11.07.2020 | Gelangen laue Christen in die Hölle? | In „Verschiedene Themen“ | „Die Auferstehungen und das Gericht Gottes“ | von Freddy Baum
Vertreter der "Lordship Salvation" untermauern ihrer These, dass nur eifrige Nachfolger Jesu Christi errettet werden u. a. mit Offb. 3,15+16.
Sie deuten diese Bibelverse so, dass Christen, die keine entschiedenen Nachfolger sind und deren Lebensstil nicht entschlossen genug sei, nicht gerettet werden und von Gott letztlich in den Feuersee geworfen werden.
Gott nehme nur "heiße" Christen an, die Jesus Christus völlig hingegeben sind und deren Lebensstil diese Aufopferungsfähigkeit erkennen lässt. (DaBhaR Übersetzung)
Offb. 3,15 (DÜ)
Ich gewahre deine Gewirkten, dass du weder kühl noch siedend bist; Schuldendes ist aber, dass du kühl seiest oder siedend.
Offb. 3,16 (DÜ)
Da also du lau bist und weder siedend noch kühl bist, so ruhe betreffs deines Mundes.
In den Codices Alexandrinus und Ephraemi (C) und im Textus Receptus (R) steht am Schluss von Offb. 3,16 nicht geschrieben, dass der über die Gemeinde in Laodizea gesetzte Engel "betreffs seines Mundes" ruhen soll (also diesen wegen seiner eigenen Lauheit zu halten hat), sondern dass ihn Jesus ausspucken wird. (EÜ)
Offb. 3,16
Also, weil du lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
Da jedoch der Codex Sinaiticus (S) als die älteste und einzig vollständige Handschrift der neutestamentlichen Grundtexte maßgeblich ist, muss der oben zitierten DaBhaR Übersetzung (DÜ) der Vorzug gegeben werden, denn diese hat den Codex Sinaiticus zur Basis.
In seinen Briefen an die jeweiligen Vorsteher ("Engel") der 7 Gemeinden Kleinasiens fordert Jesus dazu auf, aus dem Wesen und Tun der großen Hure Babylon herauszukommen und dadurch der himmlischen Brautstadt anzugehören.
Es ist nämlich biblisch detailliert nachweisbar, dass die 7 Sendschreiben in vielfacher Weise inhaltlich und verbal mit dem Ende der Offenbarung verknüpft sind, wo die irdische Hure Babylon :Offb. 17; Offb. 18: und ihr Gegenbild, die himmlische Braut Jerusalem, geschildert werden :Offb. 21; Offb. 22:.
Demnach ist die Lauheit des "Engels" Laodizeas ein Kriterium Babylons. Seine Unentschiedenheit hat laut Offb. 3,19 unverkennbar mit einem Mangel an Eifer und dem Fehlen echten Mitdenkens, also wahrer "Buße" zu tun.
Die Lauheit dieses Gemeindevorstehers (und damit auch des größten Teils seiner "Schafe") geht mit einer verzerrten Selbstwahrnehmung einher, denn er glaubt, reich (autark), gut bekleidet und sehend zu sein, obwohl er in Wirklichkeit arm, nackt (elend, erbärmlich) und blind ist :Offb. 3,17+19:.
Wie Offb. 3,18 zeigt, fehlt ihm nämlich das Glaubensgold Jesu und dessen weiße Gewänder der Gerechtigkeit Gottes, die seine Schande bedecken würden.
Außerdem mangelt es ihm an der "Salbe" des heiligen Geistes für die Augen (also für seinen menschlichen Geist), um richtig denken und geistlich sehen zu können.
Würde er all diese Dinge von Jesus "erwerben", hätte er Buße getan und wäre in seinem Denken und Tun eifrig bei der "Sache". Dann wäre dieser "Engel" nicht mehr lau, sondern siedend und er gehörte nicht mehr zur großen Hure Babylon, sondern er wäre ein Teil der himmlischen Brautstadt.
Die Zuordnung zu einer dieser beiden Städte steht offenbar nicht "in Stein gemeißelt" geschrieben, sondern hängt davon ab, ob wir uns in Freiheit von Jesus zurechtbringen lassen wollen oder an unserem falschen Standpunkt festzuhalten gedenken.
