18.09.2020 | Eine Allegorie David und Goliaths | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
>>> Einleitung und Dank
>>> Die Erwählung und Salbung Davids
>>> Die Herkunft und Schlangenart Goliaths
>>> Der Konflikt zwischen dem Samen der Frau und dem Samen der Schlange
>>> Die Bedeutung des Stellvertreterkampfes
>>> Das zu den Brüdern entsandte Brot des Lebens
>>> Das Geheimnis des Glaubens und Sieges Davids
>>> Die erhoffte Braut
>>> Davids Vorstellung vor Saul
>>> Davids Versuchung, auf die falsche Kraft zu vertrauen
>>> Das Gebell des Feindes und Davids Antwort darauf
>>> David schnappte Goliaths Haupt weg
>>> Morija ist der Begräbnisort des Schädels Goliaths
>>> Woher der Name "Golgatha" kommt
>>> Wo genau und wie Jesus das Haupt Satans wegschnappte
>>> Was wir von David lernen dürfen
>>> Ein Aufruf zur persönlichen Lebensübergabe an Jesus Christus
2.Kor. 12,9
Und er hat zu mir gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.
Für den vorliegenden Artikel gilt das, was in der Einleitung zu "9. Externe Auslegungen" geschrieben steht.
Im "City Rev Life Podcast" interviewte Pastor Robey Dr. Warren Gage zum Thema "David und Goliath". Warrens Antworten und Erklärungen in diesem YouTube-Video sind sehr anrührend.
Weil nicht jeder der englischen Sprache ausreichend genug mächtig ist, möchte ich hier den Inhalt des Interviews sinngemäß wiederzugeben und Warrens Gedanken ergänzen. In der Kommentarfunktion seines Videos habe ich Warren gegenüber meine Dankbarkeit ungefähr folgendermaßen zum Ausdruck gebracht:
"Dr. Warren Gage bringt die typologischen Bilder der Bibel wunderbar und lebenspraktisch auf den Punkt. Jesus ist wirklich größer als alle seine typologischen Vorschattungen. Er ist die Quelle und das Ziel allen Seins. Alles im Wort Gottes "atmet" den Sohn Gottes und hat ihn zum Zentrum. Das von Warren erklärte Bibelwort ist eine wunderbare Botschaft des Glaubens, mit der man leben und sterben kann: Wir haben Heilsgewissheit, denn wir sind die vom Drachen gerettete Braut Christi. Dieses Liebeswissen gibt uns Mut für jeden bevorstehenden "Kampf", für jede Schwierigkeit in unserem Leben, denn der Sieg ist deshalb garantiert, weil wir ansonsten nicht am Festmahl des Lammes teilnehmen könnten. Daran, dass wir die königliche Braut Jesu sind, gibt es aber keinen Zweifel. Folglich gibt es auch keine Ungewissheit in Hinsicht auf unseren Sieg über die Welt. Das ist eine herrliche biblische Botschaft! Warren, wir danken Dir dafür!"
Warren Gages gesamtes Lebenswerk durchzieht eine tiefe Liebe zu Jesus Christus. In seiner wertvollen Arbeit zeigt er auf, dass der Sohn Gottes überall in der Bibel typologisch und allegorisch zu finden ist.
Grade in einer so global schwierigen und enorm herausfordernden Zeit wie der heutigen, sind Warrens Erklärungen überaus ermutigend und glaubensstärkend. Im Besonderen schenkt uns die biblische Geschichte von David und Goliath Gottvertrauen. Sie vermittelt uns eine ruhige Zuversicht für unsere Zukunft.
Um die in 1.Sam. 17 beschriebene Auseinandersetzung Davids mit Goliath besser verstehen zu können, muss seine Erwählungsgeschichte und Salbung zum Regenten Israels in 1.Sam. 16 näher betrachtet werden. Obwohl Isais achter und jüngster Sohn von seinen Geschwistern und Eltern am wenigsten geachtet wurde und seine Brüder viel geeigneter schienen, als er, über Israel zu regieren, erwählte ihn Gott und salbte ihn durch den Propheten Samuel zum Herrscher über das gesamte Volk. Den Grund hierfür lesen wir in 1.Sam. 16,7. (EÜ)
1.Sam. 16,7
Aber der HERR sprach zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und auf seinen hohen Wuchs! Denn ich habe ihn verworfen. Denn der HERR sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Denn der Mensch sieht auf das, was vor Augen ist, aber der HERR sieht auf das Herz.
Jeder Christ. der auf die Gnadenbasis Golgathas vertraut, kann sich mit dieser Auswahl Gottes identifizieren und wird ihm dafür danken, denn in 1.Kor. 1,26-28 steht folgendes geschrieben: (EÜ)
1.Kor. 1,26
Denn seht, eure Berufung, Brüder, dass es nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Edle sind;
1.Kor. 1,27
sondern das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und das Schwache der Welt hat Gott auserwählt, damit er das Starke zuschanden mache.
1.Kor. 1,28
Und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott auserwählt, das, was nicht ist, damit er das, was ist, zunichte mache,
1.Kor. 1,29
dass sich vor Gott kein Fleisch rühme.
David wurde von seiner Familie dermaßen verachtet, dass sie ihn anfangs nicht einmal zum Propheten Samuel brachten, als dieser nach dem zukünftigen König aus der Familie Isais suchte. Der jugendliche Spross schien für dieses wichtige Amt sowieso nicht infrage zu kommen.
Die Kraft der Salbung Davids ist sehr wichtig, um 1.Sam. 17 besser zu begreifen, wo ein großer Konflikt Israels mit den Feinden des Volks, den Philistern, beschrieben wird.
