20.12.2018 | Die Allversöhnung ist eine biblische Wahrheit | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
F.H. Baader stellt in seinem Buch PROPHEB 1 (Seite 195) klar, dass "ewig" biblisch niemals endlos bedeutet.
Zum besseren Verständnis wurde Baaders Text leicht an den allgemeinen Sprachgebrauch angepasst, d. h. es wurde z. B. auf die bei diesem Autor übliche DÜ-Umschrift verzichtet. (Die Hervorhebungen wurden hinzugefügt.)
"Äonen sind gemachte Zeiträume mit ihren Wesen und Ereignisabläufen, weshalb man verschiedentlich das hellenische Grundtextwort "äon" mit "Welt" übersetzt hat.
In der LXX (Septuaginta) wurde das hebräische Wort "olam" ca. 450 mal mit dem hellenischen Wort "äon" wiedergegeben und damit eine Übersetzung gewählt, die sich auch aus Zitaten des NT, in denen das Wort "äon" für das in der zitierten Stelle stehende hebräische "olam" gebraucht wird, als zutreffend nachweisen lässt.
Das in den Bibelübersetzungen für "olam" und "äon" häufig als Wiedergabe gewählte Wort "Ewigkeit" wird von den Übersetzern der Elberfelder Bibel nicht im Sinne von Unaufhörlichkeit verstanden, was die dort häufig zu findende Anmerkung "wörtlich: Zeitalter" zeigt.
Genaugenommen soll also das Wort als zeitlich begrenzt verstanden werden.
Hermann Menge (der Verfasser des von der Langenscheidt KG herausgegebenen Griechisch-Deutsch‐Lexikons Menge-Güthling) gibt im Anhang seiner Bibelübersetzung für das Wort "äon" die Erklärung "Die Welt als Äon (Weltzeit)" an.
A.E. Knoch, der maßgebende Übersetzer der in englischer und deutscher Sprache herausgegebenen Konkordanten Übersetzung, definiert in seiner Stichwortkonkordanz (Anhang zum NT, 5.Auflage, 1980, Seite 372) das Wort "äon": "Äon, eine Weltzeit, der längste Zeitabschnitt.
Eine Welt vom Gesichtspunkt ihrer Zeitdauer aus angesehen Eph. 2,2.
Zu unterscheiden von kürzeren Abschnitten, wie Frist, die rechte oder gelegene Zeit für eine Sache; und Verwaltung."
Auch alle anderen Bibelübersetzer haben das hebräische und das hellenische Grundtextwort für Äon als zeitlich begrenzt verstanden, weil sie beide Grundtextwörter nicht nur mit "Ewigkeit", sondern auch eindeutig im zeitlich begrenzten Sinne übersetzt haben.
Schon das Vorkommen der Grundtextwörter in der Mehrzahlform :Jes. 45,17; Ps. 145,13; Hebr. 1,2; Offb. 1,6; Gal. 1,5 u.a.: zeigt an, dass keine Unendlichkeit gemeint sein kann, weil sich mathematisch (also streng logisch) der Begriff "unendlich" nicht vervielfältigen lässt.
Die hier von den Übersetzern mehrfach angetretene Flucht in die Floskelhaftigkeit und grobe Unlogik, die durch Wiedergaben wie: "in alle Ewigkeit" (soll das heißen, dass es eine teilweise Ewigkeit gibt?), "immer und immer" oder "immer und ewig" zum Ausdruck kommt, spricht nicht für die Richtigkeit der begrifflichen Deutung der Grundtextwörter an den so übersetzten Stellen.
Heinrich Langenberg, der Herausgeber von Kommentaren zu nahezu allen Büchern des NT, schreibt in seiner 543 Seiten umfassenden Biblischen Begriffskonkordanz (4.Auflage, 1977, Seite 530):
"Es gibt in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments zum Beispiel kein Wort für den aus der heidnischen Philosophie stammenden Begriff der Ewigkeit im Sinne von Endlosigkeit oder Zeitlosigkeit.
Die Übersetzung des hebräischen "olam" und des griechischen "äon" mit Ewigkeit und "äonios" mit ewig oder endlos stößt auf unüberwindliche Schwierigkeiten.
Schon die Tatsache, dass "olam" mehr als zwölfmal und "äon" etwa vierzig mal in der Mehrzahlform gebraucht wird, schließt die Vorstellung Endlosigkeit aus; denn viele Endlosigkeiten kann es nicht geben.
Die Sorge, auch an Stellen, in denen "olam" oder "äon" in Verbindung gebracht wird mit Gottes Wesen, diesen Begriff zeitlich beschränken zu müssen, wodurch dann die Ewigkeit Gottes infrage gestellt werden könnte, ist unbegründet."
Das Theologische Begriffslexikon zum Neuen Testament (Theologischer Verlag R. Brockhaus, 2.Auflage, 1979, Band 2, Seite 1457–1462) erklärt das Wort "äon" unter anderem (nachstehend nur kurze Auszüge) wie folgt:
Bei Plato entwickelt sich der Begriff hin zur Darstellung einer zeitlosen, unmessbaren, transzendenten "Überzeit", einer Idee von Zeit an sich.
