Gewöhnlich wird Ps. 2,7 gemäß Apg. 13,32-37 auf die Auferstehung des Sohnes aus dem Totenreich bezogen, weshalb ein tiefes chiastisches und die "ewige" Priesterschaft Jesu betreffendes Geheimnis darin liegt, wenn man diesen Vers wörtlich nimmt, denn dann war der Wesensteil "Gott-Sohn" vor Anbeginn der Welt im Wesensteil "Gott-Vater" enthalten gewesen, bevor er aus ihm, ähnlich wie bei einer Geburt, herausgegeben wurde.
In der DaBhaR Übersetzung (DÜ) steht in Ps. 2,7 geschrieben, dass der Vater den Sohn als "den Tag" gebar, denn das hebräische Wort "jalad" bedeutet gebären und nicht zeugen. "Zeugen" wird biblisch durch den Begriff "jada" (erkennen) ausgedrückt. (EÜ+DÜ)
Ps. 2,7
Lasst mich die Anordnung des HERRN bekannt geben! Er hat zu mir gesprochen: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt.
Ps. 2,7 (DÜ)
Ich will aufzählen dem Gesetz zu. JHWH sprach zu mir: Mein Sohn bist du, ich, ich gebar dich den heutigen Tag.
Apg. 13,32
Und wir verkündigen euch die gute Botschaft von der zu den Vätern geschehenen Verheißung,
Apg. 13,33
dass Gott sie uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem er Jesus erweckte; wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht: "Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt."
Apg. 13,34
Dass er ihn aber aus den Toten auferweckt hat, so dass er nicht mehr zur Verwesung zurückkehrte, hat er so ausgesprochen: "Ich werde euch die zuverlässigen heiligen Güter Davids geben."
Apg. 13,35
Deshalb sagt er auch an einer anderen Stelle: "Du wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Verwesung sehe."
Apg. 13,36
Denn David freilich entschlief, nachdem er seinem Geschlecht nach dem Willen Gottes gedient hatte, und wurde zu seinen Vätern versammelt und sah die Verwesung.
Apg. 13,37
Der aber, den Gott auferweckt hat, sah die Verwesung nicht.
Das innere Verhältnis zwischen dem Vater und dem Sohn kann kein Geschöpf zu Gott haben. Paulus gibt Ps. 2,7 in Hebr. 1,5 und Hebr. 5,5+6 folgendermaßen wieder: (DÜ+EÜ)
Hebr. 1,5 (DÜ)
Denn zu welchem der Engel sagte er irgendwann: Mein Sohn bist du, ja du; ich, heute habe ich dich erwerden lassen. Und noch dazu: Ich, ich werde ihm zum Vater sein, und er, ja er, wird mir zum Sohn sein.
Hebr. 5,5
So hat auch der Christus sich nicht selbst verherrlicht, um Hoherpriester zu werden, sondern der, welcher zu ihm gesagt hat: "Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt."
Hebr. 5,6
Wie er auch an einer anderen Stelle sagt: "Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks."
Durch diese Hervorbringung Jesu, nicht Zeugung - mit wem hätte der einzig existierende Gott den Sohn auch zeugen können?
Jesus wurde nicht gezeugt, sondern aus Gott generiert - entstand die Zweieinigkeit des Herrn mit seinem Vater.
Genau genommen macht es erst ab diesem Ereignis Sinn, von "Gott-Vater" und "Gott-Sohn" zu sprechen, denn vorher waren diese Wesensteile der Gottheit, wenn auch durchaus vorhanden, nicht räumlich voneinander getrennt, denn Zeit und Raum, wie wir sie kennen, hatten "damals" noch nicht begonnen.
Dieser ursprüngliche, außerzeitliche Zustand des Gott-Wortes (Sohn) und seine "damalige" Ausrichtung (und damit Unterordnung) auf den später "Vater" genannten Teil der Gottheit (im folgenden Bibelvers als "Gott" bezeichnet) beschreibt der Apostel Johannes folgenderweise :Joh. 1,1:. (DÜ)
Joh. 1,1 (DÜ)
Im Anfang war das Wort, und das Wort war zu dem Gott, und Gott war das Wort.
