Da der Wille des Menschen, etwas zu tun, biblisch bereits als eine ausgeführte Tat zählt (siehe hierzu u. a. Mt. 5,22+28+32+34+39; 2.Kön. 5,18+19), kann man von Isaaks Opferung sprechen :Hebr. 11,17:, obwohl Abrahams Sohn in letzter Minute davor verschont blieb, getötet zu werden :1.Mose 22,10-12:. (EÜ)
Hebr. 11,17
Durch Glauben hat Abraham, als er geprüft wurde, den Isaak dargebracht, und er, der die Verheißungen empfangen hatte, brachte den einzigen Sohn dar,
1.Mose 22,10
Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, um seinen Sohn zu schlachten.
1.Mose 22,11
Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und sprach: Abraham, Abraham! Und er sagte: Hier bin ich!
1.Mose 22,12
Und er sprach: Strecke deine Hand nicht aus nach dem Jungen, und tu ihm nichts! Denn nun habe ich erkannt, dass du Gott fürchtest, da du deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast.
Am Verhalten Abrahams erkannte der in 1.Mose 22,11+12 sprechende Beauftragte (Engel) Jahwes, dass er ihm Isaak nicht vorenthielt.
Hieraus lässt sich schließen, dass dieser Engel nicht in das Herz Abrahams blicken konnte, sondern erst im letzten Moment die Wahrhaftigkeit seiner Opferbereitschaft begriff, nämlich dann, als Abraham das Messer an Isaaks Kehle setzte.
Der Engel Jahwes war offensichtlich in seiner Wahrnehmungsfähigkeit eingeschränkt.
Merkwürdig ist, dass er das bittere Opfer Abrahams in Vers 12 auf sich selbst bezog, obwohl es gemäß 1.Mose 22,1+2(+3+5) Elohim gewesen war, der die Schlachtung Isaaks an einem ganz bestimmten Ort der Anbetung verlangt hatte.
Abrahams Sohn sollte Gott auf dem später als Jerusalemer Tempelberg bezeichneten Hügel (Morija) dargebracht werden. (EÜ)
1.Mose 22,1
Und es geschah nach diesen Dingen, da prüfte Gott den Abraham. Und er sprach zu ihm: Abraham! Und er sagte: Hier bin ich!
1.Mose 22,2
Und er sprach: Nimm deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und ziehe hin in das Land Morija, und opfere ihn dort als Brandopfer auf einem der Berge, den ich dir nennen werde!
Die Lösung dieses vermeintlichen Widerspruchs ist, dass der Engel Jahwes der das Opfer verlangende Gott Abrahams ist, denn niemand wird ernsthaft behaupten wollen, Abraham sei bereit gewesen, Isaak irgendeinem erschaffenen Engel darzubringen, der nicht mit Gott in der Trinität wesenseins ist.
Weil Abraham dazu bereit war, seinen Sohn dem Engel Jahwes zu opfern, ist Letzterer logischerweise derjenige, der das Opfer gefordert hatte, d. h., er ist Gott.
Allein Jahwe stand ein Opfer zu. Alles andere wäre Götzendienst gewesen.
Dass es sich bei diesem Engel des Jahwe-Vaters um den Jahwe-Sohn, also um Jesus Christus handelt, bestätigt 1.Mose 22,15-18, denn er bezeichnet sich hier als Jahwe, spricht das Wort des Gott-Vaters (das auch sein eigenes ist) und schwört bei sich selbst.
So etwas tut allein Gott, denn es gibt niemanden, der größer ist, als Jahwe selbst, sodass er bei sich und seinem eigenen Namen schwören muss. (Siehe hierzu Hebr. 6,13.) (EÜ)
1.Mose 22,15
Und der Engel des HERRN rief Abraham ein zweites Mal vom Himmel her zu
1.Mose 22,16
und sprach: Ich schwöre bei mir selbst, spricht der HERR, deshalb, weil du das getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast,
1.Mose 22,17
darum werde ich dich reichlich segnen und deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und deine Nachkommenschaft wird das Tor ihrer Feinde in Besitz nehmen.
