31.10.2020 | Jesus, größer als Adam | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
Entsprechend zur Braut des Lammes und dem Garten der neuen Schöpfung im Buch Offenbarung :Offb. 21,2; Offb. 22,1+2:, sehen wir die neue Gartengruft im Johannesevangelium :Joh. 19,41: und die hingebungsvolle Liebe Maria Magdalenas zu Jesus :Joh. 20,16+17:.
In Offb. 20,9 wird die himmlische Jerusalem als eine geliebte Stadt bezeichnet. (EÜ)
Offb. 21,2
Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.
Offb. 22,1
Und er zeigte mir einen Strom von Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der hervorging aus dem Thron Gottes und des Lammes.
Offb. 22,2
In der Mitte ihrer Straße und des Stromes, diesseits und jenseits, war der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt; und die Blätter des Baumes sind zur Heilung der Nationen.
Joh. 19,41
Es war aber an dem Ort, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und in dem Garten eine neue Gruft, in die noch nie jemand gelegt worden war.
Joh. 20,16
Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni! - das heißt Lehrer.
Joh. 20,17
Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!
Ebenso wie Jesus jede Träne von den Augen seiner Braut wegwischen wird :Offb. 21,4:, beseitigte er die Ursache der Trauer Marias :Joh. 20,15:. (EÜ)
Offb. 21,4
Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Joh. 20,15
Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast! Und ich werde ihn wegholen.
Maria wollte Jesus voreilig berühren, denn er war noch nicht zum Vater hinaufgestiegen :Joh. 20,17:.
In der parallelen Entsprechung ist die Braut ebenfalls noch nicht vom Vater zum Sohn hinabgestiegen :Offb. 21,2:. (EÜ)
Joh. 20,17
Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater und zu meinem Gott und eurem Gott!
Offb. 21,2
Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.
Der Apostel Johannes schilderte Maria Magdalena als jemanden, der sich zusammen mit dem neuen Adam im Garten befand.
Hier wird deutlich, dass sie den typologischen Platz der neuen Stadt Jerusalem innehat :Joh. 19,41; Joh. 20,15:, denn ihre enge Vertrautheit mit dem Herrn weist auf die Hochzeit des Lammes hin :Joh. 20,17:.
Das parallele Textmuster der Offenbarung und des Johannesevangeliums zeigt also eine verblüffende thematische Entsprechung der Erlösung der Hure Babylon, also deren Verwandlung zur Braut Jesu, mit dem Geschehen Maria Magdalenas am Ende des Evangeliums.
Diese eindrückliche literarische Beschreibung offenbart ein wundervolles Gleichgewicht zwischen den beiden johanneischen Büchern.
Maria hatte den höchsten Grad eines schlechten Zustandes erlebt, denn sie war von 7 Dämonen beschmutzt worden :Lk. 8,2:. Jesus beseitigte diese übelste Art der okkulten Belastung. Er stellte Marias jungfräuliche Reinheit wieder her :Lk. 11,26:.
Ihre Unschuld und Gemeinschaft mit Jesus im Garten beschreibt Johannes im Auferstehungsbericht deshalb so sorgfältig, um ihre Verwandlung hervorzuheben, die der Transformation der Braut des Lammes gleicht.
Der Apostel machte Maria Magdalena zu einem Bild der rechtschaffenen geschmückten reinen Braut des Christus, der am Schluss der Offenbarung als der Sohn des Gott-Vaters gesehen wird.
Mein Geliebter ist in seinen Garten hinabgegangen zu den Balsambeeten, um in den Gärten zu weiden und Lilien zu pflücken.
Joh. 19,40 (DÜ)
Sie nahmen daher den Leib des JESuUS und umbanden ihn mitsamt den Aromen mittels Tuchstreifen [...].
Joh. 19,41 (DÜ)
Es war aber im Bereich des Ortes, wo er angepfahlt wurde, ein Garten und in dem Garten eine neue Gruft, in der als Beigesetztwordener nicht, ja aber auch noch nicht e i n e r war [...]
