26.12.2020 | Jesus, größer als Moses | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
Die Moses-Typologie in der Offenbarung beschreibt also den Krieg Gottes gegen die gegenwärtige Stadt Jerusalem als Wiederholung seines Gerichtes an Ägypten.
Dieselben Exodus-Themen findet man auch im Johannesevangelium. Hier betont das Wort Gottes jedoch den Wüste-Sinai-Aspekt der Moses-Typologie, indem der Kampf des Herrn gegen Jerusalem als eine Neuinszenierung des Krieges gegen Amalek bei Refidim gezeigt wird :2.Mose 17,8:.
Erneut steht Moses' Fürsorge für das Volk Gottes während der 40 Jahre seiner Wanderung durch die Wildnis am Anfang der Betrachtung.
Weil der Sinai noch zu Ägypten gerechnet werden muss, vollzog sich die vollständige Befreiung Israels erst nach diesen 40 Jahren des Übergangs zum gelobten Land der Gnade.
Der Zusammenhang der Exodus-Ereignisse mit der Anpfahlung Jesu zeigt, dass nach 40 Jahren, im Jahr 70 n. Chr., die gesamte ungläubige Generation beseitigt wurde :1.Kor. 10,1-12:.
70 n. Chr. war nämlich das Ende des "Erdlands Israel". Und wenn man von der Mitte des 3 ½ Jahre dauernden Dienstes Jesu, also von 30 n. Chr. an rechnet, dann sind es exakt 40 Jahre bis zum Untergang des ungläubigen Geschlechts "Jerusalem-Ägyptens".
Angesichts des Glaubens der Samariter kündigte Jesus im Sommer 30 n. Chr. eine damals in "4 Monaten" beginnende Gerichtsernte an :Joh. 4,35:, welche das 40 Jahre später anstehende Ende Jerusalems darstellt. (EÜ)
Joh. 4,35
Sagt ihr nicht: Es sind noch vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und schaut die Felder an! Denn sie sind schon weiß zur Ernte.
In Joh. 4,35ff. geht es um den scharfen Kontrast des Glaubens der Samariter :Joh. 4,41: und des Adligen Kapernaums :Joh. 4,48+53: zum schändlichen Unglauben der Juden :Joh. 4,43+44:, denn die Letzteren gingen 40 Jahre später verloren.
Die diesbezügliche Analogie zum Exodus Israels und den 40 Jahren des Volks in der Wildnis macht auch deshalb Sinn, weil sich die dort sterbenden Menschen nach Ägypten zurückgesehnt hatten :2.Mose 16,3; 4.Mose 11,5:, was in der Vollerfüllung des Geschehens nichts anderes bedeutet, als sich wieder das versklavende Gesetz der irdischen, alten Stadt Jerusalem herbei zu wünschen und die zur neuen Jerusalem führende Gnade Jesu abzulehnen :Gal. 3,1-3:.
70 n. Chr. kamen also die gesetzlichen Sklaven der "Hagar-Ägypten" um, wie Jerusalem in Gal. 4,23+25 genannt wird.
Die Feigenbaum-Generation Judas fand ihr tragisches Ende :Mt. 21,19+41+44; Mt. 24,32-34:. (EÜ)
Mt. 21,19
Und als er einen Feigenbaum an dem Weg sah, ging er auf ihn zu und fand nichts an ihm als nur Blätter. Und er spricht zu ihm: Nie mehr komme Frucht von dir in Ewigkeit! Und sogleich verdorrte der Feigenbaum.
Mt. 21,41
Sie sagen zu ihm: Er wird jene Übeltäter übel umbringen, und den Weinberg wird er an andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte abgeben werden zu ihrer Zeit.
Mt. 21,44
Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; aber auf wen er fallen wird, den wird er zermalmen.
Mt. 24,32
Von dem Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, dass der Sommer nahe ist.
Mt. 24,33
So sollt auch ihr, wenn ihr dies alles seht, erkennen, dass es nahe an der Tür ist.
Mt. 24,34
Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschehen ist.
Die Zeit der 40-tägigen physischen Anwesenheit Jesu bei seinen Jüngern, nachdem er auferstanden war :Apg. 1,3:, entspricht ebenfalls den 40 Jahren Israels in der Wildnis :Hebr. 3,17; Apg. 7,36: bzw. den 40 verbleibenden Jahren Jerusalems bis zum feurigen Ende der Stadt 70 n. Chr. :Mt. 3,10; Mt. 22,7:.
Eschatologisch wird diese Frist in den 3 ½ Jahren des Weibes in der Ödnis dargestellt :Offb. 12,6+14:, welche im Ende der gegenwärtigen Weltzeit gipfeln, d. h. mit der gänzlichen Beseitigung des endzeitlichen Feigenbaum-Kosmos Babylon-Jerusalems im Gerichtsfeuer Gottes enden :Offb. 6,13; 2.Petr. 3,10:.
