13.06.2020 | Die Notwendigkeit der Trinität | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
>>> Licht löscht kein Licht
>>> Der trinitäre Herr und Gott ist der uniale Gott
>>> Den Leugnern der Trinität wurden Gnade und Wahrheit noch nicht offenbart
Wenn sich Bibelstellen zu widersprechen scheinen, liegt es immer an uns und niemals am Wort der Wahrheit, denn oftmals besitzen wir nicht das gesamte Bild der Offenbarung Gottes und sehen deshalb Gegensätze, die in Wirklichkeit nicht existieren.
Weil uns der Überblick fehlt, kommt es zu Vereinseitigungen und Missverständnissen und bestimmte Bibelverse werden gegeneinander ausgespielt.
Das gesamte Wort unseres himmlischen Vaters ist aber Licht, und es ist unmöglich, dass sich das göttliche Licht an anderen Stellen der Wahrheit selbst auslöscht :1.Joh. 1,5; Ps. 139,12; Jak. 1,17:.
Es muss stets in Einklang mit sich selbst sein, denn ansonsten wäre die Wahrheit nicht homogen und verlöre ihren vollkommen makellosen Lichtcharakter. (EÜ)
1.Joh. 1,5
Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist, und gar keine Finsternis in ihm ist.
Ps. 139,12
Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht.
Jak. 1,17
Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten.
Weil Jesus gemäß Joh. 1,9 das Licht der Welt ist, kann er als Jahwe identifiziert werden, denn dieser ist das Licht und die Errettung :Ps. 27,1:. (EÜ)
Joh. 1,9
Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet.
Ps. 27,1
Von David. Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht, vor wem sollte ich erschrecken?
Die Trinitätslehre löst viele scheinbare Unvereinbarkeiten der Bibel, die ohne das Wissen um die Dreieinigkeit Gottes bestehen bleiben würden.
Der bereits im Abschnitt "Die Einigkeit Jesu mit dem Vater" zitierte Vers 5.Mose 6,4 ist für viele Menschen das Haupthindernis, die biblisch bezeugte Trinität Gottes anzunehmen. (Zürcher Bibel)
5.Mose 6,4 (ZB)
Höre, Israel: Der HERR, unser Gott, ist der einzige HERR.
Weniger missverständlich übersetzt lautet diese Bibelstelle folgendermaßen:
5.Mose 6,4
Höre Israel: Jahwe, unser Gott, einzig er ist Jahwe.
Wenn man hier nicht die biblisch richtige Auslegung der Einzigartigkeit des Namens "Jahwe" für den Gott Israels akzeptieren will, wonach ausgeschlossen ist, dass auch ein anderer Gott als Jahwe Elohim diese Bezeichnung tragen darf, sondern der allgemeinen Auffassung folgt, es gehe in dieser Bibelstelle um den Monotheismus Jahwes, bekommt man Schwierigkeiten, den Text mit 1.Kor. 8,6 und Röm. 9,5 logisch zu vereinbaren. (EÜ)
1.Kor. 8,6
so ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin, und ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.
Röm. 9,5
deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.
1.Kor. 8,6 bezeugt, dass alle Dinge und Wesen, auch wir selbst, aus dem Gott-Vater stammen. Er ist der einzige Gott und Schöpfer.
Im selben Vers heißt es aber, dass es nur einen einzigen Herrn gibt, durch welchen alle Dinge und Wesen, auch wir selbst, geworden sind, nämlich Jesus Christus.
Dieser scheinbare Widerspruch wird in Röm. 9,5 auf die Spitze getrieben, denn hier heißt es, dass Jesus der über allen stehende ewige gesegnete Gott ist.
In Offb. 11,15 wird der Begriff "Herr" aber nicht auf den Sohn, sondern auf den Vater bezogen, was mit 1.Kor. 8,6 unvereinbar zu sein scheint. (Gemäß Offb. 1,8 und Offb. 4,8 ist der Herr auch Gott.) (EÜ)
Offb. 11,15
Und der siebente Engel posaunte; und es geschahen laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Das Reich der Welt ist unseres Herrn und seines Christus geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Wie kann Jesus gemäß Röm. 9,5 der über allen stehende Gott sein, wenn es laut 1.Kor. 8,6 nur einen einzigen Gott gibt? Ist der Sohn ein zweiter Herr und Gott?
Dem widerspricht die landläufige Auslegung von 5.Mose 6,4, denn neben Jahwe existiert kein zweiter Elohim. (Siehe auch 2.Mose 20.3+5; 5.Mose 4,35; 5.Mose 32,39, Jes. 45,14 und Jes. 46,9.)
Die Antwort auf diese Fragen gibt uns allein die Trinitätslehre: Weil Jahwe Elohim, der HErr Gott, dreieinig ist, sind alle seine Hypostasen Herr und Gott. Dass dies auch für den Gott-Geist zutrifft, welcher sowohl der Geist des Sohnes als auch der des Vaters ist (siehe Röm. 8,9), geht aus 2.Kor. 3,17+18 hervor. (EÜ)
2.Kor. 3,17
Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit.
2.Kor. 3,18
Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.