Joh. 1,1 betreffend erklärt Charles C. Ryrie in "Die Bibel verstehen" folgendes: (Die Hervorhebung wurde hinzugefügt.)
"Johannes hätte sich nicht deutlicher ausdrücken können, um klarzustellen, dass das Wort Gott war und doch nicht dasselbe wie der Vater ist.
Dass das Wort nicht Gott, sondern lediglich "ein Gott" war, wie die Zeugen Jehovas behaupten, ist eine falsche Übersetzung von Joh. 1,1. Die unbestimmte Form "ein" kommt im Johannesevangelium vor "Gott" nirgends vor und ist deshalb in diesem Vers sehr unwahrscheinlich."
Stünde der Satz allein da, könnte man ihn so auffassen, dass hier ein unbestimmter "Gott" gemeint ist. Im gegebenen Zusammenhang ist das aber unmöglich.
Er ist ein prädizierender Nominalsatz, bei welchem beim Ausgesagten ("Rhema": Das Wort war im Anfang, es war bei Gott, es war Gott) der Artikel weggelassen wird.
Ebenso wenig wie bei den Aussagen "Gott ist Geist" :Joh. 4,24:, "Gott ist Licht" :1.Joh. 1,5: und "Gott ist Liebe" :1.Joh. 4,16: besteht in Joh. 1,1 grammatikalisch und theologisch das Recht, ein "ein" vor Gott hinzuzufügen.
Auf cai.org/de wird der Wachtturm-Gesellschaft (WTG) ein kümmerliches Verständnis für die Eigenheiten der griechischen Sprache, mutwillige Unsachlichkeit und Willkür attestiert.
Auch wegen der Nichtaustauschbarkeit der Satzglieder in Joh. 1,1 kommt Benedikt Peters in seiner sehr guten grammatikalischen Analyse des Verses zum folgenden Schluss: (Die Hervorhebung wurde hinzugefügt.)
"Wenn Johannes bewusst nicht sagt "Der Logos war ho theos", also der uns bekannte und eben genannte Gott, sondern eben ohne Artikel: Der "Logos war theos", dann geht es ihm nicht um die Identität des Logos mit Theos, sondern um das Wesen des Logos. Und da könnte er deutlicher nicht sein:
Er ist ewig, er ist Gott zugewandt, er ist Gott, er ist Schöpfer.
Es ginge aber nicht zu sagen: Gott ist das Wort genauso wenig wie man sagen könnte: Gott ist Christus.
Nein: Christus ist Gott; das Wort ist Gott.
Warum ist es falsch zu sagen "Gott ist Christus" oder: "Gott ist der Sohn"?
Gott ist einer, aber in Seiner Fülle geoffenbart als drei Personen. Gott ist darum nicht der Sohn allein, sondern der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Somit erreicht Johannes mit einer einfachen syntaktischen Maßnahme zweierlei; er bezeugt die Gottheit Jesus Christi, aber er bezeugt gleichzeitig, dass Christus allein nicht Gott ist, sondern dass Gott in mehr als einer Person geoffenbart ist.
Natürlich müssten wir von der anderen Seite her argumentieren: Johannes knüpft ja an das Alte Testament an. Von da kannte der Israelit nur eine Person der Gottheit. Johannes fährt nun fort und sagt, der Schöpfer, der alles geschaffen hat, von dem das erste Kapitel der Bibel spricht, ist Gott, aber er ist eine eigene Person bei Gott; in der Gottheit sind mehrere Personen.
So bereitet die Einleitung den Leser nicht nur auf die im Johannesevangelium besonders deutlich gelehrte Gottheit Jesu vor, sondern auch auf die im Neuen Testament deutlich entfaltete Lehre der Dreieinigkeit."
(Hierzu sei auch auf den Artikel "Die die Identität Jesu betreffende Irrlehre der Zeugen Jehovas" verwiesen, wo deren falsche Lesart von Joh. 1,1 ebenfalls thematisiert wird.)