Dies Verständnis haben sich dann Plutarch und die jüngere Stoa angeeignet, von ihm her konnten in Alexandria auch die Mysterien eines Ewigkeitsgottes "Aon" gefeiert werden und die Gnosis ihre Zeitspekulation anstellen.
Die Bedeutung "Ewigkeit" ist nur bedingt zutreffend, weil das alttestamentliche Zeitdenken, von dem das NT vorwiegend bestimmt ist, Ewigkeit als Gegensatz zur Zeitlichkeit nicht denken kann.
Der Ausdruck "ewiges Leben" ist entsprechend der vom AT bestimmten Grundbedeutung von "äon" "Lebenszeit" zunächst als Gott zugehörendes Leben zu verstehen.
Seit Daniel ist "ewiges Leben" Ausdruck für das ersehnte eschatologische Heilsgut, das Leben im kommenden Äon (vgl. Dan. 12,2). Bei Paulus (z. B. Röm. 2,7; 6,22; Gal. 6,8), den Synoptikern
(z. B. Mk. 10,17 ...) sowie z. B. 1.Tim. 1,16; Tit. 1,2; 3,7; Jud. 21 ist vom ewigen Leben in zeitlichem Verständnis die Rede, d. h. von einem Leben, das mit der Auferweckung der Toten in der Zukunft erwartet wird, so wie der Begriff schon im Judentum abwechselnd ... mit dem Reich Gottes das Heil bezeichnen kann."
Aufschlussreich an diesen Erklärungen ist die Aussage, dass biblisch der Begriffsinhalt von "unaufhörlich" schon vom hebräischen Zeitdenken her nicht in dem Wort "olam" und dem in den hellenischen Texten dafür gesetzten "äon" und "äonios" stecken kann, sondern die Übernahme einer aus philosophischen Quellen stammenden Begriffsdeutung darstellt.
Es gibt nach meiner Kenntnis biblisch nur eine Stelle, die eine solche Deutung nahelegen könnte.
In 2.Kor. 4,18 wird dem befristeten Erblicktseienden das äonische Nicht-Erblicktseiende gegenübergestellt.
Hieraus könnte man den Schluss ziehen, dass der Gegensatz von "befristet" nicht anders als "unaufhörlich" lauten kann und damit hier für "äonios" äonisch biblisch der Begriffsinhalt von unaufhörlich nachweisbar ist.
Das Gegenteil von befristet ist aber unbefristet, was keineswegs "unaufhörlich" bedeuten muss. Die Grundbedeutung von "olam" ist Verheimlichungszeit (siehe: F.H. Baader, "Die Richtigungen und das Erbarmen Gottes", 1988, Seite 29, 30), eine Bedeutung, die dem unbefristet voll entspricht.
Die Zeitdauer ist also nicht durch eine Frist festgelegt, sie kann kurz oder sehr lang sein.
Der 3 Tage und 3 Nächte dauernde Aufenthalt des Jona im Bauch des Scheol :Jon. 2,1+3: wird in Jon. 2,7 als äonisch bezeichnet, war also nur von kurzer Dauer.
Andererseits wird das Stehen des Erdlands in Pred. 1,4 als äonisch angegeben, das von seinem Hervorkommen aus den Wassern :1.Mose 1,9+10: [Schöpfung der Erde] bis zur Zeit seines Danebenkommens :Lk. 21,33: [Beseitigung am Ende der Welt], also sehr lange, dauert..."
>>> Einleitung
>>> Sollen wir Gott aus Furcht und Eigennutz "lieben"?
>>> Unsere Liebe zu Jesus basiert auf seinem Heilswerk
>>> Fromme Selbstlügen verhindern die Akzeptanz der Allversöhnung
>>> Die Menschen müssen über die biblische Allversöhnung informiert werden
>>> Jesus Christus ist der einzige Weg, um das All mit Gott zu versöhnen
>>> Der Schöpfer garantiert die Wiederherstellung seiner Welt (Allversöhnung)
>>> Von der Versöhnung des Alls ist kein Wesen ausgeschlossen
>>> Allein die Gnade Jesu bringt die Welt zu Gott
>>> Die Güte Gottes hat das Leben zum Ziel
>>> Die Gerichte Gottes sind bemessen und angemessen
>>> Nicht endende Strafe widerspricht dem pädagogischen Lebensziel Gottes
>>> Weil Gott alle retten will, rettet er alle (Allversöhnung)
>>> Durchweg alle unterstellen sich dem Sohn Gottes
>>> Das Bekenntnis aller zu Jesus erfolgt in der Freiheit des heiligen Geistes
>>> Die falsche Begriffsfüllung des Wortes "ewig"
>>> Die unchristliche Erbarmungslosigkeit der Höllenlehrer einer endlosen Qual
>>> Der von Gott bezahlte Preis reicht aus, seinen Plan durchzuführen
>>> Gottes Unzufriedenheit als unser Vorbild zur Mission
>>> Jesus wird nie aufhören, die Rettung in Person zu sein
>>> Fazit
>>> Ein Aufruf zur persönlichen Lebensübergabe an Jesus Christus