Der 2. Bund Jahwes mit Abraham :1. Mose 17,1-8: verwirklichte sich auf Golgatha, wo Jesus, an einem Pfahl („Kreuz“) hängend, die Sünden der Welt auf sich nahm.
Das neue Bündnis wurde darin bestätigt, dass die männlichen Nachkommen des Hauses Abrahams beschnitten werden mussten :1. Mose 17,10-14:. (EÜ)
1. Mose 17,10
Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt, zwischen mir und euch und deinen Nachkommen nach dir: Alles, was männlich ist, soll bei euch beschnitten werden;
1. Mose 17,11
und zwar sollt ihr am Fleisch eurer Vorhaut beschnitten werden! Das wird das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch.
1. Mose 17,12
Im Alter von acht Tagen soll alles, was männlich ist, bei euch beschnitten werden, durch eure Generationen, der im Haus geborene und der von irgendeinem Fremden für Geld gekaufte ⟨Sklave⟩, der nicht von deiner Nachkommenschaft ist;
1. Mose 17,13
beschnitten werden muss, der in deinem Haus geborene und der für dein Geld gekaufte ⟨Sklave⟩! Und mein Bund an eurem Fleisch soll ein ewiger Bund sein.
1. Mose 17,14
Ein unbeschnittener Männlicher aber, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten ist, diese Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volk; meinen Bund hat er ungültig gemacht!
Die die Zugehörigkeit zum himmlischen Bund Abrahams bezeugende Beschneidung der Vorhaut trägt eine tiefe Symbolik in sich, die man nur versteht, wenn man weiß, dass das "Kreuz" von Golgatha kein Kreuz war, sondern ein Pfahl, der, tiefer gesehen, einen Phallus darstellt.
Das mit der Sündenlast der gesamten Schöpfung belastete Fleisch Jesu, wurde am Pfahl ebenso „abgeschnitten“, wie man die Vorhaut eines zum Haus Abrahams gehörenden Neugeborenen entfernte.
Die den 2. Bund Gottes bestätigende abrahamitische Beschneidung stellt demnach eine ganz andere, viel wichtigere Beschneidung dar.
Sie ist ein Bild des Abschneidens unserer Sünden, die im Fleisch Jesu auf das "Kreuz", genauer gesagt an den Pfahl Golgathas hinaufgelangten :1.Petr. 2,24:. (EÜ)
1.Petr. 2,24
der unsere Sünden an seinem Leib selbst an das Holz hinaufgetragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid.
Als der Herr starb, trennten sich seine Seele und sein Geist vom sündenbelasteten Fleisch. Mit dem Fleisch Jesu wurden aber auch die in ihm wohnenden Sünden der Welt beseitigt.
Am Pfahl („Kreuz“) von Golgatha wurde der Christus gewissermaßen „beschnitten“. Alle, die er in seinen Tod hineinnahm, wurden dort ebenfalls „beschnitten“ und gelangten dadurch in den neuen Bund Gottes.
Dies ist das tiefe Geheimnis der den 2. Bund Gottes mit Abraham bezeugenden Beschneidung des Fleisches. Sie stellt die Zugehörigkeit aller gläubigen Christen zum Opfertod Jesu dar.
Die zwei Bündnisse mit Abraham sprechen demnach auch von zweierlei Samen Abrahams, nämlich
a) von den leiblichen Nachkommen Abrams :1.Mose. 12,7; 1.Mose 13,16; 1.Mose 15,18: und
b) von den geistlichen Nachkommen Abrahams :1.Mose 15,5; 1.Mose 17,4-8; 1.Mose 18,19:, welche durch den Glauben Söhne Abrahams sind :Gal. 3,7: und die Werke Abrahams tun :Joh. 8,39:.
Bei der ersten Nachkommenschaft handelt es sich um einen irdischen Samen Abrams.
In den Verheißungen wird sie „Staub der Erde“ bzw. „Sand am Ufer des Meeres“ genannt :Röm. 9,27:. (EÜ)
1.Mose 12,7
Und der HERR erschien dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben. Und er baute dort dem HERRN, der ihm erschienen war, einen Altar.
1.Mose 13,16
Und ich will deine Nachkommen machen wie den Staub der Erde, sodass, wenn jemand den Staub der Erde zählen kann, auch deine Nachkommen gezählt werden.
Röm. 9,27
Jesaja aber ruft über Israel: »Wäre die Zahl der Söhne Israel wie der Sand des Meeres, ⟨nur⟩ der Rest wird gerettet werden.