Wer begreift, dass der eine und einzige Gott, also die Einheit von Gott-Geist, Gott-Vater und Gott-Sohn, Herr ist, hat keine Schwierigkeiten, Jesus Christus gemäß 1.Kor. 8,6 als den einzigen Herrn und Schöpfer zu bekennen und trotzdem auch den Vater und den Geist zum alleinigen Herrn und Gott zu haben, denn der Sohn und sein Geist ordnen sich dem Gott-Vater vollkommen unter und sind deshalb keine weiteren Götter.
Die Dreieinigkeit erklärt auch, warum der Thron des Lämmleins der Thron Gottes ist :Offb. 22,1:.
Sie zeigt, warum drei Personen mit einem einzigen Namen bezeichnet werden können :Mt. 28.19:.
Sie löst alle theologischen Widersprüche über das Herr- und Gottsein Jesu, des Geistes und des Vaters auf.
Sie zeigt, warum Jesus als der Sohn bezeugte, mit dem Vater wesensgleich zu sein :Joh. 10,36; Joh. 11,4; Joh. 19,7; Mt. 26,63+64; Mt. 27,43; Lk. 22,70: und dabei dennoch das höchste Gebot Israels bestätigte, dass der Gott des Volkes einzig und allein Jahwe ist :Mk. 12,29+32+34:.
Da die Juden die Trinität nicht begriffen, musste Jesus in ihren Augen ein sich Jahwe gleichmachender Gotteslästerer sein, der gemäß 3.Mose 24,16 die Todesstrafe verdiente, denn für sie war er lediglich ein Mensch und konnte unmöglich mit dem unialen Gott eins sein.
Das Verständnis der Dreieinigkeit Gottes ist notwendig, denn anderenfalls befinden wir Christen uns auf der Ebene des Gesetzes, wo Wahrheit und Gnade noch nicht offenbart wurden :Joh. 1,17:.
Dieser Kategorie gehören z. B. die Zeugen Jehovas an, die den Schluss von Röm. 9,5 als eine in sich geschlossene, von Christus losgelöste Doxologie ("Gott sei gepriesen in Ewigkeit!") verstehen, sodass ihrer Auffassung nach hier nicht ausgesagt wird, dass Jesus der Gott aller sei.
Gemäß Benedikt Peters' Erläuterung dieses Verses auf cai.org/de gebrauchte Paulus eine semantische Opposition, um zu zeigen, dass Jesus zwar nach dem Fleisch aus Israel stammt, aber dennoch der über allem stehende gepriesene Gott ist.
In seinem Artikel beweist Peters grammatikalisch und inhaltlich, dass in Röm. 9,5 keine Doxologie (Lobpreisung Gottes) vorliegt.
Vielmehr wird hier betont, was die Leugner der Trinität in ihrem Unglauben ablehnen: Der jüdische Messias ist der zu verherrlichende Allerhöchste selbst.
Das scheinbar gewichtige Gegenargument der Wachtturm-Gesellschaft, Paulus nenne Christus an keiner anderen Bibelstelle "Gott", sodass dies auch in Röm. 9,5 nicht der Fall sein kann, widerlegt Peters, indem er darauf hinweist, dass in bestimmten Abschnitten der Septuaginta (LXX) "Herr" (Kyrios) für "Jahwe" steht, aber auf Jesus angewandt wird (z. B. in Röm. 10,13).
Manfred Macher zeigt diesbezüglich, dass Röm. 15,11 ein Zitat aus Ps. 117,1 ist, Jes. 45,23f in Phil. 2,10f und Röm. 14,9+11 wiedergegeben wird und Lk. 3,4-6 ein Zitat aus Jes. 40,3 darstellt.
Der Umstand, dass "Jahwe" in der LXX (Septuaginta) etwa 6000 Mal mit "Kyrios" übersetzt wird und sich die 719 Stellen im NT, in welchen "Kyrios" geschrieben steht, meist auf Jesus beziehen, spricht für sich.
Benedikt Peters erklärt, dass Jesus im Gebet angerufen werden darf :Röm. 10,12-14:, auf die gleiche Ebene mit Gott gestellt wird :Röm. 1,7b:, bei Paulus parallele Bezüge auf Christus und Gott existieren :Röm. 8,35+39: und dass Jesus die Gestalt Gottes gehabt hatte :Phil. 2,6:.
Eindeutige Bibelstellen, in denen Paulus Gott und Christus direkt identifiziert, sind laut Benedikt Peters 1.Tim. 3,16 (Jesus ist der im Fleisch offenbarte Gott), Tit. 1,3 (Jesus ist der Retter-Gott) und Tit. 2,13 (Jesus ist der große Gott und Retter). (Schlachter 2000 + EÜ)
1.Tim. 3,16 (SLT)
Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottesfurcht: Gott ist geoffenbart worden im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, verkündigt unter den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit.
