Welche eine Anmaßung bringen manche Leute angesichts dieser erdrückenden Last von biblischen Beweisen für die grundsätzliche Verderbtheit der Menschen auf, wenn sie behaupten, dass das Werturteil Gottes, "der Mensch sei immer noch sehr gut im Sinne der Schöpfungsgeschichte" nirgends in der Bibel rückgängig gemacht wurde?
Welcher Geist steht hinter einer solch offensichtlichen Lüge?
Wird diese Vermessenheit Gott gegenüber dadurch gerechtfertigt, dass die "böse" Sicht auf das doch angeblich so gute Wesen des Menschen von den meisten Theologen heute für eine Fehlentwicklung im Christentum gehalten wird, die in einer missverstandenen Sündenlehre wurzelt?
Ist es in Wirklichkeit nicht andersherum?
Nennen diese "Theo-lügner" nicht die klaren und guten, weil göttlichen Aussagen der Bibel böse und sehen das offensichtliche Wort Gottes als eine Fehlentwicklung an?
Die Wahrheit Jesu ist aber älter und beständiger als die neuen "Erkenntnisse" der tatsächlich fehlgeleiteten sogenannten "Theologen".
Nicht die Sicht Gottes ist böse, sondern der Mensch.
Wer behauptet, dass sich nach dem Sündenfall im Garten Eden der Stand des Menschen nicht geändert habe, sondern dieser weiterhin sehr "gut" sei, ebenso, wie ihn Gott erschuf, ist ein unbiblischer Lehrer und man muss vor ihm öffentlich warnen.
Im gesamten Wort Gottes ist es eindeutig, dass die Menschen nicht mehr im Ebenbild des Schöpfers sind.
Es ist ein schlechter Witz, wenn gesagt wird, die Bibel rede durchgängig groß vom Menschen und das Werturteil des "guten Menschen im Sinne der Schöpfungsgeschichte" sei in der Bibel nirgends rückgängig gemacht worden.
Im Wort Gottes wird es nach Eden hundertfach negiert und der Sündenfall ereignete sich erst nach der Schöpfung des Menschen.
Es ist also jetzt nicht maßgeblich, wie großartig der Mensch ursprünglich gemacht wurde :Ps. 8,4-6; Ps. 139,14:.
Es gibt nur einen einzigen guten Menschen, nämlich den Mensch gewordenen Gott: Jesus Christus.
Alle anderen dürften eigentlich nicht "gut" genannt werden, weil ihnen die Heiligkeit Gottes fehlt.
Wer Jesus "gut" nennt, sollte deshalb wissen, dass er ihn dadurch als den allein guten Gott anerkennt :Lk. 18,19:. (HFA)
Jesus entgegnete: »Weshalb nennst du mich gut? Es gibt nur einen, der gut ist, und das ist Gott.
Aus dem Mund Jesu hören wir also, dass es den "guten Menschen" grundsätzlich nicht gibt, und manche "Lehrer" behaupten glatt das Gegenteil davon?
Können solche "Gutmenschen" wirklich Vertreter des Wortes Gottes sein, wenn sie den Gegensatz der Lehre Jesu künden, welcher doch Gott in Person ist?
Wessen Gottes Wort lehren sie dann, wenn sie die Botschaft Jesu nicht annehmen?
Wer ist der "Theos" (Gott) dieser "Theologen" :Joh. 12,48; Joh. 8,44-47:? (HFA)
Wer mich ablehnt und nicht nach meiner Botschaft lebt, der hat schon seinen Richter gefunden: Was ich verkündet habe, wird ihn am Tag des Gerichts verurteilen.
Joh. 8,44
Denn ihr seid Kinder des Teufels. Und deshalb tut ihr bereitwillig das, was euer Vater wünscht. Der war schon von Anfang an ein Mörder und stand nie auf der Seite der Wahrheit, denn sie ist ihm völlig fremd. Sein ganzes Wesen ist Lüge, er ist der Lügner schlechthin – ja, der Vater jeder Lüge.
Joh. 8,45
Mir aber glaubt ihr nicht, weil ich die Wahrheit sage.
Joh. 8,46
Oder kann mir einer von euch auch nur eine einzige Sünde nachweisen? Wenn ich euch die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir dann nicht?
Joh. 8,47
Wer Gott zum Vater hat, der hört auf das, was Gott sagt. Ihr aber habt Gott nicht zum Vater, und deshalb hört ihr auch seine Worte nicht.«
Aber impliziert nicht die Freiheit des Menschen, dass er doch nicht gänzlich böse ist?
Er kann sich nämlich gegen die Sünde entscheiden, sodass in ihm auch das Gute stecken muss, nämlich die ursprüngliche Vollkommenheit, in welcher ihn Gott schuf.
Ist nicht Kain ein wichtiges Beispiel hierfür, da er die Wahl gehabt hätte, "fromm" zu bleiben :1.Mose 4,6+7:?
Die Freiheit, die Sünde abzulehnen, also die Möglichkeit, ihr keinen Raum zu geben, zeigt doch, dass der Mensch eigentlich gut ist, oder?