Die Korrektur der verzerrten babylonischen Selbstwahrnehmung und das Herausgehen aus der Lauheit der Hure erfolgt also in Laodizea dadurch, dass wir den Glauben Jesu erwerben, seine weißen Gewänder anziehen und uns von seinem heiligen Geist die Augen öffnen lassen.
Steht in diesem 7. und letzten Brief des Herrn folgendes geschrieben?
"Erwerbe Dein eigenes Gold!
Sei gläubiger!
Strenge Dich selbst mehr an, Gott mit Deinen Werken zu gefallen, denn das ist Glaube! Deine Leistung für Jesus lässt zu wünschen übrig!
Schau doch, wie schmutzig Du bist! Kannst Du Deine Gewänder nicht reiner halten?
Wasche doch Deine Kleider öfters Mal und lasse sie nicht dreckig werden!
Glaubst Du etwa diese Befleckung gefällt Gott?
Werde endlich gerecht!
Du bist nicht geistlich genug! Engagiere Dich doch, dass Du mehr durchblickst!
Das schaffst Du schon, wenn Du nur willst!
Lese mehr in der Bibel und Du kannst Deine Lauheit überwinden!
Mach was, sonst nützt es Dir gar nicht, an Jesus zu "glauben"!
Christ!
Bring genügend Frucht, sonst kommst Du in die Hölle!... In die Hölle!"
Nein!
Das ist nicht der Geist dieses Textes.
In Offb. 3,14-22 wird ein eitler, selbstverliebter Mensch ermahnt, von sich wegzuschauen und auf Jesus zu blicken.
Jesus ist die Lösung für seine Lauheit. Jesus hält ein im Feuer Golgathas geläutertes Gold für ihn parat, damit er wirklich reich wird :1.Petr. 1,7; 2.Kor. 8,9:.
Jesus will ihm weiße Gewänder geben, damit er heilig und gerecht ist :Offb. 6,11+14; Offb. 7,9; Offb. 19,14:, d. h. jegliche Schande seiner sündhaften Entblößung verschwindet.
Von Jesus erhält er den heiligen Geist. Jesus macht ihn geistlich sehend :Offb. 3,18; 1.Joh. 2,20:!
Woher kommt aber die irrige Auffassung des "Engels", besonders reich, autark, gut gekleidet und "durchblickend" zu sein?
Er vermag das Wort Jesu nicht mehr richtig zu hören :Joh. 8,43:. (EÜ)
Joh. 8,43
Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.
Die hohe Selbsteinschätzung des "Engels" in Laodizea gründet offenbar auf seiner eigenen Person und dem Fehlen der Gnade Jesu.
Hier handelt es sich um einen selbstgerechten Christen, der vermeintlich viel Leistung für Gott erbringt, jedoch nicht bemerkt, dass er einen ganz falschen Stand im Leben einnimmt.
Nun wird die richtige Übersetzung des Endes von Offb. 3,16 interessant: Die ältere und damit maßgebliche Textvariante "… so ruhe betreffs deines Mundes" zeigt, dass die Lauheit des "Engels" Jesus gegenüber mit Großmäuligkeit einhergeht, die ihm der Herr jedoch untersagt.
In Offb. 3,17 fängt Jesus nämlich mit seiner Begründung für dieses Sprechverbot an. Man beachte das "Weil" zu Beginn des Verses. (EÜ)
Offb. 3,17
Weil du sagst: Ich bin reich und bin reich geworden und brauche nichts!, und nicht weißt, dass du der Elende und bemitleidenswert und arm und blind und bloß bist,
Dieser als "Engel" bezeichnete Mensch posaunt seinen selbst erlangten vermeintlichen Reichtum, d. h. seine selbst erwirtschaftete Autarkie in der Gegend herum.
Er lobt seine Herrlichkeit, seine Pracht, sein geistliches Sehvermögen und sein Ansehen.
Es sind also die eigenen Werke dieses Gemeindeleiters, die Jesus wahrnimmt.
Wie sonst könnte eine solch völlig falsche Selbsteinschätzung dieses Mannes erklärt werden, als mit einem Mangel an Bewusstsein für die eigene Abhängigkeit von der Gnade Jesu?
Deshalb geht der Ratschlag des Herrn dahin, der Gemeindeleiter Laodizeas möge bei ihm das erwerben, was ihm offenbar fehlt. .Offb. 3,18:. (EÜ)
Offb. 3,18
rate ich dir, von mir im Feuer geläutertes Gold zu kaufen, damit du reich wirst; und weiße Kleider, damit du bekleidet wirst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du siehst.