Sowohl das Johannesevangelium als auch die Offenbarung fangen mit der Feststellung an, dass Jesus größer als Moses ist.
Das Evangelium verdeutlicht, dass das Gesetz von Moses kam, Gnade und Wahrheit aber durch Jesus wurden :Joh. 1,17:. Zudem kam Jesus, im Unterschied zu Moses, dem es nicht erlaubt war, Gott zu sehen, in den "Schoß" des Vaters hinein.
Folglich ist die Offenbarung Jesu größer als die des Moses :Joh. 1,17+18:.
Indem Johannes sein Evangelium auf der in Israel gelegenen Seite des Jordans beginnen lässt (Bethanien :Joh. 1,28:), erinnert er den Leser an die Begrenztheit des großen Propheten Moses, dem es wegen seiner Sünde nicht erlaubt war, den Jordan zu überqueren und das verheißene Land zu betreten.
Jesus ist jedoch nicht nur der größere Prophet, sondern auch der neue Josua, der den "Jordan" passiert, um die "Kanaaniter" (sie stellen die jüdischen Pharisäer mit ihrem "Krämergesetz" der eigenen Leistung und des selbst verdienten Lohnes dar) zu beseitigen und ihr Erbe an das neue Israel Gottes zu verteilen.
Weil Jesus größer als Moses ist, wird er in der Offenbarung als ein dem Apostel Johannes auf Patmos Erscheinender geschildert, dessen Angesicht wie die Sonne in ihrer größten Stärke scheint :Offb. 1,16:.
Dieser Vergleich zum lediglich "hornglänzenden" Angesicht des Moses (die Haut seines Gesichts glänzte, als ob sie mit Öl aus einem Horn (Gefäß) gesalbt worden wäre) zeigt unmissverständlich, um wieviel größer die Herrlichkeit Jesu im Vergleich zu der des Moses ist :2.Mose 34,29-35:.
Dass sich Jahwe dem Moses offenbarte, entspricht der Erscheinung Jesu vor Johannes. Hier liegt ebenfalls eine Kontrastparallele vor.
Der Apostel Johannes der Offenbarung gleicht auch dem Täufer Johannes im Evangelium, denn "Patmos" bedeutet "Strom" (e: Fluss) und der Täufer wirkte am Jordan, also an einem Fluss, der offenbar Patmos entspricht.
Nachdem die Ägypter die Söhne Israels aus ihrem Land eilig entsandt hatten, weil sie fürchteten, ansonsten würde ihre gesamte Nation zerstört werden :2.Mose 12,33:, führte Moses das Volk Israel zum Berg Gottes (Sinai) :2.Mose 19,2:. (EÜ)
2.Mose 12,33
Und die Ägypter bedrängten das Volk, um sie möglichst schnell aus dem Land schicken zu können, denn sie sagten sich: Wir alle sind sonst des Todes!
2.Mose 19,2
Sie brachen auf von Refidim und kamen in die Wüste Sinai und lagerten sich in der Wüste; und Israel lagerte sich dort dem Berg gegenüber.
Nachdem die religiösen Führer die Nachfolger Jesu aus dem Tempel und aus der spirituell "Ägypten" genannten Stadt Jerusalem vertrieben haben :Joh. 9,22+35; Offb. 11,8:, weil sie fürchteten, ansonsten würde die gesamte Nation beseitigt werden :Joh. 11,50:, bringt Jesus sein Volk auf den Berg Gottes (himmlisches Zion :Hebr. 12,22:) :Offb. 21,10:. (EÜ)
Joh. 9,22
Dies sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten; denn die Juden waren schon übereingekommen, dass, wenn jemand ihn als Christus bekennen würde, er aus der Synagoge ausgeschlossen werden sollte.
Joh. 9,35
Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten; und als er ihn fand, sprach er: Glaubst du an den Sohn des Menschen?
Offb. 11,8
Und ihr Leichnam wird auf der Straße der großen Stadt liegen, die, geistlich gesprochen, Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde.
Joh. 11,50
und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme.
Offb. 21,10
Und er führte mich im Geist hinweg auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, wie sie aus dem Himmel von Gott herabkam,
Moses stand für sein Volk ein, als er sich an Gott wandte, um für es Brot aus dem Himmel zu erbeten.
Er tat dies sogar, nachdem Israel in der Ödnis gegen ihn und Aaron rebelliert hatte :2.Mose 16,3-7:. (EÜ)
2.Mose 16,3
Und die Söhne Israel sagten zu ihnen: Wären wir doch durch die Hand des HERRN im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, als wir Brot aßen bis zur Sättigung! Denn ihr habt uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung an Hunger sterben zu lassen.