Der Wachtturmzeugen Reduzierung Jesu auf einen Aushilfs- und Nebengott ist nicht diskutabel, denn sie generiert einen unbiblischen zweiten Gott und impliziert Polytheismus.
Weil die Zeugen Jehovas weder den Vater noch den Sohn erkennen, sind sie gemäß Joh. 15,23+24 und Joh. 16,2+3 gottlose Scheinchristen, die einen falschen Jesus verkündigen, denn wenn man Joh. 1,1 mit Jes. 43,10 logisch kombiniert, versteht man, dass das bereits im Anfang vorhandene wesenhafte Wort, Jesus Christus in Person, derselbe Gott ist, vor welchem kein anderer Gott war und nach welchem kein anderer Gott, auch kein Aushilfsgott, sein wird. (EÜ)
Jes. 43,10
Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwählt habe, damit ihr erkennt und mir glaubt und einseht, dass ich es bin. Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir wird keiner sein.
Erst durch die Herausgabe des später "Sohn" genannten Teils Gottes begann die Zeit (der wesenhafte "Tag" :Ps. 2,7:).
(Mit "Im-Anfang" ist in Joh. 1,1 vmtl. der heilige Geist gemeint, welcher ebenfalls eine enge, untrennbare Einheit mit dem wesenhaften "Anfang" bildete, d. h., ebenso wie der Sohn, mit dem Vater eins war, sich also in ihm befand.)
Nach seiner "Geburt" (er wurde nicht erschaffen), richtete sich der Gott-Sohn – vom Apostel Johannes weiterhin als das "Wort" bezeichnet – auf denselben Teil der Gottheit aus wie bereits zuvor :Joh. 1,2:. (DÜ)
Joh. 1,2 (DÜ)
Dieses war im Anfang zu dem Gott.
Diese Hypostase Gottes nannte Jesus aber nunmehr "Vater", denn durch sein Herauskommen aus Gott wurde er zu dessen Sohn, der von ihm später in die Welt entsandt werden konnte : Joh. 8,42:.
Die "ewige" priesterliche Hinwendung (und damit Unterstellung) des Gott-Sohnes zum Gott-Vater war "vor" dem Einsetzen der Zeit und auch danach nur im Gott-Geist möglich :Hebr. 5,5+6:.
Sie wurde niemals unterbrochen. (Deshalb sprach Jesus zu den Juden sehr oft von seinem Vater :Joh. 2,16; Joh. 5,17; Joh. 6,32+37+40; Joh. 8,19+38+49+54; Joh. 10,15+18+25+29+37; Joh. 12,26f.; Joh. 14,7+20-23+26; Joh. 15,1+8-10; Joh. 18,11; Joh. 20,17; Mt. 26,39+42; Lk. 2,49:.) (DÜ)
Joh. 8,42 (DÜ)
Daher sagte der JESuUS zu ihnen: Wenn der Gott unser gemeinsamer Vater wäre, liebtet ihr mich gleichsam; denn ich, ich ´kam aus dem Gott heraus, und ich traf ein; denn aber auch nicht von mir selbst bin ich gekommen, sondern jener schickte mich.
Obwohl Gott, der Sohn vor dem Moment des Beginns des physikalischen Daseins als ein Teil der dreieinigen Gottheit in dem unialen (einzig seienden) Gott vorhanden war, d. h., anders als jede Schöpfung, "immer schon" existierte (Präexistenz), besaß er, was seinen Zustand nach diesem Beginn angeht, einen zeitlichen Anfang, nämlich den seiner "Geburt" als Sohn, also seiner äußerlichen Trennung vom Gott-Vater.
Deshalb wird Jesus in der Bibel auch als das "Alpha" und das "Omega" bezeichnet :Offb. 1,8; Offb. 21,6; Offb. 22,12+13:.
Der allmächtige Sohn ist der Anfang und die zurückkommende Vollendigung der gesamten Schöpfung. Er ist also definitiv nicht unendlich.