Der springende Punkt hierbei ist, dass im Fleisch der Menschen, und zwar aller Menschen, nichts Gutes wohnt :Röm. 7,18:. (HFA)
Ich weiß wohl, dass in mir nichts Gutes wohnt. Zwar habe ich durchaus den Wunsch, das Gute zu tun, aber es fehlt mir die Kraft dazu.
Im Menschen befindet sich nämlich seit dem Sündenfall die Verfehlungsmacht Satans und genau diese macht sein grundsätzlich böses Wesen aus.
Gemäß Röm. 7,19-25 konnte selbst ein so vorbildlicher Christ wie Paulus dieses an ihm haftende Übel nicht durch eigene Anstrengung überwinden.
Der Apostel wurde von der Sünde allein deshalb frei, weil er sich, den nach wie vor vorhandenen alten Menschen "links liegen lassend", gänzlich mit dem neuen Menschen identifizierte, zu welchem er in der Gnade Jesu gemacht wurde :Sach. 3,4; Lk. 15,21+22:. (HFA)
Röm. 7,19
Ich will eigentlich Gutes tun und tue doch das Schlechte; ich verabscheue das Böse, aber ich tue es dennoch.
Röm. 7,20
Wenn ich also immer wieder gegen meine Absicht handle, dann ist klar: Nicht ich selbst bin es, der über mich bestimmt, sondern die in mir wohnende Sünde.
Röm. 7,21
Ich mache also ständig dieselbe Erfahrung: Das Gute will ich tun, aber ich tue unausweichlich das Böse.
Röm. 7,22
Ich stimme Gottes Gesetz aus tiefster Überzeugung und mit Freude zu.
Röm. 7,23
Dennoch handle ich nach einem anderen Gesetz, das in mir wohnt. Dieses Gesetz kämpft gegen das, was ich innerlich als richtig erkannt habe, und macht mich zu seinem Gefangenen. Es ist das Gesetz der Sünde, das mein Handeln bestimmt.
Röm. 7,24
Ich unglückseliger Mensch! Wer wird mich jemals aus dieser tödlichen Gefangenschaft befreien?
Röm. 7,25
Gott sei Dank! Durch unseren Herrn Jesus Christus bin ich bereits befreit.
…Tut die unreinen Kleider von ihm! Und er sprach zu ihm: Sieh her, ich nehme deine Sünde von dir und lasse dir Feierkleider anziehen.
Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße.
Lk. 15,22
Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße
Ohne Jesus gibt es keine Befreiung aus dem sündigen Wesen des Menschen.
Das ist auch insofern klar, weil der Sohn Gottes anderenfalls nicht auf Golgatha hätte sterben müssen.
Wenn es einen anderen Weg, einen Weg der selbst bewerkstelligten "Besserung" des Menschen, gegeben hätte, wenn der "jüdische" Weg des Gesetzes zum Ziel führen könnte, wäre das Opfer Jesu unnötig gewesen.
Hier sitzt also der Kern der Irrlehre der humanistisch, psychologisch und philosophisch verdorbenen Theologen, denn ihre Lehre des Gutseins des Menschen greift letztlich das Herz des neutestamentlichen Glaubens an Jesus an, nämlich die Notwendigkeit seiner durch Golgatha gewirkten Gnade.
Die Freiheit des Menschen, das Gute zu wählen, nützt ihm also nichts, denn die in ihm wohnende Bosheit kann er nicht überwinden, da sie allein durch das Opfer Jesu besiegt wird.
Der Mensch ist also nicht gut und schon gar nicht sehr gut, auch wenn er sich in seinem gesetzischen oder humanistischen Denken gerne etwas anderes einbildet.
Allein in Jesus Christus kann er wieder in den Stand versetzt werden, der ihm in seiner Erschaffung von Gott zugedacht war, denn nur dann, wenn Jesus in uns lebt und wirkt und wir uns mit ihm, also mit diesem in uns seienden neuen Menschen, identifizieren, sind "wir" gut, weil er gut ist.
Ansonsten sind wir von Natur aus böse.
Es geht nicht darum, wie von falscher Seite aus behauptet wird, dass die Abgründigkeit des menschlichen Herzens nur darin liegt, dass es verführbar ist, also der eigentlich gute Mensch lediglich "täuschungsanfällig" ist.
Die biblische Lehre ist kein Schlechtreden des Menschen, damit er Angst bekommt und Jesus braucht.
Nein, wir Menschen sind schlecht. Das muss uns nicht eingeredet werden.
Wir haben Jesus nötig, wenn wir in unserer Sündhaftigkeit vor Gott bestehen und in seiner Nähe sein wollen. Die biblische Lehre spiegelt die Realität wider und erschafft kein Fantasiebild.
Wenn also sogenannte Theologen etwas anderes behaupten, machen sie Gott zu einem manipulierenden Fälscher, was zutiefst antichristlich ist.
In Wirklichkeit sind sie es, die die Menschen täuschen und zwar indem sie das Wort Gottes vereinseitigen und verdrehen.