Der letzte "Engel" Laodizeas ist in seinem Denken und Tun das spiegelgleiche Gegenüber des über Ephesus gesetzten ersten "Engels", denn Letzterem geht es nicht um den eigenen Namen und er ermüdet sich nicht im Eigenen :Offb. 2,2+3:. (EÜ + DÜ)
Offb. 2,2
Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren, und dass du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner befunden;
Offb. 2,3 (DÜ)
und Untenbleiben hast du und alle Drängnisse, und du erfasstest wegen meines Namens, und im Eigenen ermüdetest du dich nicht.
Die Beständigkeit der Werke Thyatiras (4. Gemeinde) steht ebenfalls in einem Gegensatz zur Unbeständigkeit Laodizeas :Offb. 2,19:.
Dem Leiter Laodizeas fehlt die siedend heiße Liebe für Jesus, wie sie die Märtyrer unter dem Altar erweisen :Offb. 6,9:, denn wer sich wie ein Petrus am heißen Kohlefeuer der großen Hure Babylon (anklägerische Pharisäerschaft) wärmt, weil es um ihn herum "kalt" geworden ist :Joh. 18,18:, steht in der Gefahr, einer babylonischen Lauheit Jesus gegenüber anheimzufallen, d. h. den siedend heißen Glauben an ihn zu verlieren und ihn zu verleugnen.
Die werkrührige "Hitze Babylons" ist nämlich eine Fälschung des treuen bis in den Tod bleibenden Entbrennens für Jesus und seiner Sache.
Es geht also beim "Heißwerden" in Offb. 3,15 nicht um eine Nachahmung der gesetzlichen Eiferer, die nicht aus der Gnade Jesu leben, sondern sich vielmehr aus ihren eigenen Werken heraus als gerecht wähnen, sondern um ein völliges Versenken in Jesus Christus und die Wärme seines Heilswerkes der Gnade. Von Golgatha her entspringt die Motivation für unser Tun:
Jesus alles! Wir nichts!
Unsere Werke sollen siedend heiß sein, siedend in der Liebe für Jesus, durch dessen Werk wir errettet wurden und allein durch sein Werk, nicht durch unsere eigenen guten Taten.
Dem Herrn geht es um diese Liebe zu ihm, wie das Gespräch mit seinem gefallenen Kind Petrus in Joh. 21,15-17 zeigt. (EÜ)
Joh. 21,15
Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich mehr als diese? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lämmer!
Joh. 21,16
Wieder spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, liebst du mich? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Spricht er zu ihm: Hüte meine Schafe!
Joh. 21,17
Er spricht zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, dass er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und sprach zu ihm: Herr, du weißt alles; du erkennst, dass ich dich lieb habe. Jesus spricht zu ihm: Weide meine Schafe!
Nicht die Anbiederung an die geistlich eingebildete große Hure und ihre "Regentschaft" ist bei uns gefragt :Offb. 17,18; Offb. 3,17; Offb. 18,7:, sondern der Glaube an den von Babylon geschmähten und von ihr beseitigten Herrn :Offb. 19,6+7:. (EÜ)
Offb. 18,7
Wie viel sie sich verherrlicht hat und üppig gewesen ist, so viel Qual und Trauer gebt ihr! Denn sie spricht in ihrem Herzen: Ich sitze als Königin, und Witwe bin ich nicht, und Traurigkeit werde ich nicht sehen.
Offb. 19,6
Und ich hörte etwas wie eine Stimme einer großen Volksmenge und wie ein Rauschen vieler Wasser und wie ein Rollen starker Donner, die sprachen: Halleluja! Denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft angetreten.
Offb. 19,7
Lasst uns fröhlich sein und jubeln und ihm die Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und seine Frau hat sich bereitgemacht.
Es geht hier also um das Vertrauen auf Jesus als den auferstandenen Regenten der Regenten und Herrn der Herren, d. h. um den Glauben an den von der "Weltregentin" Babylon gerichteten Richter Babylons.