Israels Feinde hatten eine viel effektivere Waffenrüstung als sie selbst, denn sie kannten das technologische Geheimnis der Eisenverhüttung. Ihren Schwertern konnten die Bronzewaffen Israels nichts entgegensetzen, sodass zu erwarten war, dass der im Terebinthental (Ebene Ela) bevorstehende Kampf so gut wie sicher zugunsten der Philister ausgehen würde.
Der damals noch amtierende König des Volks, Saul, führte die Streitkräfte Israels an, die sich auf einem nördlichen Bergkamm sammelten, der dem Grat gegenüberlag, auf dem sich die Philister formierten :1.Sam. 17,2+3:. Auf der israelitischen Anhöhe verlief ein Bach, aus dem David später fünf Steine für seine Schleuder auswählte, die er gegen Goliath ("Verschlepper") einzusetzen gedachte. Letzterer stammte zusammen mit seinem Zwillingsbruder aus Gat ("Kelter"), einer wenige Kilometer von dort entfernen Philisterstadt :1.Sam. 17,4:.
Wie 1.Sam. 17,4-7 zeigt, trug der Riese Goliath eine Metallrüstung, die ihn scheinbar unverwundbar machte, sodass er siegesgewiss war.
1.Sam. 17,4
Und ein Vorkämpfer trat aus den Lagern der Philister heraus, sein Name war Goliat, aus Gat; seine Größe war sechs Ellen und eine Spanne.
1.Sam. 17,5
Und er hatte einen bronzenen Helm auf seinem Kopf und war mit einem Schuppenpanzer bekleidet. Das Gewicht des Panzers betrug 5 000 Schekel Bronze.
1.Sam. 17,6
Und er hatte bronzene Schienen an seinen Beinen und ein bronzenes Kurzschwert auf seiner Schulter.
1.Sam. 17,7
Und der Schaft seines Speeres war wie ein Weberbaum, und die Spitze seines Speeres wog sechshundert Schekel Eisen. Und der Schildträger ging vor ihm her.
Wie aus der relativ genaueren DaBhaR Übersetzung (DÜ) hervorgeht, bestanden Goliaths Harnisch und seine sonstige Schutzkleidung nicht aus Bronze, sondern aus Kupfer. Der Riese war ganz in Kupfer ("nechoschet") gekleidet. Dieser Begriff hört sich wie das hebräische Wort für Schlange ("nachasch") an und wird aus derselben Wortwurzel gebildet. (Dies erinnert an die kupferne Schlange, die Moses in der Wüste an einem Pfahl erhöhte und auf die Jesus in Joh. 3,14 Bezug nahm. Siehe hierzu den Artikel "Das biblische Gleichnis vom zur Schlange gewordenen Retter") Goliaths Schlangenwesen kann also in seiner kupfernen "Schlangenbekleidung" erkannt werden. Der Begriff "Schuppenpanzer" in 1.Sam. 17,5 bestätigt diese Symbolik der Bestialität der geschuppten "Goliath-Schlange". Der gegen dieses feuerrote "Ungeheuer" im Kampf antretende junge David, der nicht einmal alt genug war, um für das israelische Heer gemustert zu werden und zuhause bei seiner Mutter bleiben musste, steht in einem scharfen inhaltlichen Kontrast zum übermächtigen philistinischen "Drachen" und seiner überaus großen militärischen Kraft.
Bei der Auseinandersetzung zwischen David und Goliath geht es demnach um den Samen der Frau, der gegen den Samen der Schlange antritt, also um eine relative Erfüllung der prophetischen Verheißung des Evangeliums Gottes aus 1.Mose 3,15. (EÜ)
1.Mose 3,15
Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.
Das Wort "zermalmen" in diesem Vers wird in der DÜ mit "wegschnappen" übersetzt (siehe hierzu die diesbezügliche Erklärung in der Jakob-Typologie in der Rubrik "Gleichnisse"), weil es hier um ein völliges Vereinnahmen durch einen fremden Machtbereich geht und nicht nur um ein Zerschmettern oder Zermalmen. Bevor also der verheißene Same der Frau das Haupt der Schlange wegnimmt und dem Ungeheuer dadurch eine tödliche Wunde zufügt, schnappt ihm der Feinde die Ferse weg. Entscheidend hierbei ist, dass dadurch letztlich das Leben über den Tod siegt, also das Licht die Finsternis bezwingt. Wenn man die Prophezeiung aus 1.Mose 3,15 kennt, versteht man die Geschichte des Kampfes Davids gegen Goliath auf einer viel tieferen Ebene. Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung stand nämlich fest: Der Same der Frau, der "Muttersohn", war dazu bestimmt, den Samen der Schlange (und dadurch das diabolische Ungeheuer selbst) zu besiegen.
Die Jesus und seine geistlichen Leibesglieder betreffende Vollerfüllung dieser Prophetie steht in Offb. 12,3-5 geschrieben. (EÜ)
Offb. 12,3
Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel: Und siehe, ein großer, feuerroter Drache, der sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Diademe hatte;
Offb. 12,4
und sein Schwanz zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels fort, und er warf sie auf die Erde. Und der Drache stand vor der Frau, die im Begriff war, zu gebären, um, wenn sie geboren hätte, ihr Kind zu verschlingen.
Offb. 12,5
Und sie gebar einen Sohn, ein männliches Kind, der alle Nationen hüten soll mit eisernem Stab; und ihr Kind wurde entrückt zu Gott und zu seinem Thron.
Vor etwa 2000 Jahren war "Herodes der Große" der feuerrote Drache, der das Jesuskind zu "fressen" gedachte. In 1.Sam. 17 nimmt der schlangenartig gekleidete, kupferrot glänzende Goliath diese Rolle des vermeintlich unüberwindbaren Ungeheuers ein.