1.Mose 22,18
Und in deinem Samen werden sich segnen alle Nationen der Erde dafür, dass du meiner Stimme gehorcht hast.
Dass der die Darbringung verlangende Gott Jahwe ist, geht aus 1.Mose 22,8 in Kombination mit Vers 14 hervor, denn Abraham nannte die Opferstätte "Jahwe ersieht" und es war Gott, der das Schaf zum Brandopfer erwählte. (EÜ)
1.Mose 22,8
Da sagte Abraham: Gott wird sich das Schaf zum Brandopfer ersehen, mein Sohn. Und sie gingen beide miteinander.
1.Mose 22,14
Und Abraham gab diesem Ort den Namen "Der HERR wird ersehen", von dem man heute noch sagt: Auf dem Berg des HERRN wird ersehen.
Die EÜ merkt zu Vers 14 folgendes an: (Die Hervorhebung wurde hinzugefügt.)
"Auf dem Berg, wo der HERR sich sehen lässt.
- LXX: Auf dem Berg "Der HERR lässt sich sehen"."
Hiermit wird prophetisch angedeutet, dass es der einzige Sohn Jahwes, Jesus Christus, ist :1.Mose 22,2+12; Mt. 3,17; 1.Joh. 4,9; Röm. 8,32:, der sich auf diesem Berg sehen lässt und von dort aus das Holz seines eigenen Todes nach Golgatha trägt :1.Mose 22,6; Joh. 19,17:.
Jesus ist das ersehene (erwählte) und gesehene (wahrgenommene) Lamm Gottes, das die Sünden der Welt auf sich nimmt :1.Mose 22,8; Joh. 1,29:.
Er ist der Sohn des in Abraham dargestellten "Vaters der Höhe".
In ihm ließ sich der HErr (gemeint ist Jahwe, der Gott-Vater) in Jerusalem sehen :Joh. 14,9:.
Jesus-Jahwe, der Gott Abrahams, wurde auf Morija ("Bitterkeit Jahs") wahrgenommen.
Wer den zu fürchtenden Gott sehen will, der muss seine Augen erheben und nach Golgatha blicken.
Jesus ist der erkennbare, erlebbare und selbst sehende Gott des Sichtbaren.
Der Gott-Vater führte den Gott-Sohn durch den Gott-Geist bis ans Fluchholz der persönlichen Bitterkeit.
Als Engel Jahwes nahm der Sohn im Geschehen Morijas seinen eigenen Weg prophetisch war.
Symbolisch dargestellt sah er, wohin ihn sein himmlischer Vater führen würde.
Gemäß 1.Mose 22,5 durfte Jesus aber auf ihre gemeinsame Rückkehr vertrauen, was seine Auferstehung impliziert. (Siehe hierzu "Der Golgatha-Bezug bei Isaak - Das biblische Gleichnis vom geopferten Lachen Gottes" in der Rubrik "Gleichnisse".)
Dass der Engel Jahwes den Namen Jahwe trägt, geht aus den Kapiteln 13 und 14 des 2. Buchs Mose hervor.
Gemäß 2.Mose 13,21+22 war es Jahwe, der Israel in einer Feuer- und Wolkensäule anführte. (EÜ)
2.Mose 13,21
Der HERR aber zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um sie auf dem Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern könnten.
2.Mose 13,22
Weder wich die Wolkensäule vor dem Volk bei Tag noch die Feuersäule bei Nacht.
Als die ägyptische Armee dem Volk Gottes hinterherhetzte, entschied sich Jahwe, die ihn umgebende Säule zu verlassen und sich zwischen die feindlichen Truppen und Israel zu stellen.
Daraufhin bewegte sich seine Wolkensäule ebenfalls nach hinten :2.Mose 14,19+20:. (EÜ)
2.Mose 14,19
Und der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels herzog, brach auf und trat hinter sie; und die Wolkensäule vor ihnen brach auf und stellte sich hinter sie.
