Der aus dem Gott-Vater stammende Geist :1.Kor. 2,12: leitet den Sohn im Willen Gottes und bevollmächtigt ihn, seine Absichten auszuführen :Mt. 4,1:. (EÜ) (Siehe auch Lk. 4,1+14.)
Mt. 4,1
Dann wurde Jesus von dem Geist in die Wüste hinaufgeführt, um von dem Teufel versucht zu werden;
In Mk. 1,12 steht wörtlich geschrieben, dass der Geist Gottes Jesus in die Wüste hinaustrieb, was auf die vollkommene Einheit ihres Wollens und Tuns hinweist, denn als ein aus dem Geist Gezeugter ist Jesus Geist, d. h. er ist eins mit dem Geist Gottes :Joh. 3,6:.
Joh. 3,6
Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.
Der Herr wurde durch den äonischen, d. h. verheimlichten ("verborgenen") Geist des Gott-Vaters auf Golgatha dargebracht.
Dieser führte ihn bis hinauf auf das Kreuz. Hierin zeigt sich die unbedingte und vollkommene Einheit des Sohnes mit dem Geist und dem Vater :Hebr. 9,14:.
Hebr. 9,14
wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient!
Zu beachten ist, dass sich der Sohn selbst darbrachte und gleichzeitig durch den Geist Gottes für den Vater als ein Opfer dargebracht wurde, was nur möglich ist, wenn er ein Teil der Trinität ist. Zwar wurde z. B. auch dem Apostel Paulus gezeigt, welchen Weg der Tiefe er zu gehen hatte :Apg. 20,22+23; Apg. 21,11:, aber allein Jesus erfüllte den Willen des Gott-Vaters vollständig.
Schließlich ließ die Herrlichkeit des Vaters, d. h. der Geist des Lebens, den Sohn Gottes aus den Toten auferstehen :Röm. 6,4:. (EÜ)
Röm. 6,4
So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so werden auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.
Obwohl der heilige Geist Jesus übergeordnet ist, stellt er dennoch nicht sein Haupt dar.
Er übt für ihn eher eine "mütterliche" Mittlerfunktion zum Gott-Vater aus. Da er sich ebenso wie Jesus dem Vater unterordnet, befolgt er dessen Willen und verherrlicht den Sohn, sodass dieser wiederum den Vater verherrlichen kann, was ebenfalls durch den vermittelnden Geist geschieht.
Wir sehen also auch hier einen logischen Kreisschluss des Handelns innerhalb des dreieinigen Gottes: Gott verherrlicht mittels Gott Gott, um von Gott mittels Gott verherrlicht zu werden.
Wenn Gegner der Trinität behaupten, bei Jahwe müsse es sich in Jes. 42,8 zwangsläufig um den Vater handeln, weil dieser keinem anderen seine Herrlichkeit gebe, ist das schlicht und einfach irreführend, denn die Herrlichkeit des Sohnes ist die Herrlichkeit des himmlischen Vaters, die er von ihm bereits in seiner göttlichen Präexistenz empfangen hat :Joh. 17,5+24: (Siehe Mt. 25,31; Mk. 13,26 und Mk. 8,31.) (EÜ)
Joh. 17,5
Und nun verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war!
Joh. 17,24
Vater, ich will, dass die, welche du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.
Gemäß Lk. 9,26 handelt es sich bei der Herrlichkeit des Sohnes um dieselbe Herrlichkeit wie die des Gott-Vaters.
(Siehe auch Offb. 5,12+13.) Diese Zusammenhänge zeigen, dass die Herrlichkeit des trinitarischen Gottes tatsächlich niemandem anderen gegeben wird, als ihm selbst: dem Gott-Vater, dem Gott-Sohn und dem Gott-heiliger Geist. (EÜ)
Lk. 9,26
Denn wer sich meiner und meiner Worte schämt, dessen wird der Sohn des Menschen sich schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel.
Jesus Christus ist gemäß Ps. 24,7+10, 1.Kor. 2,8 und Jak. 2,1 der wahrhaftige Gott, denn er ist Jahwe der Herrlichkeit. (EÜ)
Ps. 24,7
Erhebt, ihr Tore, eure Häupter, und erhebt euch, ihr ewigen Pforten, dass der König der Herrlichkeit einziehe!
Ps. 24,10
Wer ist er, dieser König der Herrlichkeit? Der HERR der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit!
1.Kor. 2,8
Keiner von den Fürsten dieses Zeitalters hat sie erkannt - denn wenn sie sie erkannt hätten, so würden sie wohl den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt haben -,
Jak. 2,1
Meine Brüder, habt den Glauben Jesu Christi, unseres Herrn der Herrlichkeit, ohne Ansehen der Person!