Im Zeitalter der antiken Helden gab es die Möglichkeit, eine Schlacht durch einen Stellvertreterkampf zweier Einzelpersonen zu entscheiden. Das Ergebnis dieses Gefechts war für die gegnerischen Armeen rechtlich bindend. Es legte das Schicksal der ganzen Nation fest. Hierzu rief Goliath in 1.Sam. 17,8+9 auf. (EÜ)
1.Sam. 17,8
Und er stellte sich hin, rief den Schlachtreihen Israels zu und sprach zu ihnen: Wozu zieht ihr aus, um euch in Schlachtordnung aufzustellen? Bin ich nicht der Philister und ihr die Knechte Sauls? Bestimmt einen Mann von euch, dass er zu mir herabkommt!
1.Sam. 17,9
Wenn er mit mir zu kämpfen vermag und mich erschlägt, dann wollen wir eure Knechte sein. Wenn ich ihn aber überwinde und ihn erschlage, dann sollt ihr unsere Knechte sein und uns dienen.
David wusste, dass es bei seinem Wettstreit mit Goliath darum ging, alle Kinder Israels zu retten. Hier wird der letztliche Same der Frau, nämlich Davids Nachkomme Jesus Christus dargestellt, der durch seinen Sieg das Schicksal aller Menschen besiegelte. Der Kampf Davids gegen Goliath ist eine prophetische Vorschattung dieses stellvertretenden Triumphes des wahren Samens der Frau, der dem Feind am Kreuz von Golgatha das Haupt "wegschnappte", d. h. Tod und Sünde in sich vereinnahmend besiegte. Goliath fuhr mit seiner Schmährede in 1.Sam. 17,10 folgendermaßen fort: (EÜ)
1.Sam. 17,10
Und der Philister sagte: Ich verhöhne heute die Schlachtreihen Israels! Gebt mir einen Mann, dass wir miteinander kämpfen!
Der hierfür geeignetste Krieger Israels wäre Saul gewesen, denn niemand im Volk war ihm an Größe, Kraft und Intelligenz ebenbürtig :1.Sam. 9,2:. Außerdem amtierte er damals als König und hätte schon allein deshalb die Pflicht gehabt, Israel im Kampf zu vertreten. Ausgerechnet dieser israelitische "Riese" versteckte sich aber in seinem Zelt vor Goliath, dem feindlichen Riesen. Bestürzung und Furcht erfassten alle Söhne Jakobs :1.Sam. 17,11: (EÜ)
1.Sam. 17,11
Und Saul und ganz Israel hörten diese Worte des Philisters, und sie waren niedergeschlagen und fürchteten sich sehr.
Dem faktischen König fehlte die Glaubensbasis, die der bereits rechtlich zum neuen König gesalbte David besaß.
Der Bericht in 1.Sam. 17 geht folgendermaßen weiter:1.Sam. 17,12-16:. (EÜ)
1.Sam. 17,12
David nun war der Sohn jenes Efratiters von Bethlehem in Juda, mit Namen Isai, der acht Söhne hatte. Und der Mann war in den Tagen Sauls schon zu alt, um unter den Männern mitzukommen.
1.Sam. 17,13
Die drei ältesten Söhne Isais aber waren mit Saul in den Krieg gezogen. Die Namen seiner drei Söhne, die in den Krieg zogen, waren: Eliab, der Erstgeborene, und der zweite Abinadab und der dritte Schamma.
1.Sam. 17,14
Und David war der Jüngste, und die drei Ältesten waren Saul gefolgt.
1.Sam. 17,15
David aber ging ab und zu von Saul weg, um die Schafe seines Vaters in Bethlehem zu weiden.
1.Sam. 17,16
Und der Philister trat morgens und abends heraus und stellte sich hin, vierzig Tage lang.
"40" ist biblisch die Zahl der Versuchung und Erprobung, denn Israel musste einen würdigen Gegner gegen Goliath finden.
1.Sam. 17,17 ist eine Allegorie dafür, dass der Gott-Vater Jesus mit Gaben zu den Brüdern, d. h. zum Volk Gottes entsandte. Die wahre Gabe Gottes war nämlich der besondere Sohn Davids, der allen Menschen als das vom Himmel herabsteigende Brot gegeben wurde :Joh. 6,51+57+58:. (EÜ)
1.Sam. 17,17
Isai aber sagte zu seinem Sohn David: Nimm doch für deine Brüder dieses Efa geröstete Körner und diese zehn Brote und bring sie schnell in das Lager zu deinen Brüdern!
Wie 1.Sam. 17,24 zeigt, besaß das Volk weder einen Glauben an Gott, noch an das, was es selbst darstellte. (EÜ)
1.Sam. 17,24
Als aber alle Männer von Israel den Mann sahen, flohen sie vor ihm und fürchteten sich sehr.
Genau genommen, hatten die Söhne Israels doch Glauben, aber dieser drückte sich in ihrer Angst vor den Widersachern aus. Ihr Glaube war der Glaube an ihre Feinde. Der vorhandene Mangel an Gottvertrauen war nämlich gleichzeitig ein großer Glaube an die Fähigkeiten der Philister. Die Menschen vertrauten. Aber sie vertrauten auf die militärische Stärke ihrer Gegner. Dasselbe gilt auch für uns: Wenn wir Angst haben, drücken wir dadurch unseren Glauben an unsere Feinde oder an widrige Umstände aus und lassen uns von dieser falschen irdischen Ausrichtung beherrschen.
Wahrhafte Jünger Jesu wissen aber, was die Zukunft für sie bereithält: Am Ende wird das Licht siegen. Allerdings hält das Leben in dieser Welt für uns Höhen und Tiefen bereit. Dennoch sind wir gemäß Mt. 6,33+34 und Hebr. 11,6 zuversichtlich, dass Gott unser Vertrauen belohnen wird, denn der in Liebe wurzelnde Glaube vertreibt die Furcht :1.Joh. 4,18:. (EÜ)
Mt. 6,33
Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit! Und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
Mt. 6,34
So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag! Denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.
