In 1.Mose 14,19 sagte Melchisedek wörtlich, dass Abraham dem Obersten gesegnet wurde, welcher Himmel und Erde erworben hat. Der Gott-Vater ist durch Jesus nicht allein der Schöpfer der Welt, sondern auch ihr Erwerber. (Die Übersetzung mit "Schöpfer" des Himmels und der Erde ist in diesem Vers falsch.)
Hier geht es um eine Prophetie Golgathas, wo der Vater durch das Blut seines Sohns die Welt erkaufte.
Gott tat dies in einem neuen Bund mit der Menschheit, welcher, genau besehen, älter war, als sein sogenannter alter Bund, den er mit Israel geschlossen hatte und zu welchem u. a. die Passah-Satzung gehörte, Brot und Wein im Gedenken an den Auszug des Volks aus Ägypten zu sich zu nehmen. Dies bestätigt Gal. 3,17. (EÜ)
Gal. 3,17
Dies aber sage ich: Einen vorher von Gott bestätigten Bund macht das vierhundertdreißig Jahre später entstandene Gesetz nicht ungültig, so dass die Verheißung unwirksam geworden wäre.
Das zum gesetzlichen Bund Gottes mit Israel gehörende Passah-Mahl der Juden ist also dazwischen hinein gekommen. Als Melchisedek hatte Jesus Abraham bereits 430 Jahre vor dem Exodus Israels das "Abendmahl" gegeben.
In derselben eigenen Priesterordnung, die rechtlich weit über der levitischen Priesterschaft steht, führte er seinen ursprünglichen Bund mit der gesamten Menschheit fort, als er ihn durch seinen Tod auf Golgatha legitimierte.
Dies tat Jesus am Kreuz für alle Zeiten, also auch für Abraham, welchen er bereits etwa zwei Jahrtausende zuvor in seinen Blutbund hineingenommen hatte, als er ihm, als Melchisedek, Brot und Wein dargereicht und darin seinen stellvertretenden Tod prophetisch angekündet hatte.
Somit wird klar, dass Isaak ebenfalls lediglich eine irdische und äußerst eingeschränkte gesetzliche Zwischenerfüllung des dem Abraham verheißenen gesegneten Samens ist :1.Mose 21,12:.
Denn in Wirklichkeit ist damit Jesus gemeint :Gal. 3,16:, welcher von Anfang an der bereits in 1.Mose 3,15 angekündigte "Same" in der Priesterordnung der Gnade ist. (EÜ)
Gal. 3,16
Dem Abraham aber wurden die Verheißungen zugesagt und seiner Nachkommenschaft. Er spricht nicht: "und seinen Nachkommen", wie bei vielen, sondern wie bei einem: "und deinem Nachkommen", und der ist Christus.
1.Mose 3,15
Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.
Allein in Jesus Christus sind wir Kinder der Erwartung Abrahams und Volk Gottes, d. h. wir sind ausschließlich in ihm das wahrhafte Israel.
Wer, wie die Juden, die heilige Trinität und somit den Sohn Gottes ablehnt, gehört nicht zum Volk Gottes :Röm. 9,6-8:.
Gemäß 1.Mose 16,7+9-11+13 trug der die Geburt Ismaels verkündende Engel Jahwes den Namen Jahwe, d. h., es war Jahwe, welcher Abrahams Zweitfrau Hagar erschienen war.
1.Mose 16,7
Und der Engel des HERRN fand sie an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Weg nach Schur.
1.Mose 16,9
Da sprach der Engel des HERRN zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurück, und demütige dich unter ihre Hände!
1.Mose 16,10
Und der Engel des HERRN sprach zu ihr: Ich will deine Nachkommen so sehr mehren, dass man sie nicht zählen kann vor Menge.
1.Mose 16,11
Und der Engel des HERRN sprach weiter zu ihr: Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Ismael geben, denn der HERR hat auf dein Elend gehört.
1.Mose 16,13
Da nannte sie den Namen des HERRN, der zu ihr geredet hatte: Du bist ein Gott, der mich sieht! Denn sie sagte: Habe ich nicht auch hier hinter dem hergesehen, der mich angesehen hat?
Im vorliegenden Bibeltext wird immer wieder betont, dass der Engel Jahwes zu Hagar sprach :1.Mose 16,8+9+10+11:.