Des Herrn Aufforderung an den Engel Laodizeas, "betreffs seines Mundes zu ruhen", kann auch so gedeutet werden, dass dieser keine geistliche Autorität zum Lehren besitzt, weil sein Herz nicht wirklich in Liebe auf Jesus ausgerichtet ist und er folglich nicht siedend im Geist spricht :Apg. 18,25:.
Die Verleugnungsgeschichte des Petrus zeigt uns aber, dass es auch für den an seinem Akzent u. a. als Galiläer identifizierten Apostel :Mk. 14,70: besser gewesen wäre, seinen Mund zu halten, als er am Kohlefeuer der Knechte der Pseudogeistlichkeit stand.
Die Umstände haben ihm dies aber nicht erlaubt, denn der "nachhakenden" Babylon fällt an der Wortwahl der Menschen auf, wer nicht zu ihr gehört, sondern zu ihrem Feind Jesus :Mi. 7,8+10:.
Das Schweigen der Zweifler und babylonisch Verwirrten bereitet nämlich den Sieg über die eigene Lauheit und damit über den Feind vor :2.Mose 14,14; Jos. 6,10:.
Wer, wie bei der Gemeinde in Ephesus der Fall, seine erste Liebe zu Jesus verloren hat :Offb. 2,4:, muss sich nicht wundern, dass bei ihm falsche Apostel das Maul aufreißen :Offb. 2,2: und mit ihren babylonischen Lehren das Herz und den Verstand der Glaubensbrüder vernebeln, sodass sie ebenso wie der "Engel" Laodizeas meinen, gesegnet, reich und "fromm" zu sein.
Jeder von uns sollte sich selbst prüfen, ob er lauwarm ist, d. h. das pseudochristliche Wesen der großen Hure an sich trägt.
Wenn dem so ist, dann wird uns Jesus untersagen, weiterhin in seiner Gemeinde zu lehren. Der Herr wird uns überführen, den Mund verbieten und streng erzüchtigen :Offb. 3,19:, d. h. zur rechten Zucht bringen, damit wir viel ideale Frucht für ihn bringen, denn als seine Erlösten sind wir nicht nur seine Freunde, sondern auch zu erziehende Kinder des Höchsten :Hebr. 12,4-7:.
Jesus handelt so, damit er in uns, unseren Gemeinden und in der Welt über die große Hure Babylon siegt. Das Gericht Gottes fängt an seinem Haus an :1.Petr. 4,17:. (EÜ)
Offb. 3,19
Ich überführe und züchtige alle, die ich liebe. Sei nun eifrig und tu Buße!
Hebr. 12,4
Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden
Hebr. 12,5
und habt die Ermahnung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: "Mein Sohn, schätze nicht gering des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm gestraft wirst!
Hebr. 12,6
Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt aber jeden Sohn, den er aufnimmt."
Hebr. 12,7
Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott behandelt euch als Söhne. Denn ist der ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?
1.Petr. 4,17
Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen?
Bei diesem Gericht Gottes über die Gläubigen geht es um ein Zurechtbringen verbunden mit dem Ziel die eigene Lauheit zu überwinden und in Liebe zu Jesus Christus neu zu entbrennen.
Von einem unendlich lange andauernden Brennen "lauer" Christen im Feuersee ist in all diesen Versen keine Rede.
Die Auffassung von Vertretern der Lordship Salvation, Gott würde "laue" Christen in den Feuersee werfen erweist sich damit als zutiefst unbiblisch und haltlos.
Wenn der Laue Babylons umkehrt und die Stimme des an seiner Tür Anklopfenden hört, d. h. dessen Gnadenwort liebend in Empfang nimmt, kommt Gott zu ihm hinein :Joh. 8,32; Joh. 10,3:.
Er wird seinem Gläubigen Brot und Wein geben und ihn über Babylon siegen lassen :Offb. 3,20:.
Joh. 8,32
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Joh. 10,3
Diesem öffnet der Türhüter, und die Schafe hören seine Stimme, und er ruft die eigenen Schafe mit Namen und führt sie heraus.
Offb. 3,20
Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.
Jesus wird den Hörenden zu einem eifrigen "Mitdenker" machen, der ihn erkennt und siedend heiß in Wort und Tat liebt.
Da er die Armut, Unreinheit und Blindheit der irdischen Hure abgelegt hat, wird ihm Jesus auf seinem Thron der himmlischen Gnadenstadt Platz geben :Offb. 3,21:.