Tit. 1,3
zu seiner Zeit aber hat er sein Wort offenbart durch die Predigt, die mir nach Befehl unseres Retter-Gottes anvertraut worden ist -,
Tit. 2,13
indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus,
Auf der Website cai.org/de entkräftet Peters die Vorstellung, Paulus habe in 1.Tim. 3,16 einen in der Gestalt eines Hymnus gefasstes, allgemein bekanntes Credo wiedergegeben. Er schreibt:
"Ich denke, dass Paulus hier das gleiche sagt, wie eine Anzahl Handschriften und deshalb die älteren Übersetzungen (King James, Luther, Elberfelder) bezeugen.
Die Syntax erfordert fast zwingend ein Subjekt wie ho theos. Den Satz einfach mit einem Relativpronomen hos, "welcher", zu beginnen, ohne dass von Christus im gegebenen Zusammenhang gesprochen worden ist, ist syntaktisch fast unmöglich."
Auf Tit. 1,3 bezogen stellt der Autor klar, dass Paulus hier von Jesus und nicht vom Vater spricht. (Siehe Joh. 20,21 und Apg. 22,21.)
Jesus ist der vom Apostel Retter-Gott Genannte :Tit. 1,4; Tit. 2,10+13; Tit. 3,6; Mt. 1,21; Apg. 4,12:, der ihm den Missionsbefehl gab und deshalb ist Jesus Jahwe, der einzige Retter :Jes. 43,11; Tit. 3,4-6:. (EÜ)
Jes. 43,11
Ich, ich bin der HERR, und außer mir gibt es keinen Retter.
Tit. 3,4
Als aber die Güte und die Menschenliebe unseres Retter-Gottes erschien,
Tit. 3,5
rettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes.
Tit. 3,6
Den hat er durch Jesus Christus, unseren Retter, reichlich über uns ausgegossen,
Die Neue-Welt-Übersetzung (NWÜ) der Zeugen Jehovas setzt in Tit. 2,13 aus reinem theologischen Vorurteil vor "Retter" einen grammatikalisch unbegründeten Artikel, um in diesem Vers mutwillig zwischen Jesus und "Jehova" zu unterscheiden.
Das tatsächliche Fehlen dieses Artikels ist jedoch der Beweis dafür, dass der hier genannte Retter Jesus Christus ist.
(Siehe z. B. die Formulierung "Gott und Vater", wo das Fehlen eines Artikels vor "Vater" die Identität von "Gott" und "Vater" anzeigt :Röm. 15,6; 2.Kor. 1,3; 2.Kor. 11,31; Gal. 1,4; Eph. 5,20; Phil. 4,20; 1.Thes. 1,3; 1.Thes. 3,11+13; Jak. 1,27; Offb. 1,6:.)
Benedikt Peters zeigt auf seiner Website, dass diesbezügliche biblische Gegenbeispiele der Zeugen Jehovas sprachwissenschaftlich haltlos sind, sondern allein auf deren theologischen Ignoranz fußt.
In Tit. 2,13 ist ebenso wie in 2.Petr. 1,1 und 2.Thes. 1,12 von einer einzigen Person die Rede.
Jesus Christus wird vom Apostel Paulus also durchaus als Gott bezeichnet!
Benedikt Peters stellt fest: "Für den bibelgläubigen Christen ist es ohnehin kein Argument, Paulus nenne Christus (angeblich) nie Gott.
Der gleiche Geist, der Paulus inspirierte, inspirierte auch einen Johannes; und wie deutlich er von Jesus Christus als Gott spricht, haben wir in Joh. 1,1+2 bereits gesehen.
Man vergleiche ferner 1.Joh. 5,20."
Manfred Macher weist auf die Notwendigkeit der trinitären Göttlichkeit Jesu in "Jesus Christus: Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit" folgendermaßen hin:
"Ausgangspunkt der Soteriologie: Unser Heil liegt in Jesus vor dem Sündenfall in der Ewigkeit begründet. […]
Eph. 1,4+9+11: "...wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass... Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens kundgetan...das er sich vorgesetzt hat in sich selbst ... und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, ..."
1.Petr. 1,18-20: "Er ist zwar im Voraus vor Grundlegung der Welt erkannt (Perf.Part.Pass.), aber am Ende der Zeiten geoffenbart worden um euretwillen". 2.Tim. 1,9+10a; Röm. 8,28+30; Tit. 1,2.
Kein Mensch wäre dazu fähig.
Ps. 49,8+9: "Niemals kann ein Mann seinen Bruder loskaufen, nicht kann er Gott sein Lösegeld geben, denn zu kostbar ist das Kaufgeld für eine Seele, und er muss davon abstehen auf ewig ..."
>>> 7 Die Trinität Gottes (Einleitung)
>>> 7a Die Entstehung der Trinität
>>> 7b Die Einigkeit des Sohnes
>>> 7d Der Name Gottes
>>> 7e Die Notwendigkeit der Trinität
>>> 7f Die Erkenntnis Gottes und seines segnenden Angesichts
>>> 7g Jesus ist der Engel Jahwes, Schöpfer und Bundesgott Israels
>>> 7h Jahwe ist der von Jahwe entsandte Christus
>>> 7i Jahwe-Jesus ist der Hirte und Stein Israels
>>> 7j Das biblisch bezeugte Erscheinen Gottes
>>> 7k Die Fleischwerdung Gottes