2.Mose 14,20
So kam sie zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels, und sie wurde dort Gewölk und Finsternis und erleuchtete hier die Nacht, so kam jenes Heer diesem die ganze Nacht nicht näher.
In 2.Mose 14,19 heißt es, dass der vor Israel herziehende Engel Gottes hinter das Volk trat. Weil Jahwe in der Säule vorangegangen war :2.Mose 13,21:, ist es zwingend logisch, dass er der sich nach hinten begebende Beauftragte Gottes war.
Wie 2.Mose 14,24 zeigt, hatte ihn die Feuer- und Wolkensäule dort erreicht (sie besaß offenbar eine individuelle Freiheit), denn er befand sich nun wieder in ihrer Mitte und stritt von ihr aus gegen Ägypten.
Johannes Pflaum schreibt in seinem Artikel "Jesus ist der Jahwe des Alten Testaments" hierzu folgendes:
"Nach Jes. 52,12 und Jes. 58,8 ist es aber Jahwe selbst, welcher die Vor- und Nachhut Israels bildete. Gibt es eine andere Erklärung dafür, als dass der Engel des Herrn Jahwe selbst ist?" (EÜ)
Jes. 52,12
Denn nicht in Hast sollt ihr ausziehen und nicht in Flucht weggehen. Denn der HERR zieht vor euch her, und eure Nachhut ist der Gott Israels.
Jes. 58,8
Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird schnell sprossen. Deine Gerechtigkeit wird vor dir herziehen, die Herrlichkeit des HERRN wird deine Nachhut sein.
In 2.Mose 14,24 wird der Engel Gottes erneut als "Jahwe" bezeichnet. (EÜ)
2.Mose 14,24
Und es geschah: In der Zeit der Morgenwache, da schaute der HERR in der Feuer- und Wolkensäule auf das Heer der Ägypter herab und brachte das Heer der Ägypter in Verwirrung.
Da der Gott-Vater kein Engel ist, muss es sich bei dem hier "Jahwe" genannten Beauftragten des Jahwe-Vaters um den Gott-Sohn handeln, denn ein Geschöpf darf den Namen Gottes nicht tragen.
Die vorliegende Trinität wird dadurch bestätigt, dass in 2.Mose 14,21 und 2.Mose 15,8+10 der Gott-Geist Jahwes (EÜ: "Ostwind"; e: "Geist" und "Wind" sind im Hebräischen dasselbe Wort) erwähnt wird, denn er kam aus den Nasenlöcher (DÜ: "Schnaubenden") Gottes heraus, d. h. aus seinem Inneren, also aus ihm selbst und teilte das Rote Meer in zwei Hälften.
In 2.Mose 15,8 geht es nicht um den "Hauch des Zorns" Jahwes, sondern um den aus seiner Nase entströmenden Geist des Tages, also um seinen eigenen Geistwind :1.Mose 3,8:.
(EÜ + Schlachter 2000)
2.Mose 14,21
Und Mose streckte seine Hand über das Meer aus, und der HERR ließ das Meer die ganze Nacht durch einen starken Ostwind zurückweichen und machte so das Meer zum trockenen Land, und das Wasser teilte sich.
2.Mose 15,8 (SLT)
Durch den Hauch deines Zorns türmte das Wasser sich auf; es standen die Wogen wie ein Damm, die Fluten erstarrten mitten im Meer.
2.Mose 15,10 (SLT)
Du wehtest mit deinem Wind, da bedeckte sie das Meer; sie versanken wie Blei in den gewaltigen Wassern.
Der Sohn Gottes ist als "Jahwe" und "Beauftragter Jahwes" der Retter und Erwerber seines Volkes :2.Mose 15,2+16:.
Er trug es auf Adlerflügeln aus dem Land der Knechtschaft heraus :2.Mose 19,4; 5.Mose 32,11:. (Der diesbezügliche prophetische Antitypus steht in Offb. 12,14 geschrieben.)
In der dementsprechenden typologischen Vollerfüllung erkaufte der Gott-Vater durch das Blut Jesu die Gemeinde :Apg. 20,28; 1.Kor. 6,20; Offb. 1,5; Offb. 7,14:.