Unmittelbar nachdem dieser Bote Gottes das Wort an sie gerichtet hatte, rief Hagar den Namen Jahwe an und sagte, dass er derjenige war, der zu ihr geredet hatte :1.Mose 16,13:.
Hagar bezeichnete den Jahwe-Engel als "El des Besehenen", was gemäß der DÜ so viel bedeutet wie "Gott des Sichtbaren", womit klar wird, dass der Engel des Herrn nicht nur den Namen Jahwes trägt, sondern auch der Gott ("El") der sichtbaren Schöpfung ist :Joh. 1,1+3:.
Jesus Christus, der Beauftragte des Jahwe-Vaters, kündigte Hagar die Geburt ihres Sohnes Ismael an :1.Mose 16,11:, denn Jahwe hatte auf ihr Elend gehört und sich ihrer erbarmt. Der Jahwe-Sohn ist der Gott, der Hagar sah. Ihre Demütigung blieb ihm nicht verborgen.
Sie schaute ihm hinterher, nachdem er zu ihr als der Engel Jahwes gesprochen hatte.
Jesus ist der wahrnehmbare, erlebbare und selbst sehende lebende Gott alles Sichtbaren (und natürlich auch der unsichtbaren Welt).
Er ist der sich erbarmende Retter der Verlorenen :1.Mose 16,14; Joh. 14,6; Joh. 5,26; Joh. 11,25; Apg. 4,12; Tit. 3,4-7:.
Der Gott-Vater redet deshalb durch Jesus als Jahwe zu uns, weil er mit dem Sohn und dem Geist ein dreieiniger Gott ist.
Die Ankunft der drei himmlischen Männer bei Abraham :1.Mose 18,1-16, sein Einstehen vor Jahwe für Sodom 1.Mose 18,17-33: und die Geschichte der beiden Engel, die zu dieser dem Untergang geweihten Stadt entsandt wurden :1.Mose 19,1-29: hängen inhaltlich eng zusammen.
Bei sorgfältiger Betrachtung dieser Bibeltexte kommt man der Identität des hier zu Abraham sprechenden Jahwe auf die Spur.
Manche christliche Ausleger interpretieren die Begegnung der drei Männer mit Abraham als ein Bild auf die Trinität Gottes, was durchaus möglich ist :1.Mose 18,2:.
Wortwörtlich verstanden kann aber der Vater niemandem erscheinen, ohne dass der betreffende Mensch wegen seiner eigenen Sündhaftigkeit und der großen Herrlichkeit Jahwes zu Tode kommt :2.Mose 33,20:. (Siehe hierzu auch 2.Mose 24,17; Hebr. 12,29; 3.Mose 10,2; Hebr. 10,31; 5.Mose 4,24 und Jes. 33,14.)
Selbst das Hören der Stimme Gottes führt gemäß 5.Mose 4,12+33 und 5.Mose 5,26 unweigerlich zum Tod des Menschen. (Schlachter 2000)
2.Mose 33,20 (SLT)
Und er sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht!
Deshalb ist es unmöglich, dass einer der drei Männer in 1.Mose 18 Jahwe, der Vater und Gott Jesu war, denn Abraham wäre durch die Anwesenheit Elohims augenblicklich verzehrt worden, als er vor dem Angesicht Jahwes stand :1.Mose 18,22; 1.Mose 19,27:.
Zudem belegen Joh. 1,18 und 1.Tim. 6,16, dass es ausgeschlossen ist, dass Abraham Gott sah. Gleichwohl kann man die drei zu Abraham kommenden Männer als eine Darstellung der heiligen Dreieinigkeit deuten.
1.Mose 18,1 dient gewissermaßen als eine einleitende Überschrift für die folgende Handlung, sodass die Ankunft der drei Besucher in 1.Mose 18,2 irgendwie mit dem Erscheinen Jahwes zu tun haben muss. (EÜ)
1.Mose 18,1
Und der HERR erschien ihm bei den Terebinthen von Mamre, als er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß.
1.Mose 18,2
Und er erhob seine Augen und sah: Und siehe, drei Männer standen vor ihm; sobald er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes entgegen und verneigte sich zur Erde
Die Vermutung liegt nahe, dass einer der drei Männer Jahwe war, welcher Abraham gegenüber das Wort führte.