Joh. 20,1 (DÜ)
Aber in dem einen Tag der Sabbatfristen kommt MARJAM die Magdalenerin morgens, während noch Finsteres ist, zu der Gruft [...]
Zwischen dem Schluss des Johannesevangeliums und dem Ende der Offenbarung existieren nicht nur textlich-strukturelle, sondern auch starke thematische Zusammenhänge, durch die man den Hintergrund des Bildes Marias als "Braut" Jesu besser verstehen kann.
Gregorius von Nyssa (394 n. Chr.) erkannte ein gemeinsames Muster zwischen Maria Magdalena und Eva:
"Bislang erfuhren wir von den Aposteln, dass die Frau getäuscht wurde und in Gegnerschaft kam und dass sie aufgrund ihrer Unfolgsamkeit federführend im Aufbegehren Gott gegenüber war; Maria Magdalena ist aber die erste Zeugin der Auferstehung, sodass sich durch ihren Glauben der durch ihren Ungehorsam bewirkte Fall umkehrte."
Als reinkarnierte Eva :1.Mose 3,15: ist die Mutter Jesu (Maria) eine Darstellung der himmlischen Mutter-Stadt aller Gläubigen (Ursprung und Teilungen) :Gal. 4,26:.
Maria Magdalena, die "Braut" Jesu, versinnbildlicht dieselbe geliebte Heilskörperschaft Gottes auf dem Rückweg der Einungen (Braut-Stadt des Lammes) :Offb. 21,2:.
Da die beiden "Marias", die Mutter und die Braut, einander entsprechen, darf Maria Magdalena gemäß G. von Nyssa und Warren Gage ebenfalls mit Eva inhaltlich in Verbindung gebracht werden.
Zum besseren Verständnis dieser Zusammenhänge, siehe 1.Mose 24,67, wo die Brautdarstellerin Rebekka in das (Himmels-) Zelt der Mutterdarstellerin Sarah kommt, also deren Platz einnimmt. Dies ist so, weil es sich hierbei, tiefer gesehen, um dieselbe, inzwischen rehabilitierte Personengruppe handelt.
Sowohl das Johannesevangelium als auch die Offenbarung schließen mit der Feststellung, dass Jesus als der neue Adam alles wiederhergestellt hat, was durch den ersten Adam in Eden verlorengegangen ist.
Nach seiner Auferstehung begegnete Jesus den Jüngern und hauchte sie an und sagte "Nehmet heiligen Geist" :Joh. 20,22:.
Mit anderen Worten: Ebenso wie Adam den Geist des Lebens in sich hineinatmete, der ihm von Gott-Sohn im Auftrag des Gott-Vaters gegeben wurde :1.Mose 2,7:, vermittelt Jesus, als der "Gott-Mensch" im Auftrag des Vaters, den Geist, um durch ihn eine neue Menschheit zu erschaffen. (EÜ)
Joh. 20,22
Und als er dies gesagt hatte, hauchte er sie an und spricht zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist!
1.Mose 2,7
da bildete Gott, der HERR, den Menschen, aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele.
Das Werk Jesu wird am Ende der Offenbarung als das Machen eines neuen Himmels und einer neuen Erde beschrieben :Offb. 21,1:, eines Paradieses mit einem Fluss des Lebens und einem Baum des Lebens in einem wiederhergestellten Eden :Offb. 22,1+2:.
Am Ende beseitigt Christus den im ersten Buch Mose durch den Fall des Menschen verursachten Fluch und den Tod :Offb. 21,4; Offb. 22,3:.
Wie der erste Adam einen Garten in ein Grab verwandelte, verwandelt der letzte Adam ein Grab in einen Garten! Im Kontext dieses Gartens schildert uns Johannes Maria Magdalena.
Wie bereits erklärt, beschreibt die johanneische Adam-Typologie Jesus, ebenso wie den Adam, als einen Leidenden, den Gott in einen tiefen Schlaf versetzte. In beiden Fällen wurde die Seite des Schwachen verwundet.