Genau genommen wird in Apg. 20,28 ausgesagt, dass Gott, unser Heiland-Gott Jesus Christus, seine Gemeinde mit seinem eigenen erwarb. (Schlachter 2000)
Apg. 20,28 (SLT)
So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher der Heilige Geist euch zu Aufsehern gesetzt hat, um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat!
Schlachter 2000, Zürcher Bibel und LÜ bezeugen übereinstimmend, dass der Zusatz "…seines eigenen Sohnes" am Ende des Verses nicht dem griechischen Grundtext entspricht.
Die EÜ bestätigt diesen Umstand indirekt in einer Fußnote zu Apg. 20,28. Benedikt Peters weist auf cai.org/de nach, dass die Ergänzung "Sohnes" in der Neuen-Welt-Übersetzung der Wachtturm-Gesellschaft unwissenschaftlich an den Haaren herbeigezogen ist und nicht vom Apostel Lukas stammen kann.
Weil Jesus Gott ist, floss auf Golgatha das Blut des gerechten Gottes!
Israels Lobpreis der Größe und befreienden Tatkraft Jahwes am kurz zuvor erstarrten Schilfmeer :2.Mose 15,1-21: ist ein auf Offb. 15,2-4 hinweisendes prophetisches Bild, denn die Geretteten der Endzeit huldigen am gläsernen Meer dem Lamm Gottes und seinem Vater.
Deshalb handelt es sich bei dem im Lied des Moses besungenen Jahwe um Jesus Christus. Siehe hierzu auch Offb. 5,9+12 und Offb. 14,3, denn die 144000 sind die Vollerfüllung des alttestamentlichen Volks Israel :Offb. 7,4-8:. (EÜ)
Offb. 15,2
Und ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und sah die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meer stehen, und sie hatten Harfen Gottes.
Offb. 15,3
Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes und sagen: Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König der Nationen!
Offb. 15,4
Wer sollte nicht fürchten, Herr, und verherrlichen deinen Namen? Denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, weil deine gerechten Taten offenbar geworden sind.
Als Gott erlöst und reinigt Jesus die Gemeinde für sich selbst :Offb. 5,9; Tit. 2,14:.
Als Gott nimmt er sie als heilig und herrlich zu sich :Eph. 5,27; Jud. 24+25:.
Die Gläubigen leben in Jesus Christus für ihren Gott :Röm. 6,11; Gal. 2,19:, denn gemäß 2.Kor. 5,14+15 existieren sie nicht mehr für sich selbst, sondern für Jesus, sodass der Sohn niemand anderes sein kann, als Gott.
Unser Gott, Jahwe-Jesus, führt uns aus dem Totenreich "Ägypten" heraus und leitet uns zur bleibenden Regentschaft seines neuen Himmels, denn er ist der aus dem Staub des Todes erstandene Erlöser :Hiob. 19,25:. (EÜ + Schlachter 2000)
2.Kor. 5,14
Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir zu diesem Urteil gekommen sind, dass einer für alle gestorben ist und somit alle gestorben sind.
2.Kor. 5,15
Und für alle ist er gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferweckt worden ist.
Hiob. 19,25 (SLT)
Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, und zuletzt wird er sich über den Staub erheben.
>>> 7 Die Trinität Gottes (Einleitung)
>>> 7a Die Entstehung der Trinität
>>> 7b Die Einigkeit des Sohnes
>>> 7d Der Name Gottes
>>> 7e Die Notwendigkeit der Trinität
>>> 7f Die Erkenntnis Gottes und seines segnenden Angesichts
>>> 7g Jesus ist der Engel Jahwes, Schöpfer und Bundesgott Israels
>>> 7h Jahwe ist der von Jahwe entsandte Christus
>>> 7i Jahwe-Jesus ist der Hirte und Stein Israels
>>> 7j Das biblisch bezeugte Erscheinen Gottes
>>> 7k Die Fleischwerdung Gottes