Der Vater salbte den von ihm Ersehenen in einem vollem Maß :Joh. 3,34:.
Die gesamte wesenhafte göttliche Vervollständigung wohnte im Sohn :Kol. 1,19: (siehe auch Kol. 2,9), sodass sich der Geist stets auf Jesus ausrichtete ("auf" ihn war) :Röm. 1,4; Lk. 4,18:.
Diese Orientierung ist wechselseitig, denn der Geist des Vaters lässt sich auch vom Sohn gebrauchen. Jesus frohlockt in ihm :Lk. 10,21 und setzt ihn zur Taufe der Gläubigen ein :Joh. 1,33:. (Siehe hierzu auch Mk. 1,8 und Lk. 3,16.)
Joh. 1,33
Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft.
In seiner Rede gibt Jesus den Leben machenden Geist des Lebens an seine Hörer weiter, damit sie durch ihn befreit werden :Röm. 8,2:. (Siehe hierzu Joh. 6,63 und 2.Kor. 3,6.) (EÜ)
Röm. 8,2
Denn das Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Als Jesus als Mensch lebte, übertrug er den Geist als eine "Substanz", d. h. als die höchste Energie Gottes auf andere Menschen.
(Später vermochten dies auch die Apostel zu tun :Joh. 20,22; Apg. 8,17-19; Apg. 19,6:.)
Im Willen des Vaters strömte die Geistkraft Jesu manchmal selbstständig aus seinem Leib heraus und erfüllte gläubige Menschen :Lk. 8,46:.
Lk. 8,46
Jesus aber sprach: Es hat mich jemand angerührt; denn ich habe gespürt, dass Kraft von mir ausgegangen ist.
Eine Wesenssubstanz wird biblisch in ihrem spezifischen Leib vermittelt. Letztere ist z. B. bei der Seele das Blut, in welchem sie wohnt.
Die Geistkraft Gottes fließt hingegen im Hauch :Joh. 20,22:, im Wort :Joh. 6,63; Röm. 8,16; Joh. 16,13+14: oder in einer Ölsalbung auf den Menschen über. Sie ist nicht mit dem heiligen Geist identisch, denn dieser ist eine Person, nicht nur eine Substanz Gottes.
Er vermittelt seine eigene Kraft, ist aber weit mehr als nur sie allein.
Nachdem Jesus im Himmel durch Gott verherrlicht worden war und von ihm den Beiseiterufer empfangen hatte, sandte der Vater den Geist in Namen des Sohnes hinab, d. h. Jesus reichte ihn von oben aus an seine Leibesglieder weiter :Joh. 14,26; Joh. 15,26; Joh. 7,39:, sodass die Gottheit in ihrem Geist auf Erden präsent wurde. (Siehe auch Joh. 16,7.)
Der Glaubensstreit der Westkirche mit den Vertretern der Ostkirche über den u. a. von Augustinus verfochtenen Zusatz zum Glaubensbekenntnis des Konzils von Konstantinopel, der heilige Geist sei nicht allein aus dem Vater, sondern auch vom Sohn hervorgegangen (und damit die große Spaltung der Gesamtkirche), hätte vermieden werden können, wäre den Theologen damals klar gewesen, dass der Vater seinen Geist an den Sohn gab, damit dieser ihn an die Gläubigen übermitteln konnte.
Sowohl das orthodoxe Glaubenszeugnis als auch das Bekenntnis von Toledo waren also richtig. Der Geist ging allein vom Vater aus :Joh. 14,16:.
Dennoch konnte ihn auch der Sohn entsenden, nachdem er ihn von Gott erhalten hatte. Er ging also indirekt auch von Jesus aus, zumal der Geist des Vaters gemäß Röm. 8,9 und Gal. 4,6 der Geist des Sohnes ist.
All diese Dinge geschahen und geschehen in der absolute Einheit des Sohnes mit dem Geist des Vaters, was die Dreieinigkeit Gottes belegt.
Gegner der Dreieinigkeit Gottes halten ihren Vertretern vor, die Einheit der Gläubigen mit dem Geist, Sohn und Vater beweise, dass auch die Verbundenheit Jesu mit Gott nicht zwangsläufig bedeute, der Sohn sei Gott oder ein Teil Gottes, denn ansonsten wären die Nachfolger Jesu ebenfalls "Gott", was, so die Kritiker, natürlich eine unsinnige Behauptung sei.