Ein solches Verhalten ist laut Mt. 4.1-11 eine Domäne Satans. Sie tun also die Werke ihres Vaters :Joh. 8.44:.
Wenn an der biblischen Wahrheit nichts abgestrichen werden darf, dass die Menschheit seit dem Fall Adams und Evas sündhaft und unerlöst ist, dann haben alle seit diesem Zeitpunkt die Erlösung durch Gott nötig.
Da gibt es nichts einzureden.
Das ist eine unumstößliche Tatsache, ob sie nun akzeptiert wird oder nicht.
Ebenso unsinnig wäre nämlich die Behauptung, Isaak Newton wolle den Menschen einreden, es gäbe die Gravitation, damit sie es für nötig befinden, Flugzeuge zu bauen, um dieser "Täuschung" zu entfliehen.
Dass Gott für uns seinen Sohn gab, beweist nicht, dass wir in seinen Augen überaus gut und unendlich wertvoll sind, sondern es zeigt im Gegenteil, dass wir sündhaft, böse und unrettbar verloren waren und deshalb seines rettenden Eingreifens bedurften.
Wir müssen dem modernen Kult des "wertvollen Menschen" widerstehen, der durch unbiblische Psychologie und humanistisches "Gutmenschentum" in die christlichen Gemeinden Einzug hält.
Professor T. Dietz schreibt in seinem Artikel "Mein Wert bei Gott" ("Anruf" – Magazin des EC in Deutschland; Ausgabe 2/2018) folgendes:
"Es ist falsch zu sagen "Ja, wir sind auch Sünder, aber in erster Linie hat uns Gott mit vielen Fähigkeiten, Gaben und Talenten ausgestattet."
Nein, Herr Dietz, wir sind nicht "auch" Sünder, sondern in erster Linie Sünder.
Wir sind unfähig, uns aus dieser Verfehltheit durch eigene Anstrengung zu befreien, weil in unserem Fleisch nichts Gutes wohnt.
Unsere Fähigkeiten, Gaben und Talente beweisen nichts Gegenteiliges.
Auch vermögen sie uns nicht aus unserem verderbten Zustand zu erlösen. Unsere "Frommheit", ob sie nun säkularer oder religiöser Natur ist, nützt uns nichts.
Die biblische Grundaussage des Glaubens kann nicht anders ausgelegt werden, als dass Gott seit dem Geschehen im Garten Eden eine negative Sicht auf den Menschen hat und allein durch Golgatha und unserer persönlichen Annahme dieses Opfers Jesu die ursprüngliche Gottebenbildlichkeit Adams wiederhergestellt wird.
Weil wir Menschen der Versuchung zur Sünde nicht widerstehen können, gibt es keine einzige heilige Person.
Um vor Gott bestehen zu können, das ewige Leben in seiner Nähe empfangen zu dürfen, müssten wir gemäß Gal. 5,3-5, Gal. 3,10+13 und Jak. 2,10 keine einzige Sünde begehen, um den Fluch des Gesetzes und damit der Trennung von Gott zu entgehen. (HFA)
Gal. 5,3
Und noch einmal erkläre ich jedem Einzelnen von euch: Wer sich beschneiden lässt, der muss das ganze Gesetz mit allen seinen Forderungen befolgen.
Gal. 5,4
Wenn ihr aber durch das Gesetz vor Gott bestehen wollt, dann habt ihr euch von Christus losgesagt und Gottes Gnade verspielt.
Gal. 5,5
Wir aber vertrauen darauf, dass wir durch den Glauben an Jesus Christus von Gott angenommen werden. Er hat uns ja durch seinen Geist diese Hoffnung geschenkt.
Wer dagegen darauf vertraut, von Gott angenommen zu werden, weil er das Gesetz erfüllt, der steht unter einem Fluch. Die Heilige Schrift sagt: »Verflucht ist, wer sich nicht an dieses ganze Gesetz hält und danach lebt!«
Gal. 3,13
Von diesem Fluch des Gesetzes hat uns Christus erlöst. Als er am Kreuz starb, hat er diesen Fluch auf sich genommen. In der Heiligen Schrift lesen wir ja: »Wer so aufgehängt wird, ist von Gott verflucht.«
Es hilft dann nichts, wenn ihr alle anderen Gebote Gottes genau einhaltet. Wer nämlich auch nur gegen ein einziges seiner Gebote verstößt, der hat gegen alle verstoßen und das ganze Gesetz übertreten.
Offensichtlich sind Menschsein und Sündersein biblisch deckungsgleich, denn gemäß Röm. 3,10 gibt es keinen einzigen Gerechten: (HFA)
Dasselbe sagt schon die Heilige Schrift: »Es gibt keinen, auch nicht einen Einzigen, der ohne Sünde ist.
Von Jesus abgesehen, lässt sich biblisch kein Beispiel eines sündlosen Menschen finden.
Auch Nathanael, den Jesus in Joh. 1,47 als einen wahren Israeliten und aufrechten Menschen bezeichnet, fällt unter das Urteil von Röm. 3,10.