdigen Wortes Gottes?
Hatte Jakob Jahwe Elohim irgendeinen Grund gegeben, gegen ihn vorzugehen? Warum sollte der Gott Israels dann gegen ihn kämpfen?
Musste der Sohn Gottes zu einem unfairen Tiefschlag ausholen, um sich aus dem Würgegriff eines einfachen Menschen zu befreien?
War Jahwe-Jesus so schwach und besaß Jakob übermenschliche Kräfte?
Sollte es stimmen, dass es Gott nicht gelang, Jakob den Stand zu nehmen und ihn gleich dem unfruchtbaren Pulverstaub empor zu wirbeln, denn das ist die biblisch-semantische Bedeutung des Begriffs „ringen“?
Sollte der Gott seiende Sohn Gottes unfähig sein, Jakob am Jabbok „ertraglos“ zu machen und ihn wie ein Gas zu „zerstäuben“?
Die wichtigste Frage ist jedoch, warum er dies überhaupt wollen sollte. Warum sollte der treue und vertrauenswürdige Gott Jakobs Israel angreifen?
Wäre das nicht ein Akt einer ungeheuren Treulosigkeit, die dem innersten Wesen Gottes widerspricht und deshalb unmöglich ist :2.Tim. 2,13:?
Ist Jesus nicht der „Amen“ in Person :Offb. 3,14:? Heiligt und bewahrt er seine Berufenen nicht :1.Thes. 5,23+24:?
Wie in den Kapiteln „Jakob“ im Artikel „Gleichnisse über Golgatha (Typologie)“ und „Jesus, größer als Jakob“ im Artikel „Die Typenlehre des Johannes“ gezeigt, stellen Jakob und Esau Jesus Christus und Satan modellhaft dar.
Hierbei sollte beachtet werden, dass biblische Typologien und Allegorien nur im Rahmen bestimmter Deutungsgrenzen stimmig sind. Sie können die Vollerfüllung einer Person oder eines Geschehens nicht beliebig und in allen Details abbilden.
Z. B. ist Jesus um Dimensionen größer als der ihn darstellende Stammvater Israels. Die Gemeinde Jesu ist das Volk Gottes in einer ganz anderen geistlichen Qualität als Israel. Und auch Esau ist nur ein schwaches Abbild seines Antitypus Satan.
Auch bedeutet der Umstand, dass Jakob und Esau Brüder waren nicht, dass Satan, von seinem Ursprung und seiner Bedeutung her gesehen, Jesus gleich ist.
Der Sohn Gottes ist und bleibt der Einziggeborene des Gott-Vaters :Joh. 1,18:. Satan ist hingegen ein Geschöpf Gottes.
Gleichwohl kann Jakobs Kampf gegen den namentlich nicht benannten „Gott“ am Fluss Jabbok nur verstanden werden, wenn man die allegorisch-prophetische Bedeutung des Konfliktes Jakobs mit Esau begreift.
Der Name des Jesus Christus darstellenden Jakob lautet übersetzt „Fersehaltender“, „Überlister“, „Folgender“ oder „Jahs Ferse“.
Dies zeigt, dass Jakob ein Bild dessen ist, der als die Ferse Gottes auf Golgatha in den Staub des Todes getreten wurde.
Indem sich Jesus dort nach der Verheißung von 1.Mose 3,15 von der Schlange „wegschnappen“ ließ, besiegte er Satan, denn dadurch beseitigte er das Haupt des Bösen :Phil. 2,8:.
Seitdem hat Jesus, der große „Jakob“, die Ferse des Feindes in der Hand und kann dessen Schritt lenken. Als der große „Israel“ ringt er Satan nieder.
Der auf Golgatha zum „Wurm“ gewordene Jakob-Jesus :Ps. 22,7; Jes. 41,14: ist der in Harmagedon souverän siegende Israel-Jesus.