Es steht also unzweifelhaft fest: Gott liebt es nicht, wenn gerettete Christen ein Leben in Lauheit und Sünde führen.
Aber ebenso klar ist, dass er diejenigen, die in Jesus Christus seine Kinder geworden sind, auch dann liebt, wenn sie falsche Wege gehen. Allerdings werden sie seine Liebe zu ihren Lebzeiten im Gericht zu spüren bekommen.
Spuckt Jesus also den Vorsteher der Gemeinde in Laodizea aus seinem Mund aus, weil ihm dieser "Engel" nicht hingebungsvoll genug nachgefolgt ist?
Wird dieser Mensch durch sein böses oder auch "nur" laues Tun plötzlich zum unehelich gezeugten Bastard, der das Höllenfeuer verdient :Hebr. 12,8:?
Kann ein Kind jemals etwas anderes sein als ein Kind, selbst wenn es ein schlechtes, d. h. unfolgsames Kind ist? Kann seine Geburt rückgängig gemacht werden?
Oder anders gefragt: Entscheidet sich unsere Rettung und Kindschaft Gott gegenüber erst nach einem langen irdischen Leben in guter "christlicher" Nachfolge?
Erlangen wir das ewige Leben nicht allein durch das Blut Jesu, also durch den Glauben an die Heilstat Gottes für uns, sondern auch durch die eigenen guten Werke, die das Heilswerk Jesu vervollständigen?
Wie und wann wird man geboren?
Als Greis oder als Baby? "Spuckte" Jesus Petrus aus, nachdem dieser gefallen war?
Nein?
Was zählte dann für die Wiedereinsetzung des Apostels?
Seine große Leistung?
Seine vielen guten Werke? Weil sich Petrus jetzt mehr anstrengte, um nicht in die Hölle zu kommen?
Wurde Petrus erst nach seinem Fall wiedergeboren?
Die Verfechter der Lordship Salvation sollten sich fragen, ob das ihr Ernst ist.
Sagte Jesus zu Petrus:
"Das geht gar nicht! Wehe Du bist nochmal so lau, wie in dieser Nacht, als Du mich verleugnet hast! Dann werde ich Dich ausspucken!
Dein Glaube an mich nützt Dir dann gar nichts!
Christ!
Bring genügend Frucht, sonst kommst Du in die Hölle!... In die Hölle!..."
Nein!
Jesus Christus ist der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Gemeinde Gottes (S).
Der Herr ist der "Amen" in Person :Offb. 3,14:. Er bleibt uns treu, auch wenn wir ihm untreu sind, denn er kann sein eigenes Wesen nicht verleugnen :2.Tim. 2,13:. (EÜ)
Offb. 3,14
Und dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: Dies sagt, der "Amen" heißt, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:
2.Tim. 2,13
wenn wir untreu sind - er bleibt treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
Weil Jesus das treue wesenhafte Wort ist, dürfen und sollen wir sein Sprechen mit unseren Herzensohren hören und ihm 100% vertrauen.
Dieses zuversichtliche Festhalten an seiner für uns individuell wirksamen Wahrheit nennt man "Glauben".
Wer nicht felsenfest an das ihm persönlich zugesprochene Wort Jesu vertraut, ist ungläubig, auch wenn er nach außen hin sehr werktätig und "siedend heiß" in der christlichen Nachfolge zu sein scheint.
Sein Unglaube bezeugt, dass er dem nicht vertraut, der allein treu und gerecht ist. Der Unglaube eines solchen "frommen" Christen macht Gott zu einem Lügner.
Die geistliche Wiedergeburt, d. h. unsere Kindwerdung steht am Anfang der Nachfolge Christi. Sie ist die Basis der Jüngerschaft. Kinder werden geboren, nicht Greise, die sich ihrer "Geburt" unsicher sind!
Wer nicht darauf vertraut, dass er ein wiedergeborenes Kind Gottes ist, das in diesem Glauben das ewige Leben unverlierbar sicher besitzt, ist ungläubig und mit Sicherheit kein Kind Gottes!
Das treue und vertrauenswürdige Wort Gottes sagt uns nämlich in Joh. 1,12, wie wir diese Zeugung von "oben" empfangen und dadurch zu Kinder Gottes gemacht werden.