Hebr. 11,6
Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.
1.Joh. 4,18
Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat es mit Strafe zu tun. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe.
David ist uns ein großes Vorbild dafür, wie Glaube gelebt werden sollte. Was war aber die Basis seines großen Vertrauens darauf, Goliath besiegen zu können? Was war das große Geheimnis des Glaubens Davids? Er war von Gottes heiligem Propheten zum König über Israel gesalbt worden! (Faktisch hatte er seine Regentschaft aber noch nicht angetreten.) Wäre David nun von Goliath erschlagen worden, dann hätte sich das Wort Gottes als unwahr erwiesen, denn es wäre nicht verwirklicht worden. Davids Glaube basierte also auf seinem Vertrauen in die unbedingte Wahrheit des ihm persönlich zugesicherten Wortes Gottes seiner künftigen Regentschaft über Israel und auf der öffentlichen Beglaubigung dieser Verheißung durch die rechtliche Salbung zum König. Folglich wusste David, dass er bis zu seiner faktischen Inthronisation unbesiegbar bleiben würde. Dies war aber weit mehr als ein Kopfwissen, denn Isais Sohn hielt daran unbeirrt fest, d. h. er glaubte an die Glaubwürdigkeit und Treue seines Gottes. Dieses Vertrauen Davids war der Grund für seine Stärke, die ihn über das "Ungeheuer" Goliath siegen ließ. Gemäß Offb. 12,11 ist es die Basis unser aller Sieg über Satan. (EÜ)
Offb. 12,11
Und sie haben ihn überwunden wegen des Blutes des Lammes und wegen des Wortes ihres Zeugnisses, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tod!
Die Geschichte in 1.Sam. 17 geht folgendermaßen weiter :1.Sam. 17,25+26:. (EÜ)
1.Sam. 17,25
Und die Männer von Israel sagten: Habt ihr diesen Mann gesehen, wie er heraufkommt? Denn er kommt nur herauf, um Israel zu verhöhnen. Und es soll geschehen, wer immer ihn erschlägt, den will der König sehr reich belohnen. Und er will ihm seine Tochter geben und will das Haus seines Vaters von Abgaben freimachen in Israel.
1.Sam. 17,26
Da sagte David zu den Männern, die bei ihm standen: Was soll mit dem Mann geschehen, der diesen Philister da erschlägt und die Schande von Israel abwendet? Wer ist denn dieser unbeschnittene Philister da, der die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt?
David wusste, dass er für den Sieg über Goliath mit einer königlichen Braut belohnt werden würde. Dies bedeutet für den "großen David", d. h. für Jesus Christus, ebenfalls, dass er für seinen Triumph über den "großen Goliath", also über Satan, mit einer Braut belohnt wird. Diese Braut, die Jesus durch seinen Triumph auf Golgatha erwarb, sind wir! Die Herausgerufene (Gemeinde) ist sein wunderbarer Preis :Eph. 5,25-27; 2.Kor. 11,2:. (EÜ)
Eph. 5,25
Ihr Männer, liebt eure Frauen!, wie auch der Christus die Gemeinde geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat,
Eph. 5,26
um sie zu heiligen, sie reinigend durch das Wasserbad im Wort,
Eph. 5,27
damit er die Gemeinde sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern dass sie heilig und tadellos sei.
2.Kor. 11,2
Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer; denn ich habe euch einem Mann verlobt, um euch als eine keusche Jungfrau vor den Christus hinzustellen.
Jesus Christus hat den Drachen besiegt, um seine Braut zu retten. Um diese "vielwerte Perle" zu erlangen, opferte er sogar seine Seele :Mt. 13,46; 1.Joh. 3,16:. Für seinen Typus, also für den jungen David, war die Aussicht auf eine regentschaftliche Braut ebenfalls sehr motivierend. Seine Brüder waren ihm gegenüber aber kritisch eingestellt :1.Sam. 17,28:. (Siehe hierzu die den Herrn betreffende Typologie Josefs.) (EÜ)
1.Sam. 17,28
Und Eliab, sein ältester Bruder, hörte zu, als er mit den Männern redete. Und der Zorn Eliabs entbrannte über David, und er sagte: Warum bist du überhaupt hergekommen? Und wem hast du jene paar Schafe in der Wüste überlassen? Ich erkenne deine Vermessenheit wohl und die Bosheit deines Herzens; denn du bist ja nur hergekommen, um dem Kampf zuzusehen.
Sehr wahrscheinlich waren Davids Geschwister auf ihn eifersüchtig. Sie hatten seine Salbung zum Regenten Israels gesehen und hielten dennoch nichts von ihm. Diese Feindseligkeit David gegenüber bedeutete, dass ihn seine eigenen Brüder verwarfen, d. h. dem ihn betreffenden Wort Gottes nicht vertrauten. Sie hatten keinen Glauben. Hierin schattet David Jesus Christus vor, der von seinen Brüdern gemäß Fleisch, den Juden, als Regent verschmäht wurde :Joh. 1,11; Lk. 19,14:. (Schlachter 2000 + EÜ)
Joh. 1,11 (SLT)
Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Lk. 19,14
Seine Bürger aber hassten ihn und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und ließen sagen: Wir wollen nicht, dass dieser über uns König sei!
Davids Worte wurden dem sich feige im Zelt versteckenden Saul berichtet :1.Sam. 17,29-31:. Als er schließlich vor dem König erschien, staunte dieser bestimmt nicht schlecht, einen so jungen und unerfahrenen Anwärter auf den Kampf zu erblicken. David beruhigte Saul mit den folgenden Worten :1.Sam. 17,32:. (EÜ)
1.Sam. 17,32
Und David sagte zu Saul: Niemand lasse seinetwegen den Mut sinken! Dein Knecht will hingehen und mit diesem Philister kämpfen.