In Kombination mit diesen Versstellen ist Jesus gemäß Jes. 44,6 Jahwe der Heerscharen, also der einzige Erste und Letzte. (Siehe auch Jes. 48,12-16.) (EÜ)
Offb. 1,8
Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
Offb. 21,6
Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Ich will dem Dürstenden aus der Quelle des Wassers des Lebens geben umsonst.
Offb. 22,12
Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist.
Offb. 22,13
Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
Jes. 44,6
So spricht der HERR, der König Israels und sein Erlöser, der HERR der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und außer mir gibt es keinen Gott.
In Joh. 1,23 nimmt Johannes der Täufer hinsichtlich des Sohnes Gottes direkt auf Jes. 40,3 Bezug, was beweist, dass Jesus der kommende Jahwe und Gott ist :Joh. 1,23+30:, der gemäß Jes. 40,10 bei seiner Ankunft Lohn mit sich bringt. (Siehe auch Mt. 3,1-3 und Lk. 1,76.)
In diesem Kontext belegt Jes. 62,11+12 ebenfalls, dass Jesus Jahwe ist, der Erretter der Tochter Zion. (Siehe Offb. 22,12, Mt. 21,5 und Joh. 12,15. Der Kommende ist gemäß Offb. 22,20 der Herr Jesus, also Jahwe-Jesus.) (EÜ)
Joh. 1,23
Er sprach: Ich bin die "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn", wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat.
Jes. 40,3
Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt den Weg des HERRN! Ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!
Jes. 40,10
Siehe, der Herr, HERR, kommt mit Kraft, und sein Arm übt die Herrschaft für ihn aus. Siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Belohnung geht vor ihm her.
Jes. 62,11
Siehe, der HERR lässt es hören bis ans Ende der Erde hin: Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt. Siehe, sein Lohn ist bei ihm, und seine Belohnung geht vor ihm her.
Jes. 62,12
Und man wird sie nennen: das heilige Volk, die Erlösten des HERRN; und dich wird man nennen: die Gesuchte, die nie mehr verlassene Stadt.
Hinsichtlich Jes. 40,3 schreibt Johannes Pflaum in "Jesus ist der Jahwe des Alten Testaments" folgendes: (Die Hervorhebung wurde hinzugefügt.)
"Es ist bei Jesaja Jahwe selbst, der zu seinem Volk kommt. Auch im weiteren Textzusammenhang spricht der Prophet nicht vom Auftreten des Messias und von seinem Wirken, obwohl dieser eindeutig gemeint ist, sondern von Jahwes Handeln und seinem Dienst (Jes. 40,9-11):
[…] In dieser Schriftstelle finden wir sowohl eine eindeutige Prophetie auf das erste wie auch auf das zweite Kommen des Messias.
Aber alles, was der Messias tun wird und seinen Dienst umschreibt, vollbringt niemand anders als Jahwe selbst.
Die Prophezeiung Jesajas für Jerusalem: Siehe da, euer Gott [Jes. 40.9-11] wird sich mit der Wiederkunft Christi zum zweiten Mal erfüllen. Sie hat sich schon das erste Mal beim ersten Kommen des Messias erfüllt [Joh. 1,1+14].
Sowohl die Namen des Messias, wie auch die Selbstoffenbarung Jahwes im Buch Jesaja, machen deutlich, dass der verheißene Messias nur Jahwe selbst sein kann."
>>> 7 Die Trinität Gottes (Einleitung)
>>> 7a Die Entstehung der Trinität
>>> 7b Die Einigkeit des Sohnes
>>> 7d Der Name Gottes
>>> 7e Die Notwendigkeit der Trinität
>>> 7f Die Erkenntnis Gottes und seines segnenden Angesichts
>>> 7g Jesus ist der Engel Jahwes, Schöpfer und Bundesgott Israels
>>> 7h Jahwe ist der von Jahwe entsandte Christus
>>> 7i Jahwe-Jesus ist der Hirte und Stein Israels
>>> 7j Das biblisch bezeugte Erscheinen Gottes
>>> 7k Die Fleischwerdung Gottes