Sie ist keine Sache unseres oder sonst irgendjemandes Fleisches, auch nicht die des Willens des Fleisches :Joh. 1,13:! (EÜ)
Joh. 1,12
so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
Joh. 1,13
die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Hatte der Leiter der Gemeinde in Laodizea Jesus als seinen Gott und Retter aufgenommen?
Vertraute er auf den Namen "Jesus Christus"?
Oder zweifelte er an seiner persönlichen Gotteskindschaft?
Da Jesus Christus diesen Pastor kannte und ihm sogar einen Brief schickte, ist es sehr unwahrscheinlich, dass er kein geretteter Christ und damit kein dem Tod entrissenes Kind Gottes war.
Lebte er in dieser Gnade und verließ sich auf Jesus, wie in Joh. 11,26 geschrieben steht?
Wusste er, dass sich Glaube und eigene Leistung widersprechen, wenn es um die Frage der Rettung geht, wie Röm. 4,4+5 zeigt? (EÜ)
Röm. 4,4
Dem aber, der Werke tut, wird der Lohn nicht angerechnet nach Gnade, sondern nach Schuldigkeit.
Röm. 4,5
Dem dagegen, der nicht Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet,
War dieser "Engel" ein in seiner Liebe zu Jesus, dem vertrauensvollen Hören des Wortes Gottes und den eigenen Werken "laues" Kind oder musste er eine solche Lauheit erst überwinden, um dadurch errettet und zum Kind Gottes gemacht zu werden?
Die letztere Annahme ist falsch, weil völlig unbiblisch!
Vertreter der "Lordship Salvation", also solche, die an das göttliche Heil durch Gnade und eigene gute Werke glauben, werfen Rettung und Nachfolge (Jüngerschaft) in einen Topf und lehren deshalb ein falsches Evangelium der menschlichen Werkgerechtigkeit.
Ein solches Evangelium verdient aber den Namen "Evangelium" nicht, weil es statt zur Freude über die befreiende Freudenbotschaft, zu Heilsunsicherheit und Heilsungewissheit der Zuhörer führt, also den Unglauben an das vertrauenswürdige Wort Gottes in das Herz der Menschen sät.
"Lordship Salvation" ist deshalb eine "Anti-Heilsbotschaft", eine diabolische Irrlehre im christlichen Gewand solcher, die das Wort Jesu nicht zu hören vermögen, weil sie nicht auf seiner Gnade stehen.
Denn allein die auf Golgatha unzweifelhaft erwiesene Gnade Gottes und unser vollkommenes Vertrauen auf sie ist unsere Liebesmotivation zur richtigen, d. h. siedend heißen christlichen Nachfolge in Wort und Tat.
Wer Ohren hat, der höre!
Amen unserem geliebten "Amen"!
Lieber Leser!
Willst Du angstfrei werden? Möchtest Du Jesus gehören, ihm von ganzen Herzen dienen und gerne seinen Willen tun?
Dann lass Dich von den "frommen" blinden Blindenführern dieser Welt nicht anschmieren!
Du wirst nicht dadurch zu einem Kind Gottes, dass Du "religiös" bist und viele gute Werke tust.
Du erlangst das "ewige" Leben allein dadurch, dass Du dem vertraust, der auf Golgatha Deine Schuld und das Gericht dafür stellvertretend trug.
Wenn Du diesen Glauben tief in Deinem Herzen verankert hast und Jesus dafür liebst und ihm dafür dankst, was er für Dich getan hat, dann kennst Du die Auferstehung und das Leben in Person.
Dann wirst Du leben, auch wenn Du stirbst.
Durch den innigen Glauben an Deinen Retter gehst Du bereits jetzt vom Tod in das Leben hinüber.
Durch den Glauben an ihn lebst Du und gelangst nicht in den Tod, selbst wenn Du stirbst.
Glaube an das Licht Gottes und lass Dich von der Finsternis nicht hinters Licht führen!
Vertraue in die Treue Gottes, denn das ist die Freudenbotschaft Jesu.
© 2020 by Freddy Baum
© 2020 by Kai Alexander Deeg
26.05.2020
>>> 5. Die Auferstehungen und das Gericht Gottes (Einleitung)
>>> 5a Die 1. Ordnung
>>> 5b Die 2. Ordnung
>>> 5c Die 3. Ordnung
>>> 5d Das Fazit aus den Auferstehungsordnungen
>>> 5e Das falsche Höllenevangelium