Die zweiten Nachkommenschaft Abrahams ist ein himmlischer Same. In den Verheißungen wird sie als „Sterne des Himmels“ bezeichnet :1.Mose 22,17; Hebr. 11,12:. (EÜ + DaBhaR Übersetzung)
1.Mose 15,5
Und er führte ihn hinaus und sprach: Blicke doch auf zum Himmel, und zähle die Sterne, wenn du sie zählen kannst! Und er sprach zu ihm: So ⟨zahlreich⟩ wird deine Nachkommenschaft sein!
1.Mose 17,4
Ich, siehe, ⟨das ist⟩ mein Bund mit dir: Du wirst zum Vater einer Menge von Nationen werden.
1.Mose 17,5
Und nicht mehr soll dein Name Abram heißen, sondern Abraham soll dein Name sein! Denn zum Vater einer Menge von Nationen habe ich dich gemacht.
1.Mose 17,6
Und ich werde dich sehr, sehr fruchtbar machen, und ich werde dich zu Nationen machen, und Könige werden aus dir hervorgehen.
1.Mose 17,7
Und ich werde meinen Bund aufrichten zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir durch ⟨alle⟩ ihre Generationen zu einem ewigen Bund, um dir Gott zu sein und deinen Nachkommen nach dir.
1.Mose 17,8
Und ich werde dir und deinen Nachkommen nach dir das Land deiner Fremdlingschaft geben, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitz, und ich werde ihnen Gott sein.
1.Mose 18,19
Denn ich habe ihn erkannt, damit er seinen Söhnen und seinem Haus nach ihm befiehlt, dass sie den Weg des HERRN bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben, damit der HERR auf Abraham kommen lässt, was er über ihn geredet hat.
Gal. 3,7 (DÜ)
Wisset demnach, dass die aus Treun, ja diese Söhne ABRAhAMs sind.
Joh. 8,39
Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wäret, so würdet ihr die Werke Abrahams tun;
1.Mose 22,17
darum werde ich dich reichlich segnen und deine Nachkommen überaus zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und deine Nachkommenschaft wird das Tor ihrer Feinde in Besitz nehmen.
Hebr. 11,12
Deshalb sind auch von einem, und zwar Gestorbenen, ⟨so viele⟩ geboren worden wie die Sterne des Himmels an Menge und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählbar ist.
Der erste (irdische) Bund mit Abram, der das irdische Land seinen leiblichen Nachkommen zusprach, war kein ewiger Bund.
Er wurde bei Tieropfern geschlossen und betrifft nur Abrams irdischen Samen :1.Mose 15,17-21:.
Er wurde durch den alten Bund vollständig erfüllt :2.Mose 20:.
Dieser Bund wird in Gal. 4,21ff. mit Hagar und dem irdischen Jerusalem gleichgesetzt, die Kinder dieses Bundes aber mit Ismael :Gal. 4,30:. (EÜ)
Gal. 4,24
Dies hat einen bildlichen Sinn; denn diese ⟨Frauen⟩ bedeuten zwei Bündnisse: Eines vom Berg Sinai, das in die Sklaverei hineingebiert, das ist Hagar;
Gal. 4,25
denn Hagar ist der Berg Sinai in Arabien, entspricht aber dem jetzigen Jerusalem, denn es ist mit seinen Kindern in Sklaverei.
Gal. 4,30
Aber was sagt die Schrift? »Stoße die Magd und ihren Sohn hinaus! Denn der Sohn der Magd soll nicht mit dem Sohn der Freien erben.«
Der zweite (himmlische) Bund mit Abraham hat ihm und seinem Samen einen ewigen Bund und damit ewigen Landbesitz verheißen.
Er wurde für alle geistlichen Nachkommen durch das Opfer Jesu geschlossen und betrifft Abrahams himmlischen Samen :1.Mose 17,4-8:.
Dieser verheißene ewige Bund mit seinen ewigen Segnungen entspricht dem neuen Bund und wird in Gal. 4,21ff. mit Sarah und mit dem himmlischen Jerusalem gleichgesetzt, die Kinder dieses Bundes hingegen mit Isaak :Gal. 4,28+31:.
Gal. 4,26
Das Jerusalem droben aber ist frei, ⟨und⟩ das ist unsere Mutter.
Gal. 4,28
Ihr aber, Brüder, seid wie Isaak, Kinder der Verheißung.
Gal. 4,31
Daher, Brüder, sind wir nicht Kinder einer Magd, sondern der Freien.
Ebenso wie es also zweierlei Samen Abrahams gibt :Joh. 8,39-44:, die leiblichen Nachkommen oder solche, die durch Glauben an Jesus Christus aus dem neuen Bund geboren sind, so gibt es auch zweierlei Israel:
a) das alttestamentliche Israel auf der Grundlage des alten Bundes.
