Start > Themen > 7. Die Trinität Gottes (Einleitung) (Teil 3)
Jesus Christus, der Erlöser, der notgedrungen Gott sein musste, wird auch in Jes. 59,20 vom HErrn abgegrenzt. (EÜ)
Jes. 59,20
Und ein Erlöser wird kommen für Zion und für die, die in Jakob vom Treubruch umkehren, spricht der HERR.
Jes. 48,16+17, Jes. 59,21 und Jes. 63,9+10 unterscheiden die selbstständig aktive Person des Geistes vom HErrn. (EÜ + Schlachter 2000)
Jes. 48,16
Tretet her zu mir, hört dies! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es geschah, bin ich da. - Und nun hat der Herr, HERR, mich gesandt und seinen Geist verliehen.
Jes. 48,17
So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt zu deinem Nutzen, der dich leitet auf dem Weg, den du gehen sollst.
Jes. 59,21
Ich aber - dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, werden nicht aus deinem Mund weichen noch aus dem Mund deiner Nachkommen, noch aus dem Mund der Nachkommen deiner Nachkommen, spricht der HERR, von nun an bis in Ewigkeit.
Jes. 63,9 (SLT)
Bei all ihrer Bedrängnis war er auch bedrängt, und der Engel seines Angesichts rettete sie; in seiner Liebe und seinem Erbarmen hat er sie erlöst; er nahm sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit.
Jes. 63,10 (SLT)
Sie aber waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist; da wurde er ihnen zum Feind und kämpfte selbst gegen sie.
Überall in der Bibel, wo der Gesandte des Gott-Vaters vorkommt und mit dieser Bezeichnung nicht der Geist Gottes gemeint ist, handelt es sich um den Gott-Sohn, welcher der Herr der Heerscharen und der angebetete Engel des Jahwe-Vaters ist :Jos. 5,13-15; Ri. 13,21+22:. (Siehe hierzu das Kapitel "Jesus ist der Engel Jahwes, Schöpfer und Bundesgott Israels".)
Es gibt viele neutestamentliche Bibelstellen, in denen nur zwei der drei Wesen der Trinität zusammen erwähnt werden.
Häufig wird der Gott-Vater zusammen mit dem Sohn Gottes genannt.
Aber auch der Sohn wird gemeinsam mit dem Geist angeführt.
Auf solche Zitate wird im Folgenden weitgehend verzichtet, denn die biblische Richtigkeit der Trinität kann auch ohne sie aufgezeigt werden, denn in unzähligen Versen finden alle drei Hypostasen Gottes nebeneinander Erwähnung, z. B. in Tit. 3,4-6, Hebr. 6,4-6, Hebr. 10,29-31 oder in Jud. 20+21, was ihre Einheit verdeutlicht.
Gleichwohl ist die nachweisbare Zweieinigkeit des inkarnierten Erlösers mit seinem Geist, welcher auch der Geist des Vaters ist, der grundlegende Beweis der göttlichen Dreieinigkeit, wie im Folgenden noch dargelegt werden wird :Röm. 8,9; Mt. 28,20:.
Zuerst muss jedoch klar gestellt werden, dass es neben den drei Personen der Gottheit keinen Raum für eine weitere Hypostase (Wesenheit) gibt, denn Eph. 4,4-6 zeigt, dass allein der Herr (gemeint ist hier der vom Vater zu unterscheidende Gott-Sohn), der heilige Geist und der Gott-Vater einen Anspruch auf Göttlichkeit besitzen. (EÜ)
Eph. 4,4
Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung!
Eph. 4,5
Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe,
Eph. 4,6
ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist.
Allein diese drei Hypostasen sind Wesensteile Gottes, denn auch der Gott-Geist ist in Bezug auf den Vater und den Sohn eine einzige Person.
Darauf, dass der heilige Geist eine Person Gottes ist und nicht nur dessen Kraft, wird im Abschnitt "Die Herkunft des heiligen Geistes aus dem Vater" eingegangen.
Obwohl der Geist im Wort Gottes mannigfaltig auftritt und dabei verschiedene Namen trägt, ist er dennoch ein einziges Wesen.
Neben dem dreifach heiligen Vater, Sohn und Geist :Jes. 6,3: gibt es keinen weiteren Platz in der unialen Gottheit.
Eine zusätzliche Verkörperung der durch ihre Anwesenheit erlösenden Weisheit Gottes (Sophia), wie es z. B. bei Jakob Böhme oder im Buch "Die Hütte" von W. P. Young der Fall ist, muss biblisch abgelehnt werden.