Hierfür spricht der schnelle Wechsel des Begriffs "ihnen" in 1.Mose 18,8 zur direkten Ansprache Jahwes als Einzelperson in 1. Mose 18,9. (Siehe auch einen ähnlichen grammatikalischen Sprung von Plural zu Singular in 1.Mose 19,18.)
Diese Annahme wird dadurch bestätigt, dass alle drei Männer Sodom betrachteten, als sie von Abraham zum Abschied begleitet wurden, aber gemäß 1.Mose 18,22 und 1.Mose 19,1 nur zwei von ihnen das von Jahwe angekündigte Vorhaben durchführten und hinabstiegen, um die Stadt näher zu beurteilen.
Siehe hierzu 1.Mose 18,21. Dieser Vers erinnert an die eingeschränkte Wahrnehmungsfähigkeit Jahwes in 1.Mose 11,5, als er aus dem Himmel hinabkommen musste, um sich die Stadt Babylon und ihren Turm genauer anzuschauen, was ebenfalls zeigt, dass es sich bei dem Jahwe in 1.Mose 18 nicht um den allwissenden Gott-Vater handeln kann. (EÜ)
1.Mose 18,22
Und die Männer wandten sich von dort und gingen nach Sodom; Abraham aber blieb noch vor dem HERRN stehen.
1.Mose 19,1
Und die beiden Engel kamen am Abend nach Sodom, als Lot gerade im Tor von Sodom saß. Und als Lot sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und verneigte sich mit dem Gesicht zur Erde;
Der dritte der Männer, Jahwe-Jesus, der Sohn Gottes, blieb gemäß 1.Mose 18,22 bei Abraham und führte das Gespräch mit ihm fort :1.Mose 18,23-33:.
In einer Anmerkung der EÜ zu Vers 22 heißt es, dass die alten Abschreiber hier anmerken, dass sie den Text geändert haben. Der ursprüngliche Text lautete: "Der HERR aber blieb noch vor Abraham stehen."
Jahwe, der mit Abraham über das Schicksal Sodoms verhandelnde Richter der ganzen Welt, ist gemäß 1.Mose 18,25, 2.Tim. 4,1+8 und Joh. 8,58 Jesus. (EÜ)
1.Mose 18,25
Fern sei es von dir, so etwas zu tun, den Gerechten mit dem Ungerechten zu töten, so dass der Ungerechte wäre wie der Gerechte; fern sei es von dir! Sollte der Richter der ganzen Erde nicht Recht üben?
2.Tim. 4,1
Ich bezeuge eindringlich vor Gott und Christus Jesus, der Lebende und Tote richten wird, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich:
2.Tim. 4,8
fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir als Belohnung geben wird an jenem Tag; nicht allein aber mir, sondern auch allen, die sein Erscheinen lieb gewonnen haben.
Joh. 8,58
Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.
Der springende Punkt ist, dass die nach Sodom gehenden beiden Männer in 1.Mose 19,1 plötzlich Beauftragte (Engel) genannt werden, was bedeutet, dass sie die wie Menschen aussehenden Engel des bei Abraham bleibenden Jahwe-Sohns waren :1.Mose 19,5:. Dies wird in 1.Mose 19,13 bestätigt. (Schlachter 2000)
1.Mose 19,13 (SLT)
Denn wir werden diesen Ort verderben, weil das Geschrei über sie groß ist vor dem HERRN; und der HERR hat uns gesandt, [den Ort] zu verderben!
Diese Gerichtsvollmacht und der Umstand, dass sie die Frevler Sodoms mit Verblendung schlugen :1.Mose 19,11: zeigen, dass es sich bei den beiden Engeln Jahwes nicht um gewöhnliche Beauftragte handelte, zumal ihr Tun gemäß 1.Mose 19,14 als das Handeln Jahwes gilt.
Und obwohl der "Jahwe" genannte Beauftragte Jahwes der Verderber Sodoms war, werden in 1.Mose 19,24 zwei verschiedene "Jahwe" genannt, die am Gericht über diese Stadt beteiligt waren, was nur durch die Trinität Gottes begriffen werden kann.