Obwohl der heilige Geist sofort von Saul auf David übergegangen war, als Isais Sohn gesalbt wurde und David der rechtmäßige König Israels geworden war, zollte er dem amtierenden König gegenüber Respekt, denn er wusste, dass er den Gesalbten Jahwes nicht "anrühren" durfte, sondern warten musste, bis Gott eingriff :1.Sam. 24,7; 1.Sam. 26,11; 1.Chr. 16,22:. Sauls Zweifel an der Kampftüchtigkeit Davids entkräftete der junge Mann folgendermaßen :1.Sam. 17,34+35:. (EÜ)
1.Sam. 17,34
Da sagte David zu Saul: Dein Knecht weidete die Schafe für seinen Vater. Wenn dann ein Löwe oder ein Bär kam und ein Schaf von der Herde wegtrug,
1.Sam. 17,35
so lief ich ihm nach und schlug auf ihn ein und entriss es seinem Rachen. Erhob er sich gegen mich, so ergriff ich ihn bei seinem Bart, schlug ihn und tötete ihn.
Damals existierte eine Landbrücke vom afrikanischen Kontinent nach Palästina, sodass die Landtiere von dort aus nach Israel gelangen konnten. Diesbezügliche Knochenfunde bestätigen die Glaubwürdigkeit dessen, was David zu Saul sagte.
Isais Sohn wusste, dass der lebende Gott Israels und dessen Armee der wirkliche "Riese" im Land war. Diese Einschätzung der Situation gründete auf seinem Glauben an Jahwe, dem allein die Ehre für jeden Sieg gebührt :1.Sam. 17,36+37:. (EÜ)
1.Sam. 17,36
So hat dein Knecht den Löwen und den Bären erschlagen. Und diesem unbeschnittenen Philister soll es genauso ergehen wie einem von ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat!
1.Sam. 17,37
Und David fuhr fort: Der HERR, der mich aus den Klauen des Löwen und aus den Klauen des Bären gerettet hat, der wird mich auch aus der Hand dieses Philisters retten. Und Saul sagte zu David: Geh hin, der HERR sei mit dir!
Obwohl Saul David unter den Segen Gottes gestellt hatte, bekleidete er ihn ausgerechnet mit einer "Schlangenrüstung", die der Kupferbekleidung des Feindes glich und für den darin linkisch und schlaksig wirkenden David völlig ungeeignet war und gab ihm auch seine Waffe :1.Sam. 17,38+39:. (EÜ)
1.Sam. 17,38
Und Saul legte David seine Rüstung an und setzte einen bronzenen Helm auf sein Haupt und zog ihm einen Schuppenpanzer an.
1.Sam. 17,39
Und David gürtete Sauls Schwert über seine Rüstung und wollte damit gehen, denn er hatte es noch nie versucht. Da sagte David zu Saul: Ich kann nicht damit gehen, denn ich habe es nie versucht. Und David legte sie wieder ab.
Dies zeigt, welche Art von "Glauben" Christen ablehnen müssen, nämlich das Vertrauen auf alles, worauf "Goliath" baut. Wenn unsere Zuversicht in irgendeiner Form eigener menschlicher Stärke gründet, wird die Angst vor unseren Feinden bestehen bleiben. Unser Sieg vollzieht sich gemäß Sach. 4,6, Eph. 6,17 und Hebr. 4,12 allein durch den gnädigen Geist Gottes und seinem lebenden Wort und nicht durch Macht und Kraft. (EÜ)
Sach. 4,6
Da antwortete er und sprach zu mir: Dies ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR der Heerscharen.
David zog es vor, in der leinenen Bekleidung eines Hirten in den Kampf gegen Goliath zu ziehen, denn er nahm lieber in Kauf, verwundbar zu sein, als "Schlangenkraft" mit "Schlangenkraft" besiegen zu wollen.
Nachdem er fünf Steine für seine Schleuder aufgesammelt hatte, ging David Goliath zum Kampf entgegen. Ähnlich wie Saul, sah auch Goliath auf ihn herab, denn Isais Sohn war jung und gutaussehend. Da er keine Kampfnarben an sich trug, konnte David augenscheinlich kein erfahrener Kriegsmann sein. Goliath nahm ihn nicht als einen ebenbürtigen Gegner wahr. Für ihn war David ein unmännlicher Jugendlicher, ein Schönling und Schwächling :1.Sam. 17,42+43:. (EÜ)
1.Sam. 17,42
Als aber der Philister hinschaute und David sah, verachtete er ihn, weil er noch jung war, und er war rötlich und schön von Aussehen.
1.Sam. 17,43
Und der Philister sprach zu David: Bin ich denn ein Hund, dass du mit Stöcken zu mir kommst? Und der Philister fluchte David bei seinen Göttern.
Unsere Antwort auf diese rhetorische Frage Goliaths lautet: "Ja! Ja, du bist ein Hund! Du bist ein Untier und du wirst das Schicksal eines wilden Tiers erleiden!" In diesem Sinne war die folgende Drohung Goliaths ein lautes "Bellen" :1.Sam. 17,44:. (EÜ)
1.Sam. 17,44
Der Philister sagte zu David: Komm her zu mir, dass ich dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes gebe!
Die Kraft der vorliegenden Geschichte liegt in Davids Entgegnung auf dieses "Gebell" des Philisters :1.Sam. 17,45-47:. (EÜ)
1.Sam. 17,45
Und David antwortete dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert, Lanze und Kurzschwert. Ich aber komme zu dir mit dem Namen des HERRN der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast.
1.Sam. 17,46
Heute wird der HERR dich in meine Hand ausliefern, und ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen. Und die Leichen des Heeres der Philister werde ich heute noch den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren der Erde geben. Und die ganze Erde soll erkennen, dass Israel einen Gott hat.