Dies gilt auch für die gnostisch-kabbalistische jüdische Irrlehre einer aus Gott emanierten weiblichen "Schechina" (wesenhaftes Zelt Gottes oder personifizierter Götterfunke in einer finsteren, gefallenen Welt).
Nicht eine unbiblische "Schechina" ist der Inbegriff der Weisheit Gottes, sondern Jesus :Spr. 8,12-31; Mt. 12,42:.
Dies zeigt, dass das kabbalistische Konstrukt einer "Schechina", weil es an die Stelle des Christus gesetzt wird, diabolisch und antichristlich ist.
Nicht nur Eph. 4,4-6, sondern u. a. auch 1.Kor. 12,4-6 zeigt, dass Paulus den Begriff "Herr" (Kyrios) bevorzugt für den Sohn Gottes gebraucht. (Siehe hierzu auch 1.Kor. 8,6.)
In diesen Versen werden Geist, Sohn (Herr) und Vater (Gott) zusammen erwähnt, denn sie bilden eine untrennbare Einheit.
Man beachte hier den Begriff "derselbe" für die drei Hypostasen des einen und einzigen Gottes. (EÜ)
1.Kor. 12,4
Es gibt aber Verschiedenheiten von Gnadengaben, aber es ist derselbe Geist;
1.Kor. 12,5
und es gibt Verschiedenheiten von Diensten, und es ist derselbe Herr;
1.Kor. 12,6
und es gibt Verschiedenheiten von Wirkungen, aber es ist derselbe Gott, der alles in allen wirkt.
Es ist der Gott-Vater, der Geist und Jesus Christus, welche uns als der dreieinige Gott Gnade und Frieden zusprechen :1.Petr. 1,2:. (EÜ)
1.Petr. 1,2
nach Vorkenntnis Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gnade und Friede werde euch immer reichlicher zuteil!
Offb. 1,4+5 bezeugt den dreieinigen Gott ebenfalls als den Ursprung der Gnade und des Friedens, wobei hier der Geist in seiner 7-Fältigkeit gemäß Jes. 11,2 und Offb. 5,6 dargestellt wird. (EÜ)
Offb. 1,4
Johannes den sieben Gemeinden, die in Asien sind: Gnade euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind,
Offb. 1,5
und von Jesus Christus, der der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut
Die drei Wesenheiten des einzigen Gottes werden in Mt. 3,16+17 bei der Taufe Jesu deutlich. (Siehe hierzu auch Mk. 1,10+11, Lk. 3,21+22 und Joh. 1,32-34.) (EÜ)
Mt. 3,16
Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden ihm geöffnet, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und auf sich kommen.
Mt. 3,17
Und siehe, eine Stimme kommt aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Da die Stimme aus dem Himmel Jesus als "geliebten Sohn" bezeichnet, spricht hier der Gott-Vater und der auf den Gott-Sohn herabsteigende Gott-Geist wird mit einer Taube verglichen.
Diese Dreiheit Gottes wird in 1.Joh. 5,6-8 in Geist, Wasser (Vater) und Blut (Sohn) dargestellt.
Gegner der Trinität behaupten, dass 1.Joh. 5,7 aus guten Grund nicht mehr in neueren Übersetzungen zu finden ist. Diese Einschätzung ist aber falsch, denn 1.Joh. 5,6-8 ist in den ältesten, also maßgeblichen Textzeugen des NT vollständig enthalten. (EÜ)
1.Joh. 5,6
Dieser ist es, der gekommen ist durch Wasser und Blut: Jesus Christus; nicht im Wasser allein, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der dies bezeugt, denn der Geist ist die Wahrheit.
1.Joh. 5,7
Denn es sind drei, die es bezeugen:
1.Joh. 5,8
der Geist und das Wasser und das Blut; und die drei sind einstimmig.
Dass Jesus Christus durch Wasser, Blut und Geist kam, kann gemäß F. H. Baader so verstanden werden, dass er als der Schöpfer der Welt das wesenhafte Angesicht der Wasser war :1.Mose 1,2:, als derjenige, der in das Fleisch der Menschen kam durch Blut loskaufte :Kol. 1,20: und nun im heiligen Geist mit uns ist :Joh. 16,13; Mt. 28,20:.