Gemeint sind nämlich der mit Abraham sprechende Jahwe-Sohn auf der Erde und der Jahwe-Vater im Himmel. (Schlachter 2000)
1.Mose 19,24 (SLT)
Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen auf Sodom und Gomorra, vom HERRN, vom Himmel herab,
Die beiden Boten des Gott-Sohnes sind die angesichts des als "Herr der ganzen Erde" bezeichneten Leuchters stehenden Ölbäume aus Sach. 4,11+14 und die zwei Endzeitzeugen Jesu, die in Offb. 11,4 ebenfalls als Ölbäume charakterisiert werden, dort aber auch Leuchter sind: Moses und Elia.
Gemäß Mt. 17,2+3 und Lk. 9,30+31 standen diese beiden Propheten Jahwe-Jesu erneut als herrliche Engel in Menschengestalt angesichts seiner göttlichen Lichtherrlichkeit.
Es ist anzunehmen, dass sie auch die beiden Engel in Joh. 20,12 waren. (EÜ + Schlachter 2000)
Sach. 4,11
Und ich antwortete und sagte zu ihm: Was sind diese zwei Ölbäume zur Rechten des Leuchters und zu seiner Linken?
Sach. 4,14 (SLT)
Da sprach er: Das sind die beiden Söhne des Öls, die vor dem Herrscher der ganzen Erde stehen.
Offb. 11,4
Diese sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.
Mt. 17,2
Und er wurde vor ihnen umgestaltet. Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht;
Mt. 17,3
und siehe, Mose und Elia erschienen ihnen und unterredeten sich mit ihm.
Lk. 9,30
Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, es waren Mose und Elia.
Lk. 9,31
Diese erschienen in Herrlichkeit und besprachen seinen Ausgang, den er in Jerusalem erfüllen sollte.
Bei dem Jahwe in 1.Mose 18 und 1.Mose 19 geht es demnach um den Öl-Gesalbten (Messias) des Gott-Vaters. (Siehe hierzu Jes. 11,1+2, Sach. 4,14 und den Abschnitt "Die Einigkeit Jesu mit dem heiligen Geist" im Artikel "Die Einigkeit des Sohnes".)
Der Jahwe in diesen beiden Kapiteln ist der geliebte Sohn des himmlischen Vaters, Jesus Christus, was die Trinität Gottes bestätigt, denn nur Gott trägt den Namen "Jahwe" :5.Mose 6,4:.
Jesus ist Jahwe Elohim, der "HErr Gott" und Freund Abrahams :Jak. 2,23; 1.Mose 18,17; Amos 3,7; Ps. 25,14:.
Jesus ist das Herrlichkeitszentrum seiner beiden bei ihm stehenden Engel.
Moses' und Elias' Standnehmen beim Gott-Sohn wird auch in 2.Mose 19,20 und 1.Kön. 19,8+13 bezeugt. Man beachte die Übereinstimmung ihrer 40 Tage und Nächte :5.Mose 9,9; 1.Kön. 19,8:.
Jesus ist "der dritte Mann", dessen Identität Abraham sofort erkannte und deshalb diesen Gnädigen mit "Mein Herr" ansprach :1.Mose 18,3:.
Jesus ist der vor Anbeginn der Zeit existierende Gott (der "Ich bin" :2.Mose 3,14:), welchen Abraham gemäß Joh. 8,56-59 gesehen hat.
Der Vater all derer, die an den Gott-Sohn glauben :Joh. 8,39+40: gewahrte Jesus nicht nur in 1.Mose 18, sondern auch in 1.Mose 14.18-20 und vermutlich bei vielen anderen Gelegenheiten. (EÜ)
Joh. 8,56
Abraham, euer Vater, jubelte, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.
Joh. 8,57
Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?
Joh. 8,58
Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham war, bin ich.
Joh. 8,59
Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.
>>> 7 Die Trinität Gottes (Einleitung)
>>> 7a Die Entstehung der Trinität
>>> 7b Die Einigkeit des Sohnes
>>> 7d Der Name Gottes
>>> 7e Die Notwendigkeit der Trinität
>>> 7f Die Erkenntnis Gottes und seines segnenden Angesichts
>>> 7g Jesus ist der Engel Jahwes, Schöpfer und Bundesgott Israels
>>> 7h Jahwe ist der von Jahwe entsandte Christus
>>> 7i Jahwe-Jesus ist der Hirte und Stein Israels
>>> 7j Das biblisch bezeugte Erscheinen Gottes
>>> 7k Die Fleischwerdung Gottes