1.Sam. 17,47
Und diese ganze Versammlung soll erkennen, dass der HERR nicht durch Schwert oder Speer rettet. Denn des HERRN ist der Kampf, und er wird euch in unsere Hand geben!
Hier werden erstaunliche Worte gesprochen! Diese Art von "Heldengeschichten" müssen gläubige Menschen hören, denn im vorliegenden Text geht es um einen viel größeren Helden, der kommt, um ein unvergleichlich größeres Gefecht zu gewinnen. Der Sieg des Darstellers Jesu lag in seinem Glauben an den die himmlische Armee befehligenden Jahwe. Irdische Waffenrüstungen spielten dabei keine Rolle.
Warum sagte Isais Sohn "Ich werde dich erschlagen und dir den Kopf abhauen" :1.Sam. 17,46:? Hier geht es um die Erfüllung der Prophetie aus 1.Mose 3,15! David wusste, dass er der Same der Frau war. Es war ihm bestimmt, den Kopf der Schlange siegreich zu vereinnahmen. Er kannte das prophetische Wort und vertraute darauf, dass es irdisch wahrnehmbar verwirklicht werden würde. Zuvor musste er jedoch den Kopf der "Goliath-Schlange" zerschmettern, wovon in 1.Sam. 17,48-51 geschrieben steht. (EÜ)
1.Sam. 17,48
Und es geschah, als der Philister sich aufmachte und näher an David herankam, da lief David eilends von der Schlachtreihe aus dem Philister entgegen.
1.Sam. 17,49
Und David griff mit seiner Hand in die Tasche und nahm einen Stein heraus, und er schleuderte und traf den Philister an seine Stirn. Und der Stein drang ihm in die Stirn ein, und er fiel auf sein Gesicht zur Erde.
1.Sam. 17,50
So überwand David mit der Schleuder und mit dem Stein den Philister, und er traf den Philister und tötete ihn. David aber hatte kein Schwert in der Hand.
1.Sam. 17,51
Und David lief und trat zu dem Philister und nahm dessen Schwert, zog es aus seiner Scheide und tötete ihn vollends und hieb ihm den Kopf damit ab. Als aber die Philister sahen, dass ihr stärkster Mann tot war, flohen sie.
Was im Wort Gottes nicht geschrieben steht, aber sehr wahrscheinlich geschah, war, dass David den abgeschlagenen Kopf Goliaths an dessen Haaren hochhielt und ihn allen Zuschauern als ein Zeichen seines Triumphes zeigte. Sein Triumph war der Startschuss für den Kampf Israels gegen die Philister, sodass Letztere besiegt und ausgeplündert werden konnten.
Davids Trophäen waren jedoch das Haupt (und das Schwert) des Riesen. 1.Sam. 17,54 ist eine wichtige Textstelle. Sie wird oftmals übersehen, aber dieser Vers ist der Schlüssel zum Verständnis der gesamten Geschichte. (EÜ)
1.Sam. 17,54
Und David nahm den Kopf des Philisters und brachte ihn nach Jerusalem; seine Waffen aber legte er in sein Zelt.
Warum nahm David Goliaths Kopf mit nach Jerusalem? Damals war diese Stadt in der Hand der Jebusiter, einem kanaanitischen Stamm, und wurde "Jebus" genannt. David wusste, dass Jebus die Stadt seiner Regentschaft werden würde, denn Jerusalem war der Ort, der zukünftigen Wohnung Jahwes. Es ist wichtig zu begreifen, dass David den Kopf Goliaths nicht nach Jebus hineinbringen konnte, denn die Stadt war in Feindeshand. Es war ihm nicht möglich, ihre bewachten Tore zu passieren. Deshalb musste er einen Ort aufsuchen, der außerhalb des Tores Jerusalems lag. David entschied sich für den Schauplatz der größten kosmischen Auseinandersetzung aller Zeiten. Bei diesem Ort handelt es sich um Morija, einem Hügel, der damals noch außerhalb der Stadt lag. Auf ihm hatte Abraham Isaak als ein heiliges Opfer rechtlich dargebracht. (Siehe hierzu "Der Golgatha-Bezug bei Isaak".) Aus 1.Mose 22,7+8+14 wusste David, dass diese Stelle zur Opferung des Lammes Gottes bestimmt war, denn Abraham hatte Morija "Jahwe Jira" genannt, was "Jahwe wird ersehen" bedeutet. (EÜ)
1.Mose 22,7
Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham und sagte: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn. Und er sagte: Siehe, das Feuer und das Holz! Wo aber ist das Schaf zum Brandopfer?
1.Mose 22,8
Da sagte Abraham: Gott wird sich das Schaf zum Brandopfer ersehen, mein Sohn. Und sie gingen beide miteinander.
1.Mose 22,14
Und Abraham gab diesem Ort den Namen "Der HERR wird ersehen", von dem man heute noch sagt: Auf dem Berg des HERRN wird ersehen.
David erwartete, dass Gott auf Morija ("Bitterkeit Jahs") das Lamm ersieht, das dort die alte Schlange Satan besiegt. Dass er Goliaths Kopf ausgerechnet an diesem Ort des Triumphes Jesu begrub, ist also prophetisch enorm bedeutsam. David führte das Haupt des aus der Stadt Gat stammenden Goliath mit sich zum "bitteren Ort" Gottes, denn der Sieg Jesu würde mit der Bitterkeit des Leidens und Sterbens einhergehen.
Das hebräische Wort für Totenschädel heißt "gulgolet", was ein Homonym für den Namen des Hügels Morija ist, der zur Zeit Jesu Golgatha genannt wurde. Der Name des Ortes rührt also daher, dass dort der "gulgolet" des "gati" Goliath vergraben lag. Die Wendung "Goliath von Gat" ("goliat gati") wurde zum aramäischen "Golgatha" verkürzt. Golgatha ist nicht der Ort irgendeines Schädels oder mehrerer Schädel, sondern der Platz des Schädels, nämlich des abgeschlagenen Hauptes Goliaths. Der einzige Ort außerhalb des Tores Jerusalems, der biblisch belegbar mit einem beerdigten Schädel zu tun hat, ist Morija-Golgatha. "Golgota", wie Golgatha im Hellenischen ausgesprochen wird, ist der Kalvarienberg ("Calvery"), also der "Schädelberg".