Dieses parallele Muster lässt sich weiterführen, denn ebenso wie der Gott-Vater die Wunde des Adam heilte und ihn im Garten auferweckte, um ihn seine Braut in all ihrer Reinheit gewahren zu lassen :1.Mose 2,21+22:, heilte der Vater die durchstochene Seite des wahren Adam. Er erweckte Jesus im Garten.
Des Vaters ideale Vorsehung bestand darin, seinen geliebten Sohn zu Maria zu führen, damit dieser sie in all ihrer Reinheit wahrnahm :Joh. 20,14+15:! (EÜ)
1.Mose 2,21
Da ließ Gott, der HERR, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, so dass er einschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch;
1.Mose 2,22
und Gott, der HERR, baute die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einer Frau, und er brachte sie zum Menschen.
Joh. 20,14
Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesus dastehen; und sie wusste nicht, dass es Jesus war.
Joh. 20,15
Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast! Und ich werde ihn wegholen.
Maria erhielt diese große Ehre als jemand, der überaus viel liebt, weil ihm sehr viel vergeben wurde. Johannes stellt in Maria die heilige Braut Jesu dar, also die neue Stadt Jerusalem, die der Vater dem Sohn am Ende der Offenbarung zuführt :Offb. 21,2:.
In einer unmissverständlichen Sprache gibt der Apostel das Wort des Herrn wieder, nach welchem dieser die Stunde seiner Einheit mit Maria zwar erwartete, jedoch diesbezüglich nicht voreilig sein wollte: "Nicht berühre mich, denn noch nicht bin ich zu dem Vater hinaufgestiegen" :Joh. 20,17:.
Dieser glorreiche Tag muss die Vollendigung aller Dinge abwarten, wenn nämlich die Braut vom Vater herabsteigen wird :Offb. 21,2:, nachdem sie sich selbst bereitet hat. Es ist anzunehmen, dass der damals noch ausstehende Hinaufstieg des Sohnes zum Vater ebenfalls zu seiner "Bereitung", d. h. Rehabilitation und Verherrlichung dienen musste, wie es in Sach. 3,4+5 prophetisch-allegorisch dargestellt wird. (EÜ)
Sach. 3,4
Und der Engel antwortete und sprach zu denen, die vor ihm standen: Nehmt ihm die schmutzigen Kleider ab! Und zu ihm sprach er: Siehe, ich habe deine Schuld von dir weggenommen und bekleide dich mit Feierkleidern.
Sach. 3,5
Und ich sprach: Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten den reinen Kopfbund auf sein Haupt und zogen ihm reine Kleider an; und der Engel des HERRN stand dabei.
Was ist das die Predigt betreffende Thema der adamischen Typologie? Der Gott-Vater gab dem Adam eine Braut in all ihrer Unschuld und Reinheit. Aber die Braut fiel in Sünde, weil sie in einer ungehorsamen Weise von der verbotenen Frucht des Baumes nahm.
Der sich an der ursprünglichen Reinheit seiner Braut erfreuende Adam :1.Mose 2,23: wies sie in ihrem neuen Zustand der Verfehlung zurück, indem er sie vor Gott beschuldigte, ihm die Frucht des Baumes gegeben zu haben, die das Gericht und den Tod brachte :1.Mose 3,12:.
Der letzte Adam, Jesus Christus, erwies eine größere Liebe zu seiner ihm vom Vater gegebenen Braut. Als er sie nämlich in einem Zustand des sündhaften Ungehorsams vorfand, nahm er ihre Unfolgsamkeit auf sich selbst. Dies tat er, als er auf Golgatha am "Baum" (Pfahl / "Kreuz") des Gerichts und des Todes hing.
Indem er die Verfehlung der Braut mit Blut und Wasser reinigte, erwies er ihr eine größere Liebe, als die des ersten Adam, eine Liebe, die Verschmutzung in Reinheit zu verwandeln vermag und Sündenschuld in die Unschuld der Rechtfertigung.
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