13.11.2020 | Jesus, größer als Jakob | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
Der stärkste Zusammenhang Jesu mit Jakob in Bethel kommt im Bericht über Nathanael zum Ausdruck.
Nachdem Jesus Nathanael als einen wahrhaften Israeliten bezeichnet hatte, in dem kein Trug ist :Joh. 1,47:, verhieß er ihm, er werde Jakobs Vision Bethels sehen :Joh. 1,51:.
Nathanaels charakterlicher Kontrast zu Jakob, der voll des Trugs war :1.Mose 27,35:, zeigt, dass er, ähnlich wie Jakob, in seinem Reifegrad "Israel" war. (EÜ)
Joh. 1,51
Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen.
Seine Reise fortsetzend, gelangte Jakob nach Haran, wo er einen Quellbrunnen vorfand :1.Mose 29,2:.
Als er an diesem Brunnen verweilte, kam die wunderschöne jungfräuliche Tochter Labans Rahel aus Haran zur Quelle heraus, als der Tag noch "groß" war (vmtl. Mittag) :1.Mose 29,7-9:. (EÜ)
1.Mose 29,2
Und er sah, und siehe, da war ein Brunnen auf dem Feld; und siehe, drei Schafherden lagerten dort an ihm, denn aus diesem Brunnen tränkte man die Herden; und der Stein auf der Öffnung des Brunnens war groß.
1.Mose 29,7
Da sagte er: Siehe, es ist noch hoch am Tag, es ist nicht Zeit, das Vieh zu sammeln. Tränkt die Schafe, und geht hin, weidet sie!
1.Mose 29,8
Sie aber sagten: Wir können nicht, bis alle Herden sich versammelt haben; dann wälzt man den Stein von der Öffnung des Brunnens und wir tränken die Schafe.
1.Mose 29,9
Noch redete er mit ihnen, da kam Rahel mit den Schafen, die ihrem Vater gehörten; denn sie war eine Hirtin.
In der Fortsetzung des Johannesevangeliums hörte Johannes der Täufer die Stimme des Bräutigams :Joh. 3,29:.
Dann gelangte Jesus zur Quelle Jakobs :Joh. 4,6:, welche dieser Rahels Sohn Josef gegeben hatte :Joh. 4,5:. Als der Herr auf dieser Quelle Sichars Platz genommen hatte, kam etwa in der 6. Stunde (Mittag) eine Samariterin aus der Stadt hinaus :Joh. 4,6:.
Das Evangelium enthält offensichtlich viele Elemente des Jakob-Berichts über Rahel an der Quelle Harans. (EÜ)
Joh. 4,5
Er kommt nun in eine Stadt Samarias, genannt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab.
Joh. 4,6
Es war aber dort eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich ohne weiteres an die Quelle nieder. Es war um die sechste Stunde.
Als Jakob Rahel sah, schöpfte er für sie Wasser aus dem Brunnen :1.Mose 29,10:.
Rahel verließ danach die Quelle und rannte zur Stadt Haran, um ihrem Vater zu berichten, dass ihr Verwandter, Jakob, eingetroffen sei :1.Mose 29,12:. Auf ihr Wort hin kam Laban aus der Stadt heraus und hieß Jakob in seinem eigenen Haus willkommen.
Danach stimmte Jakob zu, bei Laban für eine kurze Zeit zu bleiben :1.Mose 29,13+14:. (EÜ)
1.Mose 29,10
Und es geschah, als Jakob die Rahel sah, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jakob hinzu und wälzte den Stein von der Öffnung des Brunnens und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter.
1.Mose 29,12
Und Jakob berichtete Rahel, dass er ein Neffe ihres Vaters und dass er der Sohn Rebekkas sei. Da lief sie und berichtete es ihrem Vater.
1.Mose 29,13
Und es geschah, als Laban die Nachricht von Jakob, dem Sohn seiner Schwester, hörte, da lief er ihm entgegen und umarmte ihn und küsste ihn und führte ihn in sein Haus. Und er erzählte dem Laban alle diese Dinge.
1.Mose 29,14
Und Laban sagte zu ihm: Fürwahr, du bist mein Bein und mein Fleisch. Und er blieb bei ihm einen Monat lang.
Als der Herr die zu ihm kommende Samariterin sah, sprach er sie liebevoll an und bot ihr lebendes Wasser zu trinken an :Joh. 4,10:. Daraufhin verließ die Frau die Quelle und kam in die Stadt Sichar, um ihren Mitbewohnern zu sagen, dass ein (jüdischer) Verwandter ihres Vorvaters Jakob angelangt sei :Joh. 4,12+29:.
Auf ihr Wort hin kamen die Männer Sichars aus der Stadt heraus und gingen zu Jesus, zur Quelle :Joh. 4,30:, begrüßen den Herrn und hießen ihn in ihrer Stadt willkommen :Joh. 4,30+40:.
Jesus stimmte zu, bei ihnen eine kleine Zeit zu bleiben :Joh. 4,40:. (EÜ)
Joh. 4,10
Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest und wüsstest wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken!, so hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.
Joh. 4,12
Du bist doch nicht größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gab, und er selbst trank daraus und seine Söhne und sein Vieh?
Joh. 4,29
Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe! Dieser ist doch nicht etwa der Christus?
Joh. 4,30
Sie gingen zu der Stadt hinaus und kamen zu ihm.
Joh. 4,40
Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage.
Die Stadt Sichar befindet sich in der Region Sichem. Die alten Syrischen Evangelien lesen an dieser Stelle "Sichem" anstelle von "Sichar" :Joh. 4,5:.
Der Name "Sichar" lässt sich vom hebräischen Begriff für Trunkenheit ableiten und kann mit "Berauschte" übersetzt werden. Sehr wahrscheinlich stellt diese Stadt die sich am Blut der Heiligen und Zeugen Jesu berauschende Hure Babylon dar :Offb. 17,6:. (EÜ)
Offb. 17,6
Und ich sah die Frau trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte mich, als ich sie sah, mit großer Verwunderung.
(Siehe hierzu den Artikel „Die große Babylon und ihr Bräutigam — Warum das irdische Jerusalem die große Hure Babylon der Offenbarung ist“.)
Die vorliegende Identifikation Sichars als Babylon-Jerusalem erinnert an 1.Mose 34,15+24, als Jakobs Söhne den nicht-jüdischen Bewohnern derselben Region trügerisch anboten, sich beschneiden zu lassen. Simon und Levi missbrauchten das vertragliche Beschneidungszeichen Gottes, indem sie dadurch die Einwohner Sichems schwächten und außer Gefecht setzten :1.Mose 34,25:.
Diese tödliche List war ihre unverhältnismäßig harte Antwort darauf, dass der Fürst der Stadt ihre Schwester vergewaltigt hatte und Dina vertraglich ehelichen wollte, sodass Simon und Levi Schande über ihren Vater brachten, denn Jakob wurde in den Augen der dort ansässigen Menschen "stinken gemacht", wie es in 1.Mose 34,30 wörtlich heißt.
Gerade hier zeigt sich die große Wende bei Jesus, dem wahren "Jakob", in welchem kein Trug ist, denn er suchte eine geistliche Vertragsehe mit der samaritischen Frau am Brunnen Jakobs, die eine "geschändete" Tochter Sichems war.
Fortsetzung...
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>>> 8c Jesus, größer als Josef
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