2.Mose 16,4
Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Dann soll das Volk hinausgehen und den Tagesbedarf täglich sammeln, damit ich es prüfe, ob es nach meinem Gesetz leben will oder nicht.
2.Mose 16,5
Am sechsten Tag aber, wenn sie zubereiten, was sie einbringen, wird es geschehen, dass es das Doppelte von dem sein wird, was sie tagtäglich sammeln.
2.Mose 16,6
Und Mose und Aaron sagten zu allen Söhnen Israel: Am Abend werdet ihr erkennen, dass euch der HERR aus dem Land Ägypten herausgeführt hat,
2.Mose 16,7
und am Morgen werdet ihr die Herrlichkeit des HERRN sehen, der euer Murren gegen den HERRN gehört hat. Denn was sind wir, dass ihr gegen uns murrt?
Als es in der Ödnis war, sorgte Jesus für sein Volk. Obwohl die Menschen gegen den Sohn gemurrt hatten :Joh. 6,41+43+61; Joh. 7,32:, gab ihnen Jahwe Elohim Brot vom Himmel :Joh. 6,31-35:, das ein verborgenes Manna ist :Offb. 2,17:. (EÜ)
Joh. 6,41
Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist;
Joh. 6,43
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander!
Joh. 6,61
Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dies?
Joh. 6,31
Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: "Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen."
Joh. 6,32
Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel.
Joh. 6,33
Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.
Joh. 6,34
Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot!
Joh. 6,35
Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten.
Offb. 2,17
Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich werde ihm einen weißen Stein geben und, auf den Stein geschrieben, einen neuen Namen, den niemand kennt, als wer ihn empfängt.
Moses brachte Wasser aus einem Felsen hervor, um den Durst aller zu stillen. Er tat dies, obwohl Israel gegen ihn gemurrt hatte und ihn fast gesteinigt hätte :2.Mose 17,4-7:. (EÜ)
2.Mose 17,4
Da schrie Mose zum HERRN und sagte: Was soll ich mit diesem Volk tun? Noch ein wenig, so steinigen sie mich.
2.Mose 17,5
Und der HERR antwortete Mose: Geh dem Volk voran und nimm einige von den Ältesten Israels mit dir. Auch deinen Stab, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, nimm in deine Hand und geh hin!
2.Mose 17,6
Siehe, ich will dort vor dich auf den Felsen am Horeb treten. Dann sollst du auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser aus ihm hervorströmen, so dass das Volk zu trinken hat. Und Mose machte es so vor den Augen der Ältesten Israels.
2.Mose 17,7
Und er gab dem Ort den Namen Massa und Meriba wegen des Streitens der Söhne Israel und weil sie den HERRN geprüft hatten, indem sie sagten: Ist der HERR in unserer Mitte oder nicht?
Jesus gab lebendes Wasser aus sich heraus, um den Durst seines Volkes zu stillen :Joh. 7,37-39:.
Dies tat er sogar, nachdem die Menschen ihn steinigen wollten :Joh. 8,59; Joh. 10,31:. (EÜ)
Joh. 7,37
An dem letzten, dem großen Tag des Festes aber stand Jesus und rief und sprach: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke!
Joh. 7,38
Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen.
Joh. 7,39
Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.
Joh. 8,59
Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus.
Joh. 10,31
Da hoben die Juden wieder Steine auf, dass sie ihn steinigten.
Als Moses das Volk, während es in Laubhütten wohnte, weiterführte :3.Mose 23,42:, sandte ihnen der Herr eine Wolkensäule voraus. In der Nacht wurde diese Wolke zu einer Licht gebenden Feuersäule, sodass die Menschen nicht in Finsternis wandeln mussten :2.Mose 13,21:. (EÜ)
3.Mose 23,42
In Laubhütten sollt ihr wohnen sieben Tage. Alle Einheimischen in Israel sollen in Laubhütten wohnen,
2.Mose 13,21
Der HERR aber zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule, um sie auf dem Weg zu führen, und bei Nacht in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht wandern könnten.
Während des Laubhüttenfestes, als Jesus sein Volk führte, wurde er den Menschen zum Licht, sodass sie nicht in der Finsternis wandelten :Joh. 7,2; Joh. 8,12:. (EÜ)
Joh. 7,2
Es war aber nahe das Fest der Juden, die Laubhütten.
Joh. 8,12
Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Fortsetzung...
>>> 8b Jesus, größer als Jakob
>>> 8c Jesus, größer als Josef
>>> 8d Jesus, größer als Moses
>>> 8e Jesus, größer als Josua
>>> 8f Jesus, größer als David
>>> 8g Jesus, größer als Salomo