Als David Goliaths Schädel außerhalb Jerusalems begrub, wusste er, dass nicht er selbst, sondern einer seiner Nachfahren der vollkommene Same der Frau sein würde. In der Vollerfüllung des Triumphes Davids über Goliath würde dieses von Gott ersehene Lamm den großen Sieg über die diabolische Schlange erringen, d. h. das Haupt des "großen Goliath" vereinnahmen :Joh. 1,29; Joh. 19,17; Lk. 23,33:. (EÜ)
Joh. 1,29
Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!
Joh. 19,17
Und er selbst trug sein Kreuz und ging hinaus nach der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt,
Lk. 23,33
Und als sie an den Ort kamen, der Schädelstätte genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken.
In Hebr. 13,11-13 wird betont, dass der Ort des Schädels Goliaths (Golgatha) außerhalb Jerusalems lag. (Siehe auch das "draußen" in 1.Mose 38,24 und Mt. 21,39.) Dieser Umstand stellt einen wichtigen Baustein zum Verständnis des Geschehens in 1.Sam. 17 dar. (EÜ)
Hebr. 13,11
Denn die Leiber der Tiere, deren Blut durch den Hohenpriester für die Sünde in das Heiligtum hineingetragen wird, werden außerhalb des Lagers verbrannt.
Hebr. 13,12
Darum hat auch Jesus, um das Volk durch sein eigenes Blut zu heiligen, außerhalb des Tores gelitten.
Hebr. 13,13
Deshalb lasst uns zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und seine Schmach tragen!
Darin, dass David den Schädel Goliaths auf Golgatha (Morija) vergrub, zeigte er prophetisch und als ein Zeugnis für alle Zeiten an, wo der große Sieg Jahwes erfolgen würde.
Sein eigener, ihm von Gott gegebener Triumph über den schlangenartigen Goliath war lediglich eine Vorschattung dieses großen Sieges Jesu über die eigentliche Schlange, d. h. über Satan. Es war dem wahrhaften Sohns Davids, Jesus Christus, bestimmt, den Schlangen-Feind an diesem besonderen Ort vernichtend zu schlagen, da er dort als das Lamm Gottes geopfert werden würde, das die Sünden der Welt auf sich nimmt.
Golgatha war zur Zeit Jesu ein ungenutzter ehemaliger Steinbruch. Das "Kreuz", an dem der Herr starb, wurde von den Römern vermutlich in den Spalt eines für den Tempelbau ungeeigneten und deshalb verschmähten Felsblocks eingelassen. (Siehe hierzu auch Mt. 21,42.) Falls diese Felsspalte tatsächlich der Ort der Beisetzung des Hauptes Goliaths gewesen sein sollte (wenn sie bereits zur Zeit Davids existiert hatte, kann dies durchaus zutreffen), hätten die Römer den Pfahl mitsamt dem an ihm hängenden Jesus unbewusst in den Schädel Goliaths eingerammt, der dort unten verborgen in der Spalte lag. Der Triumph Jesu über Satan auf Golgatha, also die Vollerfüllung des allegorischen Sieges Davids, würde dadurch enorm an Symbolkraft gewinnen, denn der Pfahl Jesu hätte das Haupt der Schlange vollkommen zerschmettert und die Stein- und Pfahlsymbolik (Stock) in 1.Sam. 17,40+43+49+50 wäre uns in ihrer Bedeutung klarer. In diesem Fall wäre das durch David dargestellte Erlösungswerk für das Volk Gottes in seiner äußeren Darstellung vervollständigt worden. Hierfür spricht, dass "Golgatha" in Lk. 23,33 im Grundtext nur "Schädel" genannt wird. Der Sohn Gottes starb sehr wahrscheinlich unmittelbar über dem Schädel des Feindes, also auf "Golgatha" im engeren Sinn des Begriffs, d. h. auf dem "gulgolet" (Totenschädel) des "gati" (Gatiter), denn Jesus war die in den Staub des Todes getretene "Ferse Gottes ("Jakob"), welche dem Ungeheuer hierbei das Haupt "wegschnappte", also den Diabolos überwältigte. (Siehe hierzu die den Jakob betreffende Typologie Jesu.) Jesus Christus ist der die alte Schlange besiegende und damit den Fall Adams aufhebende Same der Frau! Halleluja, denn durch das Geschehen Golgathas ersetzt der Segen Gottes den Fluch Edens! (Siehe hierzu die Adam-Typologie in der Rubrik "Gleichnisse".)
Ebenso wie Davids Triumph über Goliath für ganz Israel gültig war und als der Sieg eines jeden einzelnen gläubigen Menschen galt, ist jeder, der zum Volk für seinen Namen gehört im Vertrauen auf den Sieg Jesu ein Mitsieger Gottes.
Wir dürfen jubeln, dass sein Opfer nicht allein für uns, seine Braut, gilt, sondern dass Jesus in der großen Freude, diesen "Schatz" gefunden zu haben, sogar den gesamten Acker, d. h. die gesamte Welt erwarb :Mt. 13,44:und ihm folglich auch die Menschen gehören, die nicht von Israel abstammen, denn wir befinden uns gemäß Mt. 27,7+10 alle auf dem "Feld seines Blutes".