Hierzu führen die "Anti-Trinitarier" u. a. Joh. 17,20-23 an. (EÜ)
Joh. 17,20
Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben,
Joh. 17,21
damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
Joh. 17,22
Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind –
Joh. 17,23
ich in ihnen und du in mir -, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
Die Leugner der Dreieinigkeit irren, denn Jesus ist der Schöpfer der Welt :Joh. 1,3+14:, d. h. er wurde nicht durch seine Geburt in Betlehem oder infolge des auf ihn hinabsteigenden Geistes bei seiner Taufe zum Sohn Gottes gemacht (gnostische und anthroposophische Irrlehre), sondern er war es immer schon.
(Nebenbei erwähnt: Der die göttliche Präexistenz Jesu leugnende Sozinianismus ist unbiblisch :Joh. 1,1+2; Kol. 1,17; Mi. 5,1; Spr. 8,22; Joh. 8,58:.)
Wir hingegen sind Geschöpfe und erlangten erst im Glauben an den Namen Jesus Christus die Kindschaft Gottes :Joh. 1,12:.
Natürlich geht es bei diesem Kind-Vater-Verhältnis um die Kindschaft dem Gott-Vater gegenüber und nur indirekt um unsere Zugehörigkeit zum trinitarischen Gesamtgott. (EÜ)
Joh. 1,12
so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
Im Unterschied zum Sohn, besitzen wir keine präexistente Göttlichkeit. Weil wir kein Teil der Trinität des Sohnes, des Vaters und des heiligen Geistes waren, kann unsere von Jesus erbetene Einheit mit Gott nicht mit der heiligen Dreieinigkeit gleichgesetzt werden.
Obwohl das wesenhafte Wort, Jesus Christus, samt dem Geist des Vaters in uns wohnt :Röm. 8,9-11:, sind wir nicht Gott. Es ist absurd zu behaupten, die Einheit des Sohnes und des Geistes mit dem Vater sei deshalb kein Beweis der göttlichen Trinität, weil auch wir Menschen im Glauben mit Gott eins seien.
Hier verbirgt sich ein listiges Strohmann-Argument der Leugner der Dreieinigkeit Gottes.
Wie bereits im Abschnitt "Die Einigkeit Jesu mit dem Vater" erklärt, machen sowohl der Gott-Geist als auch der Gott-Sohn keinen Gebrauch von der bestehenden Freiheit ihres eigenen Willens, wenn diese Eigenständigkeit bedeutete, sich gegen die Absicht des Gott-Vaters zu entscheiden.
Ohne eine einzige Ausnahme unterstellen sie sich dem Willen des Gott-Vaters. Obwohl sie unabhängige Personen sind, tun sie ihn immer freiwillig und bilden deshalb mit ihrem Haupt eine einzige Gottheit.
Es existiert aber kein Mensch, auch kein noch so frommer und vorbildlicher, der eine solch vollkommene Übereinstimmung seines Denkens und Handelns mit dem Willen Gottes vorweisen kann.
Wegen dieses Mangels an Einheit, kann niemand für sich in Anspruch nehmen, ein Teil der göttlichen Einheit zu sein, wie sie bereits vor der Schöpfung bestanden hat, momentan existiert und bis zur Rückkehr der Schöpfung zu Gott vorhanden sein wird.
Weil wir Menschen in unzähligen Fällen in unserem Tun von Gottes Willen abweichen, könnten wir höchstens den Stand irgendwelcher Elohim-Engel erlangen (als "Götter" bezeichnete hochstehende Himmelswesen), niemals aber in die Dreieinigkeit Gottes aufgenommen werden.
Auch deshalb ist das Argument der Anti-Trinitarier falsch, der Geist und der Sohn bildeten mit dem Vater keine göttliche Wesenseinheit, denn sowohl Jesus als auch die zweite Wesenshälfte Gottes sind in einer solch vollkommenen Weise überein mit ihm, wie wir es uns nicht einmal vorzustellen vermögen.
Gleichwohl bleibt das von Jesus in Joh. 17,20-23 vom Vater erbetene Ziel der Einheit aller Gläubigen mit dem dreieinigen Gott bestehen.
Diese Verse bieten jedoch kein logisches Argument, das gegen die Trinität angeführt werden kann.
>>> 7 Die Trinität Gottes (Einleitung)
>>> 7a Die Entstehung der Trinität
>>> 7b Die Einigkeit des Sohnes
>>> 7d Der Name Gottes
>>> 7e Die Notwendigkeit der Trinität
>>> 7f Die Erkenntnis Gottes und seines segnenden Angesichts
>>> 7g Jesus ist der Engel Jahwes, Schöpfer und Bundesgott Israels
>>> 7h Jahwe ist der von Jahwe entsandte Christus
>>> 7i Jahwe-Jesus ist der Hirte und Stein Israels
>>> 7j Das biblisch bezeugte Erscheinen Gottes
>>> 7k Die Fleischwerdung Gottes