Solche, die diesem „Israel“ angehören, werden in Gal. 4 in Ismael dargestellt.
Das Zentrum und Ziel des alten Israel sind der Antichristus und das irdische Jerusalem, als dessen Braut und Welthauptstadt. (Hierfür nimmt Satan 5.Mose 28,1 unrechtmäßig in Anspruch).
Im weiteren Sinne ist dieses Israel die „große Stadt“, die der Hure Babylon-Jerusalem entspricht : Gal. 4,25; Offb. 11,8; Offb. 17,18:.
b) das neutestamentliche Israel auf Basis des neuen Bundes. Solche, die diesem „Israel“ angehören, werden in Gal. 4 in Isaak dargestellt.
Das Zentrum und Ziel des neuen Israel sind Jesus Christus und das himmlische Jerusalem, das die Braut des Herrn ist und die Hauptstadt der zukünftigen Welt sein wird :Eph. 1,9-11; Offb. 21; Offb. 22:.
Dieses Israel entspricht im weiteren Sinn der Braut des Lammes, also dem heiligen, himmlischen Jerusalem :Phil. 3,20; Offb. 21:.
Gemäß 1.Mose 24,64+67: steigt die in Rebekka dargestellte heilige Brautstadt zum „Isaak-Lamm“ herab :Offb. 21,2+3:. Sie bildet das himmlische Herz des neuen Israel auf einer neu erschaffenen Erde.
Durch das neue Israel wird alles (die Erde und der Himmel) unter dem einen Haupt, Jesus Christus, zusammengefasst werden :Eph. 1,10:. (Siehe hierzu den Artikel „Die Allversöhnung ist eine biblische Wahrheit“.) (EÜ)
Eph. 1,10
für die Verwaltung ⟨bei⟩ der Erfüllung der Zeiten; alles zusammenzufassen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist – in ihm.
Die Wahl zwischen den beiden Israels ist demnach auch eine Wahl zwischen dem irdischen Babylon-Jerusalem und dem künftigen himmlischen Jerusalem.
Diese beiden „Frauen“ (die Hure und die Braut) sind Gegenspieler. Sie können nicht nebeneinander existieren. Ihre beiden Körperschaften sind grundverschieden.
(Siehe hierzu den Artikel "Die Typenlehre des Johannes" auf Freudenbotschaft.net.)
Weil das alttestamentliche Israel im alten Bund Ismael entspricht, der entlassen und enterbt wurde :Gal. 4,21-25+29+30:, sind die 12 Stämme Israels nicht das Volk Gottes, denn sie werden in den 12 Stämmen Ismaels dargestellt, der nach seinem Fortgang nicht länger als ein Sohn Abrahams galt, wie 1.Mose 22,2+12+16 zeigt, denn hier wird Isaak als der einzige Sohn Abrahams bezeichnet.
Deshalb sind auch die Israeliten, die Jesus als den Christus verworfen haben und nun Ismael entsprechen im Sinne des NT nicht mehr Israel :Röm. 9,6: und darum auch nicht mehr das Volk Gottes :Hos. 1,9:. (EÜ)
Röm. 9,6
Nicht aber als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre; denn nicht alle, die aus Israel sind, die sind Israeliten,
Hos. 1,9
Und er sprach: Gib ihm den Namen Lo-Ammi! Denn ihr seid nicht mein Volk, und ich, ich will nicht euer ⟨Gott⟩ sein.
Das neutestamentliche Israel hingegen, das aus einem kleinen Rest Israels entstanden ist :Röm. 9,27; Röm. 11,5:, der Jesus als den Christus aufgenommen hat, ist das wahre Israel, mit dem Gott die Heilsgeschichte seines Volkes zur Rettung der ganzen Welt weiterführt.
Die Kontinuität der Erwählung des Alten in einem aus ihm herausgehenden Überrest zeigt sich auch darin, dass die zum neuen Jerusalem gehörenden 144 000 (die Frau in Offb. 12,6) aus dem irdischen Babylon-Jerusalem fliehen werden.
Auf diese Weise wahrt Gott seine ursprüngliche Glaubenszusage und kann dennoch einen neuen Bund beginnen.
Ein Teil des alten Israel wird in Jesus Christus fortgeführt und das Neue wird in diesen Teil integriert, sodass es an der Verheißung des Alten partizipieren kann und biblisch als die Fortsetzung des Alten gilt :Röm. 11,17:.
Wir Christen sind Israel. In Jesus sind wir „Söhne des lebenden Gottes“.