Alle, die trotz ihres mitunter falschen Lebensweges auf den für sie individuell wirksamen Liebessieg Jesu über Satan, Tod und ihrer persönlichen Sünde vertrauen, sind nicht nur der Preis, den der "große David" auf Golgatha für sich selbst gewann, sondern auch seine regentschaftliche Braut. In Jesus Christus wurden wir geadelt! Es ist unsere Bestimmung, über alle Menschen und die gesamte Schöpfung Gottes zu regieren. Anders, als bei David, der zwar die Tochter des König zur Braut erhielt, aber bedauerte, dass sie nicht seinen Vorstellungen entsprach, bekommt uns Jesus als eine erlöste ideale Braut seines Herzenswunsches, denn Gott verwandelt uns in das Bild seines Sohnes :2.Kor. 3,18:. (EÜ)
2.Kor. 3,18
Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht.
Unser Sieg ist gewiss. Wir dürfen unser Leben in der Zuversicht verbringen, dass dies unsere Bestimmung ist, denn das prophetische Wort Gottes sichert uns zu, wer wir im Vertrauen auf Jesus Christus sind. Wenn wir diesen Glauben besitzen, kann uns keine Macht bezwingen, denn Jesus hat die Welt bereits überwunden. Deshalb leben wir nicht in der Furcht, sondern im Glauben, was nicht bedeutet, dass wir leichtsinnig sein dürfen. Aber wir sollten begreifen, dass Jesus alle widrigen Umstände unseres Daseins zum Idealen wendet. Möglicherweise tut er dies nicht im gegenwärtigen Leben, aber mit Sicherheit in der zukünftigen Existenz. Manchmal erleben wir bereits jetzt große Befreiungen und Siege, so wie sie Gott einst Israel gab, aber egal, was auch immer passiert, selbst im Tod gilt: In Jesus werden wir einen großen Triumph davontragen. Wir leben in dem Vertrauen darauf, dass der uns liebende Sieger über die Welt gekommen ist und wir seine persönliche Belohnung sind. Wir sind das regentschaftliche Volk Gottes. Unsere sichere Erwartung ist, an dem Hochzeitsmahl des Lammes teilnehmen zu dürfen. Das Grab ist nicht unsere Zukunft, denn Jesus hat die Schlüssel des Todes und des Hades :Offb. 1,18:. Er hat den knurrenden Löwen besiegt, der umhergeht, um die Menschen zu verschlingen :1.Petr. 5,8:. Jesus triumphierte über diesen Löwen, der uns tags und Nacht vor Gott verklagt :Offb. 12,10:. Im Lichte dieses Sieges sind wir siegesgewiss.
Von David dürfen wir lernen, was es heißt, an der Prophetie des Wortes Gottes unbeirrt festzuhalten. Samuel hatte den Sohn Isais mit Öl zum Regenten Israels gesalbt. Wir haben aber weit mehr als nur das. Wir besitzen die vielen persönlichen Zusagen im Wort Gottes über unsere herrliche, ewige Bestimmung und sind als Christen mit dem Geist des Vaters gesalbt worden.
Lieber Leser oder Zuhörer dieser Erklärung, glaubst Du das? Hast Du dieses biblische Liebeswissen ganz persönlich in Dein Herz genommen? Vertraust Du dem Wort Gottes, das Dir zusichert, dass Du zur regentschaftlichen Braut gehörst, für die Jesus Christus auf Golgatha am Pfahl gestorben ist, damit sie in seinem Blut makellos und heilig wird, egal wieviel Schuld früher ihr Leben belastete? Oder sind das alles nur altertümliche Geschichten für Dich, Erzählungen aus einer fernen Vergangenheit, die vielleicht historisch, kulturell, soziologisch, philosophisch oder psychologisch interessant sein mögen, aber darüber hinaus Deines Glaubens unwürdig sind?
Lieber Leser oder Zuhörer dieses Textes, ist das Wort Gottes für Dich glaubwürdig? Ist es wahrer, als alles, was Dir Deine sechs Sinne und Dein Denken mitteilen? Hältst Du daran unbeirrt fest, egal wie viele "Riesen" sich Dir in Deinem Leben in den Weg stellen? Wenn ja, woher kommt dieser Glaube? Woher rührt Dein Durchhalten, Dein Sieg über sie? Woher kommt das Überwinden von Sorgen und Problemen und was hat es zum Ziel? Auf welchem Grund stehst Du und wohin geht Deine Reise? Vertraust Du auf Deine eigene Kraft? Sind es Deine guten Taten, die Du vorzeigen kannst? Welche "Rüstung" trägst Du? Worauf baust Du? Wer bist Du? Wer hat Dich zu dem gemacht, der Du bist? Wessen Stärke beziehst Du?
Lieber Leser oder Zuhörer, falls Du am stellvertretenden Sieg Jesu über Satan, Tod und Sünde Anteil haben willst, so bitte ich Dich darum, darauf zu vertrauen, dass er auch für Dich erfolgte und unumkehrbar ist. Durch diesen Glauben wirst Du im heiligen Geist ein Königskind Gottes, das seine Regentschaft deshalb antreten wird, weil sie ihm vom wahren Wort des Allerhöchsten zugesichert wurde. Auf dem Weg zu diesem Ziel mögen sich Dir vielleicht alle "Riesen" dieser Welt in den Weg stellen, sie werden aber nicht verhindern können, dass Du es letztlich erreichst, denn wäre dies nicht der Fall, dann wäre Gott nicht treu, was aber unmöglich ist. Selbst wenn Du stirbst, wirst Du in Jesus siegen, denn das letzte Wort hat nicht die Finsternis, sondern das Licht Gottes.
Gebe Dein Leben Jesus Christus und danke ihm für diese Freudenbotschaft, die Du glauben darfst! Vertraue auf die Treue Gottes und freue Dich! Lass den heiligen Geist durch seine Früchte in Deinem Leben praktisch beweisen, wer Dein unverlierbares Leben ist. Die Kraft Gottes kommt in Schwachheit zur Vollendung!