Dass Gott in seiner Dreieinigkeit handelt, nämlich als Gott (Vater), Geist und Herr (Jesus Christus) bringt Paulus in 2.Thes. 2,13+14 folgendermaßen zum Ausdruck. (EÜ)
2.Thes. 2,13
Wir aber müssen Gott allezeit für euch danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch von Anfang an erwählt hat zur Rettung in Heiligung des Geistes und im Glauben an die Wahrheit,
2.Thes. 2,14
wozu er euch auch berufen hat durch unser Evangelium, zur Erlangung der Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus.
Der Geist des Sohnes (also der heilige Geist des Gott-Vaters) führt die Fernen und die Nahen durch den Sohn zum Vater, wie Eph. 2,18 zeigt. (Siehe Eph. 2,13+14+17.) (EÜ)
Eph. 2,18
Denn durch ihn haben wir beide durch einen Geist den Zugang zum Vater.
Der Vater gibt und wirkt durch seinen Geist, damit Christus in den Gläubigen wohnt :Eph. 3,16+17:. (Siehe den Kontext in Eph. 3,14+15: (EÜ)
Eph. 3,16
Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen;
Eph. 3,17
dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid,
Der Herr (Sohn) wohnt durch sein gesprochenes Wort in uns, welches durch das Zeugnis des Gott-Vaters und die Zuteilungen des heiligen Geistes bestätigt wird :Hebr. 2,3+4:. (EÜ)
Hebr. 2,3
wie werden wir entfliehen, wenn wir eine so große Rettung missachten? Sie ist ja, nachdem sie ihren Anfang damit genommen hatte, dass sie durch den Herrn verkündet wurde, uns gegenüber von denen bestätigt worden, die es gehört haben,
Hebr. 2,4
wobei Gott zugleich Zeugnis gab durch Zeichen und Wunder und mancherlei Machttaten und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.
Das Ziel des spirituellen Lebens gläubiger Christen ist ihre Vervollständigung im Geist, welche in Eph. 5,18-20 mit dem Geist, den Herrn (Jesus Christus) und dem Gott-Vater inhaltlich verwoben ist. (EÜ)
Eph. 5,18
Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voller Geist,
Eph. 5,19
indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen singt und spielt!
Eph. 5,20
Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus!
Gläubige werden zu einer Wohnstätte des Geistes erbaut, sodass sie durch den Sohn dem Gott-Vater Opfer darbringen dürfen :1.Petr. 2,5:. (EÜ)
1.Petr. 2,5
lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott hochwillkommen durch Jesus Christus!
Obwohl wir dem Wesen der Trinität biblisch fundiert auf der Spur sind, sollten wir nie vergessen, dass Gott unverhältnismäßig größer ist, als wir jemals zu fassen vermögen.
Die bereits gegebene Erläuterung und alles, was auf dieser Website noch folgt kann und darf deshalb nicht mehr sein, als ein demütiges Herannahen an die Wahrheit.
Am Ende seiner Definition der Dreieinigkeit schreibt Charles C. Ryrie in "Die Bibel verstehen" folgendes: (Die Hervorhebung wurde hinzugefügt.)
"Nach allen Diskussionen und Abgrenzungen in Bezug auf die Trinität müssen wir anerkennen, dass die Dreieinigkeit Gottes ein Geheimnis bleibt.
Wir müssen sie als Wahrheit anerkennen, obwohl sie unseren Verstand übersteigt."
In "Tiefgang – Die Gemeindebibelschule" der FeG Pforzheim (2019) heißt es in "Trinität – Gott ist Beziehung" treffend: (Die Hervorhebung wurde hinzugefügt.)
"Die Lehre von der Dreieinigkeit ist ein fester Bestandteil der christlichen Tradition. Nichtsdestotrotz ist für viele Menschen ihr Sinn und ihre Bedeutung oft unverständlich. Schon Christen kämpfen damit, sie zu verstehen.
Das liegt natürlich in der Natur der Sache – wenn man über Gott nachdenkt, stößt man zwangsläufig relativ schnell an die Grenzen der Vorstellungskraft.
Wie sollte das auch anders sein?
Schon Augustinus hat gesagt: "Wenn du es ganz erfassen kannst, ist es nicht Gott.
[…] Wir merken, wir können Gott einfach nicht vollständig erkennen (1.Kor. 13,12).
Er übersteigt unsere Vorstellungskraft. Das wiederum zwingt uns zur Demut, denn wir bemerken den großen Abstand zwischen ihm und uns. Gleichzeitig führt uns das in die Anbetung und ins Staunen darüber, wie groß unser Gott ist."